Die Austrian Anadi Bank aus Kärnten bietet seit neuestem Festgeld auf den deutschen Markt an. Das Angebot über das Hamburger Fintech-Start-up Zinspilot hört sich attraktiv an, der Zins liegt bei 1,51 Prozent pro Jahr.

Anleger sollten aber wissen, dass die Austrian Anadi Bank in ihrem letzten Leben Hypo Alpe Adria hieß und neben der Kärntner Regierung auch die Bayerische Landesregierung mit ihren Geschäften in beträchtliche Schwierigkeiten gebracht hat. Die Bayerische Landesbank versenkte als kurzzeitige Eigentümerin der Hypo Alpe Adria mehrere Milliarden Euro Steuergelder in dem Konzern.

Zinspilot, der deutsche Anbieter, machte am Wochenende Schlagzeilen, weil sich der deutsche Internet-Milliardär Peter Thiel an dem Unternehmen beteiligte. Zinspilot wirbt neben dem Festgeld aus Kärnten auch für ein Tagesgeldangebot der Fimbank aus Malta. Die Fimbank bietet 1,4 Prozent.

ZinspilotBeide Angebote halten wir bei Finanztip nicht für sicher genug. Um als sicher genug zu gelten, müssen Banken von den großen Ratingagenturen S&P, Moody’s und Fitch als solide bewertet werden und aus einem Land stammen, das wirtschaftlich stark genug ist, um im Notfall für die Einlagen der Sparer selbst einzustehen. Die Austrian Anandi Bank hat kein Ranking und das Einlagensicherungssystem Maltas gilt uns als nicht stark genug.

Hermann-Josef Tenhagen
Autor

Stand:

Als Chefredakteur verantwortet Hermann-Josef Tenhagen alle Inhalte und die grundsätzliche Ausrichtung von Finanztip. Er war 15 Jahre Chefredakteur bei der Zeitschrift Finanztest (Stiftung Warentest). Davor war er unter anderem Nachrichtenchef der Badischen Zeitung und stellvertretender Chefredakteur bei der taz. Er studierte Politik, Volkswirtschaft, Pädagogik und Literaturwissenschaften.

6 Kommentare

  1. Liebe Finanztip-Reaktion,

    zunächst möchte ich mich im Namen vieler für Ihre Arbeit und die Hilfe zur unabhängigen Meinungsbildung bedanken.
    Ganz konkret würde mich interessieren, weswegen die Oney an Ihren „Hürden“ scheitert. Angesichts einer BBB+ Bewertung von S&P und der franz. Einlagensicherung „im Rücken“ dürften doch hier die Risiken überschaubar sein. Oder übersehe ich an dieser Stelle etwas.

    Ich danke für ein kurzes Feedback.

    David Froitzheim

  2. Hallo,
    eine Frage habe ich zu den Ausführungen von Herrn Donig:
    Ist nach diesem positiven Zustandsbericht in nächster Zeit mit einer entsprechenden Bewertung durch die o. g. Ratingagenturen S&P, Moody’s und Fitch zu rechnen?
    Danke und Gruß
    S. Sasse

  3. Hallo,
    dass man sein Geld nicht gerade in Malta anlegt, ist ja verständlich. Aber ist es wirklich denkbar, dass Österreich nicht für den Einlagenschutz einer (vermutlich nicht mal systemrelevanten) Bank einstehen kann? Müsste Österreich dazu nicht selbst pleite gehen? Ich wollte gerade mein Geld dort anlegen.
    Gruß, A.S.

    1. Sehr geehrte(r) A. Schneider,

      im Namen der Anadi Bank ist es mir ein Anliegen, Ihre hier gestellte Frage direkt zu beantworten.

      Es stimmt zwar, dass die Anadi Bank aus der früheren Österreich-Tochter der HGAA hervorgegangen ist; die Österreich Tochter war aber nicht Auslöser der hohen Verluste in Südosteuropa, die schlussendlich zur Verstaatlichung führten! Daher konnte die Bank im Rahmen des EU Beihilfeverfahrens auch erfolgreich privatisiert werden. Sie wird in Kürze die fünfte positive Bilanz in Folge legen und liegt bei ihren Kapitalwerten klar über den gesetzlichen Vorgaben. Selbstverständlich gilt für Ihre Einlage bei der Anadi Bank zudem die staatliche österreichische Einlagensicherung in Höhe von bis zu 100.000 Euro.

      Ich hoffe, diese Informationen waren Ihnen nützlich und wir würden uns freuen, wenn Sie als Kunde schon bald von den attraktiven Angeboten der Bank profitieren.

      Beste Grüße
      Nikola-Johannes Donig
      Leiter Marketing Anadi Bank

Comments are closed.

* Was der Stern bedeutet:

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate-Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate-Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Empfehlungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.