Einer der Lieblings-Indexfonds (ETF) der Finanztip-Leser schüttet ab März 2018 plötzlich Dividenden aus anstatt das Geld wie gewohnt automatisch neu anzulegen. Es geht um den ETF110* auf den MSCI World des Anbieters Comstage. Viele Sparer haben dazu in der vergangenen Woche von ihren Depotbanken Post bekommen. Etliche haben bei uns nachgefragt: Wieso stellt die Commerzbank-Tochter den ETF nun auf die Variante „ausschüttend“ um?
Der Grund sind die neuen Steuerregeln für Fonds und ETFs seit Anfang dieses Jahres. Danach werden spezielle ETFs wie der von Comstage, die Dividenden wieder anlegen, jährlich besteuert. Abgeltungssteuer fällt auf eine Pauschale an, die sich an der Wertentwicklung des Fonds festmacht. Für Anleger, die ihren Freibetrag von 801 Euro im Jahr überschreiten (oder keinen Freistellungsauftrag bei der Bank einreichen), bedeutet das, dass sie neuerdings jährlich Steuern vom Girokonto bezahlen müssen.
Comstage möchte die Kunden dem nicht aussetzen und schüttet daher ab sofort Dividenden aus. Für Sparer, deren jährliche Kapitalerträge aber unter 801 Euro bleiben, bringt die neue Regelung keinen Vorteil. Im Gegenteil: Es wird ja weniger Geld in den Fonds angelegt. Und Vermögensaufbau ist ja das Ziel der meisten ETF-Sparer.
„Was also tun?“, fragen sich nun viele unserer Leser. Soll ich den Fonds wechseln? Kann ich die Anteile kostenlos zurückgeben? Und: Was hat es sonst mit dem Schreiben meiner Bank auf sich?
Hier die Antworten:
Wieso die Dividenden nicht einfach ausgeben?
Generell lautet die Finanztip-Empfehlung: Sparer sollten nur dann in ausschüttende ETFs anlegen, wenn sie die Dividenden tatsächlich benötigen. Alle, die Vermögen aufbauen wollen, sollten darauf achten, dass Dividenden wieder zurück ins Fondsvermögen fließen. Der Effekt aufs Fondsvermögen kann beträchtlich sein: Nehmen wir mal an, ein Sparer würde die Dividenden nicht wieder anlegen, sondern sofort ausgeben. Das würde ihm bei einer Anlage von 10.000 Euro über zehn Jahre fast 3.000 Euro kosten. Statt gut 14.000 Euro hätte er am Ende gut 17.000 Euro im Fonds stecken. Rund 1.100 von diesen 3.000 Euro sind entgangener „Zinseszins“. Natürlich hat die Person einen Gegenwert in Form von „Shopping-Freude“ bekommen – mit Vermögensaufbau hat das aber nichts zu tun.
Was kann jemand mit einem Sparplan auf den ETF110 tun?
Wenn Sie bislang monatlich einen festen Betrag in den ETF110 stecken, profitieren Sie ab März 2018 nicht mehr von dem Effekt, dass Dividenden im Fondsvermögen verbleiben und an der Wertentwicklung teilhaben. Falls es Ihr Ziel ist, mit dem Sparplan Vermögen aufzubauen, sollten Sie daher überlegen, den Sparplan ruhend zu stellen (ihn zu „löschen“) und weiter zu sparen mit einem wiederanlegenden (thesaurierenden) ETF eines anderen Anbieters. Infrage kommen besonders die ETFs von Xtrackers (ISIN LU0274208692) und iShares* (ISIN IE00B4L5Y983), die es bei einigen der von uns empfohlenen Depotbanken auch kostenlos als Sparplan gibt.
Kunden der Consorsbank können beim Comstage ETF110 bleiben, denn die Bank steckt die Dividenden automatisch wieder in den Fonds. Besser wäre es aber auch hier, auf andere ETFs umzusteigen, zum Beispiel auch auf die Finanztip-Empfehlungen von Lyxor (ISIN: FR0010315770) oder Xtrackers (ISIN LU0274208692). Denn diese beiden ETFs gibt’s bei der Consorsbank im Sparplan kostenlos. Mehr Infos für Sparplan-Kunden des ETF110 lesen Sie auch im Blogartikel vom Januar.
