Frankfurt
Bild: Jan Eifert / IMAGO

Die Aktienkurse geben seit Monaten deutlich nach. Gründe sind die weltweiten Lieferprobleme durch Corona und natürlich Russlands Angriff auf die Ukraine, der vor allem die Energiepreise in die Höhe treibt. Wir empfehlen Dir, bei Deiner Geldanlage Ruhe zu bewahren: Aktien solltest Du 10 bis 15 Jahre halten – gerade um solch schwierige Phasen auszusitzen.

Wie im Supermarkt solltest Du aber auch bei Deiner Aktienanlage auf die Preise achten. Sonst entgeht Dir ein beachtlicher Teil der möglichen Rendite.

Im schlechtesten Fall zahlst Du drei Gebühren

Nehmen wir als Beispiel die Sparkassen. Deren meistverkaufter Fonds war zuletzt der „Deka-Global Champions“ der hauseigenen Investmentfirma. Er kostet 1,45 Prozent Verwaltungsgebühren im Jahr (Kosten in dieser Höhe für gemanagte Fonds sind auch bei anderen Banken üblich).

Gehen wir davon aus, Du hast einen Sparplan und legst 200 Euro im Monat an. Nach 15 Jahren hast Du 36.000 Euro in den Sparplan gesteckt.

Und nehmen wir an, die Aktien bringen 8 Prozent Rendite im Jahr, was nach dem historischen Verlauf realistisch ist. Wenn Du dann Dein Erspartes kontrollierst, müsstest Du eigentlich knapp 32.000 Euro dazugewonnen haben. Doch weil eben die Verwaltungsgebühren abgehen, fehlen 7.600 Euro.

Das ist aber nicht alles: Die Sparkasse nimmt noch einen Ausgabeaufschlag. Falls Du im persönlichen Gespräch mit dem Sparkassen-Berater in der Filiale geordert hast, beträgt er 3,75 Prozent. Und geht von jeder Einzahlung ab: Von den 200 Euro landeten also stets nur 192,50 Euro im Depot. Diese Gebühr kostet Dich am Ende weitere 2.300 Euro an Rendite.

Und es gibt noch eine dritte Gebühr. Nehmen wir an, Du lebst in München und hast das „Klassik Depot“ der dortigen Stadtsparkasse. Die verlangt 0,045 Prozent von Deinem Depotwert als Verwahrgebühr. Im Quartal. Das kostet Dich unterm Strich noch mal ungefähr 900 Euro.

Frankfurt Skyline
Bild: Arnulf Hettrich / IMAGO

Jeder dritte Euro landet bei der Sparkasse

Rechnen wir zusammen: Nach 15 Jahren hast Du Gesamtkosten von 10.800 Euro. Von den knapp 32.000 Euro Aktiengewinn bleiben nur 21.200 Euro übrig. Jeder dritte Euro vom schönen Gewinn landete bei der Bank (wie gesagt: Nicht nur viele Sparkassen nehmen solche Gebühren).

Vergleichen wir das mit unseren Finanztip-Empfehlungen. Anstelle eines aktiven Fonds, der von einem Manager geleitet wird, raten wir zu einem passiven Indexfonds (ETF), der an einen weltweit und breit aufgestellten Index gekoppelt ist. Zum Beispiel den MSCI World.

Nur ein Zehntel der Kosten mit unseren Tipps

Einer der meistverkauften ETFs dieser Art stammt von Xtrackers. Dessen Verwaltungskosten liegen bei nur 0,19 Prozent. Mit dem richtigen Wertpapierdepot bekommst Du den Sparplan ohne weitere Gebühren. Das kostet nach 15 Jahren 1.060 Euro. Die Sparkasse verlangt zehnmal so viel!

Gemanagte Fonds sind nicht besser

Die Erfahrung zeigt, dass es auf Dauer nicht ausschlaggebend für die Rendite ist, ob ein Fonds aktiv oder passiv gemanagt wird. Gewiss sind dagegen die höheren Kosten. Um diese in unserem Beispiel aufwiegen zu können, müsste der Vermögensverwalter des Deka-Fonds 1,9 Prozentpunkte mehr Rendite machen als der Markt. Das ist auf Dauer unwahrscheinlich.

Noch schwerer übrigens wiegen die Kosten, falls die Aktien nicht ganz so gut performen. Nehmen wir an, die Rendite läge im Schnitt von 15 Jahren nur bei 4 Prozent pro Jahr. Dann fressen die Kosten der Sparkasse mehr als die Hälfte der Rendite auf.

Es lohnt sich also, beim Depot sowie beim Aktienfonds zu sparen.

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Matthias Urbach
Autor

Stand:

Matthias Urbach war von 2014 bis 2022 stellvertretender Chefredakteur von Finanztip. Als Diplomphysiker und Absolvent der Henri-Nannen-Schule kombiniert er analytisches und redaktionelles Know-how. Zuvor war er unter anderem als Verlagsdirektor beim SpringerNature-Wissenschaftsverlag und als Leiter von taz.de tätig.

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