
Heute ist Weltspartag. Viele von uns haben als Kinder noch ihr Kleingeld zur Sparkasse gebracht oder zur Volksbank. Wir haben ein Sparschwein bekommen und später als Erwachsene das Gefühl gehabt, dort mit einem Sparvertrag unser Geld gut anzulegen.
Doch das gute Gefühl ist vorbei. Die Zinsen sind mickrig. Die Sparkassen kündigen inzwischen viele der einst beliebten Prämiensparverträge auf. Und sind noch nicht mal bereit, die Zinsen für diese Verträge zu zahlen, die uns Sparern zustehen. Trotz eindeutiger Gerichtsurteile.
Der Sündenfall: Zinsen nach Belieben gesenkt
Statt sich an einem festen Referenzzins zu orientieren, passten viele Sparkassen die Zinsen mit den Jahren nach Gutsherrenart an. Seit 2004 verlieren die Sparkassen deshalb einen Gerichtsprozess nach dem anderen. Und spielen trotzdem auf Zeit.
Sogar die Aufsichtsbehörde der Banken, die Bafin, hat davon die Nase voll: Im Juni forderte sie die Sparkassen auf, die Zinsen für alle betroffenen Sparer neu zu berechnen. Nicht nur für die, die von selbst drauf gekommen sind und sie einklagen. In Deutschland gibt es rund eine Million Sparverträge mit strittigen Zinsklauseln. Und was tun die Sparkassen und andere Banken? Sie zeigen keine Einsicht, sondern legen Rechtsmittel gegen die Bankenaufsicht ein.
Gemeinsam gegen die Ignoranz
Dabei sind Sparkassen und Banken juristisch eigentlich längst in der Defensive. Bei der Sparkasse Leipzig zum Beispiel ist im Prinzip alles klar: Sie kassierte Anfang des Monats ein deutliches Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH). Heute Vormittag übergab unser Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen in Leipzig (siehe Bild oben) auch im Namen von Finanztip einen Offenen Brief an die Vorstände der Sparkasse. Mit einem deutlichen Appell auch an alle anderen Sparkassen im Land: Zahlt Sparern endlich ihre Zinsen!

Unser Aktionsbündnis
Wie Du auf dem Foto oben sehen kannst, hat Finanztip sich dafür mit anderen Verbraucherschützern zusammengeschlossen: Unser Aktionsbündnis wird mitgetragen von der Bürgerbewegung Finanzwende (mit Sprecher Julian Merzbacher links im Bild) und der Verbraucherzentrale Sachsen (hier Vorstand Andreas Eichhorst in der Mitte). Gemeinsam machen wir uns stark für die Rechte der Sparer, also für Deine Rechte!
Auszug aus dem offenen Brief an die Sparkasse Leipzig
„… Bedenken Sie: Das erste Urteil des Bundesgerichtshofs zum Prämiensparen fiel vor 17 Jahren. … Wir finden, die unnachgiebige und langanhaltende Verweigerungshaltung passt nicht zu Ihrem eigenen Anspruch als zuverlässiger und starker Partner der Menschen … Unser Appell: Warten Sie nicht länger. Gehen Sie aktiv auf Ihre Kundinnen und Kunden zu. Zahlen Sie jetzt den Großteil der ausstehenden Zinsen zügig aus und klären den kleinen Rest, wenn später der konkrete Referenzzins feststeht. …“
Die Verbraucherzentrale Sachsen war es, die gegen die Sparkasse Leipzig die erste Musterfeststellungsklage zum Prämiensparen auf den Weg brachte.
Finanzwende setzt sich seit Jahren für mehr Transparenz und Gerechtigkeit im Finanzsektor ein und wird den Kampf der Sparer politisch weitertragen.
Wir bei Finanztip nutzen unsere mediale Präsenz online, im Radio und im Fernsehen, um möglichst viele Sparer über ihre Zins-Ansprüche aufzuklären. Wir haben außerdem eine Liste erfahrener Anwälte zusammengestellt, mit denen jeder sein Geld zurückholen kann.
Hilf uns, diese Nachricht zu verbreiten!
Sparkassen gehören der Allgemeinheit
Und wir bleiben dran, versprochen. Vorige Woche haben wir im Newsletter genau beschrieben, wie Du als Prämiensparer zu Deinem Recht kommst.
Aber besser wäre es natürlich, die Sparkassen zahlten endlich von sich aus. Sie gehören den Kommunen, also uns. Und sind dem Gemeinnutz verpflichtet. Wir sollten uns auf sie verlassen können. Besonders am Weltspartag.
Die Finanztip-Redaktion besteht aus einem Team von Experten, die für Dich recherchieren, damit Du die besten Entscheidungen treffen kannst. Mehr zu unserer Arbeitsweise kannst Du hier lesen.
* Was der Stern bedeutet:
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate-Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate-Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Empfehlungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.