Flatex-Kunden können in ihrem Online-Konto die Ertragsverwendung beim Sparplan auf „automatische Wiederanlage“ umstellen (s. Screenshot aus der App). Der ETF110 ist für den Sparplan kostenlos. Hier gilt also: Umstellen und einfach weitersparen!
Was kann jemand tun, der eine größere Summe in den ETF110 gesteckt hat?
Wer eine größere Summe im ETF110 hat oder Vermögen über einen Sparplan angespart hat, das nun im Depot liegt, hat mehrere Möglichkeiten – und muss für sich abwägen.
Möglichkeit 1: ETF-Anteile behalten und Dividenden selbst wieder investieren
Wer Anteile behält, bekommt ab sofort Dividenden auf dem Giro- oder Verrechnungskonto gutgeschrieben, die er selbst wieder anlegen kann. Um weniger Arbeit damit zu haben, können Sie die Dividenden über einen längeren Zeitraum sammeln und neue ETF-Anteile auf einmal nachkaufen.
Nachteil: Sie zahlen Ordergebühren, um die Dividenden erneut anzulegen – und profitieren etwas weniger vom Zinseszinseffekt.
Vorteil: Haben Sie Ihren Freibetrag (801 Euro für Singles, 1602 Euro für zusammen veranlagte Partner) nicht ausgeschöpft, erhalten Sie diese Dividenden steuerfrei.
Tipp: Die Ersparnis bleibt Ihnen erhalten, wenn Sie den Dividendenertrag später wieder in den Fonds stecken. Sie wirkt den Orderkosten für die Wiederanlage der Dividenden entgegen. Sollten Ihre Kapitalerträge über dem jährlichen Sparerpauschbetrag liegen, profitieren Sie ebenfalls von den Dividenden: Dann könnten Sie die jährliche Steuer auf den pauschalen Wertzuwachs des Fonds direkt aus den Dividenden begleichen und nicht aus dem sonstigen Ersparten.
Möglichkeit 2: Anteile veräußern und in einen thesaurierenden ETF stecken
Wer sich nicht kümmern möchte, muss in den sauren Apfel beißen, die ETF-Anteile kostenpflichtig verkaufen und dafür Anteile eines thesaurierenden ETFs kaufen. Infrage kommen die ETFs von Xtrackers (ISIN LU0274208692) und iShares (ISIN IE00B4L5Y983). Nachteil: In der Regel dauert die Abwicklung einer Order mehrere Tage. Wer auf die Gutschrift des Verkaufs wartet, riskiert, zu teureren Kursen zu kaufen, als zu verkaufen. Es kann aber auch andersherum laufen.
Vorteil: Sparer können die Anlage die nächsten Jahre wieder beruhigt einfach liegen lassen.
Tipp: Auch in diesem Fall empfiehlt es sich, einen ausreichenden Freistellungsauftrag zu stellen, um Abgeltungssteuer zu vermeiden.
Warum lassen sich die ETF-Anteile nicht kostenlos zurückgeben?
Im Schreiben der Depotbank finden Anleger den Hinweis, dass sie ihre ETF-Anteile bis zum 9. März 2018 auch an Comstage zurückgeben können. Comstage selbst berechnet dafür kein Geld. Kostenlos werden Sparer ihre Anteile aber wohl trotzdem nicht los. Denn die Rückgabe funktioniert nur über die Depotbank als Mittler. Wahrscheinlich wird die Bank diesen Service nicht umsonst bereitstellen, denn die Rückgabe bedeutet einigen Aufwand. Banken werden Sparern stattdessen eher raten, die Anteile über die Börse zu verkaufen. Wer es genau wissen will, sollte bei seiner Bank nachfragen.
Was ändert sich sonst noch bei Comstage?
