jetzt wieder mehr in Gold investieren?

  • Wäre selbst durchaus für ein neues System offen - das sollte aber zuvor schon wenigstens einmal irgendwo anders den Praxistest bestanden haben

    Naja, das dürfte das Problem sein. Ein neues System hat per Definition noch niemals irgendwo den Praxistest überstanden. Und die "ausprobierten lausigen Systeme" dürften wohl auch eher eine überschaubare Anzahl haben.


    Offenbar stößt das momentane Wirtschaftssystem an seine Grenzen (siehe Überschuldung der Nationen, Zentralisierung und Monopolisierung, geopolitische Faktoren, Quantitative Easing (i.e. Gelddruckeritis), irrationale Vermögensakkumulation, Mißbrauch durch Lobbyismus etc.). Von validen Lösungsansätzen habe ich bisher nichts gehört, eher ein "weiter so".

  • Naja, das dürfte das Problem sein. Ein neues System hat per Definition noch niemals irgendwo den Praxistest überstanden.

    Eine Binse da eine Sachgesetzlichkeit. Ohne vorherigen gelungenen Praxistest würde es mir aber sehr schwerfallen, dem Versuch zuzustimmen ausgerechnet in einem Land mit (noch) einer der erfolgreichsten Wirtschafts- und Sozialsysteme die Menschen als "Versuchskaninchen" für ein solches völlig neues und völlig unerprobtes System zu mißbrauchen.

    Und die "ausprobierten lausigen Systeme" dürften wohl auch eher eine überschaubare Anzahl haben.

    Überschaubare Anzahl vielleicht. Dafür haben diese Systeme (Kommunismus, Sozialismus) aber relativ lange gehalten (wenn auch teilweise nur mittels Gewalt) und desaströse bis schlimmste Auswirkungen auf die dort lebenden Menschen gehabt.

    Offenbar stößt das momentane Wirtschaftssystem an seine Grenzen (siehe Überschuldung der Nationen, Zentralisierung und Monopolisierung, geopolitische Faktoren, Quantitative Easing (i.e. Gelddruckeritis), irrationale Vermögensakkumulation, Mißbrauch durch Lobbyismus etc.). Von validen Lösungsansätzen habe ich bisher nichts gehört, eher ein "weiter so".

    Das kann man in Teilen und/oder ansatzweise durchaus so sehen. Auch wenn es immerhin Milliarden Menschen jedenfalls aus der größten Armut geholt hat.


    Das deutlich größere Problem sehe ich übrigens in unserem Geldsystem. Da wird früher oder später ein Reset erfolgen (müssen). Das gilt für Papiergeld im Allgemeinen und für die Europäische Einheitswährung (als schwächstes Glied) im Besonderen.


    Ein signifikantes Problem beim derzeitigen System scheint mir aber auch zu sein, daß man viele gute Anreize, heilsame Wirkungen, logische Folgen usw. als manchmal eher "politisch unerwünscht" ansieht - und dann daran sprich am Gesamtsystem herumbastelt (statt gezielt nur Betroffenen zu helfen und/oder diese zu unterstützen). Was dann aber der Arbeitsweise des Gesamtsystems und seiner Gesamteffizienz wenig förderlich ist.


    Simples aber grundlegendes Beispiel: Wenn man für eine Gesellschaft und für den einzelnen Bürger jedes Risiko staatlicherseits versucht auszuschalten - wird man irgendwann erstaunt feststellen, daß man damit auch alle Möglichkeiten, Chancen, Innovationen usw. verringert oder sogar eliminiert hat.

  • . Diese erfordern nämlich Kapital und das kommt nicht ohne dass am Ende auch dafür entlohnt wird.

