Tipps & Tricks

Diese Ver­si­che­rungen kannst Du Dir sparen

Du kannst so gut wie alles versichern, doch wirklich sinnvoll ist das nicht. Wir zeigen Dir hier, welche Ver­si­che­rungen Du nicht brauchst – und wieso.

Henriette Neubert
Finanztip-Expertin für Ver­si­che­rungen

Je länger Du darüber nachdenkst, was alles passieren kann, desto mehr Ver­si­che­rungen würdest Du wahrscheinlich gern abschließen. Viele Ver­si­che­rungen lohnen sich aber gar nicht und gehen nur ins Geld.

Diese Ver­si­che­rungen brauchst Du nicht:

  • Hochzeitsrücktrittskosten-Versicherung: Sie soll einspringen, wenn Deine Hochzeitsfeier nicht stattfinden kann. Das Problem: Sie ist teuer, deckt nicht alle Kosten und zahlt auch nicht bei allen Ausfallgründen, z. B. wenn einer der Brautleute kalte Füße bekommt. 
  • Sterbegeldversicherung: Im Todesfall des Versicherten bekommen Angehörige Geld für die Beerdigung – meist aber weniger als in die Ver­si­che­rung eingezahlt wurde. 
  • Ambulante Zusatzversicherung: Der jährliche Erstattungsbetrag ist in der Regel begrenzt. Außerdem bieten viele Kran­ken­kas­sen inzwischen ähnliche Zusatzleistungen. 
  • Ausbildungsversicherung: Es ist eine Art Le­bens­ver­si­che­rung für Kinder, die meist Eltern oder Großeltern abschließen. Sie ist teuer und unflexibel. 
  • Rest­schuld­ver­si­che­rungbei Krediten für Konsumgüter: Sie soll zahlen, falls Du Deine Kreditraten nicht zahlen kannst, springt aber nur selten ein und ist in der Regel immens überteuert. 
  • Handy-Versicherungen schließen viele Schäden aus und sind für die Leistungen zu teuer. Handy-Reparaturen kosten weniger als Du denkst, denn oft genügt ein Display-Tausch – das kostet bei einfachen Handys selten mehr als 100€. 
  • Brillenversicherung: Die Erstattungshöhe ist meist auf 100 bis 300€ alle zwei Jahre gedeckelt. Spar lieber Geld für eine neue Brille, statt Beiträge zu bezahlen. 
  • Tier­kran­ken­ver­si­che­rung: Auch wenn der Tierarztbesuch für Hund und Katze teuer werden kann, lohnt sich eine solche Ver­si­che­rung nicht. Du zahlst hohe Beiträge und trotzdem übernimmt sie nicht alles. Leg lieber jeden Monat etwas Geld für spätere Tierarztbesuche zurück.  
  • Glasbruchversicherung: Viele Glasschäden sind bereits in anderen Ver­si­che­rungen (z. B. Haftpflicht- und Hausratversicherung) abgedeckt und die Ver­si­che­rung ist teuer. Sie lohnt sich nur bei teuren Glasbauten (z. B. Wintergarten). 
  • Kran­ken­haus­ta­ge­geld­ver­si­che­rung: Sie zahlt für jeden Tag, den Du im Krankenhaus bist. Deutlich sinnvoller ist eine Kran­ken­ta­ge­geld­ver­si­che­rung. Denn sie ersetzt Dein ausfallendes Einkommen, wenn Du länger krank zuhause bist. 
  • Rei­se­ge­päck­ver­si­che­rung: Genau dann, wenn Du sie bräuchtest, zahlt sie nicht: Denn oft sind andere dafür zuständig, z. B. die Fluggesellschaft. Wird Dir das Gepäck geklaut, beruft sich die Ver­si­che­rung auf grobe Fahrlässigkeit und zahlt nicht. 
  • Kinderun­fall­ver­si­che­rung soll Kinder finanziell absichern, falls sie durch einen Unfall für den Rest ihres Lebens auf Hilfe angewiesen sind. Schwere Behinderungen entstehen aber viel eher durch Krankheiten als durch Unfälle. Und hier greift die Ver­si­che­rung eben nicht. Wenn Du Dich und Dein Kind dennoch finanziell für den Fall absichern möchtest, nimm lieber noch die Kin­der­in­va­li­di­täts­ver­si­che­rung als Zusatzversicherung dazu. Die zahlt auch dann, wenn Dein Kind durch Krankheit invalide oder schwerbehindert werden sollte. Später solltest Du für Dein Kind eine Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung abschließen. Das ist oft schon ab einem Alter von zehn Jahren möglich.  
  • Insassenunfallversicherung: Sie ist überflüssig, weil bei Autounfällen entweder Deine Autohaftpflicht greift oder die des Unfallgegners – außer Du verletzt Dich als Fahrer und bist selbst schuld. 
  • Kapital- oder fondsgebundene Lebens- und Ren­ten­ver­si­che­rungen lohnen sich wegen niedriger Zinsen und hoher Kosten nicht.

Was Du jetzt tun solltest  

Wenn Du z. B. Dein Handy verlierst oder nicht verreisen kannst, ist das im Normalfall zu verkraften. Überschlag einfach mal, wie viel Dich die "unnötigen" Ver­si­che­rungen auf Dauer kosten, und überleg Dir auch, was Du im Fall der Fälle von ihnen bekommst: Beim Handy beispielsweise ist es häufig nur der Gebrauchtwert.

Unterm Strich kosten sie alle verhältnismäßig viel und leisten wenig oder nur selten. Die monatlichen Beiträge kannst Du Dir also getrost sparen. Und nicht selten gibt’s Streit mit der Ver­si­che­rung, weil sie nicht zahlen möchte.

Unser Tipp: Leg das Geld lieber sinnvoll in einem ETF-Sparplan an. Den richtigen ETF für Dich findest Du mithilfe unseres ETF-Finders.  

Wann eine Ver­si­che­rung wirklich sinnvoll ist

Zu den wirklich wichtigen Ver­si­che­rungen gehören die Kran­ken­ver­si­che­rung und die Haft­pflicht­ver­si­che­rung. Darüber hinaus kannst Du Dir als Faustregel merken: Eine Ver­si­che­rung ist sinnvoll, wenn sie Dich bei bzw. vor außergewöhnlichen und großen Schäden schützt. Das sind Schäden, die z. B. durch Be­rufs­un­fä­hig­keit oder längere Krankheit entstehen und Dich finanziell überfordern würden. Dazu zählt auch eine Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung, wenn Du eine Immobilie hast.

Mehr dazu, welche Ver­si­che­rungen Du (nicht) brauchst, liest Du in unserem Ratgeber zu wichtigen Ver­si­che­rungen.

Von Anna Karolina Stock, und Giulia Tita

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