
Sie haben beim Ausmisten auf dem Dachboden die Münzsammlung vom verstorbenen Onkel gefunden? Oder Schmuck von der Oma geerbt? Wer altes Gold zu Geld machen will, muss feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. Schließlich ist schwer einzuschätzen, ob der Laden in Ihrer Nähe wirklich einen guten Preis bietet. Wie Sie den besten Preis für Ihr Gold rausschlagen, erläutern wir hier Schritt für Schritt:
1. Goldgehalt Ihrer Gegenstände sichten
Ob Goldbarren, Medaillen, Schmuck oder sogar Zahngold – je genauer Sie den Goldgehalt Ihres Gegenstands bestimmen können, desto einfacher erzielen Sie einen guten Verkaufspreis. Achten Sie beim Schmuck auf Gravuren: Typische Goldanteile sind 333, 585 und 750, was jeweils in etwa den Gewichtsanteil in Promille bezeichnet.
2. Vergleichsportale nutzen
Einen ersten Überblick über aktuelle Ankaufspreise für gängige Barren und Münzen gibt es auf Preisvergleichsportalen wie gold.de*.
Auf den Vergleichsportalen finden Sie auch für Altgold aktuelle Ankaufspreise. Dazu müssen Sie den Goldanteil im Schmuckstück wissen, wenn er denn eingraviert ist. Derzeit liegt der Goldkurs bei rund 35,60 Euro pro Gramm. Für 585er Altgold bekommen Sie pro Gramm etwa 20 Euro. Es kann außerdem nicht schaden, bei einem größeren, niedergelassenen Händler in Ihrer Nähe nachzufragen, was der Ihnen bieten würde.
3. Den Fachmann zu Rate ziehen
Ist der Goldanteil nicht ausgewiesen oder die Gravur über die Jahre unleserlich geworden, wird es schwieriger. Meist bleibt nur der Gang zum Fachmann, um den Feingoldgehalt Ihres Wertgegenstandes bestimmen zu lassen. Je nach Aufwand kann das Prüfen, Zertifizieren und Einschmelzen bis zu 15 Prozent des Goldwerts kosten. Das ist nicht wenig, allerdings kaum zu vermeiden.
4. Online verkaufen oder beim Edelmetallhändler des Vertrauens
Ob Sie Ihr Gold online oder bei einem niedergelassenen Edelmetallhändler verkaufen, sollten Sie vom jeweiligen Gegenstand abhängig machen.
Barren und Münzen haben beispielsweise einen fest vorgeschriebenen Goldgehalt und lassen sich daher relativ risikofrei über das Internet veräußern. Anders sieht es jedoch bei Altgold oder Schmuck aus.
Ob Online-Händler oder beim Edelmetallhändler um die Ecke – achten Sie stets darauf, dass Händler und Verkaufsplattform vertrauenswürdig sind. Wie Sie diese am besten erkennen, erfahren Sie hier.
5. Gold steuerfrei verkaufen
Mit etwas Glück müssen Sie den Verkauf Ihres Altgolds nicht einmal versteuern. Entscheidend ist, wie lange Sie den Gegenstand zuvor besessen haben, und dass Sie die Freigrenze aus privaten Veräußerungsgeschäften nicht überschreiten. Doch Achtung: Mit 600 Euro ist diese schnell erreicht. Der Erlös aus einem Flohmarktverkauf und von einer Standard-Goldmünze innerhalb eines Jahres könnte daher schon zu viel sein.
Anja Ciechowski spricht bei Finanztip offen über ihre eigenen Geldthemen – als Teil des Finanztip-Podcast-Duos „Auf Geldreise“. Die Redakteurin hat bei Finanztip volontiert und erhielt dabei u.a. auch Einblicke in den Redaktionsalltag beim dpa-Themendienst. Vor Finanztip schrieb Anja für die Ostsee-Zeitung in Greifswald. Während ihrer Arbeit für das Legal Tech Advocado lernte die studierte Diplom-Kauffrau zudem die Startup-Branche kennen.
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6 Kommentare
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Münzen aus Edelmetallen wie Silber, Gold, Palladium oder Platin sollte man nicht nur einem Edelmetallhändler vorlegen. Da Münzen zu sammeln wieder zu einem beliebten Hobby avanciert ist, wird neben dem Metallwert einer Münze auch zunehmend wieder der Sammlerwert beachtet, der manchmal ein vielfaches des Silberwertes oder Goldwertes betragen kann. Eine Münzsammlung sollte daher für eine Bewertung auch immer einem sachkundigen Händler vorgelegt werden.
Vielen Dank für die Übersicht! Ich suche schon eine Weile nach einem guten Goldhändler, da man ja manchmal problematische Geschichten in dem Bereich hört. Jedenfalls möchte ich einige Erbstücke verkaufen und dafür ist es gut zu wissen, dass ich das auch online machen könnte. Damit würde ich mir sicherlich die Reise in die nächste passende Stadt sparen.
Gut zu wissen, dass je nach Aufwand das Prüfen, Zertifizieren und Einschmelzen bis zu 15 Prozent des Goldwerts kosten kann. Mein Onkel möchte eine Menge an Goldbarren verkaufen. Er findet die Höhe von 15 Prozent des Goldwertes für die Kosten der Prüfung des Goldes total angemessen.
Ich habe einiges an Schmuck geerbt. Punziert ist er mit 750, was mich erstmal ganz zufrieden stimmt. Vor dem Verkauf werde ich mich wohl erstmal auf den gängigen Vergleichsportalen umsehen.
Mein Onkel war sehr reich und ich habe sogar einige Goldbarren geerbt. Die möchte ich gerne verkaufen, sodass ich meine Hausrenovierung damit zahlen kann. Es würde mich freuen, wenn ich das Gold steuerfrei verkaufen kann.
Für den Verkauf von altem Schmuck oder Zahngold gibt es verschiedene Anlässe. Viele brauchen das so erzielte Geld um etwas anderes zu kaufen oder zu bezahlen, andere wiederum profitieren von einem guten Preis der in dem Augenblick zu erzielen ist, weil die Börsenwerte des Edelmetalls gerade sehr hoch stehen. Es gibt verschiedene Methoden, um Gold zu verkaufen. Bevor man sich allerdings leichtfertig von dem Schmuck trennt, sollte man von einem unabhängigen Gutachter den Wert schätzen lassen. Wird der Schmuck nämlich nicht als Schmuck verkauft, so gilt allein der Grad der Reinheit und das Gewicht des Goldes. Den Reinheitsgrad des Edelmetalls kann jeder Juwelier mit einer chemischen Lösung sehr leicht feststellen. Dieser Test sollte in jedem Fall durchgeführt werden, denn nicht immer kann man sich auf die Prägung verlassen. Neben dem Reinheitsgrad sollte man auch das genaue Gewicht der Schmuckstücke feststellen lassen, damit man bei einem Verkauf den tatsächlichen Wert selber berechnen kann, um sich nicht übervorteilen zu lassen. Wo auch immer man sein Gold verkaufen möchte, man sollte in jedem Fall den Tagespreis pro Unze Gold im Kopf haben. Am besten verkauft man natürlich, wenn dieser Preis besonders hoch ist. Auch für Gold mit einem niedrigeren Reinheitsgrad kann dann ein guter Gewinn gemacht werden.