Außer der Umstellung zahlreicher ETFs auf „ausschüttend“, hat Comstage im Schreiben an die Anleger noch einige weitere Änderungen bekannt gegeben. Die wichtigste:
Comstage wird die Tauschgeschäfte (Swaps) für synthetische ETFs künftig nicht mehr ausschließlich mit der Commerzbank eingehen, sondern auch mit anderen Banken – darunter US-Banken. Vereinfacht dargestellt profitieren US-Banken vom Swap-Geschäft, weil sie so US-Aktien anders einsetzen und Kosten einsparen können. Auch Comstage-Kunden haben etwas davon: 70 Prozent der entstehenden Zusatzerträge kommen der Wertentwicklung des ETF direkt zugute. 30 Prozent behält die ETF-Gesellschaft. Ziel der Aktion: Ein paar Renditepunkte mehr bei der Wertentwicklung des ETF rausholen und so den Referenzindex, den MSCI-World-Nettoindex, besser abbilden.
Sara Zinnecker war bis Juni 2020 Finanztip-Redakteurin im Team Bank & Geldanlage. Nach ihrem Volontariat an der Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten schrieb sie beim Handelsblatt über Geldanlage und Altersvorsorge. Zuvor studierte Sara Zinnecker in Nürnberg, Italien und Portugal internationale Volkswirtschaftslehre mit Diplom-Abschluss, arbeitete bei Lokalzeitungen sowie der Süddeutschen Zeitung.
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37 Kommentare
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Ich habe leider das umgekehrte Problem dass ein bislang ausschüttender Fonds auf thesaurierend umgestellt wird – ich will das aber gerade nicht und lege ausschließlich in ausschüttendenden ETFs an (wegen der ganzen Vorabsteuer usw.).
Die Bank (Comdirect) sagt: Sie können das ja ganz regulär verkaufen (klar, fallen dann ihre Gebühren an).
Lyxor sagt: nur für institutionelle Anleger ist kostenfreie Rückgabe möglich.
Ist das so rechtens? Ich meine, ich habe ja ganz gezielt ein bestimmtes Produkt ausgewählt und Lyxor stellt das ohne meine Zustimmung um – dann muss es doch auch eine Möglichkeit geben, das Produkt kostenfrei zurückzugeben.
Hi, ich finde ausschüttende ETFs super, ist aber eine Geschmacksfrage.
Wenn man etwas Geld benötigt, muss man keine Anteile verkaufen sondern nimmt die Dividenden. Ansonsten wartete man etwas, bis man 2000 Euro an Dividenden angespart hat und kauft auf einen Schlag.
Ich mach das mit dem Vanguard so und bin damit zufrieden.
Vanguard FTSE All-World UCITS ETF
ISIN IE00B3RBWM25, WKN A1JX52
https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B3RBWM25
Liebe Grüße aus Sinhseim.
Hinweis: In einigen Finanztip-Artikeln wird der ETF110 noch als thesaurierend aufgelistet, z.B.
https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/
https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/msci-world/
Bitte korrigieren Sie dies bei Gelegenheit. [Anmerkung der Redaktion: Das ist inzwischen überall vollzogen. Danke!]
Bin ich der einzige, der es inakzeptabel findet, dass ein Fond „einfach so“ von thesaurierend auf ausschüttend umstellt? Schließlich habe ich mich als Anleger bewusst für einen Modus entschieden, und jetzt muss ich reagieren, und Zeit und evtl. Geld investieren, um wieder eine automatische Wiederanlage zu bekommen. 🙁
Legal ist es vermutlich, aber ist so etwas üblich? Macht Comstage das öfter? Kann man Comstage somit noch als Anbieter für eine langfristige Geldanlage empfehlen?
Jedenfalls: Danke an Finanztip für die Infos auf dieser Seite!
Wie hoch ist denn der Prozentsatz, der in diesem ETF als Dividende ausgeschüttet wird?
