Jedes zweite Kind zwischen sechs und sieben Jahren nutzt gelegentlich ein Smartphone – und ab zehn Jahren haben die meisten Kids ihr eigenes. Das zeigen Statistiken des Digitalverbandes Bitkom. Kein Wunder also, dass sich viele Eltern fragen, wie sie damit umgehen sollen – auch mit den vielen Kostenfallen auf dem Handy.
Deshalb starten wir heute eine neue Serie „Kinder und Handy“. Im ersten Teil beleuchten wir, wie Sie verhindern, dass Ihre Kinder beim Spielen aus Versehen teure Abos abschließen.
Wo die Fallen lauern
Wenn Sie Ihr Kind unbeaufsichtigt mit Smartphone oder Tablet spielen lassen, könnten Sie bei der nächsten Abrechnung eine böse Überraschung erleben. Denn Kinder sind leicht empfänglich für bestimmte Abzock-Maschen in Spielen.
Viele Spiele lassen sich zunächst gratis herunterladen. Um im weiteren Spielverlauf schneller voranzukommen oder um das Spiel schöner zu gestalten, muss man aber Extras kaufen. So können die Kinder zum Beispiel schickere Kleidung für ihre Spielfigur erwerben. Das funktioniert über sogenannte In-App-Käufe.
Ein einmaliger Kauf ist ärgerlich, aber bei Preisen von oft nur ein paar Euro wahrscheinlich zu verschmerzen. Schlimmer ist es, wenn das Kind versehentlich ein Abo abschließt – und Sie das womöglich erstmal nicht bemerken. So tummeln sich in Apples App-Store eine Reihe von Programmen, die Sie nur benutzen können, wenn Sie ein Abo abschließen.
Ein Beispiel: Wenn Sie QR-Codes scannen wollen, denken viele, sie brauchten dafür eine spezielle App. Ein Anbieter verlangt dafür zum Beispiel freche 4 Euro – pro Woche. Dieser Anbieter wird häufig oben angezeigt, wenn Sie eine App zum Scannen suchen.
Dabei ist die Funktion, QR-Codes zu scannen, in der Kamera-App des iPhone bereits enthalten.
So unterbinden Sie In-App-Käufe und Abos
Mit älteren Kindern können Sie das Thema sicher besprechen und auf deren Eigenverantwortung setzen. Bei jüngeren Kindern bietet es sich an, ihnen keine eigenen Käufe zu ermöglichen, sondern nur mit Ihrer Eltern-Erlaubnis. Bei einem Kaufwunsch Ihres Kindes bekommen Sie dann eine Anfrage auf Ihr Handy geschickt. In-App-Käufe lassen sich sogar ganz sperren.
Richten Sie Ihrem Kind einen speziellen Kinder-Zugang für unter 16-Jährige bei Apple (iPhone) oder Google (Android) ein. Den Kinder-Account können Sie von Ihrem Eltern-Account aus kontrollieren und einstellen.
Unter Android geht das so: Öffnen Sie die App „Family Link“. Eventuell müssen Sie sie erst noch herunterladen. Tippen Sie rechts oben auf „Erstellen“ oder das Plus-Zeichen. Folgen Sie der Anleitung auf dem Bildschirm, um das Kinderkonto einzurichten. Dieses ist dann verknüpft mit Ihrem Google-Account.
Anschließend können Sie als „Familien-Administrator“ einstellen, was Ihr Kind auf dem Handy darf und was nicht. Öffnen Sie dazu den Google Play Store. Tippen Sie auf die drei Striche, dann auf „Konto“, „Familie“ und „Familienmitglieder verwalten“. Tippen Sie auf den Namen Ihres Kindes und stellen Sie ein, dass Ihr Kind für „alle Inhalte“ eine Kaufgenehmigung benötigt. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Google-Hilfe.
Beim iPhone gehen Sie so vor: Wählen Sie „Einstellungen“ > [Ihr Name] > „Familienfreigabe“ > „Familienmitglied hinzufügen“ > „Account für ein Kind erstellen“. Folgen Sie den weiteren Anweisungen. Relativ am Ende der ganzen Prozedur kommt der Schritt „Kaufanfrage“. Achten Sie darauf und aktivieren Sie unbedingt diesen Punkt! Mehr dazu finden Sie auf den Support- Seiten von Apple. In-App-Käufe können Sie auch ganz ausschließen, und zwar über die Funktion „Bildschirmzeit“ unter den Menüpunkten „Beschränkungen“ und dann unter „Käufe…“.
Serie Kinder und Handy
Mittlerweile haben viele Kinder schon in der Grundschule Handys. Dadurch sind sie bereits früh Kaufentscheidungen ausgesetzt und geraten in Gefahr, in Kostenfallen zu tappen. In unserer Serie lesen Sie, wie Sie Ihre Kinder schützen können.
1. So schützen Sie Ihr Kind vor der App-Falle
2. Kostenfalle Werbebildchen
3. Wenn ein Film 1.000 Euro kostet
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