Pelletheizung
Mit einer Pelletheizung können Sie mächtig sparen. Bild: MarioGuti / GettyImages

Umstellung planen: Wann sich Holzpellets oder Biogas lohnen

Nur noch wenige Monate, dann kommt der CO2-Preis auf Brennstoffe wie Heizöl. Trotzdem sind es bislang eher neue Wohnhäuser, die zumindest teilweise klimafreundlich beheizt werden. Dabei ist der Umstieg auf erneuerbare Energien auch im eigenen Altbau nicht schwer – und kann sich für Sie auszahlen.

Etwa, wenn Sie auf Holzpellets umsteigen. Das ist so bequem, wie mit Öl zu heizen. Die Stäbchen liefern die Händler direkt nach Hause und füllen sie in Vorratsbehälter im Keller. Sie können die Pellets beim Lieferanten in Ihrer Region ordern oder Angebote auf Portalen vergleichen und dort bestellen. Bei unserem neuen Portalvergleich für Holzpellets fanden wir die günstigsten Preise auf Heizpellets24, einem Schwesterportal von Heizoel24.

Heizen mit Holzpellets ist schon heute meist günstiger als mit Heizöl und Erdgas. Dieser Vorteil wird sich verstärken, wenn der CO2-Preis kommt. Der macht Heizöl 2021 um etwa 8 Cent pro Liter teurer und Erdgas um rund einen halben Cent pro Kilowattstunde; 2022 steigen die Kosten weiter. Für Holzpellets, andere Holzbrennstoffe und auch Biogas beträgt der CO2-Preis 2021 und 2022 hingegen null. Auch danach dürften Pellets und Biogas viel weniger belastet werden als Öl und Erdgas – vielleicht bleiben sie sogar komplett befreit.

Auf Holzpellets umzurüsten, erfordert keine stärkeren Umbauarbeiten in Ihrem Haus, wenn Sie bislang mit Öl heizen. Nach Berechnungen des Bayerischen Technologie- und Förderzentrums kostet eine Kilowattstunde Wärme aus einer neuen Pelletheizung rund 1 Cent weniger als aus einer neuen Ölheizung. Dabei sind alle Kosten berücksichtigt und auf die Kilowattstunde umgerechnet: Anschaffung, Wartung und Brennstoff. Das gute Abschneiden der Pelletheizung liegt auch an den Zuschüssen vom Staat: Er übernimmt bis zu 35 Prozent der Nettokosten für einen neuen Biomassekessel (für Holzpellets, Scheitholz oder Hackschnitzel). Ersetzen Sie damit einen Ölkessel, steigt die Förderung auf bis zu 45 Prozent.

Der Umstieg auf Biogas lohnt sich finanziell hingegen häufig nicht: Tarife mit 10 Prozent Biogasanteil sind aktuell etwa ein Fünftel teurer als reine Erdgastarife. Im Vergleich zur teuren Grundversorgung ist mit Biogas aber immer noch über 100 Euro Ersparnis im Jahr drin. Und umweltfreundlicher ist es sowieso.

Wann sich eine Pelletheizung noch nicht lohnt

Hat Ihre Öl- oder Gasheizung weniger als 20 Jahre auf dem Buckel, sollten Sie sie aber nicht auf Teufel komm raus ersetzen. Das wäre wohl weder wirtschaftlich noch nachhaltig. Sie können aber trotzdem etwas tun, um beim CO2-Preis gegenzusteuern: eine energetische Sanierung des Hauses.

Sie sparen viel Energie, wenn Sie Wände, Dach und Kellerdecke dämmen sowie die Fenster austauschen lassen. Und die Kosten müssen Sie nicht allein tragen, denn auch dabei unterstützt der Staat, und zwar mit einem Zuschuss von der Förderbank KfW. Alternativ gibt es eine Steuerermäßigung für energetische Sanierungen – 20 Prozent der Kosten bekommen Sie so zurück.

Ines Rutschmann
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Stand:

Ines Rutschmann ist unsere Energie-Expertin und widmet sich allen Fragen, die sich Verbraucher rund um Strom und Heizen stellen. Über den Strommarkt berichtete sie erstmals 2005 für die Leipziger Volkszeitung. Danach war sie für den Deutschlandfunk und das Solarstrom-Magazin Photon tätig. Ines ist Diplom-Ingenieurin (FH) und hat einen Masterabschluss in Energiemanagement.

5 Kommentare

  1. Sorry, nicht aufgepasst! Gehört zeitlich zur Antwort von Herrn Merkel!!
    Also erst danach lesen!

  2. Ich habe eigentlich nur etwas sagen wollen zum Thema „Klimaneutralität“ und der Aussage, man tut etwas Gutes für das CO2-Problem , wenn man mit Holz heizt.
    Dass der Abbrand von Holz sehr viel schneller und mehr CO2 freisetzt als seine langjährige Verrottung sollte unwidersprochen bleiben? Auch dass die Verrottung (Humus) nicht alles an Kohlenstoff freisetzt könnte keinen Protest hervor rufen? Da wird auch so einiges an Kohlenstoff „carbonatisiert/mineralisiert“ durch/in Lebewesen, und dies über mehrere Tierarten (Wurm/Käfer frisst Holz/Humus, diesen ein Vogel, diesen der Fuchs etc.) und dass Moore (Torf) nicht aus Mangel an C brennt, könnte auch möglich sein?

