AKtive Fonds vs. ETF

  • Die meisten mir bekannten Vermögensberater wollen primär dass ihr Vermögen wächst und dahingehend beraten sie Dich dann top :thumbup:

    Hier im Forum und auch im richtigen Leben werden 'Berater' (Vermittler bzw. Verkäufer) wegen möglicher oder wahrscheinlicher Interessenkonflikte im Zusammenhang mit Provisionen gerne disqualifiziert.

    Folglich wird gerne auf Honorarberater verwiesen, denen eine eher eine am Ergebnis orientierte Beratung unterstellt wird.

    Hierbei muss allerdings bedacht werden, dass sich jeder 'Pizzabäcker' als Honorarberater betätigen kann, sofern er keine silbernen Löffel geklaut hat.


    Was mMn viel zu selten bedacht wird, ist die Qualifikation der Berater, die auch auf eigenen Erfahrungen im Umgang mit eigenem Geld basieren sollte. Was zählt ist also nicht nur eine fachliche Qualifikation, sondern auch eine ethisch-moralische, die letztlich auf einer gewissen finanziellen Unabhängigkeit beruht.


    Bei den üblichen Vermögensverbratern, die mit oder für Strukturvertriebe/n tätig sind, sehe ich bislang weder die fachliche Qualifikation, abgesehen von irrelevanten Produktkenntnissen, noch den persönlichen Erfahrungsschatz und Horizont...

  • Danke für die Seiten! Ich habe nun einen ausschüttenden S&P500 genommen, hier sieht man allerdings, dass seit Corona der DWS US Groth besser performt. (https://www.fondsweb.com/de/ve…IE00B3XXRP09,DE0008490897)


    Ja, den Ausgabeaufschlag habe ich erstmal außen vor gelassen, er wird ja auch immer "nur" bei Kauf fällig und nicht jedes Jahr.

    Hmm,

    bedenke bitte, dass solche Performancevergleiche ausschließlich eine Einmalinvestition abbilden (also Summe X zum Zeitpunkt X).

    Bei einem Sparplan bzw. regelmäßigen Investitionen sieht es möglicherweise anders aus (z.B. Ausgabeaufschlag).

    BTW: Beide Fonds laufen ziemlich identisch. Ja, der DWS Fonds scheint 'besser' aus dem Corona-Crash gekommen zu sein. Der Fonds hat aber auch eine höhere Volatilität als der ETF. In den letzten Wochen hat der DWS Fonds deutlich nachgegeben und viel von seiner Mehrrendite wieder abgegeben.

    Gerade als passiver Langfristinvestor (>20 Jahre) sollte man stets die Kosten im Auge behalten! Die Rendite ist unsicher und ob der DWS Fonds auch die nächsten 10 oder 20 Jahre von der Rendite her den 08/15 ETF knapp schlägt weiß niemand. Die Kosten, die bleiben Dir aber in jedem Fall.


    Niemand bestreitet ernsthaft, dass ein aktiver Fonds nicht einen Fonds (ETF) ausperformen kann. Es gibt m.W. nach aber keinen aktiven Fonds, der nachweisbar über 2 Dekaden einen passiven Ansatz ausperformt hätte.

    Als Beleg nenne ich mal die Wette von Warren Buffet:

    Warren Buffetts Hedge-Fonds-Wette – Gerd Kommer (gerd-kommer.de)


    Es gibt hier im Forum ja auch einige Besitzer von aktiven Fonds. Nur verfolgen die m.E. eben keine rein passive Strategie, sondern schichten auch mal um bzw. tauschen Fonds aus.

    Passiv bedeutet aber auch mal schlechte Jahre bzw. Marktphasen voll mitzunehmen. Einfach im Vertrauen darauf, dass sich die Wirtschaft wieder erholt und langfristig wächst.

  • Ja, bin mir mittlerweile auch bewusst, dass ich Freiwild war bzw. bin. Daher möchte ich mich ja damit beschäftigen, um selbst beurteilen zu können, was ich für richtig halte. Und genau dafür muss ich mich meiner Meinung nach schlau machen, sonst bekomme ich Versprechungen oder ähnliches an den kopf geworfen, kann aber nicht beurteilen wie sinnvoll oder realistisch das ist. Stand jetzt bin ich ja noch nicht in dem Wissen "nein" zu sagen, da ich nicht weiß, ob ich mit ETFs besser fahre als mit "seinen" aktiven Fonds. Daher ja auch hier meine Fragen zu dem Thema :)

    Meine Tendenz geht eher Richtung ETF, aber ich möchte ja keine schlechte Entscheidung mangels fehlendem Wissen treffen (sehen wir mal davon ab, dass ich eventuell schon schlechte Entscheidungen diesbezüglich getroffen habe)

  • Da ich per Sparplan investiere, schlägt das dann doch mehr ins Gewicht als ich mir eingestehen wollte bzw. dachte...

