Hausbau
Bild: IMAGO / Jochen Tack

Jahrelang haben Bausparer für ihre Verträge eine jährliche Servicepauschale zahlen müssen. Doch die Gebühren sind unzulässig, haben mehrere Gerichte entschieden. Nach und nach erhalten Kunden nun ihr Geld zurück – allerdings nur, wenn sie es einfordern.

Viele Leserinnen und Leser von Finanztip waren schon erfolgreich: So hat zum Beispiel die Debeka die Servicepauschale von bis zu 24 Euro pro Jahr erstattet, wenn jemand sie einforderte. Auch die LBS Nord, die LBS Bayern und die Alte Leipziger zahlten dann. In einem Fall hat die Signal Iduna erst gezahlt, nachdem unser Leser mit rechtlichen Schritten drohte.

Wenn auch Du die Servicepauschale zurückfordern willst, dann nimm am besten unser Musterschreiben. Du hast noch bis Ende des Jahres Zeit, Dein Geld bis einschließlich 2018 zurückzufordern. In unserem Ratgeber zeigen wir Dir, wie Du Dein Geld zurückbekommst.

Bereits im Juli haben wir berichtet, dass Bausparkassen Gebühren zurückerstatten müssen. Sie hatten 2017 eine Servicepauschale eingeführt, die aus zwei Gründen unzulässig ist: Laut Bundesgerichtshof hätten die Kassen die Gebühr nur mit ausdrücklichem Einverständnis ihrer Kunden einführen dürfen (Az. XI ZR 26/20). Außerdem durften sie ihre Verwaltungskosten nicht auf die Bausparer abwälzen. Die Gebühr sollten diese zahlen, damit die Kasse den Bausparvertrag während der Ansparphase verwaltet. Das ist aber kein Service, sondern deren gesetzliche Pflicht. So hat zuletzt das Oberlandesgericht Koblenz gegen die Debeka geurteilt (Az. 2 U 1/19).

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Finanztip-Redaktion
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9 Kommentare

  1. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall erstattet das Jahresentgelt nicht mit der Begründung:
    Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir für Bausparverträge, die in den Tarifen Fuchs 04 und Fuchs 05 abgeschlossen wurden, an der Erhebung des Jahresentgelts festhalten

  2. ich habe die Servicepauschale eingefordert. Die BHW-Bausparkasse lehnt die Rückzahlung ab und verweist auf die Schlichtungtsstelle der privaten Bausparkassen in Berlin.
    Soll ich diese Schlichtungsstelle ansprechen ?

  3. Die LBS Saar weigert sich bei mir auch die Gebühren zu erstatten. Sie bezieht sich darauf, dass die Gebühren nicht erst im Nachhinein eingeführt wurden und dass es sich um einen Wohnriester-Bausparvertrag handelt und ein Altersvorsorgevertrag Verwaltungskosten haben darf.

  4. Habe das Musterschreiben der LBS Bayern mit Frist zum heutigen 14.12.2021 geschickt und seitdem nichts von der LBS Bayern gehört.
    Hat jm etwas ähnliches erlebt?

  5. Die LBS-Südwest möchte das Service-Entgeld von 36€ +Zinsen (9€ p.a. von 2018-21) nicht erstatten. Begründung ist, dass das Service-Entgeld schon bei Vertragsabschluß 2013 eingeführt wurde und nicht erst in 2017. Daher würde sich das aktuelle Urteil (wie im Musterschreiben erwähnt) nicht auf unseren Fall beziehen.

    1. Die Bausparkasse BHW lehnt die Rückzahlung des Serviceentgelts unter Hinweis auf § 17 (1) der Allgemeinen Bedingungen für Bausparverträge.

      Hiernach handelt es sich um ein „pauschales Entgelt für ein Servicepaket zur kostenfreien
      – Teilung
      – Zusammenlegung
      – Ermäßigung
      – Vertragsübertragung“
      des Vertrages.

  6. Vielen Dank für diesen sehr hilfreichen Tipp. Ich habe mich damals sehr über die versteckte Kontogebührenerhöhung im Kleingedruckten auf der Rückseite der „Alten Leipziger“ geärgert. Hierdurch fühlte ich mich arg getäuscht und ich konnte mir nicht vorstellen, dass das rechtens ist. Deswegen hatte ich damals einen Widerspruch eingelegt, nachdem ich auf dem Kontoauszug des Folgejahres erst die Gebühr entdeckt hatte. Natürlich wurde damals trickreich eine 3-monatige Widerspruchsfrist gegenüber den versteckten Gebühren gewährt, die wahrscheinlich niemand wahrnehmen konnte (da sie niemand wirklich entdecken konnte).
    Nun wurden mithilfe des Musterschreibens von Finanztip aus Kulanz (!) die erhobenen Gebühren in den Bausparvertrag zurückgezahlt .

    Ich freue mich weniger um das zurückerhaltene Geld, als dass mein Unrechtsempfinden von damals bestätigt und der Bausparkasse aufgezeigt wurde, nicht auf diese Art mit Kunden umgehen zu dürfen.

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