Nachdem nun die Ampel-Sondierung die Hoffnung auf eine Bürgerversicherung wohl endgültig geplatzt ist, ist es an der Zeit sich endlich kritisch mit der Privaten Krankenversicherung (PKV) auseinander zu setzen. Eine Versicherungsform die mit immer neuen günstigen Tarifen junge gut verdienende Menschen aus der GKV lockt und aus der es in der jetzigen Form im Alter keinen Ausstieg mehr gibt, grenzt an organisierte Übervorteilung. Die günstigen Tarife werden nach einiger Zeit jeweils geschlossen und durch neue günstige für Neueinsteiger ersetzt und die darin befindlichen altern was dazu führt, dass die Beiträge steigen. Zwar hat der Gesetzgeber mit dem § 204 VVG die Möglichkeit eingeräumt, das jeder Versicherte bei seiner Versicherung in einen preiswerteren Tarif bei vergleichbarer Leistung umsteigen kann, aber die Versicherer blockieren diesen Rechtsanspruch vehement. Das hat dazu geführt, dass besondere Makler gegen "hohe" Gebühr eingeschaltet werden müssen um den Anspruch durchzusetzen. Das grundsätzliche Problem, dass es bei einer Versicherung gleiche Leistungen zu unterschiedlichen Preisen gibt, wird aber nicht damit beseitigt. Offensichtlich gibt es an dieser Praxis keinen nennenswerten politischen Willen zur Änderung. Die FDP wird zudem hier blockieren! Es wird Zeit, offensiv diesen Missstand/Missbrauch auf dem Rücken langfristig Versicherter anzuprangern und zu revidieren. Der § 204 ist ein zaghafter Versuch dazu, genügt aber keinesfalls. Da alle Beamten (wohl auch die Mehrzahl der Politiker) über die Beihilfe hinaus zus. Privatversicherte sind, ist eine Veränderung wohl nur mit breiter Öffentlichkeit zu erreichen. Im Moment scheint mir die derzeitige Veränderungsbereitschaft für die Sozialsysteme günstig. Die vielen Privilegien von Privatpatienten sind aber nach wie vor attraktiv um neue Kunden zu akquirieren. Finanztip sollte sich dieses Themas annehmen.
Private Krankenversicherung
- adrausch
- Erledigt
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Nachdem oben mehr falsch als richtig ist, möchte ich mal betonen, dass ich sehr glücklich privat vollversichert bin.
Die PKV ist allerdings stark erklärungsbedürftig und intellektuell sowie finanziell nicht für jeden geeignet. Bei der anfänglichen Tarifauswahl werden große Fehler gemacht.
Aus heutiger Sicht ist die GKV stärker reformbedürftig als die PKV.
Das deutsche Gesundheitssystem ist m.E. insgesamt zu teuer und bietet sehr viele Abrechnungs-FEHL-anreize.
Wie man sieht, mutet der Staat seinen Spitzenkräften (Beamten) die GKV nicht zu. Das wird Gründe haben.
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Vielleicht sollte sich Finanztip eher einem System annehmen bei dem man vollkommen unabhängig von Risiko und beanspruchter Leistung bezahlt, nie eine Rechnung sieht, Leistungen für Leute finanziert die nie eingezahlt haben und die meisten Menschen keine Ausstiegsmöglichkeit haben. Ein System dessen Kosten durch prozentuale Preisbemessung, "Arbeitgeberanteil" und "Zusatzbeitrag" systematisch verschleiert werden anstatt einfach einen konkreten Preis zu nennen wie es der Rest der Welt verpflichtet ist. Ein System bei dem ärzteseitig nicht nach Leistung sondern nach Quartalspauschalen abegerechnet wird. Ein System das noch mit unglaublichen Steuerzuschüssen von denen subventioniert wird die nicht Teil des Systems sind und trotzdem nicht in der Lage ist wirklich kostendeckend zu arbeiten, sodass es von PKV Versicherten mit 2,8-3,5 fachem Satz quersubventioniert wird. Kurz: die GKV
Wer sich für die PKV entscheidet, sollte ein bisschen die Augen aufsperren. Der absolut günstigste Anbieter ist nicht immer der langfristig günstigste. Es gibt aber auch welche die ihre Kunden langfristig im gleichen Tarif halten. Finanztip richtet sich an Leute mit einem gewissen Mindestmaß an Selbstständigkeit
Disclaimer: In meiner Familie sind wir fast vollständig mittlerweile in der 3. Generation privat versichert
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Was Finanztip alles machen soll. Finanztip schafft es nicht mal bis heute über alle wirklichen Finanztipps zu berichten.
Aber ist natürlich immer sehr einfach mit dem Finger auf die PKV zu zeigen. Die GKV ist selber schwer reformbedürftig. Die Interessen der Versicherten und Patienten spielen bei keiner Reform eine Rolle. Die Sozialwahlen sind ein sehr schlechter Witz. Ich habe lieber einen Vertrag mit einer PKV, als dieses GKV Schmierentheater an der Backe.
