GKV oder PKV für Beamte

  • Hallo,

    Mich würde interessieren welche KVK für Beamte sinnvoller ist, die Gesetzliche oder die Private? Mein Sohn startet jetzt seine Beamtenlaufbahn und muss sich jetzt für eine Versicherungsart entscheiden. Ich kenne mich leider garnicht aus. Vielleicht hat hier jemand Tipps oder auch ein paar Punkte die man bedenken/beachten sollte.

    Herzlichen Dank

  • Ich finde es super, dass Sie Ihrem Sohn dabei helfen I.ris . Wenn er allerdings schon volljährig ist, wovon ich ausgehe, würde ich dringend empfehlen, dass er sich mit dieser sehr langfristigen Entscheidung auch selbst etwas intensiver beschäftigt.


    Beim Googeln nach "Beratung private Krankenversicherung für Beamte" finden Sie recht weit oben eine Seite, auf der Ihre Frage unter dem Stichwort "Private Krankenversicherung für Beamte oder Gesetzliche Krankenversicherung?" umfassend erörtert wird. Wenn Sie diese Seite für hilfreich halten, dürfen Sie diese hier gerne verlinken. :)


    Wenn Sie nach der Lektüre noch konkrete Nachfragen haben, versuche ich gerne zu helfen. Einverstanden?


    War meine Antwort hilfreich? Dann freue ich mich über eine positive Rückmeldung über den grünen Smiley-Button unten rechts. :)

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Hallo,

    Mich würde interessieren welche KVK für Beamte sinnvoller ist, die Gesetzliche oder die Private? Mein Sohn startet jetzt seine Beamtenlaufbahn und muss sich jetzt für eine Versicherungsart entscheiden. Ich kenne mich leider garnicht aus. Vielleicht hat hier jemand Tipps oder auch ein paar Punkte die man bedenken/beachten sollte.

    Herzlichen Dank

    Wichtig ist auch, welcher Dienstherr.

    Falls Bund, auf jeden Fall PKV. Die GKV ist unheimlich teuer.

    Bei den Ländern kommt es auf das Land an, da wird teilweise pauschale Beihilfe gezahlt.

    Die medizinische Versorgung ist aber in der PKV um Welten besser, und die Kinder bekommt man im Regelfall kostenlos in der GKV der Mutter unter.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Die medizinische Versorgung ist aber in der PKV um Welten besser, und die Kinder bekommt man im Regelfall kostenlos in der GKV der Mutter unter.

    Teil 1 stimmt eindeutig. Wenn man seine Kinder lieb hat, könnte man auch überlegen, sie für kleines Geld (40-50 EUR im Monat mit i.d.R. 80% Beihilfe) ebenfalls privat zu versichern. :)

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  • Teil 1 stimmt eindeutig. Wenn man seine Kinder lieb hat, könnte man auch überlegen, sie für kleines Geld (40-50 EUR im Monat mit i.d.R. 80% Beihilfe) ebenfalls privat zu versichern. :)

    Auch das geht natürlich. Oder man schließt eine Zusatzversicherung ab, die je nach Umfang günstiger sein kann.

    Momentan ist in dem Thema auch Bewegung. Beim Bund steht eine Anpassung des Beihilfesatzes auf 90% für Kinder im Raum, dann wird das noch günstiger.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Wobei die Versicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht den Tatbestand der Kindswohlgefährdung erfüllt.


    (Kleine Provokation vorm Wochenende.)


    Man sollte schon abwägen, auch wenn sich eine Tendenz zur privaten Krankenversicherung abzeichnen könnte.

  • Lieben Dank für die vielen Antworten!

    Also mein Sohn ist noch Minderjährig, im August fängt er seine Ausbildung zum Finanzwirt in Niedersachsen an.

    Ich habe mich im privaten Umfeld auch schon einmal umgehört, dort wurde mir dann gesagt das PKV im jungen Alter zu empfehlen wäre später dann aber halt sehr teuer wird und die GKV mit Zusatzversicherung immer besser wäre. Da sich die Beihilfe wohl auch immer quer stellen würde?!?

    Außerdem wurde mir gesagt das spätere eventuelle Kinder nicht mehr über die GKV des Ehepartners laufen können sondern Grundsätzlich über den PKV Versicherten laufen würden. Was wiederum bei 90% Beihilfe ja okay wäre.?

    Ich kenne mich wie gesagt überhaupt nicht aus. Werde mich aber bei der oben vorgeschlagenen Google Seite schlau lesen. Danke für den Tipp.

  • Also meine Frau (beihilfeberechtigt in Niedersachsen) hat verschiedene Varianten erlebt. Es gab Zeiten, da war die Beihilfe schneller, und es gab Phasen, da war die Debeka schneller. Aktuell ist die Beihilfe mal wieder langsamer. Das hat keine Ewigkeitsgarantie.


