comdirect
Bild: comdirect

[Dieser Artikel wurde aktualisiert. Die ursprüngliche Fassung ist vom 4. Oktober 2019.]

Die Übernahme der Comdirect durch die Commerzbank ist beschlossene Sache: Auf der Hauptversammlung vom 5. Mai 2020 wurde vereinbart, dass Aktien der Direktbank auf die Mutter Commerzbank übergehen sollen. Dafür ist ein Eintrag im Handelsregister nötig. Und die Comdirect-Aktionäre werden ausbezahlt: 12,75 Euro je Aktie soll es geben, ein Durchschnittswert über den Aktienpreis der letzten drei Monate.

Wann es soweit ist, ist noch unklar. Vorerst sollen sich Leistungen und Konditionen unserer Konto-Empfehlung Comdirect* nicht ändern. In einer Stellungnahme von Comdirect-Vorstand heißt es, man werde nun gemeinsam erarbeiten, “wie die Comdirect in die Commerzbank integriert wird”.

Mit höheren Preisen ist zu rechnen

Als die Commerzbank im Oktober 2019 ankündigte, ihre Tochter mitsamt der 2,6 Millionen Kunden komplett übernehmen zu wollen, traf dies die Direktbank-Kunden überraschend. Die Maßnahme ist Teil eines großen Umbauprogramms, das die Commerzbank „digital, persönlich und verantwortungsvoll“ machen soll, so die Commerzbank damals.

Ob Sie als Comdirect-Kunde von diesem Umbau profitieren, ist weiter unklar. Bislang bietet die Comdirect ein günstiges Girokonto und ein empfehlenswertes Wertpapierdepot. Jetzt kündigte die Commerzbank dagegen an, Leistungen künftig „differenzierter bepreisen“ zu wollen. Von Seiten der Comdirect hieß es im Mai 2020, dass sich an den Konditionen nichts ändern werde – vorerst. Man wolle Kunden weiterhin „begeistern“.

Wir meinen: Für Sie als Comdirect-Kunden wird es wohl teurer. Im Gegenzug stehen ihnen künftig dann die rund 800 Filialen der Commerzbank offen. Wägen Sie ab: Möchten Sie Ihrer Entscheidung gegen die teureren Angebote klassischer Banken treu bleiben, können Sie auch weiterziehen – entweder zu anderen Direktbanken wie DKB*, Norisbank*, ING* oder Consorsbank. Oder Sie wagen gleich den Wechsel zu einem Smartphone-Konto.

Dirk Eilinghoff
Autor

Stand:

Dirk Eilinghoff ist Stellv. Chefredakteur in der Finanztip-Redaktion und zusätzlich als Experte für die Themen Geldanlage und Baufinanzierung zuständig.

12 Kommentare

  1. Ich verfüge über ein Depot bei Comdirect, wie wird das nach der Übernahme geführt und welche Kostenstruktur wird dafür dann entstehen ?

    Zu welchem Datum wird eine Integration der Comdirect erfolgen ?

  2. Ehem. jahrelange Dresdner Bank Kund. u. nach Übernahme durch Commerzbank
    erfolgte nach Jahrzehnten ( lfd. Konzernumbau 2019) dann Aussortierung d. alten Kund. Alte Dresdner Bank Kund. zu teuer- somit „Loswerden“ d. alten Kund.
    (S. dpa Meld. u. andere) . Weit. Total-Konzern-Umbau läuft stetig. Weitere Filial- Schließ.
    b. auf ca. 400/500 vorgesehen ? Möglicher Druck- von Seiten Finanz . Min. H. Olaf Scholz? (BRD (mit 15 % Beteili.), Druck a. v. Cerberus 5 % Anteil, BaFin ? Was passiert n. vollzogener Übernahme d. comdirect d. Commerzbank dann mit diesen alten comdirect Kund. Auch Aussortierung nach vielen Jahrzehnten? Möglicherweise Verdacht auf Altersdiskrimi. ? Die neue Normalität in Corona.Zeiten?

    1. Wir, Ehepaar – 76/77 Jahre sind ebenfalls Leidtragende dieses „Aussortierens“ 2020 . Kennen die dpa-Meldung: Alte Dresdner Bank-Kunden sind zu teuer. „Loswerden“ . Nur bei uns ist es noch schlimmer gekommen.
      Als Pensionäre im hohen Alter und nach wie vor „als Betriebsangehörige geltend“ bei der der ehemaligen Dresdner Bank und nach Übernahme auch bei der Commerzbank AG
      unverändert diesen Status wurden wir auch aussortiert – gnadenlos.
      Das macht mehr als nachdenklich, in welcher Zeit wir leben.