Es ist ja nicht der Comstage ETF110, der umgestellt wird. Anscheinend wird die gesamte ETF-„Familie“ von Comstage auf „ausschüttend“ und „physisch“ replizierend verändert. So sehr ich „phyisch“ gut finde, so schade empfinde ich die „ausschüttende“ Variante, z.B. beim ETF127 (MSCI Emerging Markets). Welche Alternativen empfehlen Sie hier (beim MSCI World bin ich im Produkt von iShares, WKN A0RPWH, investiert)?
Wäre der Amundi ETF MSCI Emergin Markets (WKN A1C9B1) eine Alternative?
Hallo Julius, danke für den Tipp. Auftrag ist gefaxt
Mein Vorschlag: verkaufen Sie den ETF110 und inverstieren Sie in den Xtrackers MSCI World Momentum UCITS ETF 1C (WKN A1103G), der hat nicht nur eine bessere Performance; es gibt ihn gebührenfrei z.B. bei Consors.
So!
Für alle, die einen VL-Vertrag bei EBASE mit dem besagten ETF abgeschlossen haben, hier die Info, dass EBASE die Ausschüttungen automatisch wieder anlegt. Kostenlos. Das habe ich gestern schriftlich mit einem postalischen Schreiben zugesichert bekommen.
Einfach schriftlichen Auftrag mit Unterschrift (Post oder Scan) bei EBASE einreichen, bißchen warten und über Bestätigung freuen.
Heiter weiter! Julius.
Hallo Julius,
vielen Dank, dass Sie für alle Mitstreiter hier mitrecherchiert und die Info geteilt haben. Wir werden den Ratgeber zum VL-Sparen dann so bald wie möglich anpassen.
Beste Grüße,
S. Zinnecker
Das Argument, die Umstellung auf Ausschüttung sei von Comstage deshalb gemacht worden, um den Anlegern den Steuerabzug vom Girokonto zu ersparen, ist wenig überzeugend.
Dafür hat man bei Comstage offenbar den Gedanken der langfristigen „Vermögensbildung“
(Stichwort Ergänzung zur mageren „staatlichen“ Rente) als weniger wichtig eingestuft. Vermögensbildung der Anleger sollte aber ein Anliegen einer Fondsgesllschaft sein. Der dafür wichtige „Hebel“ der Thesaurierung kann jetzt nur über Umwege und mit verminderter Wirkung erreicht werden. „Pantoffeldepot“ war gestern. Jetzt sind die Sportschuhe gefragt.
Wenn das Argument von Comstage überzeugend wäre, dann müsste wohl damit gerechnet werden, dass die anderen Fondsgesellschaften nachziehen. Warum sollten die dortigen Anleger andere Vorlieben haben als die von Comstage?
Würde bedeuten, dass alle jetzt diskutierten Strategien im Zusammenhang mit der Umstellung auf „Ausschüttung“ wieder nur vorläufigen Charakter haben.
Für mich ist das Girokonto-Argument wenig überzeugend.
Um so erstaunlicher, dass FINANZTIP dieses so unkritisch weiter transportiert.
Hallo Christian,
ich verstehe Ihren Einwand. Viele Privatanleger, die auf Vermögensbildung aus sind, bringt diese Ausschüttung tatsächlich nicht wirklich weiter. Warum tun das andere nicht?
Nun, Comstage ist nur auf dem deutschen Markt vertreten und hat daher gemessen an Anbietern wie iShares, Deutsche Bank und Lyxor einen verhältnismäßig kleinen Marktanteil. Das Angebot an ETFs fällt ebenfalls etwas kleiner aus. Konkret heißt das: iShares, Xtrackers und Lyxor haben für gängige ETFs in der Regel jeweils eine ausschüttende und eine thesaurierende Variante im Programm – insofern fällt bei ihnen das Problem, sich zu entscheiden, weg.
Auch hatte Comstage speziell die synthetischen ETFs im Fokus – also die, die bislang bis zum Tag des Verkaufs keinerlei Steuerlast für den Anleger bedeutet haben. Viele Anleger (auch große) hatten die Fonds genau deswegen gewählt. Durch die Steuerreform wurde diese Steuerstundung bis zur Veräußerung aber hinfällig. Es ist daher nachvollziehbar, dass sich vor allem gewichtige Investoren einen Ausgleich wünschten.
