Euromünze
Bild: Chepko / GettyImages

Eigentlich ist die Sache recht einfach mit den ETFs und dem Finanzamt: Hast Du einen ausschüttenden ETF im Depot, behält Deine Bank von jeder Dividendenzahlung automatisch die Abgeltungssteuer ein. Bei einem thesaurierenden ETF bleiben die Dividenden im Fondsvermögen – und steigern den Wert Deiner Anteile. Solange Du nicht zu höheren Kursen verkaufst, fließt kein Gewinn und demnach auch keine Steuer. Richtig?

Nicht ganz. Auch bei einem thesaurierenden ETF werden unterwegs, also während er bei Dir im Depot liegt, Steuern fällig. Steigen Deine ETF-Anteile im Wert, zieht Deine Depotbank einen Teil des Zuwachses für das Finanzamt ab. Das ist eine Abschlagszahlung auf die spätere Steuer, die irgendwann beim Verkauf auf den Gewinn fällig wird. Anteilig können auch Sparpläne oder im Laufe des Jahres gekaufte ETFs besteuert werden.

Das Rechenverfahren ist tatsächlich etwas umständlich. Aber, die gute Botschaft: Die Bank rechnet und kümmert sich. Als Faustregel gilt: Pro 10.000 Euro Depotwert Deines thesaurierenden ETFs fallen zum Jahresbeginn 2021 höchstens 96 Cent Steuern an. Dass der Betrag aktuell so niedrig ist, hängt übrigens mit dem Zinsniveau zusammen. Wenn Du irgendwann Anteile verkaufst, wird der Rest der Steuer fällig.

Zwei Dinge sind jetzt wichtig: Du solltest einen Freistellungsauftrag fürs Depot einrichten. Das geht fix und schützt Dich vor dem Abzug. Außerdem solltest Du zur Sicherheit ein paar Euro Reserve auf dem Verrechnungskonto des Depots liegen haben. Das ist immer praktisch, damit die Bank nicht aus irgendeinem Grund vergeblich abbucht – und im schlimmsten Fall einen Fondsanteil verkauft.

Zum Ratgeber

Hendrik Buhrs
Autor

Stand:

Redakteur im Team Bank und Versicherung. Vor seiner Zeit bei Finanztip berichtete er für die Radioprogramme des Hessischen, später des Westdeutschen Rundfunks über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Hendrik hat in Münster und Exeter VWL studiert. Erste berufliche Erfahrungen sammelte er bei Radio Q und im Lokalfunk Recklinghausen. Gespartes Geld investiert er gern in Reisen.

* Was der Stern bedeutet:

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate-Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate-Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Empfehlungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.