Der günstigste Strom ist der, den Du mit einer Photovoltaikanlage (kurz: PV-Anlage) selbst erzeugst. Das schreiben wir seit vielen Jahren. Das bleibt auch so mit dem am Mittwoch im Kabinett beschlossenen „Osterpaket“ von Klimaminister Robert Habeck. Und doch macht es einen großen Unterschied: Du fährst künftig besser, wenn Du Deinen Solarstrom nicht selbst nutzt, sondern ihn komplett ins öffentliche Stromnetz abgibst.

Denn Habeck und die Ampelkoalition planen eigene Vergütungssätze: Bis zu 13,8 Cent sollst Du pro Kilowattstunde erhalten, wenn Du den ganzen Strom einspeist. Baust Du günstig und hast ein geeignetes Dach, kostet Dich die eigene Kilowattstunde nur 10 Cent – oder sogar weniger.

Wenn Du nicht mehr für den Eigenbedarf planst, kann Du im Prinzip das ganze Dach mit Solarpanelen bedecken. Je größer Du baust, desto schneller macht sich die Anlage bezahlt. Denn viele Kosten bleiben gleich – wie für Planung, Gerüst, Einspeisezähler oder Netzanschluss. Nach etwa zehn Jahren solltest Du Deine Kosten wieder drin haben.

Steigen die Strompreise weiter, kannst Du jederzeit auf Eigenverbrauch umrüsten. Dann kriegst Du deutlich weniger für den eingespeisten Strom: 6,93 Cent pro Kilowattstunde, sparst aber, weil Du weniger Strom einkaufen musst. Damit sich das lohnt, müsste die Kilowattstunde Strom vom Versorger aber um die 45 Cent kosten.

Ist Deine Anlage gerade im Bau, kannst Du noch auf Volleinspeisung umschwenken: Sobald die neuen Fördersätze gelten und bevor Du die Anlage in Betrieb nimmst, teilst Du dem Netzbetreiber mit, dass Du 2022 den gesamten Solarstrom einspeisen willst.

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Ines Rutschmann
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Ines Rutschmann ist unsere Energie-Expertin und widmet sich allen Fragen, die sich Verbraucher rund um Strom und Heizen stellen. Über den Strommarkt berichtete sie erstmals 2005 für die Leipziger Volkszeitung. Danach war sie für den Deutschlandfunk und das Solarstrom-Magazin Photon tätig. Ines ist Diplom-Ingenieurin (FH) und hat einen Masterabschluss in Energiemanagement.

3 Kommentare

  1. Habe Südwest-Dach mit Platz für 48 Module.
    Firma will für Montage, Anschluss und Anmeldung 11.215 €, ansonsten je Modul 578 € (207 € Modul selbst, Rest für Wechselrichter etc. ohne Speicher).
    Bei 24 Modulen würde Anlage mit Selbstnutzung unter 10 Kwp bleiben, so dass es nach dem EEG 2023 dann 8,6 Cent Einspeisevergütung und nicht 7,5 Cent wie bei über 10 Kwp gibt.
    Viel Strom soll auch für ein E-Auto und ein PlugIn genutzt werden.
    EEG 2023 bietet an, Anlage zu teilen, dann 24 Module in Anlage mit Selbstnutzung, und evtl. weitere 24 Modlule zur Volleinspeisung, Vergütung 13,0 Cent da auch < 10 Kwp.
    Mehrkosten 578 € x 24 = 13.872 €, mit 106.707 Kwh Einspeisung refinanziert, durch 15 Jahre = 7.113 Kwh p.a.
    Wäre eine solcher Ertrag mit 24 Modulen machbar ? (22 Grad Dachneigung, etwas Verschattung durch Nachbarhaus, Süd-West Ausrichtung)

  2. Guten Tag,
    Voltaikanlagen, bei denen in den nächsten Jahren die Einspeiseverträge auslaufen (20 Jahre)
    produzieren die Jahre danach auch noch Strom! (ca 80% der Anfangsleistung) .Denkt die Politik eventuell darüber nach die Verträge zu anderen Konditionen zu verlängern ? Experten gehen
    ja von einer Gesamtlaufzeit von ca 35 Jahren aus .

    Mit freundlichen Grüßen
    Hans-Georg Predöhl

    1. Lieber Herr Predöhl,
      es gibt bereits eine Regelung für ausgeförderte Anlagen. Bis 2027 nimmt der Netzbetreiber eingespeiste Strommengen weiterhin ab, ohne dass man dazu einen Vertrag zur Direktvermarktung schließen müsste und zahlt einen Preis, der sich am Marktwert des Vorjahres orientiert. 2022 sind es rund 7,4 ct/kWh. Ausführliche Informationen finden Sie in unserem Ratgeber: https://www.finanztip.de/photovoltaik/einspeiseverguetung/
      viele Grüße, Ines Rutschmann

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