    Du begründest gerade die Regeln des Kapitalismus mit Kapitalismus. Kapitalismus ist aber kein Naturgesetz. Kapitalismus haben sich die Menschen mit viel Kapital ausgedacht, was natürlich nicht ganz dumm ist. Wenn ich viel Kapital hätte würde ich auch ein Wirtschaftlichssystem puschen was voll auf die Bedürfnisse des Kapitals zugeschnitten ist. Mit königlichem Blut lassen sich Besitzstände schließlich heutzutage nicht mehr rechtfertigen. Auch wenn die Nachfahren auch heute noch zu den TopLeistungsträgern gehören, also natürlich nur nach Einkommen ;)

  • Sovereign

    Ich denke wir haben da sehr ähnliche Ansichten.


    Ich halte jedenfalls die Tatsache für unbestreitbar, dass wir an einem Punkt angelangt sind, der nur schwer mit bisherigen Situationen/Krisen vergleichbar ist. Die Umstände sind andere und die Lösungsansätze der Vergangenheit scheinen nicht die selbe Wirkung zu entfalten.


    Das Gebaren der FED/EZB jetzt und in den letzten Jahren löst in mir nicht wirklich Vertrauen aus.


    Wegen dieser Unsicherheit habe ich mich für eine "Total-Crash-Absicherung" in Form von 15-20% physischem Gold entschieden.

  • Ansonsten mache ich bei einer Momentum-Strategie mit, die derzeit auf Gold und Cash steht.

    Bei mir steht die auf Gold und Immobilien. Nutze ich aber nur als Anregung zum Nachdenken.


    manche Politiker haben den Finger schon wieder auf dem Panik Button, man weiß ja wie das Volk auf solche Meldungen reagiert, ist es ratsam nun doch vermehrt in Gold zu investieren?

    Ja, ich habe auch etwas physisches Gold, als langfristige Beimischung. Sehe das als Diversifikation und Notfallreserve für alle Fälle.

    Panik ist aber kein Anlageberater.

  • Du begründest gerade die Regeln des Kapitalismus mit Kapitalismus. Kapitalismus ist aber kein Naturgesetz. Kapitalismus haben sich die Menschen mit viel Kapital ausgedacht, was natürlich nicht ganz dumm ist. Wenn ich viel Kapital hätte würde ich auch ein Wirtschaftlichssystem puschen was voll auf die Bedürfnisse des Kapitals zugeschnitten ist. Mit königlichem Blut lassen sich Besitzstände schließlich heutzutage nicht mehr rechtfertigen. Auch wenn die Nachfahren auch heute noch zu den TopLeistungsträgern gehören, also natürlich nur nach Einkommen ;)

    Daher kam ja meine Frage ob man hier mal "out of the box" denken möchte/kann.


    Ich bemerke sehr oft, dass meine Mitbürger so "gefangen im System" sind, dass sie es einfach als Naturgesetz betrachten und dadurch keine Alternativen mehr in Betracht ziehen können.

  • Kann mir jemand erklären, warum die "Big Player", also Zentralbanken der verschiedenen Nationen im großen Stil Gold kaufen? Haben die alle keine Lust auf Rendite?

    Mangels Alternativen? Rendite erwirtschaften ist auch gar nicht so das Thema für eine Zentralbank. Es gibt eigentlich nur andere Währungen und Gold. Bei EZB: https://www.ecb.europa.eu/stat…es/html/202205ecb.de.html . Die Russen sind bei Gold mächtig auf Einkaufstour gegangen, weil durch Gas und Öl so viel hereinkam und Gold nach am ehesten nutzbar ist, falls es mal Stress mit dem Rest der Welt geben sollte. Wie auch immer es denn verwertet wird...

  • Aber ich war ja auch mal jung. Auf eine Beimischung von Gold (das wäre für mich irgendwas zwischen 5 - 15% max.) würde ich persönlich niemals verzichten. Das kann ich sogar jetzt mit gutem Gewissen in der Retrospektive sagen.

    Du hast also konsequent bereits ab der 1 verdienten Mark von 0-Vermögen an, 5-15% Deines Spargeldes in Gold investiert!?

    Ich verstehe den Ansatz sein 'Vermögen' zu diversifizieren und teile das auch 100%ig. Nur sollte ein 20jähriger der anfängt 200€/Monat zu investieren 10-30€/Monat in Gold investieren?