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MMn darf man den Privatversicherten von Anfang an, also schon vor dem Abschluß einer PKV, ans Herz legen, einen Teil der Einsparungen (gegenüber der GKV) intelligent zu investieren und ausdrücklich noch ins Bewusssein rufen, dass umfangreichere Leistungen nicht für umme zu haben sind.
Damit, also durch das Depot, tun die "höheren" Beiträge im Alter nicht mehr weh
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MMn darf man den Privatversicherten von Anfang an, also schon vor dem Abschluß einer PKV, ans Herz legen, einen Teil der Einsparungen (gegenüber der GKV) intelligent zu investieren und ausdrücklich noch ins Bewusssein rufen, dass umfangreichere Leistungen nicht für umme zu haben sind.
Damit, also durch das Depot, tun die "höheren" Beiträge im Alter nicht mehr weh
Dummerweise wechseln nicht wenige aus finanziellen Erwägungen in die pKV, oftmals ohne auf Jahrzehnte kalkuliert zu haben.
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Die GKV ist inzwischen bei rund 12 TEUR p.a. für Leistungsträger angekommen.
Solche Prämien schafft man bei einer PKV nur, wenn man viele Fehler gemacht hat.
M.E. haben 80 TEUR Verdiener und gering verdienende Gewerbetreibende nichts in der PKV zu suchen, denn das sind meist die späteren Problemfälle.
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War bisher nicht das beitragspflichtige Einkommen Bemessungsgrundlage in der gKV?
Seit wann soll das die Leistung sein?
Davon ab, wo soll diese Diskussion hier eigentlich hinführen?
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Davon ab, wo soll diese Diskussion hier eigentlich hinführen?
Wie wäre es mit Erörterungen zur Viskosität von Gummibärchen in Abhängigkeit von der Temperatur?
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Wie wäre es mit Erörterungen zur Viskosität von Gummibärchen in Abhängigkeit von der Temperatur?
Fun Fact: Wenn man ein Gummibärchen über Nacht in ein Wasserglas legt, wächst es auf die dreifache Größe an.
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Wenn man ein Gummibärchen über Nacht in ein Wasserglas legt, wächst es auf die dreifache Größe an.
Mit oder ohne Wasser im Wasserglas?
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Mit oder ohne Wasser im Wasserglas?
Probier es mit Vodka.
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Fun Fact: Wenn man ein Gummibärchen über Nacht in ein Wasserglas legt, wächst es auf die dreifache Größe an.
Schade, dass das nicht auch mit Aktiendepots funktioniert!
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Nachdem oben mehr falsch als richtig ist, möchte ich mal betonen, dass ich sehr glücklich privat vollversichert bin.
Die PKV ist allerdings stark erklärungsbedürftig und intellektuell sowie finanziell nicht für jeden geeignet. Bei der anfänglichen Tarifauswahl werden große Fehler gemacht.
Aus heutiger Sicht ist die GKV stärker reformbedürftig als die PKV.
Das deutsche Gesundheitssystem ist m.E. insgesamt zu teuer und bietet sehr viele Abrechnungs-FEHL-anreize.
Wie man sieht, mutet der Staat seinen Spitzenkräften (Beamten) die GKV nicht zu. Das wird Gründe haben.
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was sollte an der Darstellung falsch sein? Es sind Fakten und nicht wie in ihrem Plot „Meinung“. Mindestens einen Fehler sollten Sie nennen. - -hunderte von Tarifen ohne sachlichen Grund bei der Mehrheit der PKV
- daher seit Anfang 2000 der Paragraph 204 VVG
- daher das Maklerunwesen
- Prämien von mtl. 600 - 1000€ im Rentenalter ohne AG- Anteil
- Wechsel zu einer anderen PKV ( geschweige denn GKV) faktisch unmöglich.
Daher sind auch die AbschlussPraemien für Versicherungsvertreter in der PKV so exorbitant hoch!
Noch Fragen?
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adrausch , was motiviert Sie eigentlich dazu, hier so starke Ansagen contra PKV und contra Versicherungsmaklern zu machen? Was machen Sie beruflich, wie sind Sie krankenversichert, was zahlen Sie dafür - sind Sie selbst betroffen?
Hier mal eine kurze Aufzählung, was in Ihrem Ausgangsbeitrag so alles korrekturbedürftig ist:
- Eine Versicherungsform die mit immer neuen günstigen Tarifen junge gut verdienende Menschen aus der GKV lockt - FALSCH, die große Mehrzahl der PKV Tarife ist entsprechend den gesetzlichen Vorgaben nachhaltig kalkuliert.
