Schönen guten Abend Forengemeinde!
Ich habe vor, mich in der Welt der Finanzen zurechtzufinden, tue mir jedoch ziemlich schwer damit, weil ich immense Probleme habe, Zusammenhänge zu erkennen. Ich war zwar damals zu Schulzeiten Klassenbester in Rechnungswesen als auch Betriebswirtschaft, doch nun sehe ich, dass damals vieles einfach nur oberflächlich angekratzt wurde.
Aktuell besitze ich ein Einkommen von 2.000,00 Euro netto. Ein Haushaltsbuch habe ich bereits gemacht und errechnet, dass meine Fixkosten 26% vom Einkommen ausmacht. 300,00 Euro möchte ich für Luxus monatlich auf die Seite legen, dafür habe ich mir bereits ein eigenes Unterkonto gemacht, auf welches regelmäßig die 300,00 Euro überwiesen werden. Den Rest kann ich noch nicht zur Gänze investieren, da ich mir erst einmal ein finanzielles Polster erschaffen möchte. Hier sind die Fixkosten x 6 geplant, so dass ich ca. 6 Monate gut über die Runden kommen kann. 1.000,00 Euro stehen mir dann frei zur Verfügung. So um die 150,00 Euro sollten auf dem Girokonto bleiben, damit unvorhersehbare, ungeplante Abbuchungen stattfinden können.
Nun ist es so, dass ich keine 1.000,00 investieren möchte. Ich denke eher an 700,00 Euro sparen (ebenfalls auf ein eigenes Unterkonto) und 300,00 Euro ETF. Es soll der iShares MSCI ACWI UCITS ETF (Acc) ISIN IE00B6R52259, WKN A1JMDF werden.
Nun habe ich erstmal eine Frage zwecks Inflation. Hier höre und lese ich des Öfteren, dass in, sagen wir z.B. 30 Jahren, mein Geld nur noch die Hälfte wert ist und die angesparte Summe wird dann im Video z.B. halbiert. Hier handelt es sich eher um eine visuelle Verdeutlichung oder? Im Endeffekt ist es so, dass die Preise im alltäglichen Leben, mit welchen wir konfrontiert werden, in 30 Jahren doppelt so hoch sind und unser Erspartes somit um die Hälfte an Wert verliert. Aber um der Inflation entgegenwirken zu können, werden ja jährlich die Kollektivverträge erhöht, bzw. neu ausgehandelt und somit sollte sich die Inflation weniger bemerkbar machen, oder? Bei mir ist es so, dass ich mit Trinkgeld, Überstunden, KV Erhöhungen, Lohngruppensprünge regelmäßig und kontinuierlich mehr verdiene. Ich für meinen Teil muss ehrlich gesagt gestehen, dass ich so gut wie keine Inflation von 2% im Jahr bemerke. Wo merkt ihr diese? Bzw. bemerkt ihr diese überhaupt? Die paar Euros, welche ich vl. mehr ausgebe, macht mein Trinkgeld oder KV Sprung wieder wett.
Ich kann mir z.B. auch nicht vorstellen, dass ein angesparter ETF nach 30 Jahren die Hälfte weniger wert sein soll. Als ob man sich nach 30 Jahren mit dem Geld nur noch die Hälfte kaufen könnte. Sehe ich hier etwas falsch? Meine Miete kostet keine 450,00 Euro und steigt auch so gut wie nicht, tanken tun wir ca. alle 2 Monate für 50,00 Euro, wir leben vegan und geben viel weniger aus, als jemand der tierische Kost verzehrt. Generell leben wir sehr sparsam, weshalb sollte ich mir bei meinen minimalen Kosten, welche nicht einmal merkbar steigen, nach 30 Jahren weniger leisten können? Das was ich da durch die Zinsen/Zinseszinseffekt in 30 Jahren erwirtschafte, ist für mich ja schon ein Jackpot.
Wie seht ihr das?
LG