    Klar, wenn man durch Erbe oder durch Selbstständigkeit und/oder Fleiß ein großes Vermögen hat, sollte das möglichst diversifiziert angelegt werden. Irgendwann, ab bestimmten Summen gehört ganz sicher auch Gold dazu. Würde ich auch nicht anders machen!

    Für viele ist Menschen eine eigene Immobilie der größte Vermögenswert, den Sie in Ihrem Leben erarbeiten. Meine Mutter (82) hat als 'Lebensleistung' neben 2 Kindern Ihre Immobilie Haus und etwas Geld auf Konten. Insgesamt vielleicht 350-400K€ an Vermögen. Soll Sie jetzt 35-40K€ davon in Gold halten = einen Großteil Ihrer liquiden Mittel? Mit > 80 steht das 'Retten' von Vermögenswerten vor der nächsten Währungsreform nicht mehr an höchster Stelle. Da macht man sich eher Gedanken darum, ob man nun den Treppenlift einbaut oder das Bad umbaut. Und auch der Wertvernichtung des Euro durch Inflation oder Negativzinsen sieht man dann gelassen entgegen.

    Das letzte Hemd, auch wenn es denn aus Gold ist, hat keine Taschen!


    Für den überwiegenden Teil der Menschen in diesem Land dürfte es bei der Geldanlage für das Alter um den Grundsatz 'Nicht Arm sterben' gehen. Ob da eine Beimischung von Gold wirklich hilfreich ist, vermag ich nicht zu beurteilen.


    Bitte entschuldigt, ich bin ja diesbezüglich ein absoluter Laie aber ist dieses Euwax-Gold das "Papiergold" vor dem alle warnen?

    Wenn Du konsequent 10% Deines Vermögens in Gold halten willst, wird es mit physischem Gold hat irgendwann problematisch. Gold ist was die Lagerung angeht ziemlich unproblematisch, will aber sicher gelagert sein.

    Auch das 'rebalancen' der unterschiedlichen Vermögensanteile ist mit EUWAX-Gold deutlich einfacher zu machen als mit physischem Gold.

    Gilt das auch dann noch, wenn alle Anleger sich ihr Gold schicken lassen, also zur selben Zeit?

    Nö!:)

    Ist das gleiche wie mit Deinen Bankguthaben (Giralgeld). Ist halt nur ein Anspruch gegenüber der Bank.

    Was wäre denn, wenn morgen alle Sparer zu den Banken gehen und Ihr Giralgeld von Ihren Konten abheben würden!? Es gibt schlichtweg gar nicht genug physisches Papiergeld/Münzen im Euroraum, um das Giralgeld aller Bürger auf einmal auszahlen zu können!

    Ob sich das mit dem Euwax-Gold genau so verhält, vermag ich nicht zu sagen. Es ist gut möglich, dass das physische Gold gar nicht in Deutschland gelagert ist. Was ist, wenn das Gold in den USA liegt und diese sich weigern 'Dein' Gold herauszugeben?

    Ich denke wir reden hier von zwei unterschiedlichen Arten von Krisen. Was mir vorschwebt ist eher ein Zusammenbruch des Fiat-Geldsystems (vor allem des Dollars).

    Der Brexit (wie auch 1923, 2008, etc.) spielt da wohl eher in einer anderen Liga.

    Es gab in der Vergangenheit schon häufiger Zusammenbrüche von Geldsystemen/Währungen in Deutschland. Aktien haben Ihren Wert bei diesen Krisen ganz gut behauptet (deutlich besser als Geld;)). Wer also z.B. in der Nazizeit Aktionär bei Daimler-Benz war hat durch die Aufrüstung gut verdient und hat dann später bei der Währungsreform nochmals profitiert, da Aktionäre deutlich besser gestellt waren als Sparer. Während Sparer die Reichsmark nur 1 zu 10 tauschen konnten, erhielten Aktionäre für 5 'alte' Aktien 3 'neue' Aktien.