- und aus der es in der jetzigen Form im Alter keinen Ausstieg mehr gibt - FALSCH, ist zwar schwierig, aber nicht unmöglich. Außerdem stellt sich die Frage des Ausstiegs ja nur, wenn die Entscheidung falsch war.
- grenzt an organisierte Übervorteilung - FALSCH, weder ich selbst als PKV Versicherter noch unsere Kunden werden übervorteilt. Im Gegenteil, PKV Versicherte profitieren von besseren Leistungen für weniger oder vergleichbaren Beitrag (mal abgesehen von Personen wie Kleinselbstständigen, die sich von Anfang an vorhersehbar nicht privat versichern sollten und wenigen weiteren Ausnahmen wie geschiedene frühere Beihilfeempfänger)
- Die günstigen Tarife werden nach einiger Zeit jeweils geschlossen - FALSCH, es gibt diverse schon lange laufende Tarife
- und durch neue günstige für Neueinsteiger ersetzt - FALSCH, neue Tarife sind meistens leistungsstärker und teurer als alte Tarife, siehe z.B. den Übergang von Bisex zu Unisex.
- und die darin befindlichen altern was dazu führt, dass die Beiträge steigen - VÖLLIG FALSCH, das ist die alte Mär von der Vergreisung von Tarifen. Altern ist jedoch einkalkuliert, das können Versicherungsmathematiker gerade noch vorhersehen.
- § 204 VVG ... aber die Versicherer blockieren diesen Rechtsanspruch vehement - HALBRICHTIG, je nach Anbieter
- Das hat dazu geführt, dass besondere Makler gegen "hohe" Gebühr eingeschaltet werden müssen um den Anspruch durchzusetzen - HALBRICHTIG diese Beratung übernehmen (sinnvollerweise) überwiegend spezialsierte Versicherungsberater, die nach Stundenlohn oder erfolgsabhängig bezahlt werden. Aber ja, es wäre schön, wenn die Versicherungsunternehmen schon selbst 100% kundenorientiert zum Tarifwechsel beraten würden.
- Das grundsätzliche Problem, dass es bei einer Versicherung gleiche Leistungen zu unterschiedlichen Preisen gibt - überwiegend FALSCH, bis auf wenige Ausnahmen kosten höhere Leistungen i.d.R. auch mehr, alles andere wäre betriebswirtschaftlich ja reichlich unsinnig.
- Es wird Zeit, offensiv diesen Missstand/Missbrauch auf dem Rücken langfristig Versicherter anzuprangern und zu revidieren - FALSCH, kein Missstand, wer genügend verdient, um sinnvollerweise in die PKV zu wechseln, zahlt i.d.R. dauerhaft weniger oder ähnlich viel bei besseren Leistungen.
Vielleicht lassen sich die beiden Diskussionsstränge adRausch und Gummibärchen mit Vodka ja zusammenführen.
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In der Wirtschaftswoche war diese Woche ein interessanter Beitrag über Solidargemeinschaften. Diese sind nun offiziell seit diesem Jahr anerkannt, aber Neugründungen wurden natürlich gleich verboten, man will ja keine Konkurrenz erlauben.
Hier ein Beispiel:
https://www.samarita.de/aktuel…ften-im-gesundheitswesen/
https://www.samarita.de/im-kra…e-beitraege/#beitragssatz
Der Zutritt ist leider erschwert, aber immerhin dürfen hier die Mitglieder bestimmen was Sache ist.
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Versicherungen sind ja vom Ursprung her auch solche Solidargemeinschaften, Risikoausgleich im Kollektiv ist also nichts wirklich Neues. Bei nur rund 320 Mitgliedern wird das allerdings ziemlich sportlich, wenn ein paar davon "teuer krank" werden. Überspitzt formuliert: 2-3 Bluter mit Kosten von 10 Millionen EUR pro Person und der Laden ist pleite! Siehe dazu auch diesen Artikel aus dem Ärzteblatt: https://www.aerztezeitung.de/P…e-PKV-empoert-419773.html.
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Daher sind auch die AbschlussPraemien für Versicherungsvertreter in der PKV so exorbitant hoch!
Gerade diese hohen Provisionen hat der Gesetzgeber 2012 gedeckelt:
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Seltene größere Schadensereignisse können die Solidargemeinschaften aber einfach rückversichern, was diese auch machen.
Man sollte mal damit anfangen zu klären, wie viel Geld für Bagatellerkrankungen in der GKV oder PKV draufgehen oder einfach nur für reine Verschwendung.
Mein Vater bekommt z.B. ein Kombi-Medikament. Kosten 600 Euro. Generika (2 Tabletten statt einer) kosten nur 50 Euro pro Packung, also 100 Euro. Solche Geschichten ziehen sich durch das gesamte Gesundheitssystem. Null Eigenverantwortung.
In der Solidargemeinschaft kann man diesen Leuten wenigstens mal ein Buch an den Kopf werfen.