Die "asymmetrische" Risikobetrachtung dürfte vermutlich damit zusammenhängen, daß die Gefahr zwar sehr gering ist, wenn diese sich aber realisiert, daß die (meisten) Menschen jedenfalls als äußerst oder sogar extrem unangenehm empfänden. Zumal diese ja vorher ein gewisses Vermögen hatten und gewohnt waren. Stichwort: Vom Millionär zum Pleitier. Und das im höheren Alter.
Da sind wir wieder bei der persönlichen Risikoabwägung.
Warum sollte Jemand, der ganz bewusst und geplant an die eigene Vermögensentnahme herangeht vor dem Gedanken evtl. einmal Pleite zu sein zurück schrecken?
Man kann dieser Gefahr ja sogar aus dem Weg gehen, wenn extrem Sparsam gelebt und dauerhaft nur 3% entnommen wird. Die Gefahr ist dann halt 'nur', dass man deutlich unter seinen Möglichkeiten lebt.
Im Beispiel Deines Bekannten hat er die Dienste einer Versicherung in Anspruch genommen. Auch dort besteht ein Risiko, dass die Versicherung in den nächsten 30 Jahren in finanzielle Schieflage kommen könnte und die Rentenzahlungen nicht mehr leisten kann. Oder Dein Bekannter im hohen Alter eine Kündigung seiner Wohnung wegen Eigenbedarf erfährt, oder ... oder... oder...
Das ganze Leben ist ein ständiges eingehen von Risiken.
Stimmt, ist der worst-case. Sehe ich ebenso. Nur: Kannst Du Dich (als Toter; s. o.) dann noch selbst darüber ärgern ?
In den Fall kann ich nur auf einen unmittelbaren Eintritt meines Todes hoffen um den möglichen Ärger darüber zu vermeiden.
BTW: Wir können hier eh nur unsere Gedankengänge mitteilen. Die Entscheidung über den Weg muss Kajjo bzw. sein Bekannter treffen.
Ich für meinen Teil würde eher die Chancen sehen. Es gibt Millionen von Menschen in Deutschland die bedeutend schlechter dran sind.