Kosten der Berufsunfähigkeitsversicherung Was kostet eine BU?
Finanztip-Expertin für Versicherungen
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der wichtigsten finanziellen Absicherungen, wenn Du im Arbeitsleben stehst. Kannst Du wegen einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr arbeiten, zahlt Dir die Berufsunfähigkeitsversicherung eine Rente. Genau aus diesem Grund kann die BU aber auch sehr teuer sein. Doch mit dem ein oder anderen Kniff lassen sich die Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung mindern.
Die Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung sind von Versicherer zu Versicherer sehr unterschiedlich. Der größte Kostenfaktor ist Dein aktueller Beruf: Je riskanter der Versicherer Deinen Beruf einstuft, desto höher sind auch die Versicherungsbeiträge.
Wer einen körperlich anspruchsvollen Beruf ausübt, beispielsweise im Handwerk oder in der Altenpflege, muss in aller Regel wesentlich mehr zahlen als ein Angestellter im Büro.
Wichtig ist: Es zählt nur der Beruf, den Du zum Zeitpunkt des Antrags ausübst. Frühere oder spätere Tätigkeiten beeinflussen den Beitrag nicht. Wechselst Du also erst später in einen risikoreichen Beruf, dann musst Du keine Erhöhung der Beiträge befürchten.
In der folgenden Grafik zeigen wir Dir durchschnittliche Zahlbeiträge für verschiedene Berufe. Bitte beachte, dass es sich dabei um Nettobeiträge handelt. Die Versicherung kann diese Beiträge bis zu einem Bruttobeitrag anheben. Netto-und Bruttobeiträge sind von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich hoch. Die Angaben dienen also nur als grobe Orientierung.
Wie teuer Deine Berufsunfähigkeitsversicherung ist, hängt von vielen Faktoren ab. Im Wesentlichen sind die Kosten für Deine BU von Deinem Beruf, Deinem Alter und Deinem Gesundheitszustand abhängig. Aber auch riskante Hobbys und die vereinbarte BU-Rente spielen eine Rolle.
Die Versicherung setzt den Preis für eine BU vor allem nach einem Kriterium fest: Für wie wahrscheinlich sie es hält, dass Du tatsächlich berufsunfähig wirst. Wer in einem sozialen oder handwerklichen Beruf arbeitet, muss in der Regel tief in die Tasche greifen. Statistisch gesehen halten Menschen in diesen Berufen seltener bis zur normalen Altersrente durch.
Wer in seiner Freizeit gerne Eishockey spielt, klettert oder reitet, zahlt ebenfalls oft drauf, denn die Anbieter verlangen auch für risikoreiche Hobbys einen höheren Beitrag.
Doch hier gilt: Nur Risiken, die zum Antragszeitpunkt bekannt sind, zählen. Fängst Du erst zwei Jahre nach Vertragsabschluss mit dem Tauchen oder Fallschirmspringen an, spielt dieses Hobby keine Rolle.
Ob Du bezahlbaren BU-Schutz bekommst, ist aber vor allem von Deinem Gesundheitszustand abhängig. Mit einigen Erkrankungen wie Diabetes Typ 1 oder Epilepsie ist es schwer, überhaupt einen Vertrag zu bekommen.
Aber auch vergleichsweise harmlose Leiden wie Allergien oder ausgeheilte Rückenbeschwerden können dazu führen, dass Anbieter erhöhte Beiträge verlangen oder ganze Körperbereiche vom Versicherungsschutz ausschließen. Rauchen und ein erhöhter Body-Mass-Index (BMI) machen die Versicherung ebenfalls teurer.
Aber auch mit Vorerkrankungen kannst Du möglicherweise noch bezahlbaren BU-Schutz bekommen. Unter Umständen ist das aber nur unter Ausschluss von bestimmten Krankheiten oder gegen Zahlung eines Risikozuschlags möglich. Mehr Infos dazu findest Du in unserem Ratgeber zum Thema BU mit Vorerkrankungen.
Vorerkrankungen sind kein K.O. Kriterium für eine Berufsunfähigkeitsversicherung
Eine anonyme Risikovoranfrage bei einem Makler oder einer Maklerin kann helfen, den passenden Versicherungsschutz zu bekommen
Daneben gibt es nochmal preisliche Unterschiede, die vom Alter bei Vertragsschluss abhängig sind. Je jünger Du zu Vertragsbeginn bist, desto günstiger ist die Versicherung. Das hängt auch damit zusammen, dass Du in der Regel gesünder bist, je jünger Du bist.
Ebenfalls entscheidend für den Preis ist die Leistungszeit, also der Zeitraum, bis wann Deine Versicherung eine Rente zahlen würde. Entscheidest Du Dich für eine Zahlung bis zur Regelaltersrente, macht das die Versicherung teurer als eine BU-Rente, die schon zwei Jahre vor der regulären Rente endet.