    PS: Der Dollar hat eine Historie von fast 250 Jahren mit diversen Kriegen überstanden. Da erachte ich die Wahrscheinlichkeit, dass der Dollar zu meinen Lebzeiten zusammenbricht recht gering. Zumal die USA auch das Militär haben Ihre Sicht der Dinge auch durchzusetzen. ;)

  • manche Politiker haben den Finger schon wieder auf dem Panik Button, man weiß ja wie das Volk auf solche Meldungen reagiert, ist es ratsam nun doch vermehrt in Gold zu investieren?

    Vielleicht ein paar Worte zu Deiner ursprünglichen Sorge:


    1) Politiker drücken gerne den Panik-Button, da in einer "Aufmerksamkeitsökonomie" nur ständiger Alarmismus Gehör verschafft.<X


    2) wie ich gelernt habe, dominieren immer noch die institutionellen Anlager die Kursverläufe an den Finanzmärkten. Die sind (hoffentlich) berufsbedingt rationaler als die verunsicherten Kleinaktionäre.


    3) Wenn wirklich Panik ausbricht, fliehen die Anleger typischerweise aus ALLEN Anlageklassen. Das passiert aber (noch) nicht. Ich habe mir z.B. angewöhnt, mit dem internationalen Marktgeschehen vergleichsweise unkorrelierte Aktien anzusehen, z.B. Fussballaktien (in Deutschland: Borussia Dortmund, Spielvereinigung Unterhaching). Ich besitze keine einzige dieser Aktien - nutze diese aber als "Panik-Sensor" (=> wenn Fans rudelweise Fußballaktien abstossen, weil Habeck/Lindner was zur Gaskrise sagt, dann werte ich das als Zeichen von Panik). ;)

  • Das passiert aber (noch) nicht. Ich habe mir z.B. angewöhnt, mit dem internationalen Marktgeschehen vergleichsweise unkorrelierte Aktien anzusehen, z.B. Fussballaktien (in Deutschland: Borussia Dortmund, Spielvereinigung Unterhaching). Ich besitze keine einzige dieser Aktien - nutze diese aber als "Panik-Sensor" (=> wenn Fans rudelweise Fußballaktien abstossen, weil Habeck/Lindner was zur Gaskrise sagt, dann werte ich das als Zeichen von Panik). ;)

    Wurde das schon wissenschaftlich untersucht? :D

  • Du hast also konsequent bereits ab der 1 verdienten Mark von 0-Vermögen an, 5-15% Deines Spargeldes in Gold investiert!?

    Der damalige Nixon-Schock (1971) fiel mit meinen ersten praktischen Erfahrungen (habe schon als Schüler und Student nebenher gearbeitet, um Geld zu verdienen) und der ersten theoretischen Beschäftigung mit dem Thema "Finanzen" zusammen. Eine Asset-Allocation kann man logischerweise nur machen, wenn man auch Assets hat. Damals fing ich gerade an konsequent Geld zu sparen - und habe mir daneben (Sparbuch, Sparbrief usw.) jedes Jahr ein paar kleine Handelsgoldmünzen gekauft (Vreneli, 20er-Goldmark, Sovereign).

    Ich verstehe den Ansatz sein 'Vermögen' zu diversifizieren und teile das auch 100%ig.

    Da dürften wir uns vollumfänglich einig sein.

    Für viele ist Menschen eine eigene Immobilie der größte Vermögenswert, den Sie in Ihrem Leben erarbeiten.

    Auch das sehe ich ebenso (wobei ja nicht jeder dieses Ziel (selbst genutzte Immobilie) anstrebt - für meinen Teil hatte ich das aber auch angestrebt; das damals (Ende der 70er) erworbene Häuschen habe ich noch heute und wohne drin, wenn ich vor Ort weile, Kompliment übrigens an Deine Mutter und diese Lebensleistung samt Kindern !

    Mit > 80 steht das 'Retten' von Vermögenswerten vor der nächsten Währungsreform nicht mehr an höchster Stelle.