    2. Wir, Ehepaar – 76/77 Jahre sind ebenfalls Leidtragende dieses „Aussortierens“ 2020 . Kennen die dpa-Meldung: Alte Dresdner Bank-Kunden sind zu teuer. „Loswerden“ . Nur bei uns ist es noch schlimmer gekommen.
      Als Pensionäre im hohen Alter und nach wie vor „als Betriebsangehörige geltend“ bei der der ehemaligen Dresdner Bank und nach Übernahme auch bei der Commerzbank AG
      unverändert diesen Status wurden wir auch aussortiert – gnadenlos.
      Das macht mehr als nachdenklich, in welcher Zeit wir leben.
      Nein, dieser Kommentar wurde noch nicht geschrieben. Kommentar v. 28.06.2020 sind wir nicht.

  3. Ich bin seit Jahren Kunde bei comdirect. Sollten die Preise nach der Fusion steigen oder Aktensparpläne nicht mehr angeboten werden, werde ich sofort und vollständig zur Consorsbank wechseln.

  4. Ich bin Kunde sowohl bei Consorsbank als auch bei ING. Für mich ist Consorsbank die eindeutig bessere Bank. Ihr Angebot ist besser mit vielen guten kostenlosen Sparplänen und kostenlosen Zertifikaten.
    Insgesamt ist die Webseite viel informativer, Fonds können besser ausgewählt und verglichen werden.
    Wichtig aus meiner Sicht ist, dass Consorsbank unterjährig regelmäßig Verlustverrechnungen durchführt und man immer einen Überblick über Freistellungsbetrag, Verluste und Gewinne hat. ING macht keine unterjährige Verlustverrechnung. Wenn der Freibetrag ausgeschöpft ist werden später anfallende Verluste erst am Jahresende verrechnet und man kann den eventuell wieder frei werdenden Freistellungsbetrag nicht anderweitig verwenden

  5. Sie empfehlen immer noch die ING, obwohl das Girokonto im Gegensatz zu den anderen empfohlenen Konten nicht mehr kostenlos ist? Ich denke, Sie sollten die Empfehlung anpassen und/oder dabei auch andere kostenpflichtige Angebote berücksichtigen.

  6. Bin seit Februar 2020 bei der onvista-bank.
    Mehrfach ist der Zugang zum webtrading nicht möglich, Kaufpreise der Positionen fehlen häufig im Depotauszug, teilweise schleppende Verbuchung, per Mail gestellte Fragen im Nachrichtenblock des webtrading werden nicht beantwortet,
    andere Mails zu Bürgschaften sind seit Februar nicht beantwortet, diverse Überlastungs-Mails in März, April und Mai versprechen Antwort in einigen Tagen…..leider kommt nichts, Mail an gemeinsamen Vorstand von comdirect und onvista-bank weder Antwort noch Eingangsbestätigung, für die 2. Bank im Lande kein Ruhmesblatt

  7. Was passiert eigentlich mit der Onvista-Bank? Onvista wurde ja kürzlich von Comdirect und diese von der Commerzbank geschluckt. Weiß jmd Näheres? Bitte keine „Schätzungen/Vermutungen“, gern aber Wissen mitteilen 😉

  8. Die comdirect Bank ist im Gegensatz zur ING zu teuer und unflexibel.
    Der Service ist bei der ING auch besser. Ich habe gewechselt und bin zufrieden.

  9. Ich habe mich bewusst für die Comdirect Bank als Direktbank entschieden. Deshalb ist das Filialnetz der Commerzbank für mich kein Argument zu bleiben, zumal ich vor Jahren wegen einer unterirdischen Beratungskompetenz von der Commerzbank weggegangen bin. Sollten sich die Preise erhöhen, werde ich wechseln. Schweren Herzens, denn die Comdirect Bank ist schon sehr sehr gut.

  10. Hallo,

    warum werden hier keine PSD-Banken erwähnt. Viele PSD-Banken können mittlerweile auch bundesweit kostenlose Girokonten anbieten. Zu den Favoriten zählen: PSD Nürnberg, Karlsruhe-Neustadt, München, Hannover, Berin-Brandenburg u. a.

Comments are closed.

* Was der Stern bedeutet:

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate-Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate-Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Empfehlungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.