Auch die Höhe der gewählten Berufsunfähigkeitsrente spielt eine große Rolle. Je mehr Geld Du im Falle einer Berufsunfähigkeit von der Versicherung bekommst, desto höher sind auch die Versicherungsbeiträge. Dennoch solltest Du eine BU-Rentenhöhe wählen, mit der Du im Krankheitsfall gut über die Runden kommen würdest.
Die staatliche Erwerbsminderungsrente reicht nicht aus, eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für fast jeden sinnvoll.
Von uns empfohlene Makler: Hoesch & Partner, Buforum24, Zeroprov, Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung, P&F (früh-gewinnt.de).
Ist Dir die BU zu teuer, gibt es Möglichkeiten, bei den Beiträgen zu sparen. Kannst Du Dir die Beiträge für eine Berufsunfähigkeitsversicherung generell nicht leisten, solltest Du prüfen, ob eine Alternative infrage kommt, die allerdings weniger Schutz bietet.
Beiträge sparen kannst Du, indem Du die Vertragslaufzeit verkürzt: Sie reicht im Idealfall bis zum Ende Deines Erwerbslebens. Für viele angestellte Personen ist das der 67. Geburtstag. Je länger die Laufzeit ist, desto höher sind die Versicherungsbeiträge.
Um Beiträge zu sparen, kannst Du Dich notfalls nur bis zum 65. Geburtstag versichern. Allerdings kann es dann passieren, dass Du im Ernstfall zwei Jahre ohne BU-Rente auskommen musst. Daher solltest Du so viele Rücklagen haben, dass Du im Zweifel zwei Jahre überbrücken kannst.
Im Vertrag einer Berufsunfähigkeitsversicherung finden sich fast immer zwei verschiedene Preise: der Netto- und Bruttobeitrag. Den Nettobeitrag, auch Zahlbeitrag genannt, bezahlst Du ab Start der BU-Versicherung. Die Versicherung kann diesen Beitrag bis zur Bruttoprämie erhöhen.
Manche Versicherer locken daher mit niedrigen Zahlbeiträgen bei hohen Bruttobeiträgen – denn kaum einer schaut auf den Bruttobeitrag. Eine große Spanne zwischen den Beiträgen birgt aber ein Risiko für deutliche Beitragserhöhungen in der Zukunft. Schaue daher vor allem auf den Bruttobeitrag, denn das ist der Preis, den Du im Zweifel zukünftig zahlen musst.
Mit dem Versicherer kannst Du auch eine sogenannte Karenzzeit vereinbaren. Das bedeutet: Die Versicherung zahlt nicht sofort, sobald die Berufsunfähigkeit festgestellt wird, sondern erst nach einer bestimmten Wartezeit. Diese kann sechs Monate betragen, aber auch zwei Jahre, je nachdem, was im Vertrag vereinbart ist. Der Versicherer spart durch diese Vereinbarung Geld, denn er muss ja erst mit Verspätung die BU-Rente zahlen. Dafür gibt es einen Nachlass auf die Beiträge.
Bevor Du Dich für eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Karenzzeit entscheidest, solltest Du aber unbedingt prüfen, ob Du genügend Ersparnisse hast, um die Wartezeit zu überbrücken. Denn in der Zeit bis zum Beginn der Rentenzahlung musst Du Deine laufenden Kosten weiterhin begleichen. Dazu kommen unter Umständen auch noch die Beiträge für die Berufsunfähigkeitsversicherung. In einigen Tarifen musst Du diese auch während der Karenzzeit weiterzahlen. Die Leistungen aus einer privaten Krankentagegeld-Versicherung sind dazu nicht geeignet, denn sie zahlt nur bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit. Sobald die Berufsunfähigkeit festgestellt wird, kann die Krankentagegeld-Versicherung deshalb ihre Leistungen einstellen.
Günstiger wird die Versicherung zudem, wenn Du bei Vertragsbeginn auf eine Leistungsdynamik verzichtest. Diese garantiert Dir eine Rentensteigerung, wenn Du schon eine BU-Rente beziehst. Die Vereinbarung einer Leistungsdynamik ist nicht unbedingt notwendig, wenn Du gleichzeitig eine Beitragsdynamik vereinbarst. Dabei zahlst Du jährlich etwas mehr in Deinen Vertrag ein und passt damit stetig Deine BU-Rente an die Inflation an.
Wer keine bezahlbare Berufsunfähigkeitsversicherung bekommt, kann auch über Alternativen wie eine Erwerbsunfähigkeits- oder Grundfähigkeitsversicherung nachdenken. Sie bieten jedoch einen geringeren Schutz und sind auch nicht in jedem Fall günstiger.
Wir empfehlen Dir, eine Berufsunfähigkeitsversicherung über einen erfahrenen Makler oder eine erfahrene Maklerin abzuschließen. Wer beispielsweise schon einige Vorerkrankungen oder einen besonders riskanten Beruf hat, kann eine anonymisierte Risikovoranfrage beauftragen. Dadurch erhöhen sich Deine Chancen, eine bezahlbare BU zu bekommen. Wir empfehlen folgende Maklerhäuser:
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