Unfall
Bild: IMAGO / Future Image

Ausmisten lohnt auch bei Versicherungen. Das gilt besonders für in die Jahre gekommene Auto-Versicherungsverträge. Einer der wichtigsten Punkte, um nicht zu viel für die Kfz-Versicherung zu zahlen, ist der Kasko-Check. Beantworte dazu für Dich die folgenden vier Fragen:

 

Punkt 1: Wie alt ist Dein Auto?

Vollkasko, Teilkasko oder doch nur Haftpflicht? Maßgeblich für diese Entscheidung ist der Wert Deines Autos – und wieviel Du im Falle eines Schadens aus eigener Tasche zahlen kannst. Der Wert eines Autos bestimmt sich in der Regel nach dem Alter. Grob gesagt gilt: Bei Neuwagen lohnt sich eine Vollkasko-Versicherung. Etwa vier, fünf Jahre nach Erstzulassung solltest Du in der Regel mit einer Teilkaskoversicherung auskommen.

Bist Du besonders viel gefahren, kann der Zeitpunkt für dieses Abspecken früher erreicht sein. Ist die Ausstattung Deines Autos hingegen besonders hochwertig, rechtfertigt das schon mal ein zusätzliches Jahr in der Vollkasko. Ist Dein Auto bereits ziemlich runtergefahren, kommst Du gut mit einer einfachen Haftpflichtversicherung aus.

 

Punkt 2: Welche Schadenfreiheitsklasse hast Du?

Natürlich gibt es Ausnahmen von der Regel, wie lange eine Vollkasko sich lohnt. Bist Du schon lange unfallfrei in der Vollkasko, dann hast Du einen hohen Schadenfreiheitsrabatt. Der drückt den Beitrag deutlich. Vollkasko kann dann sogar günstiger sein als eine Teilkasko.

Der Grund: In der Teilkasko spielen Schadenfreiheitsklassen keine Rolle. Es ist egal, ob Du schon Unfälle hattest. Die Teilkasko steht schließlich in erster Linie für Gefahren ein, auf die Deine individuelle Fahrweise keinen Einfluss hat; etwa Schäden durch Sturm, Hagel, Feuer, Diebstahl oder Wildunfälle.

Blechschaden
Bild: IMAGO / Jochen Tack

Punkt 3: Was ist Dir die Vollkasko wert?

Beide Kasko-Versicherungen sind freiwillig. Der Gesetzgeber verlangt von Dir als Autohalterin nur eine Haftpflichtversicherung. Die Teilkasko springt ein bei Schäden, die Du kaum beeinflussen kannst; die Vollkasko darüber hinaus, wenn Du Schäden selbst verursachst. Oder wenn Du Opfer von Vandalismus wirst. Für viele offenbar Grund genug, trotz höherer Prämien lange an der Vollkasko-Versicherung festzuhalten – oft zu lang. Eine gute Faustregel lautet: Spätestens, wenn Dein Auto nur noch halb so viel wert ist wie damals als Neufahrzeug, solltest Du aus der Vollkasko raus. Was Dein Auto wert ist, kannst Du auf der Seite des ADAC raufinden.

 

Punkt 4: Wann willst Du wechseln?

Die gute Nachricht: Um von der Vollkasko in die Teilkasko zu wechseln, gelten für Dich in der Regel nicht die allgemeinen Kündigungsmodalitäten. Du musst also nicht bis zum Jahreswechsel warten (Stichtag wäre dann der 30. November). Ein solcher Wechsel zwischen den Kasko-Absicherungen ist bei den meisten Versicherern auch während der Vertragslaufzeit möglich.

Achte darauf, dass die Laufzeit Deines Vertrages unberührt bleibt, sich also nicht vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. Dann kannst Du ab Januar gleich nochmal Geld sparen, wenn Du Dir mit unserer Hilfe im Herbst eine neue Autoversicherung suchst.

Wie das geht, erfährst Du an dieser Stelle, sobald wir unseren großen Kfz-Versicherungstest für 2021 abgeschlossen haben. In ein paar Wochen ist es soweit. Die Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr kannst Du hier nachlesen.

Zum Ratgeber

Kathrin Gotthold
Autor

Stand:

Kathrin Gotthold achtet darauf, dass bei Finanztip auch komplexe Themen einfach und verständlich erklärt werden. Als Textchefin sorgt sie für den richtigen Ton. Zusätzlich schreibt sie über Versicherungen. Vor Finanztip arbeitete Kathrin als Verbraucherjournalistin für große deutsche Medienhäuser, u.a. die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), die Berliner Morgenpost und die Welt-Gruppe. Dort verantwortete sie das Ressort Verbraucherfinanzen. Vor ihrem Leben als Journalistin arbeitete sie als Rechtsanwältin.

* Was der Stern bedeutet:

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate-Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate-Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Empfehlungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.