Bild: Jens Kalaene / dpa

Wechselst Du häufig Deinen Strom- oder Gasanbieter? Berichte von „NDR“ und „Süddeutscher Zeitung“ schlugen in dieser Woche hohe Wellen: Energielieferanten könnten künftig Vielwechsler erkennen. „Werde ich dadurch irgendwann noch mehr für Strom zahlen müssen?“, fragte uns ein Leser. „Wie kann man sich als Kunde dagegen wehren?“, ein anderer.

Bisher rufen manche Energieanbieter Deine Bonität bei Auskunfteien wie der Schufa ab. Hält Dich die Schufa für nicht zahlungskräftig genug, kann das ein Grund für den Stromanbieter sein, Dich abzulehnen. Die Schufa will nun zusätzlich aufschlüsseln, ob es sogenannte Zahlungsstörungen im laufenden Strom- oder Gasvertrag gab. Das bedeutet vermutlich auch, dass ein Anbieter erkennen kann, wie lang Dein Vertrag schon läuft.

Mit diesem Wissen kann der Energielieferant einschätzen, ob Du ein halbwegs treuer Kunde bist oder eher nach einem Jahr weiterziehst. Dass die Anbieter die Daten so nutzen, sei nicht die Absicht, hat uns die Schufa mitgeteilt.

Schon heute lehnen manche Lieferanten Kunden ab, die sie aus der Vergangenheit kennen oder als wechselwillig einstufen. Algorithmen ermitteln das etwa anhand Deines Alters, Deines Wohnorts, Deiner E-Mail-Adresse und Deines Stromverbrauchs.

Ob der „E-Pool“ der Schufa Wirklichkeit wird, ist offen: Das Unternehmen arbeitet mindestens seit 2016 daran. Kommt er wie geplant, könnte er das Ende des „Bonushopping“ einläuten. Wir werden Dich dann darüber informieren. Was Du schon heute tun kannst: Verlange von Deinen alten Anbietern, dass sie Deine personenbezogenen Daten löschen, soweit möglich. Nutzt Du unseren Strom- oder Gasrechner, siehst Du standardmäßig nur Angebote, die wahrscheinlich langfristig günstig bleiben. Dann musst Du auch nicht ständig wechseln.

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Ines Rutschmann
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Ines Rutschmann ist unsere Energie-Expertin und widmet sich allen Fragen, die sich Verbraucher rund um Strom und Heizen stellen. Über den Strommarkt berichtete sie erstmals 2005 für die Leipziger Volkszeitung. Danach war sie für den Deutschlandfunk und das Solarstrom-Magazin Photon tätig. Ines ist Diplom-Ingenieurin (FH) und hat einen Masterabschluss in Energiemanagement.

2 Kommentare

  1. In Anbetracht der strengen Datenschutzrichtlinien, die alle Unternehmen mit hohem Aufwand und Kosten, in der nahen Vergangenheit durchführen mussten und weiterhin müssen, wäre das ein Schlag ins Gesicht aller!!! Die Angebote kamen & kommen von Seite der Stromanbieter, diese werden nicht dazu gezwungen diese anzubieten. Als Kunde springt man auf Grund der hohen Preise, natürlich auf diesen Zug auf. Wo Preise steigen und Gehälter stagnieren, ist das nur die logische Folge daraus! Ich bin entsetzt über diese Idee der Datensammlung!!! Bin sicher wenn dies in der EU vorgelegt werden würde, müsste es sofort gekippt werden.

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