Fondsgebundene Riester-Rente - Rentenfaktor - Urteil Landgericht Köln

Hallo zusammen!

Ich habe seit 2007 einen Riester-Vertrag über den Tarif "UniProfiRente/4P" von Union Investment.Weiß jemand, ob auch hier (irgendwann) eine derartige Absenkung vorgenommen wurde? Könnte ich das bei der Volksbank ggf. explizit anfragen?

Danke und einen guten Start ins Wochenende!

Thommy

Hallo!

Ich hab mal bei der UI nachgefragt und das als Antwort bekommen:

Guten Tag Herr XXX,

Sie fragen uns nach einem Rentenfaktor für Ihre Riester-Rente.

Wir bieten für die UniProfiRente einen garantierten Rentenfaktor an. Dieser Wert gibt an, wie hoch die garantierte monatliche

Auszahlung je 10.000 EUR ist. Der Rentenfaktor kann frühestens zwei Jahre vor Beginn der Auszahlphase festgelegt werden.

Spätestens 14 Wochen vor der Auszahlphase setzen wir diesen automatisch für Sie fest.

Gut zu wissen:

- Der Rentenfaktor ist für den gewählten Beginn der Auszahlphase fest

- Zum Beginn der Auszahlphase prüfen wir, ob eine höhere garantierte Auszahlung möglich ist. Falls ja, erhalten Sie diese mit einer

lebenslangen Garantie

Wie erhalten Sie den garantierten Rentenfaktor? Senden Sie uns dazu einfach einen persönlich unterzeichneten Auftrag zu oder rufen

Sie uns kurz an. Dann erhalten Sie von uns eine Beispielrechnung mit Ihrer garantierten monatlichen Auszahlung in Ihre Postbox.

Freundliche Grüße

Union Investment Service Bank AG

Bei mir sind es noch runde 37 Jahre bis zur Rente. Das heißt, ich weiß frühestens in ca. 35 Jahren was Phase ist. Bisher hatte ich den Riesterfondssparplan bei der Union Investment als einen Teil meines sicheren Vermögen betrachtet... Vor allen in Betracht darauf, dass es dem "Schonvermögen" im Falle von längerer Arbeitslosigkeit zugerechnet wird.

Derzeit kommt mir der Gedanke den ganzen Kram erstmal mindestens stillzulegen und die 160€/Monat mit in meinen ETF zu pumpen.

Beste Grüße vom linken Niederrhein

Danger92

Danke,Danger92.Bei mir sind es zwar deutlich weniger Jahre bis zum Renteneintritt (wer weiß....?), aber das gibt mir auch zu denken.

Schöne Grüße!

Thommy

Zitat von Danger92

Derzeit kommt mir der Gedanke den ganzen Kram erstmal mindestens stillzulegen und die 160€/Monat mit in meinen ETF zu pumpen.

Der Riester-Fondssparplan wird erst am Ende in eine Versicherung eingezahlt. Dafür gibt es geringere Gebühren. Fondsgebundene Riesterpläne haben bereits von Anfang an einen garantierten Rentenfaktor. Haben aber auch höhere Kosten. Momentan lohnt sich weder das eine noch das andere.

Hallo Ozymandias!

Da ich nicht so der Fachmann bin: Um welche Variante handelt es sich bei der UniRente 4P?

Viele Grüße!

Thommy

Dürfte ziemlich sicher ein Riester-Fondssparplan sein.

Dort weiß man erst am Ende des Vertrags zu welchem Faktor das Guthaben verrentet wird. Aber man kann ja 30% auszahlen lassen, was zu empfehlen wäre.

Wenn der Rentenfaktor am Ende gering ist, lohnt sich bei Riester-Fondsparplänen unter Umständen auch die, für die Zulagen schädliche Kündigung. Als Alternative im Hinterkopf behalten.

Zitat von Ozymandias

Fondsgebundene Riesterpläne haben bereits von Anfang an einen garantierten Rentenfaktor. Haben aber auch höhere Kosten.

Du meinst sicherlich Fondsgebundene Versicherungen?

Die Allianz hat für die fondsgebundenen Rentenversicherungen nicht nur in 2017 und in 2021 den Rentenfaktor reduziert, sondern auch schon mal in 2005. Habe meine RV seit 2002.

Zitat von Paulchen82

Die Allianz hat für die fondsgebundenen Rentenversicherungen nicht nur in 2017 und in 2021 den Rentenfaktor reduziert, sondern auch schon mal in 2005. Habe meine RV seit 2002.

Riesterrente ist nicht = fondsgebundene Rentenversicherung!

Bei Riesterrenten gilt ja eine Beitragsgarantie von daher sehe ich auf jedem Fall einen Unterschied zu einer fondsbasierten Rentenversicherung.

Ich finde das Urteil aber auf jedem Fall schon mal sehr bemerkenswert. Ich (be)fürchte aber, dass das Urteil in einer der folgenden Instanzen kassiert wird.

Im Endeffekt dürfte dem Staat der Bestandschutz der Versicherungskonzerne vor der Rechtssicherheit des einzelnen Kunden gehen.

Meine Frau hat einen Allianz InvestFlex Riester. Dort wird explizit kein Rentenfaktor garantiert. In 2021 stand in der jährlichen Information, dass der Rentenfaktor von ca. 26 Euro auf 23 Euro gesenkt wird. Dieser aber auch explizit nicht garantiert wird.

Frage: Macht es für mich überhaupt Sinn, das Musterschreiben an die Allianz zu schicken? Wie gesagt, es steht überall in dem Vertrag und den jährlichen Informationen, dass der Rentenfaktor sowieso nie garantiert wird...