Da Finanztip sowohl thesaurierende als auch ausschüttende ETFs grundsätzlich empfiehlt, sehen wir keinen Grund, den Anbieter aus unserer Empfehlungsliste zu streichen. Sparer müssen sich ab sofort schlicht überlegen, ob die Dividendenzahlung für sie sinnvoll ist. Falls nicht, gibt es ja genügend Auswahl bei anderen Anbietern. Auf all dies haben wir ausführlich hingewiesen. Sie können sich aber selbstverständlich gern Ihre eigene Meinung dazu bilden.
Beste Grüße,
S. Zinnecker
Hallo Frau Zinnecker,
ich hatte im letzten Jahr einen ETF-Sparplan mit monatlich 50,- EUR bei der Volkswagen Bank für den Fonds ComStage MSCI World TRN UCITS ETF (WKN ETF110 / Isin LU 039 249 456 2) eingerichtet. Dieser Sparplan war zunächst kostenlos, wurde aber leider Anfang 2018 kostenpflichtig. Ich habe den Sparplan daraufhin beendet. Mittlerweile habe ich bei der Onvista Bank ein Depot eröffnet und einen neuen kostenlosen Sparplan mit monatlich 100,- EUR für den Fonds iShares MSCI World-ETF (ISIN: IE00B4L5Y983) eingerichtet. Nach dem Verkauf von Bruchstücken haben ich die 8 Anteile des ETF110 aus meinem alten Depot in mein neues Depot übertragen. Für dieses neue Depot habe ich zunächst einen Freistellungsauftrag in Höhe von 100,- EUR erteilt. (Den restlichen Freibetrag verwende ich für ein Tagesgeldkonto; angesichts der mickrigen Zinsen momentan wird der Betrag aber natürlich nicht ausgeschöpft.) Sollte ich nun wegen der Umstellung des ComStageETF110 auf ausschüttend noch irgendetwas unternehmen?
Ich bedanke mich schon jetzt für Ihre kompetente Auskunft!
Hallo Stefan,
nein, das hört sich sehr gut an! Der Freibetrag von 100 Euro sollte locker reichen. Um sicherzugehen, können Sie aber ggf. vor Jahresende noch einmal die Verteilung Ihrer Freibeträge auf mehrere Banken überprüfen und ggf. nachjustieren.
Viele Grüße!
Zunächst vielen Dank für Ihre Auskunft!
Ich denke jetzt darüber nach, neben dem ETF-Sparplan auf den MSCI World mit einem kleineren monatlichen Betrag noch einen weiteren ETF-Sparplan zu eröffnen. Was wäre aus Ihrer Sicht eine sinnvolle Ergänzung? Gibt es z.B. einen ETF für den „Megatrend“ Digitalisierung? Viele Grüße!
Guten Tag, Frau Zinnecker,
ich schätze ihr Portal und ihre Hinweise zwar sehr, aber dieses Geheule um ausschüttend oder nicht ausschüttend kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Eine Ausschüttung von bspw. 200 Euro aus dem ETF110 kann ich sofort bei der nä. Gelegenheit wieder anlegen, indem ich bei der comdirect meinen kostenlosen ETF-Sparplan auf einen MSCI-World von Lyxor oder wem auch immer einmalig um diese 200 Euro erhöhe. Und schwupps ist die ganze Ausschüttung wieder angelegt. Ihr Horrorszenario von mehreren tausend Euro Verlust kommt du nur zustande, wenn ich die ganzen Ausschüttungen auf meinem Konto liegen lasse. Wer das macht, ist selber schuld. Ich verstehe es einfach nicht, was für ein Problem hieraus gemacht wird.
MfG, AKnox
Hallo Jamyz,
danke für die Hinweise. Mit der Vorabpauschale müsste man sich auch einmal im Jahr darum kümmern. Denke sehr viel mehr Aufwand ist das nicht.