    Kommt darauf an, wie man sein Vermögen sieht (manche betreiben z. B. auch "Vermögenserhalt/Vermögenssicherung", weil sie Vermögen (ganz oder teilweise) vererben wollen, eine größere Schenkung machen wollen oder eine Stiftung im Sinn haben). Letzteres ist z. B. bei mir der Fall

    Das letzte Hemd, auch wenn es denn aus Gold ist, hat keine Taschen!

    Stimmt. Dennoch betrachte ich mein Vermögen (dieses ist zugegebenermaßen nicht ganz klein) eher unter dem Aspekt "dauerhaft" - also mich überlebend - und damit auch verbunden mit der Aufgabe "dauerhafter realer Erhalt" sowie sozusagen auch Generieren von "ewigen realen Erträgen".

    Für den überwiegenden Teil der Menschen in diesem Land dürfte es bei der Geldanlage für das Alter um den Grundsatz 'Nicht Arm sterben' gehen. Ob da eine Beimischung von Gold wirklich hilfreich ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

    Wie ein Blick in die deutsche Währungsgeschichte zeigt (Hyperinflation, Währungsreform) sowie die vielen verschiedenen Währungen in nur 100 Jahre (Goldmark, Reichsmark, Rentenmark, Mark der Alliierten, Deutsche Mark, Ost-Mark der DDR - im Moment haben wir gerade den Euro) war dabei Gold (als ein (kleiner) Bestandteil) so gut wie immer hilfreich.

    Was wäre denn, wenn morgen alle Sparer zu den Banken gehen und Ihr Giralgeld von Ihren Konten abheben würden!? Es gibt schlichtweg gar nicht genug physisches Papiergeld/Münzen im Euroraum, um das Giralgeld aller Bürger auf einmal auszahlen zu können!

    So sieht es aus (Stichwort: Bank-Run). Deshalb hatte ich hier mal an anderer Stelle versucht den signifikanten Unterschied zwischen Bargeld und Buchgeld (Giralgeld) darzustellen.


    Nach meiner groben Schätzung dürfte nur ca. ein Zehntel allen Geldes als physisches Bargeld vorhanden sein (nicht zuletzt deshalb dürften damals Frau Merkel (als Bundeskanzlerin) und Herr Steinbrück (als Bundesfinanzminister) an einem Sonntag gemeinsam im TV aufgetreten sein, um den Deutschen ihre "Spareinlagen zu garantieren" ...). Was natürlich aus formal-juristischer Sicht Stuss war - in praxi aber funktioniert hat, der schon in Ansätzen begonnene Bank-Run blieb damals nämlich aus.


    Bekommt dann in einer solchen Krisensituation jemand nämlich kein Geld mehr ausgezahlt (weil die Bank es schlicht nicht kann), entsteht schnell ein Dominoeffekt, weil alle zu ihrer Bank rennen (Bank-Run eben), um ihr Geld abzuheben und zu retten, was zu retten ist).


    Oder wie die Amis sagen: "If you panic - panic first".

  • Damals fing ich gerade an konsequent Geld zu sparen - und habe mir daneben (Sparbuch, Sparbrief usw.) jedes Jahr ein paar kleine Handelsgoldmünzen gekauft (Vreneli, 20er-Goldmark, Sovereign).

    Darf ich fragen, wie Du vor diesem Hintergrund zu bspw. EUWAX-Gold stehst? Denke mir einerseits: Wenn Gold, dann richtiges Gold, das man im schlimmsten Fall auch mitnehmen kann. Andererseits sehe ich bei EUWAX-Gold halt schon die praktischen Vorteile …

  • Darf ich fragen, wie Du vor diesem Hintergrund zu bspw. EUWAX-Gold stehst? Denke mir einerseits: Wenn Gold, dann richtiges Gold, das man im schlimmsten Fall auch mitnehmen kann. Andererseits sehe ich bei EUWAX-Gold halt schon die praktischen Vorteile …

    Vorab: Komme aus einer Welt in der es damals natürlich weder EUWAX noch übrigens irgendwelche ETFs oder ähnliche Produkte gab.