Oder muss sich die Allianz selbst bei nicht-garantierten Rentenfaktoren an gewisse Spielregeln halten?

Ich habe sowohl eine fondsgebundene Rentenversicherung mit Riesterförderung, als auch eine fondsgebundene Rentenversicherung ohne Riesterförderung. Beide werden mit den gleichen Fonds gespart, die bei Bedarf gewechselt werden können und auch schon wurden.
Auch sehen die Policen und Standmitteilungen 'optisch' gleich aus, lediglich bei der einen fließen noch die Zulagen ein und es werden bei der jährlichen Standmitteilung die verpflichtenden Riester-Dauerzulagen-Förderungs-etc-usw-Ausdrucke zusätzlich mitgeschickt. Beide Versicherungen wurden von der Allianz hinsichtlich Rentenfaktorreduzierung auch immer analog behandelt.

Vorbehaltlich weiterer Instanzen...

Bezieht sich das aktuelle Urteil jetzt streng explizit nur auf Riesterverträge?
Oder war nur der verhandelte Fall 'zufällig' auf Basis eines Riestervertrages und das Urteil dürfte nicht nur explizit für Riester-Verträge gelten?

Zitat von Paulchen82

Vorbehaltlich weiterer Instanzen...

Bezieht sich das aktuelle Urteil jetzt streng explizit nur auf Riesterverträge?
Oder war nur der verhandelte Fall 'zufällig' auf Basis eines Riestervertrages und das Urteil dürfte nicht nur explizit für Riester-Verträge gelten?

Zunächst mal bezieht sich ein Urteil eines Gerichts immer nur auf den jeweiligen Einzelfall. So Bald ein Urteil jedoch rechtskräftig wurde, kann man sich auf eben dieses Urteil berufen.

Wir ein Verfahren durch die Instanzen verfolgt und entscheidet irgendwann das höchste zuständige Gericht, kommt es zum Grundsatzurteil.

Ich bin mal gespannt, wie es da weitergeht.

Wenn in einem Vertrag gar kein konkreter Rentenfaktor angegeben wurde, wird es natürlich auch schwer sich darauf berufen zu können, wenn die Versicherung den RF im Lauf der Jahrzehnte immer weiter kürzt.

Ist dann ja sozusagen nur eine Prognose und keine Garantie.

Zitat von BS.C

Meine Frau hat einen Allianz InvestFlex Riester. Dort wird explizit kein Rentenfaktor garantiert. In 2021 stand in der jährlichen Information, dass der Rentenfaktor von ca. 26 Euro auf 23 Euro gesenkt wird. Dieser aber auch explizit nicht garantiert wird.

Frage: Macht es für mich überhaupt Sinn, das Musterschreiben an die Allianz zu schicken? Wie gesagt, es steht überall in dem Vertrag und den jährlichen Informationen, dass der Rentenfaktor sowieso nie garantiert wird...

Oder muss sich die Allianz selbst bei nicht-garantierten Rentenfaktoren an gewisse Spielregeln halten?

Für mich ist eher die Frage: Macht es überhaupt Sinn eine Rentenversicherung ohne garantierten Rentenfaktor zu besparen. Wenn du den Rentenfaktor weiter extrapolierst wo kommst du dann im Rentenalter raus? Bei 14? Dann wäre unter der Matratze die besser Geldanlage gewesen.

Zitat von Ozymandias

Dürfte ziemlich sicher ein Riester-Fondssparplan sein.

Dort weiß man erst am Ende des Vertrags zu welchem Faktor das Guthaben verrentet wird. Aber man kann ja 30% auszahlen lassen, was zu empfehlen wäre.

Rentenfaktor ist im Prinzip unwichtig, da man ohnehin niemals verrenten sollte (da gewinnt fast ausnahmslos die Gesellschaft.)

Eine Komplettentnahme ist im Rahmen von Paragraph 92a EStG jederzeit förderunschädlich möglich, sollte jedoch so kurz wie möglich vor Rentenbeginn erfolgen.

Hast du schon eine Antwort von der Allianz bekommen?

Zitat von Patrick1978

Liebe Finanztip-Forum-Community,

aktuell geht ein Urteil des Landgerichts Köln durch die Presse, das die unwirksame Absenkung eines Rentenfaktors zum Thema hat (Riester-Rente: Wie die Kölner Richter entschieden (finanzwende.de)).

Ich bin von dem Thema betroffen [ich habe seit 2007 eine Allianz Riester-Rente InvestGarantie]. Mein Anbieter hat 2017 und 2021 den Rentenfaktor herabgesetzt.

Finanztip hat hierzu aktuell schon was veröffentlicht (Urteil zum Rentenfaktor: Rentenkürzung bei Riester und Co. verhindern - Finanztip).

Finanztip will wohl demnächst ein Muster für an Anschreiben zur Verfügung stellen.

Was jemand, ob es auch schon erstinstanzliche Urteile gibt, welche konkret die Allianz betreffen?

Sind Musterfeststellungsklagen hierzu in Vorbereitung?

Kann ich gegen die Absenkung 2017 noch vorgehen oder kann hiergegen die Einrede der Verjährung erhoben werden?

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war es nicht so, dass Riester-Erträge am Ende auch noch zu versteuern sind und GKV-Beiträge anfallen? Das wird bei den Auszahlungssummen m.E. gern übersehen.

Das irgendwann zu hören, hat mich vor solchen Verträgen gerettet.