    Mein Plan ist es eig schon, das ganze passiv anzugehen und nicht die Fonds auszutauschen!


    Darf ich noch fragen was für dich 0815 ETFs sind und welche ETFs stattdessen zu empfehlen sind?

  • Darf ich noch fragen was für dich 0815 ETFs sind und welche ETFs stattdessen zu empfehlen sind?

    Sorry,

    aber mit 08/15 ETF meine ich die marktbreiten ETF Fonds wie z.B. auf den S&P 500 oder den MSCI World, MSCI EM oder die Pendants von FTSE.

    Heutzutage gibt es ja ETF auf quasi jeden 'heißen' Scheiß.

  • Stand jetzt bin ich ja noch nicht in dem Wissen "nein" zu sagen, da ich nicht weiß, ob ich mit ETFs besser fahre als mit "seinen" aktiven Fonds.

    Ein 'Nein' kann jeder sagen! Also selbst jemand mit 'ohne Ahnung' ;)


    In deinem Fall würde sogar ein freundliches "ich überlege mir das noch mal gründlich" völlig ausreichen. Und beim Überlegen lässt du dir dann einfach hier im Forum helfen.


    Die Frage, ob du mit ETF oder "seinen" DWS-Produkten besser fahren wirst, kann dir niemand zuverlässig beantworten, der keine Glaskugel hat. Derzeit kannst du nur Vergangenheitwerte vergleichen. Die Theorie, mit gemanagten Aktienfonds besser als mit einem ETF wie MSCI World fahren zu können, beruht auf zig Annahmen. Die erste würde auf der Auswahl beruhen; dabei würde die Wahl sehr unwahrscheinlich auf DWS fallen. Die zweite Annahme liefe über Kickback des AA, was wiederum deinen Vermögensverbrateraus dem Rennen schießt. Und die dritte Annahme wäre, dass die gemanagten Fonds während deiner Phase der Vermögensbildung steuerschädlich verkauft werden und der Kauf und Verkauf des oder der 'teueren' Aktienfonds vom Timing her wenigstens halbwegs stimmen müssen.


    Rechnerisch kann ein Fonds mit AA, der vergleichbar wie ein ETF performt, niemals den ETF schlagen. Bringt der aktive Fonds 1%-Punkt mehr als der ETF, dauert es ca. 10 Jahre, bis der ETF eingeholt ist. Diese Rechnung bezieht sich auf Einmalinvestitionen. Im Falle von Sparplänen sieht es ähnlich aus.


    .

  • Ja, bin mir mittlerweile auch bewusst, dass ich Freiwild war bzw. bin. Daher möchte ich mich ja damit beschäftigen, um selbst beurteilen zu können, was ich für richtig halte. Und genau dafür muss ich mich meiner Meinung nach schlau machen, sonst bekomme ich Versprechungen oder ähnliches an den kopf geworfen, kann aber nicht beurteilen wie sinnvoll oder realistisch das ist. Stand jetzt bin ich ja noch nicht in dem Wissen "nein" zu sagen, da ich nicht weiß, ob ich mit ETFs besser fahre als mit "seinen" aktiven Fonds. Daher ja auch hier meine Fragen zu dem Thema :)

    Ich mag Vergleiche, daher:

    Hier im Forum sehen wir Deine Lage so:

    Du hast Lust etwas zu essen, weiß aber nicht ob Du Eis oder Pizza möchtest.

    Du gehst also zu einem "Italiener" und lässt Dich beraten.

    Dummerweise sind alle Italiener, die entlang der Straße stehen Eisverkäufer, in die Pizzeria geht man ja nur rein, wenn man sich schon entschieden hat.

    Und vielleicht empfiehlt Dir auch mal ein Eisverkäufer zu seinem Cousin in die Pizzeria zu gehen, wenn Du deutlich darauf hinweisen kannst, dass Du gerne etwas nahrhaftes möchtest. Aber das wird die Ausnahme sein und wenn Du das so deutlich sagen kannst, brauchst Du eigentlich auch keinen Italiener mehr zu fragen.


