Rechner für ETF in Auszahlungsphase mit Berücksichtigung der Steuern

  • Hallo zusammen,


    mein ETF-Sparplan läuft nun schon einige Zeit und ich mache nun auch immer wieder mal "reality-Checks". Heißt ich lasse mir in einem der bekannten Rechner errechnen, wie viel sich mit aktueller Sparrate und üblichen Renditen wohl in 10, 15, 20 Jahren ergeben können.

    Nun zu meinem Problem: Angenommen ich möchte in 15 Jahren mit dem Entsparen beginnen und entnehme dazu jährlich 4% des ETF-Volumens. Welcher reale Netto Auszahlungsbetrag würde sich dabei pro Jahr tatsächlich ergeben? Soweit ich weiß gilt dabei ja first in - first out, also die "alten" ETF-Anteile werden zuerst verkauft, also diejenigen mit potentiell höheren Gewinnen. Für diese wird also mehr Steuer fällig werden als für neuere. Gibt es dazu ggf. auch Rechner die ich nicht kenne. Ich tue mich auch schwer mir selber etwas dazu zusammenzubasteln, vielleicht hat jemand noch einen anderen Tip für mich.

  • Wie soll ein Rechner die individuelle Steuerlast nach Fifo deines ETF bei einem Auszahlungsplan in 20 Jahren berücksichtigen?


    Das ganze ist doch sowieso stark annahmenbasiert...


    Welche Sparrate über 20 Jahre

    Welche Rendite über 20 Jahre

    Welches Steuersystem in 20 Jahren

    usw...


    Ich nehme als Annahme 5% Rendite, 30% Steuern und mache mir zu Fifo keine Gedanken.

  • Ich möchte den Ansatz von @chris2702 unterstützen; es sind sehr viele Unwägbarkeiten auf lange Sicht.


    Wenn ich es simulieren wollte würde ich ebenfalls mit pauschalen Annahmen operieren.


    Zinsen-berechnen.de hat einen Entnahmerechner, da habe ich mal ein angespartes Vermögen von 50 T€, 4% Entnahme, 3% Dynamik (wegen Inflation) eingetragen. Ggf. damit mal spielen https://www.zinsen-berechnen.d…an.php?paramid=1w94mavt5b

    Das Ganze gäbe es auch als kompletten Vorsorgerechner https://www.zinsen-berechnen.d…er.php?paramid=tqmgcvi7eg


    Zu FIFO erlaube ich mir den Hinweis, nach jeweils x Jahren auf einen anderen ETF bzw. gleichen ETF in anderem Depot zu wechseln. Dann kann man bei der Entnahme jeweils auf das "Paket" zugreifen, das steuerlich am günstigsten ist. Nach derzeitiger Lage das neueste, da dies i.d.R. den geringsten Gewinnanteil hat. Wenn mal eine steuerfreie / steuerbegünstigte Haltefrist kommen sollte ein entsprechend altes, ...


    In dem Kontext überlegen ob ein ausschüttendes Paket interessant sein könnte, da man damit gar nicht entscheiden muss was man verkauft, zumindest mal im Rahmen des Pauschbetrags steuerfrei. Negativ die relativ hohe Steuerbelastung, da 100% der Zahlung der Steuerpflicht unterliegen (nach TF) wenn der Pauschbetrag überschritten ist. Wenn man den kommenden Betrag 1.000 € p.a. und TFS 30% ansetzt wären das bei 2% Ausschüttung rund 71 T€. Geht man bis zur Hälfte des Betrags als Anlagesumme, also rund 35 T€, bliebe man bei 5% p.a. ungefähr 15 Jahre unter Pauschbetrag.

    Zu möglichen Produkten (keine Empfehlung wegen beschränktem Zeitraum) hatte ich hier mal was gepostet ETF mit höheren Ausschüttungen

  • mein ETF-Sparplan läuft nun schon einige Zeit und ich mache nun auch immer wieder mal "reality-Checks". Heißt ich lasse mir in einem der bekannten Rechner errechnen, wie viel sich mit aktueller Sparrate und üblichen Renditen wohl in 10, 15, 20 Jahren ergeben können.

    Dir ist schon klar, das 'Reality-Check' und ein Blick in die Zukunft für 10,15 oder 20 Jahre nicht so recht zusammen passt!?:/

    Was ist, wenn die dann regierende Koalition aus Linken und AfD in 2035 die Besteuerung von Kapitalerträgen radikal ändert?


    Ich habe 1990 eine Kapitallebensversicherung (KLV) abgeschlossen. Jedes Jahr habe ich einen Bericht der Versicherung bekommen, wie sich meine KLV so entwickelt. Und bis 2010 kam das auch so einigermaßen hin. Leider sind die Zinsen immer weiter gesunken und der Gesetzgeber hat dann auch schnell mal die Gesetzgebung zugunsten der Versicherungskonzerne angepasst (Stichwort: Systemschutz).

    Mit den Prognosen der Versicherung von vor 2010 könnte ich heute ein schönes Märchenbuch binden!


    Fazit: "Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen." - Blaise Pascal

  • Kater.Ka: danke für deine Antwort.

    Der zweite Rechner berechnet genau das, worum es mir im Kern geht. Ob er FIFO beachtet, habe ich jetzt auf die schnelle noch nicht rausfinden können.

    Ich habs dann doch auch selbst mal berechnet. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, macht Steuern nach FIFO anstatt Steuern nach Gesamtgewinn Depot aber einen kleineren Unterschied als ich vermutet hätte.


    Den Hinweis mit den verschiedenen Depots und gleichem ETF nach x Jahren muss ich mal durchdenken.


    Ausschüttende ETFs sind für meinen Zweck leider nicht geeignet.