    Für mich ist - wie schon gesagt - Gold weder ein Investment noch ein Spekulationsobjekt sondern lediglich eine Art "Versicherung" (u. a. gegen worst-case Szenarien aber auch ein Schutz vor dem unschönen Umgang der Politik mit dem staatlichen Papiergeld und dem Verhalten bzw. "Eingriffen" von Notenbanken (Beispiel: Permanente Geldverwässerung bzw. Geldverschlechterung)).


    Das ist jetzt keine Empfehlung sondern nur meine persönliche Haltung: Vor dem Hintergrund meiner Intention entfaltet für mich Gold als ultimative Versicherung nur Sinn, wenn es a) definitiv physisch vorhanden ist, b) ich selbst darauf jederzeit Zugriff habe, c) andere vom Zugriff zuverlässig ausgeschlossen sind und d) es sich zudem an einem möglichst rechtssicheren Ort befindet.


    Neben den diversen Nachteilen von Gold (keine regelmäßigen Erträge wie Zinsen, Dividenden, Mieteinnahmen sowie dem Spread zwischen An- und Verkauf und den Lagerkosten) ist m. E. das (fast vollständig) fehlende Gegenpartrisiko dagegen einer der Vorteile von Gold. Daher ist es meine Sicht bei dem Thema "Gold als Versicherung" auf möglichst wenig "fremde Dritte" angewiesen oder gar von diesen abhängig zu sein - wenn ich denn wirklich mal auf die "Versicherung" als letztes Mittel zugreifen müßte.


    Das kann und muß aber natürlich jeder für sich selbst entscheiden - so wie auch die Frage, ob er/sie einen (gewissen) Teil seiner Mittel in Gold hält.


    Nur meine bescheidene Meinung.

  • Nur meine bescheidene Meinung.

    Vielen Dank dafür und für die Zeit, sie aufzuschreiben. Ich finde das sehr interessant und hilfreich bei eigenen Überlegungen!

  • Wurde das schon wissenschaftlich untersucht? :D

    Meines Wissens noch nicht. Ist aber naheliegend: Die Fußballvereine der 1. bis zur 3. Liga verdienen das meiste Geld mit Übertragungsrechten, Werbeeinnahmen, erst dann kommen die Erlöse aus dem Ticketgeschäft. Der Kursverlauf der Fußballaktien sollte also etwa mit dem Spieleergebnissen korrelieren (und mit der Stimmung der Fans, die aber wieder 1:1 mit dem Spielergebnis korreliert...), die über die Platzierung in der Liga entscheiden.


    => man kann es daher als eine irrationale Panik werten, wenn Fußballfans ihre Aktien abstossen, nur weil anderswo die Hütte brennt (...es sei denn, sie brauchen die freigewordene Kohle, um ihre Gasrechnungen zu begleichen). ;)

  • Vielen Dank dafür und für die Zeit, sie aufzuschreiben. Ich finde das sehr interessant und hilfreich bei eigenen Überlegungen!

    Das freut mich (besonders die "eigenen Überlegungen"). Und: Gerne geschehen.


    Kleiner Rücksturz in die Vergangenheit: Als ich damals (noch als Schüler bzw. Gymnasiast) anfing mich mit diesen Themen auch theoretisch zu beschäftigen, war das Ganze ziemlich mühsam. Übrigens und nur am Rande: Während immerhin 13 Jahren Schulzeit habe ich dazu in der Schule wenig bis gar nix erfahren - obwohl am Thema "Geld" ja praktisch kein Mensch vorbeikommt. Sach- und Fachbücher gab es damals nicht so viele - und wenn, waren diese sehr kostspielig (jedenfalls für einen Schüler oder Studenten). Sendungen im TV dazu waren auch eher sehr rar. Der Weg führte mich daher nicht selten gezwungenermaßen über Stadt-, Landes- und Universitätsbibliotheken. In den modernen Zeiten des Internet sieht das nun völlig anders aus. Siehe beispielsweise ein Forum wie dieses - wo man Fragen stellen kann und auch (überwiegend jedenfalls) fundierte Antworten erhält. Wie schön und einfach wäre es für mich gewesen, wenn es so was schon vor 50 Jahren gegeben hätte ... Bei aller Lobhudelei: Nichtsdestotrotz sollte man immer Alles hinterfragen (auch im Internet und in einem Fachforum) und sich anhand der (nicht selten auch) verschiedenen Meinungen dann ein eigenes Bild machen und sein eigenes Urteil bilden.