    Wenn wir ein in Kürze drohendes Klima-Kipppunktszenario haben, sollten wir nicht um jeden „atmenden“ Baum kämpfen, und nicht noch sein C schnellstmöglich in die Luft blasen?
    Und nicht auch noch, wie der „Entdecker“ des Kipppunktes, Prof. Schellnhuber, verstärkt das Bauen mit Holz fordern?
    Alle, die hier nur auf Deutschlands Holzbilanz verweisen und von einem ausreichenden Gleichgewicht reden sind aus meiner Sicht Heuchler. Denn sie erkennen diese eingeschränkte Sicht einzig auf unser Land niemals für die Kohle oder den Verkehr an. Und dies, obwohl unsere Kohle-CO2 beständig und sehr deutlich reduziert werden. Hier zählt plötzlich jedes kg!
    Haben wir nun ein „KPPP“ oder nicht? Sollten wir dies Luisa N. und unsere FFF-Kids fragen?

    Und noch eine Anmerkung zu den CO2-Werten pro kWh, welche ich aus einer Seite von Prof. Quaschningg entnommen habe, der sicher kein Freund der Fossilen ist.
    Der Wert für Erdgas von 0,2 kg/kWh gilt für die „normale“ Gasverbrennung. Da eine gute Brennwertheizung einen Heizwirkungsgrad von ca. 110% erreicht, sind es evtl. auch nur 0,18 kg/kWh Wärme.
    Und wenn man mit „Biogas“ heizt, ist man ein Welt- oder Klimaretter??
    Gut, dass es Religionen und den Glauben gibt, sonst wäre es langweilig?

    1. Gibt es einen Gleichgewichtszustand beim globalen Baumbestand, oder wird nicht ein permanenter Baumverlust beklagt ? Und jetzt zählt plötzlich nur Deutschland allein, und wir sind hier mit dem deutschen theoretischen Gleichgewicht zufrieden, wobei ja zuerst der Baumtod kommt, bevor seine Holzverwendung ansteht?
      Aber bei der Kohle reicht die massive Reduktion und der absehbare völlige deutsche Nullstand in wenigen Jahren nicht aus?
      Was ist das für eine fanatische Logik?

  3. Es mag viele gute Gründe geben eine Holzheizung zu benutzen, aber diese Art der Heizung als klimafreundlich oder sogar klimaneutral zu verkaufen, und dann auch noch von einer CO2-Abgabe völlig freizustellen ist ein besonderes Stück aus der Klimareligionskiste.
    Da wird einerseits seit einiger Zeit die schon fast erreichte Klimakipppunkttragödie beschworen. Ausgehend davon wird um jedes Kilo CO2 gekämpft, mit besonderem Ferve für die sofortige und umfassende Abschaltung aller Kohle-KW, insbesondere von Datteln 4. Weil jeder neue Ausstoß von CO2 schneller zu den Kipppunkten führt, welche z.T. ja sogar auch schon erreicht sein sollen.

    Und jetzt wird der in Minuten zählende Abrand von Holz, also die sehr schnelle Freisetzung von CO2, welches über Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte aus der Luft entzogen und als Kohlenstoff im Holz abgelegt war, als unschädlich bzw. klimaneutral bezeichnet.
    Mit dem Argument: Es wird nur soviel verbrannt wie nachwächst! D.h. also das der Abbrand einer bestimmten Menge Holz gleich schnell wie das Wachstum geht?
    In einer Tonne sehr trockenen Holzes steckt ca. eine halbe Tonne Kohlenstoff, welcher bei völliger Verbrennung ca. 1,8 Tonnen CO2 produziert.
    Die benötigte Energiewärmemenge von einer kWh mit Erdgas gewonnen produziert ca. 0,2 kg CO2. Wenn sie mit Holz erzeugt wird entstehen ca. 0,39 kg CO2.
    Dass die Holzheizung so einige Umweltprobleme anderer Art hervorruft, und hier nicht nur das sehr große Feinstaubproblem gemeint ist, kann man gerne hier und an anderer Stelle nachlesen:
    https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article153440851/Die-naive-Sorglosigkeit-der-Holzpellets-Heizer.html
    Eigentlich sollte man meinen, wenn die Logik gilt, dass man um jedes vermiedene CO2-kg kämpfen muss, dann sollte man kein Holz verbrennen. Weil dann in sehr kurzer Zeit sehr viel CO2 freigesetzt wird, und jeder gefällte Baum doppelt zählt. Er fällt als „Entsorger“ aus und lässt bei Verbrennung stoßartig seinen Kohlenstoff (CO2) frei.

    1. Ich gebe ihnen teilweise Recht. Holz hat einen geringeren Brennwert als Öl und Gas. Daher entsteht mehr CO2 pro kWh.
      Doch zertifizierte Pellets werden aus Holzabfällen der Möbelindustrie hergestellt. Sie sind regional und nachhaltig. In Deutschland 🇩🇪 wird kein Baum explizit für Pellets gefällt. Die Wertschöpfung verbleibt im Land und sichert hier Arbeitsplätze, im Gegensatz zur umweltproblematischen Förderung, Herstellung und Transport der Fossilien.
      Wenn Holz verrottet, entsteht genauso viel CO2 wie bei seiner Verbrennung.
      Bei der Verbrennung von Pellets entsteht weniger Feinstaub als beispielsweise bei der unkontrollierten Verbrennung von Scheitholz. Zudem gibt es Pelletkessel mit Partikelabscheider. Ab 2050 müssen alle Sektoren (Verkehr, Gebäude, Industrie, Energiegewinnung und Landwirtschaft) in der EU klimaneutral sein. Wir müssen daher besser heute als morgen uns von der Verbrennung der Fossilen verabschieden.

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