    *Disclaimer:

    - Sollte eher lustig sein als hilfreich ;)

    - Das ist die landläufige Meinung hier im Forum und erhebt keinen Anspruch auf Wahrheit

    - Bitte als Italiener, Antirassist oder so nicht angegriffen fühlen. Ich mag sowohl Pizza als auch Eis sehr gerne

  • Und genau dafür muss ich mich meiner Meinung nach schlau machen, sonst bekomme ich Versprechungen oder ähnliches an den kopf geworfen, kann aber nicht beurteilen wie sinnvoll oder realistisch das ist.

    Ein guter Vertriebler zieht Dich viermal über den Tisch bevor Du merkst, dass er Dich über den selbigen ziehen möchte...


    Er wird Dir sicher auch Statistiken präsentieren, welche Du als Anfänger eben nicht widerlegen kannst. Daher finde ich den Vorschlag von JDS diesbezüglich am besten:


    In deinem Fall würde sogar ein freundliches "ich überlege mir das noch mal gründlich" völlig ausreichen. Und beim Überlegen lässt du dir dann einfach hier im Forum helfen.

  • Er wird Dir sicher auch Statistiken präsentieren,...

    Hier im Forum hatten wir schon einige Fälle, in denen solche Vertriebsschlaumeier meinten hier missionieren und/oder Opfer finden zu können. Und natürlich waren sie allesamt von ihren Produkten überzeugt; geht ja gar nicht anders bei der Gehirnwäsche, die sie regelmäßig erhalten.

    Bislang ist es um diese 'Spezialisten' immer recht schnell wieder ruhig geworden. Entweder konnten oder wollten sie keine Fakten liefern, oder sie lieferten welche und wurden dazu in der Luft zerissen ;)


    Durch die Bank beraten diese Spezis mit einem äußerst eingeschränkten Fachwissen oder gegen besseres Wissen.

  • Klar kann jeder "Nein" sagen. Aber auf die Gefahr hin, dass ich nun gevierteilt werde, ich bespare u.a. diese beiden Fonds ja schon. Ich habe also schon "ja" gesagt (da keine Ahnung und hat sich gut angehört), bin aber nun am zweifeln, ob für mich ETFs nicht besser sind. Daher versuche ich mir ja ein Bild zu machen, das zugegebenermaßen mittlerweile in Richtung ETFs geht!

    Mir ist ebenfalls klar, dass ein Fonds, der vergleichbar wie ein ETF performt nicht den ETF schlagen kann. Aber aktive Fonds wollen ETFs ja outperformen und es gibt laut Studien ja auch tatsächlich welche, die das in der Vergangenheit geschafft haben.
    Daher auch die Fragen nach vergleichbaren ETFs, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob "meine" solche Fonds sind oder ich lieber auf ETFs setzten soll!

  • Danke, ich habe zumindest geschmunzelt :)

  • Aber auf die Gefahr hin, dass ich nun gevierteilt werde, ich bespare u.a. diese beiden Fonds ja schon.

    Du wirst hier nicht gevierteilt!

    Aber aktive Fonds wollen ETFs ja outperformen und es gibt laut Studien ja auch tatsächlich welche, die das in der Vergangenheit geschafft haben.

    Ja, völlig richtig. Ich sehe mir auch ab und an mal Statistiken an... und merkwürdigerweise sehe ich DWS nicht bei den Top-Performern.

    Du hast mit deiner Auswahl bislang kein Pech gehabt. Aber von Top-Ergebnissen bist du doch etwas entfernt.

    Welche Studien kennst du denn, die das belegen, was du geschrieben hast?

    Aktive Fonds, die den Welt Index auf laaaaange Zeit geschlagen haben, sind mir nicht bekannt. Daraus folgere ich, dass du, wie erwähnt, solche Fonds auch traden musst. MMn fährt ein passiver Pantoffeldepot-Fan mit ETF auf Sich besser... sofern man die Entwicklungen aus der Vergangenheit auf die Zukunft übertragen kann.


    Somit stellt sich die Frage, ob du "seine" Fonds weiter besparst und du damit deinen Vermögensverbrater weiter bespaßt... oder ob du künftig auf eine Lösung wechselst, die dir mehr zusagt. Diese Lösung wäre mMn eine DIY-Lösung.


    Ggfs. könnten deine DWS-Fonds in ein neues und kostengünstiges Depot übertragen werden. Ob du sie dann Jahr für Jahr 'entsteuerst' und statt Rollen das jeweils frei werdende Kapital in ETF steckst, muss man sich ansehen... jedes Jahr wieder.

    Falls das Kapital noch vergleichsweise klein ist, könnte man auch über einen kompletten Verkauf nachdenken...

