Nie wieder russische Destinationen

  • Hallo Reisefreunde

    Für mich hat sich das Thema, Rußland in jeglicher Form für Urlaubsbesuche für alle Ewigkeit erledigt. Dieses betrifft besonders die Schiffskreuzfahrten mit dem Abstecher nach St.Petersburg. Ich hoffe, daß alle Reiseveranstalter ihre Reisen mit den Zielen in russische Territorien für immer aus ihren Programmen streichen und das "ALLE PERSONEN ebenfalls FÜR IMMER" dieses Land meiden.

    Nun kann man nur hoffen, daß dieses alle beherzigen und nicht daß die Front irgendwann einmal wieder bröckelt.


    Ich ziehe dieses voll durch. Ich selber war durch Verwandtenbesuch in den siebziger Jahren zweimal in Ungarn und Rumänien und weiß was sich dort abgespielt hat. So etwas möchte ich nicht mehr erleben. Die Bevölkerung konnte einem Leid tun.

  • Das ist so eine Sache mit dem "für immer". Gerade wir Deutschen sollten froh sein, dass die Welt, sofern sie solche Gedanken hatte, sie auch wieder beiseite geschoben hat. Sonst hätten wir nie den Wohlstand erreicht, in dem wir heute leben.

  • Das ist so eine Sache mit dem "für immer". Gerade wir Deutschen sollten froh sein, dass die Welt, sofern sie solche Gedanken hatte, sie auch wieder beiseite geschoben hat. Sonst hätten wir nie den Wohlstand erreicht, in dem wir heute leben.

    Schön dass es hier auch noch besonnene Stimmen gibt :-).

    Übrigens macht die Türkei in Syrien seit Jahren genau das gleiche wie Russland jetzt in der Ukraine. Auch der Irakkrieg der Amerikaner ist hier vergleichbar.

    Warum wird sich hier völlig zurecht über Putin empört, wohingegen man bei Natopartnern schweigt? Das würde mich mal interessieren.

  • Ich persönlich bedaure die Entwicklung. Ich wollte schon längere Zeit mal nach St.Petersburg oder Moskau reisen - das hat sich jetzt auf absehbare Zeit erledigt.

    Dennoch gefällt mir die Stigmatisierung Rußlands absolut nicht. Der Westen ist gerade dabei, Rußland in den wirtschaftlichen Ruin zu treiben. Treffen wird es, wie immer, überwiegend die einfache Bevölkerung. Das weckt Ressentiments wie Mißtrauen und Haß. Es wird die Russen dem Rest Europas entfremden. Das ist keine gute Entwicklung.

  • Auch meine Familie hatte schon einmal über einen Besuch von St. Petersburg und den baltischen Staaten im Rahmen unseres Sommerurlaubs nachgedacht, das hat sich nun definitiv erledigt.


    Allerdings stimme ich ebenfalls zu, dass man Putin und seine Politik anders als den Rest des Landes bewerten muss. Es gibt so viele Russen, die sich im Westen aufhalten, die sich ihrer Regierung schämen und deren Politik nicht gutheißen.


    So hat z. B. der russische Honorarkonsul in Baden-Württemberg Klaus Mangold nun veröffentlicht "Ich bin erschüttert über den Einsatz des russischen Militärs in der Ukraine. Dies ist ein Angriff auf einen souveränen Staat und den Frieden in Europa und der Welt".


    Dem ist so nichts mehr hinzuzufügen.

  • Schön dass es hier auch noch besonnene Stimmen gibt :-).

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    Warum wird sich hier völlig zurecht über Putin empört, wohingegen man bei Natopartnern schweigt? Das würde mich mal interessieren.

    Dein Kommentar fing so gut an!

    Aber dann...

    Sorry, aber mich kotzt es an, wenn man versucht so etwas zu relativieren. Putin und seine Leute haben hier und jetzt vollkommen Grundlos und ohne jeglichen Anlass einen Krieg begonnen.


    Und ja, ich schreibe hier ausdrücklich Putin und seine Leute und nicht Russen. Ich bin mir absolut sicher, dass die russischen Mütter Ihre Söhne auch lieber bei sich hätten, als Sie möglicherweise in einem Plastiksack nach Hause zu bekommen. Und ich hoffe, dass dieser Krieg der Anfang vom Ende der Ära Putin ist!

  • Türkei, Ägypten, ... die Bewohner dieser Länder können meist auch nichts dafür ...

    Doch, wenn sie bei freien Wahlen nach wie vor ihre Despoten unterstützen, dann können sie schon etwas dafür.

