Ich frage mich, ob man bei dem Thema Altersvorsorge wirklich zu einem langfristigen, nachhaltigen Konzept kommen kann.
Dieses Thema wird für mich immer mehr und mehr zum absoluten Nerv- und Frustthema.
Ich hab während der Promotion im öffentlichen Dienst gearbeitet und dadurch eine Pflichtbetriebsrente der VBL ein paar Jahre gehabt. Die hatte ich dann noch mit Mindestbeitrag weiter geführt, aber nach nem Jahr stillgelegt.
2019 haben meine Frau und ich uns eine Honorarberatung zu dem Thema gegönnt. Wir hatten danach entschieden, dass wir beide Einlagenoptimiert einen Fairriestervertrag abschließen, sie ca. 80 ich ca. 160€ im Monat, und das restliche Sparguthaben in ETFs stecken. Wir wollten halt gerne eine Zusatzrente und dann Vermögen ansparen, entweder für eine Immobilie oder als Kapital fürs Alter. Die Idee war, wir beschäftigen uns jetzt mal mit dem Thema ernsthaft und haben dann ein tragfähiges Konzept für die Rente.
Mir ist erst relativ spät durch die Benachrichtigung über neue Dokumente der Panikverkauf aufgefallen. Während ich gekauft hab, hat Sutor verkauft... Aber das ist ja hier offensichtlich zu genüge diskutiert worden. Jedenfalls bin ich ziemlich gefrustet, auch wenn der aktuelle Verlust noch klein ist. Aber ein wirkliches Vertrauen, dass eine ähnliche Nummer nicht auch in einigen Jahren, vlt. dummerweise kurz vor der Rente, abgezogen wird, habe ich nicht mehr. Dazu das ganze hin und her mit Umgestaltungen. Ich wollte gerade nochmal in das Cockpit schauen, das funktioniert gerade gar nicht mehr. Den Vertrag bieten sie momentan auch nicht mehr an.
Ich bin kurz davor, das ganze zu kündigen und die Verluste zu realisieren. Wenn ich es richtig verstehe, werden dann die Förderungen wieder zurückgezahlt. Wirkt sich das nachträglich auch auf die Steuer aus? Habe das ja die letzten beiden Jahre mit angegeben.
Wir sind beide Anfang 30 und haben ein einjähriges Kind. Ich verdiene aktuell knapp unter 70, meine Frau knapp unter 30. Vielleicht macht Riester bei mir eh nicht super viel Sinn, bei meiner Frau mit dem Zuschuss fürs Kind vlt. eher. Ich habe auch vor kurzem ein Angebot über den Arbeitgeber für bAV bekommen. Ich würde da bei 100€ Einzahlung aus dem Brutto vom Arbeitgeber 68€ zugeschustert bekommen. Das wäre von den Zulagen deutlich lukrativer als die 175€ Riesterzulage. Allerdings weiß ich auch nicht, wie lange ich dort bleiben werde und das hin und her wechseln ist auch wieder mit viel Stress verbunden, Vertragsbedingungen und Zuschüsse sind dann nicht absehbar etc.
Ich bekomme aber zunehmend Zweifel an dem gesamten Konzept privater Altersvorsorgeverträge. In meiner Vorstellung ist das etwas gewesen, was man für Jahrzehnte, bestenfalls bis zur Rente nicht mehr anfässt und laufen lässt. Jetzt haben wir die Verträge gerade zwei Jahre und das ehemalige Topprodukt ist nun schon obsolet. Hat jemand nen Rat für uns?