Guten Tag,
besten Dank für den Beitrag. Sicherlich werden Ihnen einige Finanztip-Leser zustimmen und sich einfach selbst um die Wiederanlage der Dividenden kümmern, zumal die Beträge beim Sparplan in der Tat gering sein werden. Und das ist auch gut so! Doch versuchen wir bei Finanztip, auch die Leser abzuholen, die vielleicht nicht regelmäßig ins Depot schauen und Änderungen vornehmen wollen. Speziell bei Comstage haben mit der Comdirect und der Consorsbank gleich zwei große Direktbanken zum Jahresbeginn Gebühren für Sparpläne auf Comstage-ETFs eingeführt. Sparer haben also nicht nur mit Verlusten durch die fehlende Wiederanlage, sondern auch mit zusätzlichen Ordergebühren zu tun. Natürlich reißt auch dies am Ende finanziell keine richtig großen Löcher, aber: Wir möchten unsere Leser beim Thema Vermögensaufbau unterstützen und insofern darüber informieren, wenn es für die gleiche Sparlösung genauso gute, aber günstigere Alternativen gibt. So im Falle des Sparplans auf den ETF110. Am Ende bleibt es jedem Sparer selbst überlassen, wie er sich entscheidet.
Beste Grüße,
Sara Zinnecker
Ach schade,
ich wollte mir eine Pantoffelanlage einrichten.
Ist dann doch nicht so einfach wie immer gesagt wird oder?
Hallo Johanna,
versuchen Sie es einfach mit einem anderen ETF auf den MSCI World, der Dividenden weiterhin regulär thesauriert. Einige sind im Blogbeitrag genannt. Falls Sie Kundin bei der Comdirect sind und dort bleiben möchten, können Sie sich auch den ETF von Lyxor auf den MSCI All Country World ansehen (WKN: LYX0MG). Dieser legt Dividenden an und ist kostenlos im Sparplan bzw. günstig zu kaufen für die Einmalanalge. Wir testen aktuell die ETFs auf diesen All Country World Index, der zu 11 Prozent Aktien aus Schwellenländern hält, und werden die Möglichkeit künftig sehr wahrscheinlich mitempfehlen. In Punkto Rendite und Schwankung schneidet er ähnlich gut ab wie der MSCI World.
Beste Grüße
„Falls es Ihr Ziel ist, mit dem Sparplan Vermögen aufzubauen, sollten Sie daher überlegen, den Sparplan ruhend zu stellen (ihn zu „löschen“)“
Wenn ich ihn ruhen lassen, werden aber doch trotzdem die Dividenden ausgeschüttet und nicht wieder angelegt. Sehe den Vorteil nicht so wirklich darin. Oder soll ich die Ausschüttung dann in den „neuen“ thesaurierenden ETF stecken?
Hallo Stefan,
wenn Sie Ihren Sparplan auf den ETF110 ruhend stellen, bleiben die ETF-Anteile im Depot liegen und es werden – ganz richtig – Dividenden ausgeschüttet. Was Sie dann tun können, finden Sie im zweiten Teil des Blog-Beitrags „Was kann jemand tun, der eine größere Summe in den ETF110 gesteckt hat?“.
Beste Grüße
Hallo, alles gut und schön bzw. danke für die Infos. Aber was mache ich, wenn mein ETF mit einem VL-Fondssparplan gebunden ist? Soweit ich weis, ist die Ebase über Comdirect die einzige Bank die solch ein „ETF“ VL-Fondssparplan anbietet?! Mache ich jetzt Verlust? Soll ich woanders hin ausweichen? Ich bin jetzt ein wenig verunsichert
Danke für eine Antwort.
Hallo. Flatex legt auf Wunsch die Dividenden, ab 25 Euro automatisch wieder an. Soweit ich weiß, ist das kostenfrei, oder?
Mit Freistellungsauftrag ist doch eigentlich kein Nachteil zum Thesaurierer, oder sehe ich das falsch?
Ohne Freistellungsauftrag müsste ich Steuern bezahlen, die mir dann wieder zur Wiederanlage fehlen würden.
Den Fehlbetrag könnte ich dann mit der kostenlosen Sparrate ergänzen.