    Was anderes ist es natürlich, wenn die Wahlen massiv (!) manipuliert werden...aber da könnte ja die Bevölkerung ja auch aktiv werden.

  • Diesen Angriff verstehe ich auch nicht und kann ihn nicht gut heißen: der Krieg macht Russland real zum Paria-Staat. Aber auch hier bekommt man mit, wie leider total blind und extrem primitiv einige meiner Mitbürger beim Thema Politik und bei der Bewertung der Berichterstattung denken.

  • Und ich hoffe, dass dieser Krieg der Anfang vom Ende der Ära Putin ist!

    Das bleibt wirklich zu hoffen und dass es nicht mehr allzulang dauert.

    Trotzdem würde mich interessieren was Dich an meinen Ausführungen gestört hat?

    Was genau war denn in Syrien, im Irak und in Afghanistan, oder auch im Jemen anders, außer dass es sich hier um in unseren Augen Schurkenstaaten handelt?

    Erst wenn der Westen Krieg, gleich wer ihn beginnt, immer die Rote Karte zeigt und Überfälle auf andere Staaten immer verurteilt und in vergleichbarer Härte sanktioniert, gleich wer sie begeht werden wir wieder glaubwürdig.

    Im Prinzip ist es jetzt doch so, dass Russland und auch China als Weltmächte das letztlich als Legitimation sehen genauso handeln zu dürfen.

    Der Westen muss die moralische Instanz sein, die er gerne wäre, dann gäbe es diese Probleme nicht!

  • Muenchner

    Mich stört nur das relativieren. Nur weil 2 das Gleiche machen ist es eben noch lange nicht dasselbe.

    Ich stimme Dir grundsätzlich zu, dass man an ALLE Staaten die gleichen verbindlichen Maßstäbe ansetzten sollte.


    Man darf auch darüber philosophieren, ob ein Teil der von Dir genannten Länder zu Zeiten der Militäroperationen ein wirklicher Staat im Sinne des Völkerrechts sind bzw. waren.

    Zu einem Staatswesen gehört nämlich gemäß dem Völkerrecht u.a. auch eine handlungsfähige, stabile Regierung. Und nein, die jeweilige Regierung muss keine Demokratie sein.

  • Zum Staatswesen gehört ein Staatsgebiet, ein Staatsvolk und Staatsgewalt. Dass einige Staaten vor den Angriffskriegen (Warum hast Du ein Problem es hier beim Namen zu nennen) ihre Staatsmacht nicht mehr auf dem gesamten Staatsgebiet ausüben konnten rührte aber oft auch daher weil diese Staaten im vorhinein schon von aussen destabilisiert wurden (das ist Seitens Russland ja auch in der Ukraine passiert, die de facto seit 2014 über Teile der Oblasten Donetsk und Lugansk keine Staatsgewalt mehr ausübt).


    Im Recht gibt es zwei wichtige Grundsätze:

    - Gleiche Sachverhalte sind gleich zu behandeln!

    Jeder der ein souveränes Land überfällt, sollte nach den gleichen Maßstäben sanktioniert werden. Auch wenn er zu "den Guten" gehört!


    - keine Gleichheit im Unrecht!

    Nur weil einer ein Land überfallen hat, darf das noch lange nicht Jeder!


    In der Realität sieht es leider komplett anders aus. Da herrscht und herrschte bei den Angriffskriegen des "Wertewesten" kollektives Wegschauen und jetzt wird im Vergleich dazu völlig überreagiert. SO wird man keine gerechte Weltordnung an die sich alle halten wollen schaffen können!

  • Zumal die wenigsten begreifen, warum es bei dem Thema Ukraine wirklich geht. Und kaum einer die NATO-Beschlüsse von 1999 in Bratislava kennt. Aber solange die Mehrheit glaubt die USA oder ein anderer Staat dürfen allein Weltpolizist spielen und die Spielregeln allein bestimmen, da wird es weiter Kriege geben und wird die Menschheit am Abgrund stehen. Nur wenn es gelingt die Interessen aller, und damit auch die Sicherheitsinteressen aller, zu akzeptieren und anzuerkennen - dann sind auch die Atomwaffen überflüssig. Übrigens: auf einem iranischen TV-Sender gibt es zu jeder vollen Stunde eine terminliche Auflistung alle Angriffskriege der USA begonnen nach Nagasaki. Die Liste hat inzwischen mehr als 100 Nummern. Und Putin? Der wird nach dem Kriegsende zurück treten. Mal sehen ob sein Nachfolger noch Gas, Öl, Kohle, Alu, Getreide und zig tausend weitere strategisch wichtige nur schwer ersetzbare Rohstoffe weiterhin und günstig liefert.