    Kater.Ka mag vielleicht einmal dazu etwas schreiben, zum Bleistift, welche günstigen Depotanbieter den Übertrag von DWS zulassen. Ich bin für solche Details nicht der richtige Ansprechpartner, da ich keine Fondsprodukte im Depot habe und mit meiner Strategie nicht unbedingt massenkompatibel bin.

  • Hier habe ich noch keiner Vierteilung beiwohnen können...und ich befürchte Du wirst nicht der Erste sein:)


    Du macht es wirklich richtig. Du informierst Dich selbst und wirst dadurch immer besser.

    Damit brauchst Du dann auch keinen Vermögensberater mehr und kannst die Finanzen in die eigenen Hände nehmen.


    Es gibt aber sehr viele Möglichkeiten, wie man investieren kann.


    Neben ETFs, gibt es natürlich auch sehr gute aktiv gemanagte Fonds. Man kann auch auf Einzeltitel setzen, in Rohstoffe, Immobilien oder auch in Krypto investieren. Und diese Aufzählung ist bei weitem nicht abschließend.


    Das entscheidende ist sich selbst einzuarbeiten (und das machst Du ja schon) und sich eine Strategie zu überlegen. Dieses Forum bietet Dir dann den Zugang zu dem Wissen und vor allen Dingen den Erfahrungen von sehr vielen engagierten Menschen. Da aber keiner hier die Glaskugel hat, sind es alles nur Meinungen und es kann auf keinen Fall eine Anlageberatung erfolgen.


    Was Dir hier alle mit ihren Beiträgen sagen wollen: Du brauchst (in der Regel) keinen Vermögensberater, wenn Du Dich schon selbst einarbeitest (und auch hier gelandet bist).:thumbup:


    Die aktiven Fonds kannst Du sogar weiter besparen, vielleicht gibt es ja auch eine Möglichkeit die ohne AA zu bekommen...dann machst Du ja erstmal auch nichts falsch. Die Frage ist halt...warum hast Du auf diese gesetzt? Was war Deine Intention dabei?


    Vielleicht kommst Du dann ja auch zum Ergebnis, dass die beiden gar nicht zu Dir passen...

  • Kater.Ka mag vielleicht einmal dazu etwas schreiben, zum Bleistift, welche günstigen Depotanbieter den Übertrag von DWS zulassen.

    Ich kann aus dem Post nicht erkennen, wo die derzeitige Depotbank ist. Wegen Vermögensberater würde ich auf eine der Fondsbanken tippen.


    Man kann beide Fonds ohne AA über kostenlose Fondsvermittler besparen/kaufen sofern noch weiter eingezahlt werden sollte. Das Depot kostet dann i.d.R. etwas, direkt bei der DWS 8€ p.a. Das wäre auch eine Lösung für das "Liegenlassen". Technisch wäre das ein Vermittlerwechsel, das wäre mMn ohne Übertrag möglich sofern es wie angenommen eine Fondsbank wäre.


    Kostenlos ginge es nach Übertrag als Depot bei Smartbroker / DAB, mit der Konstellation der Schwestergesellschaft Fondsdiscount auch Kauf ohne AA.


    Gerne gibt es eine bessere Antwort, dann brauche ich aber mehr Input.

  • Da ich angesprochen wurde, Ausgabeaufschläge sollte man vermeiden, weil Kosten am Anfang sich stark auf die Rendite auswirken.

    Ich investiere bei aktiven Aktienfonds über einen Fondsvermittler. Bei meinen zahlt man ab 25000€ Depotvolumen an aktiven Aktienfonds, für die meisten Fonds 100% Rabatt, also keinen Ausgabeaufschlag.

    Ich habe bei meinen Fondsvermittler den Alphatarif, da bekomme ich bei über 100000€ Depotvolumen auch noch 80% der Bestandsprovision ausgezahlt.

    Aber, als ich angefangen habe, habe ich auch Ausgabeaufschlag gezahlt.

    Gruß


    Altsachse

  • Mir ist ebenfalls klar, dass ein Fonds, der vergleichbar wie ein ETF performt nicht den ETF schlagen kann. Aber aktive Fonds wollen ETFs ja outperformen und es gibt laut Studien ja auch tatsächlich welche, die das in der Vergangenheit geschafft haben.

    Das Problem ist, dass es nicht reicht wenn es Fonds mit Outperformance gibt. Du musst heute den Fonds finden, der die nächsten 10, 20, 30 Jahre genügend Outperformance liefert um seine Gebühren zu rechtfertigen. Und da sagt die Statistik leider, dass das nicht realistisch ist. Überdurchschnittlich gute Fonds auswählen ist nicht einfacher als Outperformer bei den Aktien zu finden.