Krankenversicherung und ein Kind unterwegs

  • Guten Tag,

    bei uns ist ein Kind unterwegs, worüber wir uns sehr freuen.

    Folgende Situation liegt jedoch vor:

    Mein Partner ist für mind. noch 12 Jahre in der Heilfürsorge versichert, ich habe mich nach meinem ersten Jahr Arbeit nun (mit Hilfe eines Versicherungsberaters....) zum Jahreswechsel in die PKV in einen Arzttarif versichern lassen.


    Ich fürchte nun, dass das keine gute Entscheidung war, und wollte daher um Ihre Meinung bitten.

    Mir scheint, dass ich eine hohe finanzielle Mehrbelastung durch den Wechsel haben werde (Beitrag während Elternzeit, Beitrag für das Kind) und zwangsweise ziemlich sicher nach der Elternzeit wieder in die GKV wechseln muss, da ich die JAEG dann nicht mehr erreichen werde. Allerdings dürfte diese Problematik ja viele Mütter betreffen. Gibt es trotzdem Vorteile oder war das einfach eine schlechte Entscheidung/Beratung?


    Viele Grüße

  • Wusste denn der Versicherungsberater (war es wirklich ein Versicherungsberater?) von der "Beule im T-Shirt"?

    Weshalb wurde denn der Wechsel in die PKV vorgenommen? Ging es dabei im niedrigere Beiträge, oder um Leistungen, oder um beides?

  • Das Kind war damals noch nicht unterwegs, jedoch haben wir schon darüber gesprochen, dass das in naher Zukunft der Plan ist.

    Beim Wechsel ging es um die besseren Leistungen zum ähnlichen Preis.

  • Okay. Dann hätten ja auch die verschiedenen Varianten zur Krankenversicherung des Kindes erörtert werden sollen... einschließlich der Variante einer PKV für den Nachwuchs... und der Kosten für diese Versicherungsform.


    War da wirklich ein Versicherungsberater (jemand, der gegen Honorar berät) am Werk, oder doch ein Versicherungsvermittler / -verkäufer?


    Ich erlaube mir einmal Dr. Schlemann anzutriggern.

  • Zumindest ist die Beratung nicht optimal verlaufen, wenn Du nach so kurzer Zeit und damals schon absehbaren Ereignissen schon wieder Beratungsbedarf hast und total verunsichert bist.


    Vorab: Ich bin kein KV-Profi. Auskunft daher nach bestem Wissen aber ohne Gewähr:


    Versicherung für das Kind: Das Kind ist aus der Familienversicherung raus und ihr müsst es selbst versichern. Kostet etwa 150 € pro Monat, privat oder freiwillig gesetzlich. Wenn ihr privat macht, kann das Kind später immer noch problemlos in die gesetzliche Versicherung wechseln. Das Thema hättet ihr aber unabhängig von Deiner Entscheidung gehabt, weil Dein Mann mehr verdient und privat versichert ist.


    Versicherung für Dich. Die Arzttarife der PKV sind allgemein sehr attraktiv. Wenn Du einmal in der PKV drin bist, musst Du nicht zurück in die GKV, wenn Du später unter die Beitragsbemessungsgrenze fällst. Du könntest das aber zum Anlass nehmen, den Schritt zu gehen, wenn Du gerne in die GKV möchtest.


    Es kommt also darauf an, welche Versicherungsform Du für Dich dauerhaft als die richtige ansiehst. Wenn Du da nicht sicher bist, solltest Du Dich gut beraten lassen.

  • Mit dem Thema Ärzte und PKV haben wir ziemlich viel zu tun. Einfach mal nach Arzttarife Krankenversicherung goggeln. ?


    Wer hat Sie denn beraten misbis ? Weshalb wurde die Familienplanung nicht ausführlicher besprochen? Das ist doch eigentlich ein Standardthema bei jüngeren Paaren - und Sie hatten es ja auch aktiv angesprochen. Einfach mal nach "private krankenversicherung mit familie" googeln. ? Auf unserer Seite finden Sie u.a. einen ausführlichen Vergleich GKV vs. PKV in Mutterschutz und Elternzeit zum Download. Manche Tarife bieten zusätzlich 6 Monate Beitragsfreiheit während des Elterngeldbezugs. Welcher Tarif ist es denn geworden?


    Je nach Alter zahlen Ärzte in der PKV um die 650 EUR, das Kind kostet anfangs rund 160 EUR, das macht insgesamt 810 EUR vs. rund 930 EUR in der GKV. Bei der GKV müsste man dann noch Zusatzversicherungen addieren, um Leistungsunterschiede wenigstens etwas auszugleichen. Die kosten je nach Umfang schnell 100 EUR für einen Erwachsenen und 50 EUR für ein Kind. Bei der GKV kommen dann noch diverse Zuzahlungen und Eigentanteile dazu. Leistungsbereinigt "lohnt" sich die PKV deshalb insbesondere für Ärzte auch noch mit drei bis vier Kindern, da Arzttarife deutlich günstiger sind, als die für Normalsterbliche.


    Während Mutterschutz und Elternzeit (s.o.) kann die die PKV je nach Konstellation auch mal etwas teurer ausfallen. Dafür genießen Sie aber auch bessere Versorgung während Schwangerschaft (nicht nur x Mal Ultraschall, aka "Babyfernsehen" ? sondern z.B. deutlich umfassendere Vorsorgeuntersuchungen) und Geburt im Krankenhaus.


    Wenn das Einkommen später unter die JAEG sinkt, dann geht's ggf. vorübergehend wieder zurück in die GKV, vielleicht auch länger. Die PKV würde ich mir dann mit einer Anwartschaft warm halten. Dann waren Sie einige Jahre bessser versichert und haben vermutlich auch noch Geld gespart. Gibt Schlimmeres, oder? ?


    War meine Antwort für Sie hilfreich misbis ? Dann freue ich mich über eine positive Rückmeldung über den grünen Smiley-Button unten rechts. :)

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Hallo und ein frohes neues Jahr,


    vielen Dank für Ihre umfassenden Antworten. Das beruhigt mich etwas.

    Ich war insgesamt von dem ganzen Thema Krankenversicherung etwas erschlagen, weshalb vermutlich nicht alle Punkte in ihrer Ausführlichkeit besprochen worden.


    Sind die Leistungen denn dadurch eingeschränkt, dass der Wechsel zeitlich so unmittelbar mit der Schwangerschaft zusammenfällt?

    Der Tarif ist jetzt bei der Barmenia.


    Viele Grüße

  • Sind denn bei Antragstellung alle Gesundheitsfragen ordnungsgemäß beantwortet worden? War die Schwangerschaft da schon bekannt? Ggf. ist mit einem Leistungsausschluss für stationäre Wahlleistungen bei der Geburt zu rechnen.

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  • Darf ich noch einmal fragen, wer Sie beraten hat misbis , dass sie solche Fragen lieber in einem öffentlichen Forum klären wollen, statt den Vermittler Ihrer PKV zu fragen?

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