  • Von validen Lösungsansätzen habe ich bisher nichts gehört, eher ein "weiter so".

    Geht mir auch so. Aber ich glaube, dass das in der Geschichte der Menschheit mehr oder weniger schon immer so gehandhabt wurde. Ist nicht ideal, scheint aber irgendwie menschlich zu sein. Also immer weiter und weiter so, bis es irgendwann nicht mehr geht und es irgendeine Art großer Krise gibt. Und wenn es dann wirklich kaum bis nichts mehr zu verlieren gibt, ist der Grund für Änderungen bereitet. Wobei ich persönlich nicht glaube, dass es dann zwingend die besten Änderungen sind...

    Bei mir steht die auf Gold und Immobilien

    Was den Großteil meiner / unserer Ersparnisse angeht, so wird das auch in eine Immobilie fließen. Wobei rückblickend betrachtet der Zeitpunkt zum Bauen vor zwei oder drei Jahren besser gewesen wäre. Aber hinterher ist man halt immer schlauer. Und nicht zu bauen ist für uns immer noch eine schlechtere Entscheidung als möglichst bald mit dem Bauen zu beginnen. Betongold halt, um den Bogen zum Thema wieder zurück zu spannen.

  • ..... Wobei rückblickend betrachtet der Zeitpunkt zum Bauen vor zwei oder drei Jahren besser gewesen wäre. Aber hinterher ist man halt immer schlauer. Und nicht zu bauen ist für uns immer noch eine schlechtere Entscheidung als möglichst bald mit dem Bauen zu beginnen. Betongold halt, um den Bogen zum Thema wieder zurück zu spannen....

    Beim Bauen ist es (fast) wie mit Aktien: man trifft den "richtigen" Zeitpunkt, das Kostenminimum, eigentlich nie. Ging uns genauso. 12 Jahre später kann ich sagen: der Bauzeitpunkt war eigentlich (fast) egal. Wenn die Zinsen niedrig sind und viele bauen, dann sind die Baufirmen teurer. Sind die Zinsen hoch und keiner baut, dann sind die Baufirmen günstiger. Wir haben das mal testweise für uns durchgerechnet und festgestellt, dass sich solche gegenläufige Effekte (in unserem Fall) nahezu kompensiert hätten.


    Vergleichbare Phänomene bei regionalen/nationalen Förderprogrammen für Sanierung, Heizungserneuerung etc. Wenn es Zuschüsse gibt und der Run auf die Förderprogramme losgeht, dann hauen die Installationsfirmen das oben mit drauf. Gibt es keine Zuschüsse (und von den Eigentümern und Bauherren weniger Nachfrage), dann haben auch die Installationsfirmen wieder günstigere Angebote. Für uns war es gespenstisch zu sehen, wie "koordiniert" die Angebote verschiedenster Firmen steigen und wieder fallen :/


    Rückblickend das wichtigste: sich ausreichend Zeit nehmen die richtige Baufirma zu finden, und sich bloss nicht mit Deadlines/Materialknappheiten/Ukrainekonflikt etc pp. unter Druck setzen lassen.


    ... und, da in unserer Nachbarschaft gerade wieder Eigentumswohnungen mit Betonwand-Kunststoffdämmungssandwhich hochgezogen werden (weil das am schnellsten geht, billig ist, schnell trocknet und schnell bezugsfertig ist): Ich rate dringend, auf "Betongold" zu verzichten und statt dessen Poroton-T8 Ziegel mit Perlitfüllung, mindestens 36,5cm Wandstärke, zu verwenden. ;)