
Eine EU-Richtlinie hat endlich die gängige Praxis gestoppt, dass Verbraucher zusätzliche Gebühren zahlen müssen, wenn sie zum Beispiel Flugtickets mit der Giro- oder Kreditkarte begleichen. Seit dem 13. Januar sind Extragebühren für gängige Zahlungsmittel verboten (siehe § 270a BGB). Nur Entgelte für die in Deutschland seltenen Kreditkarten Diners und American Express sind noch zulässig.
Viele halten sich daran, doch nicht alle: Für Wirbel sorgten die Berliner Taxifahrer, die nach wie vor 1,50 Euro verlangen, wenn der Fahrgast die Karte zückt. Die Berliner Senatsverwaltung hält dies für rechtens, das Bundesjustizministerium ist anderer Meinung.
Auch beim Reisevermittler Opodo ist es im Ergebnis immer noch teurer, mit Karte zu bezahlen, als mit der von Opodo bevorzugten Zahlungsart. Denn der Anbieter verlangt eine Servicepauschale, die er dem Kunden nur bei Zahlung mit Giropay erlässt. Opodo erklärte, es sei erlaubt, solche Rabatte einzuräumen. Wir halten dieses Vorgehen eher für den Versuch, die neue Regel zu umgehen.
Achten Sie also auf unzulässige Gebühren für gängige Zahlungsmittel. Und berichten Sie uns bitte von Ihren Erfahrungen! Die Wettbewerbszentrale hat für Betroffene übrigens eine besondere Anlaufstelle eingerichtet und ein Onlineformular bereitgestellt. Es sind bereits 50 Beschwerden eingegangen.
Britta Beate Schön ist bei Finanztip für sämtliche Rechtsthemen zuständig. Die promovierte Juristin und Rechtsanwältin war als Leiterin der Rechtsabteilung bei Finanzdienstleistern wie der Telis Finanz AG und der Interhyp tätig. Vorher lehrte und forschte sie in Japan als DAAD-Junior-Professorin für deutsches und Europarecht. Ihr Studium absolvierte sie in Münster, Genf, Regensburg und Leipzig.
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Die Verbraucher sparen keinen Cent. Die Unternehmen rechnen die Kosten logischerweise in die Preise ein. Aber Politiker, die so etwas beschließen, glauben ja schließlich auch, dass bei Brotknappheit plötzlich alle genug zu essen haben, wenn man die Brotpreise einfriert.
Bisher bezahlten die Kunden, die eine kostenintensivere Zahlungsart benutzten, dafür eine entsprechenden Aufpreis. Kunden die eine kostensparendere Zahlungsart nutzten, sparten entsprechend. Nun werden die bisher Sparsamen mehr zahlen. Absurder geht es nicht.
Einige Reiseanbieter bieten z. B. Flüge günstig an, wenn man mit einer bestimmte Kreditkarte bezahlt. Wählt man eine andere Kreditkarte oder Zahlungsart, steigt der Preis enorm.
Ich gehe mal davon aus, dass es da irgendwelche Kooperationsvereinbarungen gibt. Ist sowas zulässig?