Eigentlich hätte ich dann doch keinen Nachteil zum Thesaurierer und ich könnte den ETF110 weiter kostenlos bei Flatex besparen. Oder habe ich hier einen Denkfehler?
Danke für Ihre Hilfe.
Hallo Joe,
Bin auch bei Flatex und hatte den selben Gedanken.
Entweder durch Flatex automatisch die Dividende wieder anlegen lassen, wenn kostenlos ( noch zu klären) oder eben die nächste Sparplanrate um den Dividendenbetrag erhöhen.
Man muss nur aufpassen die Dividende nicht zu lange auf dem Verrechnungskonto liegen zu lassen, da Flatex Negativzinsen verlangt.
Alles in allem machbar, aber nervig. Das Ziel war ja (für mich) sich eben nicht dauernd um das Depot kümmern zu müssen.
Hallo Joe,
tatsächlich! Bei Flatex gibt es die Einstellung im Benutzerkonto, dass Dividenden im Sparplan wieder mit angelegt werden. Perfekt, dass können Sie das einstellen und einfach weitersparen. Danke für den Hinweis, ich ergänze im Blogbeitrag die Info!
Beste Grüße,
Sara Zinnecker
Hallo Christoph,
ich habe genau das gleiche Problem. Nach Rücksprache mit EBASE können die Ausschüttungen automatisch wieder im VL-Vertrag angelegt werden. Kostenlos.
Ich warte noch auf deren schriftliche Bestätigung.
LG, Julius
Hallo Herr Reich,
ich sehe, bereits einige andere Leser haben sich mit demselben Problem schon an Ebase gewandt. Meine Kollegen und ich recherchieren auch parallel und informieren, sobald wir etwas herausgefunden haben. Ich bitte um noch etwas Geduld.
Vielen Dank und beste Grüße,
Sara Zinnecker
Der comstage ET110 ist ein geswapter Fonds und bildet seinen Wert nicht physisch sondern zu 100% synthetisch ab. Der Fondswert ergibt sich demnach aus einem Tauschgeschäft mit der Commerzbank, die eben diesen Wert garantiert. Deswegen erhielt der Inhaber von ETF110-Anteilen in der Vergangenheit weder Dividenden noch andere ausschüttungsgleiche Erträge. Aus diesem Grund waren auch keine Steuern zu bezahlen.
Wenn ich die Finanztip-Ausführungen richtig verstehe, soll dieser Fonds auch künftig nur synthetisch abgebildet werden. Wieso kann es dann aber trotzdem zu Dividenden-Erträgen bzw. Dividenden-Ausschüttungen kommen.
Oder verstehe ich da etwas nicht richtig!
Der ist doch nur nur zum Teil synthetisch…. und Divdenden können doch auch von Tauschaktien kommen… oder verstehe ich was falsch 😉
Hallo Herr Rieder,
danke für Ihren Kommentar. Tatsächlich können auch synthetische Fonds Dividenden ausschütten. Sie finanzieren diese dann einfach aus dem investierten Vermögen. Neben Comstage schütten auch synthetische Lyxor-Fonds gerne mal Dividenden aus.
Beste Grüße,
Sara Zinnecker
Wenn man die Ausschüttungen selber wieder anlegt, könnte man doch einfach die nächste Sparrate einmalig erhöhen und danach wieder absenken auf den ursprünglichen Sparbetrag. Bei der normalen Sparrate verlangt flatex z.B. keine Ordergebühr.
Liege ich damit falsch ?
Ich denke nein, wenn bei der jeweiligen Bank dieser ETF noch kostenlos im Sparplan erhältlich ist…. die Comdirect hat hin rausgeschmissen…
Hallo Michael,
natürlich, das können Sie auch machen. Das heißt eben nur, dass Sie selbstständig tätig werden und daran denken müssen, die Sparrate zu verändern. Bei manchen Depotanbietern ist zudem das Ändern der Sparrate leider nicht so ohne Weiteres möglich (zB Onvista Bank). Jeder Anleger muss also selbst entscheiden.
