Gibt es eigentlich für den Laien lesbare und öffentlich zugängliche Ratings hinsichtlich ihrer finanziellen Stabilität für alle deutschen Versicherer? Mich würde insbesondere interessieren, wie das im Bereich PKV und Krankenzusatzversicherungen aussieht, da man hier ja davon ausgehen könnte, dass ein klammer Anbieter in Zukunft seine Beiträge stärker erhöhen muss.
Finanzielle Stabilität von Versicherern
- hanswurst90
- Erledigt
-
-
Finanztip hat hier unter 6. verschiedene Ratings der Versicherer zusammengefasst:
Private Krankenversicherung (PKV) - Vergleich & Checkliste - Finanztip
Assekurata bietet ebenfalls Ratings von PKV-Versicherern öffentlich zugänglich an, hier ist aber nur ein Teil der Unternehmen abgebildet.
Wie viel diese Unternehmensratings zur Finanzstabilität letztendlich aussagen ist wohl fraglich... Es ist wahrscheinlich zielführender auf die Versicherungsbedingungen und andere Parameter wie die Kollektivgröße zu achten.
-
Finanztip hat hier unter 6. verschiedene Ratings der Versicherer zusammengefasst:
Private Krankenversicherung (PKV) - Vergleich & Checkliste - Finanztip
Assekurata bietet ebenfalls Ratings von PKV-Versicherern öffentlich zugänglich an, hier ist aber nur ein Teil der Unternehmen abgebildet.
Wie viel diese Unternehmensratings zur Finanzstabilität letztendlich aussagen ist wohl fraglich... Es ist wahrscheinlich zielführender auf die Versicherungsbedingungen und andere Parameter wie die Kollektivgröße zu achten.
Besten Dank! Schade, dass mein Versicherer (Deutsche Familienversicherung) hier nicht mit dabei ist.
-
Wie auf unserer Seite "Auswahlkriterien Krankenversicherung" unter dem Punkt "Ratings" besschrieben, gibt es auf dem Markt diverse Firmen, die Ratings und Bewertungen von Krankenversicherungsgesellschaften und -tarifen anbieten. Zu nennen sind hier z.B. map-Report, Morgen & Morgen, Fitch oder DISQ. Auch Zeitschriften wie Stiftung Warentest / Finanztest, Handelsblatt oder Wirtschaftswoche versuchen sich immer mal wieder an Vergleichen oder Rankings. Die meisten dieser „Ratings“ werden von Journalisten erstellt, nicht von ausgewiesenen PKV Experten. Profis zerpflücken diese regelmäßig fachlich. Rating scheint leider häufig doch von Raten zu kommen.
Häufig bezieht sich ein größerer Teil dieser Ratings auf die im Kennzahlenkatalog des PKV Verbands beschriebenen Kennzahlen. Deren Aussagekraft ist jedoch eingeschränkt. Einige wie RfB-Zuführungsquote, RfB-Entnahmeanteile, Überschussverwendungsquote basieren auf internen Zahlungsströmen. Manche Gesellschaften gestalten diese „ratingoptimiert“ und verschieben deshalb mehr Geld hin und her. Andere Gesellschaften führen Überschüsse direkt dem Eigenkapital zu und weisen so ein höheres Finanzpolster und eine bessere Solvenzquote auf. Eine hohe RfB-Quote ist aus Kundensicht nicht unbedingt besser als eine zeitnahe Verwendung der Überschüsse. Und eine hohe versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote weist z.B. auf höhere Sicherheitsmargen hin, die der Kunde letztlich über seine Beiträge zahlt. Zu beachten sind hier auch systembedingte Unterschiede einiger Kennzahlen zwischen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit und Aktiengesellschaft. Ein VVaG hat meist z.B. eine höhere Eigenkapitalquote, als eine AG. Kennzahlen gehören deshalb aus unserer Sicht nicht zu den besonders wichtigen Auswahlkriterien und sind außerdem ausgesprochen interpretationsbedürftig. Wie der PKV Verband selbst schreibt „Oft sind Kennzahlen deshalb eine Quelle für Missverständnisse und Fehlinterpretationen.“
Die Relevanz von Ratings wird zusätzlich eingeschränkt durch die meist mangelhafte Datenbasis. So nehmen am map-Report inzwischen nur noch ganze 12 von insgesamt 48 Krankenversicherungen teil, also gerade mal ein Viertel des Marktes! Nimmt man die von Map-Report als „aktiv“ bezeichneten 30 privaten Krankenversicherer sind es immer noch nur 40%. Bezogen auf die Beitragseinnahmen, so der weitere Relativierungsversuch von Map-Report, sind es immer noch nur 45%, also weniger als die Hälfte des Marktes! „Zufall“: Die mit Abstand umsatzstärkste Gesellschaft Debeka liegt bei Map-Report seit Jahren vorne.
Jede Gesellschaft schmückt sich dann natürlich gerne mit solchen Ratings, wenn sie dort gut abschneidet. Bei den ganzen Ratings und Bewertungen ist jedoch kein eindeutiger Trend zu erkennen, hier schneidet die eine Gesellschaft besser ab, dort die andere – und über die Jahre ändern sich die Spitzenreiter auch immer wieder.
Solche Ratings können als erste Orientierung dienen und sind durchaus einer von vielen Gesichtspunkten bei der Auswahl der „richtigen“ Gesellschaft. Sie sind jedoch bei weitem nicht das wichtigste Auswahlkriterium. Letztlich handelt es sich bei Ratings immer nur um subjektive Momentaufnahmen aus einem speziellen Blickwinkel. Sie sagen wenig darüber aus, wie es der jeweiligen Gesellschaft in 30 Jahren geht. Außerdem basieren sie auf „Modellkunden“ und berücksichtigen nicht die Vielzahl individueller Faktoren, die für die Krankenversicherungswahl entscheidend sind.
Mein Fazit (ähnlich wie Hans Wurst ) : Ratings sind ein sehr wechselhafter, nicht sehr aussagekräftiger Faktor und kein besonders entscheidendes unter den Auswahlkriterien einer privaten Krankenversicherung oder Krankenzusatzversicherung bezogen auf eine Vertragslaufzeit von häufig 60 Jahren.
-
Für absolute Laien vllt nicht wirklich geeignet, aber unter http://www.bundesanzeiger.de kannst du dir von den Kapitalgesellschaften die Jahresabschlüsse etc anzeigen lassen und lesen. Ist vllt auch interessant zu wissen, wie es um deinen Arbeitgeber bestellt ist, falls dieser auch veröffentlichen muss
-
Für absolute Laien vllt nicht wirklich geeignet, aber unter http://www.bundesanzeiger.de kannst du dir von den Kapitalgesellschaften die Jahresabschlüsse etc anzeigen lassen und lesen. Ist vllt auch interessant zu wissen, wie es um deinen Arbeitgeber bestellt ist, falls dieser auch veröffentlichen muss
Jahresabschlüsse sind immer aufschlussreich. Ohne fachlichen Hintergrund könnte die Lektüre eine etwas sportliche Herausforderung sein.
Krankenversicherer sind zudem häufig als Versicherungsverein auf Gegenseitig organisiert.