
Mit 10 Jahren hat die Mehrheit der Kinder ihr eigenes Smartphone, mit 12 dann fast alle. Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen: Spätestens nach der Grundschule kommen Eltern kaum noch daran vorbei. Schon damit Ihr Kind nicht zum Außenseiter wird – wenn der Schulchat über Whatsapp läuft, alle in der Klasse gerade über diesen Youtuber reden und ihre Fotos auf Insta hochladen.
Mit unseren Tipps zum ersten Smartphone und Handytarif sparen Sie Geld und vermeiden Kostenfallen.
1. Kaufen Sie gebrauchte Handys
Es gibt tatsächlich spezielle Smartphones für Kinder: Die kommen meist in Rosa und Blau daher – und sind von zweifelhafter Qualität. Anstatt sich möglicherweise fabrikneuen Elektroschrott ins Haus zu holen, empfehlen wir ein gebrauchtes Handy einer bekannten Marke wie Samsung oder Apple. Das kann Ihr altes Smartphone sein; oder Sie kaufen ein Gebrauchtes vom Händler – mit Gewährleistung und Rückgaberecht.
Preiswerte Angebote mit besonders langer Garantie finden Sie bei Asgoodasnew* und Rebuy*. Eine große Auswahl und gute Preise haben auch Buyzoxs, Clevertronic und Smallbug. Prüfen Sie das Handy bei Empfang genau, nicht nur auf Kratzer: Schauen Sie auch, ob der Akku schwächelt oder der Bildschirm Flecken zeigt.
Für ein gebrauchtes Handy vom Kaliber eines Samsung Galaxy S8 oder iPhone 7 in sehr gutem Zustand (damit steht Ihr Kind auf dem Schulhof schon exzellent da) müssen Sie etwa 250 bis 300 Euro einplanen. Es gibt aber auch günstigere Geräte für den Einstieg. Wenn das Handy mal herunterfällt, sind bei gebrauchten Modellen nicht gleich viele hundert Euro futsch. Wir raten dennoch zu einer Schutzhülle und eventuell Displayschutzfolie.

2. Prepaidkarte ohne Kostenfallen
Damit das Handy nicht nur im W-Lan zu Hause funktioniert, sondern auch unterwegs, brauchen Sie einen Handytarif. Ratsam ist eine Prepaidkarte, weil damit viele Kostenfallen von vorneherein ausgeschlossen sind: Ist das aufgeladene Guthaben verbraucht, geht der Tarif nicht mehr. Erreichbar ist Ihr Kind aber immer noch.
Wir empfehlen „Prepaid wie ich will“ von Congstar* (Telekom-Netz, 13 Euro für vier Wochen bei 3 GB LTE und Telefon-Flat) sowie Lidl Connect „Smart S“ (Vodafone, 2 GB LTE, Flat, 8 Euro/vier Wochen). Interessant ist auch der O2-Tarif „Whatsapp Sim“. Damit bekommt Ihr Kind alle vier Wochen zum Beispiel 3.000 Einheiten für 10 Euro. Einheiten können Minuten, SMS und Megabyte sein, in beliebiger Kombination. Das Besondere: Sind die Einheiten verbraucht, funktioniert das auch bei Kindern beliebte Whatsapp immer noch. Weitere Handytarife finden Sie in unserem Handy-Tarifrechner.
3. Begleiten und loslassen
Man kann die digitale Entwicklung an den Schulen zu Recht beängstigend finden, aber es ist die Realität. Am besten begleiten Sie Ihr Kind ein Stück weit auf seiner digitalen Entdeckungstour.
Anfangs sollten Sie das Smartphone gemeinsam mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn nutzen. Lassen Sie sich zeigen, was Ihr Kind mit dem Handy macht. Weisen Sie es auf mögliche Gefahren hin. Aber machen Sie ihm keine Angst – es soll ja auch Spaß machen. Dabei gibt es auch für Sie viel Neues zu lernen, und Sie bleiben im Gespräch und kriegen so mehr vom Alltag Ihres Kindes mit.
Bevor es losgeht, sollten Sie noch eine sogenannte Drittanbietersperre einrichten. Das geht bei jedem Mobilfunkanbieter kostenlos und verhindert, dass Ihr Kind aus Versehen ein Abo abschließt, welches über die Handyrechnung abgebucht wird.
Serie Kinder und Geld
1. Geld schenken? Aber richtig!
2. Das erste Smartphone
3. Wenn das Kind krank ist
4. Nutzen Sie die Ruhe vor der Geburt
5. Nach der Geburt geht’s richtig los (mit den Formularen)
Daniel Pöhler war bis Ende 2020 Co-Pilot im Newsletter-Team und gelegentlich als Mobilitäts-Experte von Finanztip unterwegs. Daniel hat Betriebswirtschaft studiert und bei einem Fachmagazin für Telekommunikation volontiert. Seine ausgeprägte Leidenschaft für gute Sprache hatte ihm einen weiteren Job bei Finanztip eingebracht: den des stellvertretenden Textchefs.
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4 Kommentare
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Dass Prepaid zu empfehlen sei, kann ich nicht bestätigen. Wir haben z.B. sehr negative Erfahrungen mit Aldi Talk Paket S gemacht, welches unser Enkel genutzt hat.
Das Problem ist, dass der Tarif nach 4 Wochen tatsächlich zu Ende ist und wenn man nicht rechtzeitig die nächsten 4 Wochen bucht, dann fallen die horrenden Kosten von 0,24 Euro/MB an, da sind schnell größere Beträge an, wenn gesurft wird. Dem Kind wird das gar nicht bewusst und man kann ihm auch keinen Vorwurf machen.
Wir haben zu einem anderen Anbieter gewechselt, der für denselben Preis, demselben Datenvolumen und Flatrates fürs Telefonieren monatlich kündbare Verträge anbietet und das auch noch mit voller LTE-Geschwindigkeit (Aldi nur die Hälfte). Nach den 3 GB geht’s dann zwar nur langsam bis zum nächsten Monatsbeginn, aber ohne Zusatzkosten.
Das eigentliche Problem sind die 4 Wochen, da hat das Ende auf Dauer niemand im Blick. Darauf spekulieren die Anbieter und dann tappt man die Kostenfalle.
Es gibt übrigens auch Anbieter, die für rein mobiles Internet unter 5,- Euro pro Monat verlangen. Die meistend Kids telefonieren doch überhaupt nicht mit dem Handy. 1 GB Datenvolumen für schnelles LTE reicht da völlig aus.
Guten Tag, Herr Pöhler . . .
. . . wollte Ihnen schon länger mal mitteilen, daß ich Ihre Artikel mag u. diese für mich sehr interessant ssind – vielen Dank dafür. Für mich kommen Sie qualitativ gleich hinter dem famosen, excellenten Herrn Tenhagen.
Grüße aus der Ferne, Ihr K. Lagerfeld.
Vielen Dank, Herr Lagerfeld 😉