Beste Grüße,
Sara Zinnecker
Der Hinweis, dass die Consorsbank die Dividenden ohne Aufpreis wieder in den Fonds steckt stimmt meiner Erfahrung nach nicht. Richtig ist, dass die Dividenden ungefragt wieder angelegt werden, aber die Consorsbank 1,5% Gebühren von der Anlagesumme für den Fondssparplan berechnet.
Hallo Herr Franke,
da haben Sie Recht. Die Formulierung ist missverständlich. Gemeint war lediglich, dass das automatische Wiederanlegen der Dividenden als „Serviceleistung“ der Consorsbank nicht nochmal extra kostet. Die 1,5 % Sparplan-Gebühr fallen aber natürlich trotzdem an. Ich passe die Stelle gern an. Besten Dank!
Viele Grüße,
S. Zinnecker
Guten Tag,
herzlichen Dank für Ihre Arbeit, Sie leisten wesentliche Entscheidungshilfen!!
Bitte erlauben Sie eine generelle Frage zu Dividenden-ETFs:
die Dividenden werden, soweit ich weiß meistens schon im Ursprungsland besteuert, ehe sie am Sitz des Finanzunternehmens bzw. dann beim Sparer erneut bzw. endgültig besteuert werden.
Wenn man z.B. Schweizer Dividendentitel hält, bekommt man das Einbehaltene relativ problemlos vom Schweizer Fiskus zurück – was aber nicht überall so gut funktioniert. Aber immerhin kann man es bei Einzeltiteln wenigstens ausrechnen.
Wie ist das bei Div.-ETFs? – Woher weiß ich, ob der ETF-Anbieter zugunsten seiner Kunden diese Demarche bei den Herkunftsländern seiner Titel macht? Und wie groß die Differenz ist, zwischen den Dividenden, die der ETF erhält, und den Summen ist, die er an seine Anteilseigner ausschüttet?
Mit Dank und Gruß
Eva Kirn-Frank
Guten Abend Frau Kirn-Frank.
vielen Dank für Ihren Kommentar hier im Blog. Tatsächlich holt sich ein Fonds in der Regel etwas weniger Quellensteuer zurück als ein Privatanleger das kann. Das kann bürokratische Gründe haben, aber auch von den jeweiligen Doppelbesteuerungsabkommen abhängen. Beim MSCI World wissen wir zB, dass etwa 80 Prozent der Bruttodividenden in den Fonds fließen. Dieser Wert lässt sich immer gut ermittelt, in dem man die Wertentwicklung des Bruttoindex (mit Dividenden, vor Quellensteuern) und des Nettoindex (mit Dividenden, nach Quellensteuern) vergleich.
Dennoch haben ETFs große Vorteile – und Finanztip rät auch zur Anlage in ETFs. Zum einen würde es den Privatanleger unglaublich viel kosten, mehrere hundert Fondsaktien einzeln ins Depot zu kaufen. Zweitens haben ETF-Anbieter eine Reihe von Möglichkeiten, weitere Renditepunkte für den Fonds gutzumachen. Mehr dazu lesen Sie im Text zu den MSCI-World-ETFs, im Abschnitt 5 zu den Gesamtkosten: https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/msci-world-etf-vergleich/ Last but not least: Dank der Steuerreform auf Investmentfonds, die seit diesem Jahr gilt, werden Erträge aus Aktienfonds und Aktien-ETFs –
also Dividenden und Gewinne – nur noch zu 70 Prozent versteuert. Dieser Schritt sollte die komplizierte Anrechnung der Quellensteuer auf die Abgeltungssteuer vereinfachen. Bei Einzelaktien hingegen werden die Steuern nach wie vor auf 100 Prozent der Erträge gerechnet.
Mehr zur Reform der Investmentbesteuerung lesen Sie in unserem Blogbeitrag https://www.finanztip.de/blog/etf-investmentsteuergesetz/ oder Ratgeber: https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/investmentsteuerreformgesetz/.
Falls Sie weitere Rückfragen haben, melden Sie sich gern.
Beste Grüße,
Sara Zinnecker