Papierschablonen Brainstorming
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500 Euro steckt unser Leser Max jeden Monat in seinen ETF-Sparplan. Ein solcher Sparplan eignet sich zum Beispiel, um fürs Alter vorzusorgen. Doch Max war geschockt, als er die Kostenaufstellung sah, die seine Bank gemacht hatte. Seine Frage: Wie kommen die hohen Nebenkosten zustande? Erste wichtige Beobachtung: Die Bank nimmt an, Max spart fünf Jahre lang an. In der Zeit hätte er rund 30.000 Euro eingezahlt.

Diese Posten enthält seine Abrechnung:

1. Kosten des Wertpapierkaufs: 89 Euro (pro Jahr)

Für jede Rate, die Max in den Sparplan steckt, berechnet seine Bank Comdirect 1,5 Prozent als Gebühr. Max’ Rate liegt bei knapp 493 Euro. Zuzüglich der Gebühr von gut 7 Euro kommt er auf 500 Euro „Sparbetrag“. Im Jahr kommen so rund 89 Euro Gebühren auf gut 5.900 investierte Euro zusammen. Klingt erstmal viel, ist im Vergleich aber durchschnittlich.

2. Kosten während der Haltedauer: 31 Euro (pro Jahr)

Diese Kosten hat die ETF-Gesellschaft, um den ETF zu verwalten, Aktien zu verwahren und Anlegerinformationen bereitzustellen. Die 31 Euro muss er nicht extra bezahlen; der Betrag ist in der Wertentwicklung des ETFs schon berücksichtigt.

3. Kosten des Wertpapierverkaufs: 62 Euro (einmalig)

Diese Kosten zahlt Max, wenn er seinen ETF nach fünf Jahren verkauft und dieser im Wert konstant war. Die Comdirect würde die Maximalgebühr, rund 60 Euro, einbehalten. Gerechnet auf knapp 30.000 Euro sind das 0,2 Prozent, also vergleichsweise wenig.

Max‘ Kostenaufstellung ist also in Ordnung. Er kann seine Kosten aber noch senken.

So sparen Sie bei den Kosten

Unser Leser Max steht nicht so schlecht da mit seinem ETF-Sparplan. Aber: Er kann seine Kosten weiter senken. Zum Beispiel, indem er zu einem Depotanbieter wechselt, bei dem es den gewünschten ETF (iShares Core, WKN A0RPWH) günstiger gibt: Entweder gibt es ihn kostenlos (Flatex*), oder es wird eine fixe Kaufgebühr verlangt, die unabhängig von der Höhe der Sparplanrate ist (Onvista Bank*/DKB*).

Gerade im Fall unseres Lesers lohnt sich das, da er mit 500 Euro jeden Monat einen recht hohen Betrag beiseitelegt. Ein niedriger Fixbetrag kommt ihn günstiger als prozentuale Kosten auf die Sparrate.

Möchte Max dagegen bei der Comdirect* bleiben, kann er schauen, welche ETFs es gerade für den Sparplan kostenlos gibt. Möglich ist momentan etwa ein ETF der Marke Lyxor, der den Weltaktienindex nachbildet (WKN: LYX0AG). Dieser schüttet Dividenden aus, die Max aber gebündelt selbst wieder anlegen könnte.

Eine regelmäßig aktualisierte Übersicht, welcher Anbieter gerade welchen ETF günstig im Angebot hat, finden Sie in unserem Ratgeber Fondssparplan.

Max Mergenbaum
Autor

Stand:

Max Mergenbaum geht nicht nur privat gerne auf Reisen, er schreibt auch darüber. Bis Sommer 2022 war er Experte für Reisethemen von Finanztip. Max hat bei Finanztip volontiert, inklusive Hospitanz in der Wirtschaftsredaktion des RBB Inforadios. Vorher studierte er Politik, Wirtschaft & Gesellschaft sowie Germanistik in Berlin und Canterbury.

3 Kommentare

  1. Man könnte in dem genannten Beispiel auch ganz einfach sparen, indem man nicht monatlich 500, sondern jeden zweiten Monat für 1000 Euro ETF-Anteile kauft. Bei diesem Betrag ist eine normale außerbörsliche Kauforder nämlich günstiger als die 1,5% Sparplangebühren (jedenfalls ist das bei der comdirect so).

  2. Sund die Kosten beim ETF sparen so entscheidend, dass man monatlich gucken sollte, welcher Broker gerade welchen EFT von welchem Anbieter preiswert abgibt?

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