Zwei Feuerwehrleute am Fenster
Bild: IMAGO / Einsatz Report24

Seit Jahren dasselbe Spiel: Die Schäden am Hausrat der Deutschen werden weniger. Doch die Anbieter lassen uns Versicherte nicht davon profitieren. Und verdienen prima. Das sollten wir uns nicht gefallen lassen.

Jahr für Jahr sinkt der Anteil der Beiträge, der wieder ausgeben wird, um Schäden zu bezahlen. 2015 waren es noch fast 48 Cent von jedem eingenommen Euro. 2019 waren es nur rund 39 Cent. Zum Vergleich: Die Autoversicherer zahlten 88 Cent von jedem Euro aus. Mehr als doppelt so viel!

Für 2020 liegen noch keine Zahlen vor, aber so viel ist klar: Es war wieder ein gutes Jahr für Hausratversicherer. Denn viele von uns arbeiteten wegen Corona daheim und gaben Dieben dadurch wenig Gelegenheit. Und Einbruch ist der größte Schadensposten beim Hausrat (mehr dazu in Tenhagens Corona-Podcast).

 

Kaum Wettbewerb

Drei von vier Haushalten haben eine Hausratversicherung. Viele Verträge liegen seit Jahren unbeachtet in der Schublade, die Beiträge werden jährlich abgebucht und sind ansonsten vergessen.

Würden wir mehr vergleichen und häufiger wechseln wie bei der Autoversicherung, würden auch beim Hausrat die Preise purzeln. Das wäre für Dich auch gut, weil ältere Verträge oft weniger Schutz bieten.

 

Vergleichsportal nutzen

Die Höhe der Beiträge variiert von Anbieter zu Anbieter stark: Für eine 80-Quadratmeter-Wohnung in Berlin zum Beispiel kann der Schutz von etwa 50 bis mehr als 100 Euro pro Jahr kosten.

Wir empfehlen für den Vergleich das Portal Mr-Money*. Das ist das Ergebnis unserer aktuellen Untersuchung von 38 Portalen. Bei Deiner Suche solltest Du auf folgende Dinge achten:

Grobe Fahrlässigkeit: Die Versicherung sollte einspringen, falls ein Schaden grob fahrlässig entstanden ist. Sonst gehst Du leer aus, falls Du zum Beispiel vergisst, die Terassentür zu schließen, bevor Du das Haus verlässt – und jemand das ausnutzt.

Erweiterter Brandbegriff: Nicht jeder Brand ist automatisch versichert. Im Vertrag sollte stehen, dass Du auch gegen Seng-, Schmor-, Rauch- und Rußschäden abgesichert bist.

Keine Unterversicherung: Ist Deine Versicherungssumme niedriger als der Wert Deines Hausrats, kürzt die Versicherung im Schadensfall die Leistungen – egal, wie hoch der Schaden ist. Das vermeidest Du, indem Du pauschal 650 Euro pro Quadratmeter vereinbarst.

Selbstbeteiligung: Zahlst Du im Falle eines Schadens etwas dazu, senkt das Deine Beiträge. So um die 150 Euro Selbstbeteiligung sind sinnvoll. Kleinere Schäden kannst Du aus eigener Tasche bezahlen. Meldest Du oft Schäden, kommt es vor, dass die Versicherung Dir kündigt.

Viele Extras sind unnötig, etwa eine Glasversicherung. Und teure Räder versicherst Du besser mit einer speziellen Fahrradversicherung.

 

Zum Ratgeber


Tenhagens Corona-Podcast


Henriette Neubert
Autor

Stand:

Henriette Neubert schreibt als Redakteurin bei Finanztip über Sachversicherungsthemen, wie Haftpflicht, Wohngebäude, Hausrat und Rechtsschutz.

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