    Wer eine gute pKV hat, sollte auch eine weniger gute Beihilfestelle abkönnen.

  • mein Sohn ist noch Minderjährig

    Also mittlerer Dienst oder ist man aktuell so früh mit dem Abi fertig?

    Dann sollte der Verdienst nicht all zu hoch ausfallen.

    Was kostet die GKV denn dann, wenn der Sohnemann die Ausbildung beendet hat?


    Bietet die Beihilfe in Niedersachsen einen GKV Zuschuss?

    Ansonsten würde ich vermuten, dass die 50% PKV erst mal günstiger sein wird.

    Im Alter (Pension) werden die höheren Kosten der PKV dadurch abgefedert, dass die Beihilfe auf 70% steigt und nur noch 30% selbst versichert werden müssen.

  • Nein, in Niedersachsen erhalten Beamte ausschließlich die Beihilfe vom Land

    Direkt nach der Wahl hatte ich bei der Fraktion von B'90/Die Grünen nachgefragt, wie denn deren Fahrplan mit der pauschalen Beihilfe ist. Die schrieben mir zurück, dass die da heftig hinterher sind. Steht auch so im Koalitionsvertrag.

    Allerdings würde ich den Punkt wirklich erst miteinkalkulieren, wenn das entsprechende Gesetz verabschiedet ist

  • Mich würde interessieren welche KVK für Beamte sinnvoller ist, die gesetzliche oder die private? Mein Sohn startet jetzt seine Beamtenlaufbahn und muss sich jetzt für eine Versicherungsart entscheiden. Ich kenne mich leider garnicht aus. Vielleicht hat hier jemand Tipps oder auch ein paar Punkte die man bedenken/beachten sollte.

    Prognosen sind immer schwierig, speziell dann, wenn sie die Zukunft betreffen. :)


    Die private Krankenversicherung und die gesetzliche Krankenversicherung sind zwei völlig unterschiedliche Systeme. Das eine ist eine Versicherung, das andere ist eine Sozialabgabe.


    Bei einer Versicherung schließt man je nach Risiko eine Police ab, die gilt für diese eine Person.


    Die Sozialabgabe bemißt sich allein am Einkommen und deckt dann alle Personen ab, die an diesem Einkommen hängen. Beim verheirateten Alleinverdiener mit sieben Kindern ist die ganze Familien mit diesem einen Beitrag versichert.


    Moment einmal: Bist Du nicht selbst berufstätig und weißt das alles schon?



    Bei all diesen Sozial"versicherungen" kommt die Deutsche Soziallegende zum Tragen, die besagt: "Der Arbeitgeber zahlt die Hälfte!" Das stimmt natürlich nicht, der Arbeitgeber zahlt selbstverständlich alles. Die eine Hälfte steht beim Angestellten auf dem Lohnzettel, die andere Hälfte nicht.


    Bei den Angestellten sind "kleine und mittlere Einkommen" in der gesetzlichen Krankenversicherung versicherungspflichtig. "Besserverdiener" haben die Wahl zwischen einer sog. freiwilligen Versicherung in einer gesetzlichen Krankenversicherung oder dem Abschluß einer privaten Krankenversicherung. Beide bekommen vom Arbeitgeber einen Zuschuß in Höhe der Hälfte des Versicherungsbeitrags.


    Bei den Beamten ist das anders. Üblicherweise bekommen die keinen Zuschuß zur Krankenversicherung, sondern der Arbeitgeber erstattet in der Regel die Hälfte der Gesundheitskosten (bei Pensionären und Kindern mehr, bei Polizisten beispielsweise alles).


    Das nennt man "Beihilfe" (oder sogar "freie Heilfürsorge").


    In aller Regel schließen Beamte daher eine Teilversicherung bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen ab, die den Rest der Kosten übernimmt. Der Regelbeamte ist somit Privatpatient (und legt in aller Regel auch großen Wert auf eine mit diesem Status verbundene (vermeintliche) Besserbehandlung).


    Eine private Krankenversicherung ist für eine Einzelperson normalerweise billiger als die GKV und die Versorgung ist auch besser. Ist der Beamte allerdings Familienvater mit nicht berufstätiger Ehefrau und 3 unmündigen Kindern, muß er insgesamt 5 Versicherungsverträge abschließen. Das kann dann durchaus teurer sein als der eine GKV-Beitrag für alle, selbst ohne Arbeitgeberzuschuß.


    Ich kenne Beamte, die (aus verschiedenen Gründen) GKV-versichert sind und den vollständigen Beitrag aus der eigenen Tasche zahlen. Das sind aber ganz wenige.


    Seit wenigen Jahren gibt es in einigen Bundesländern für Beamte ein Wahlrecht zwischen Beihilfe und Arbeitgeberzuschuß, z.B. im Bundesland Hamburg. Dort kann ein Beamter einen Arbeitgeberzuschuß bekommen, wenn er sich GKV-versichern will.


    Die überwiegend meisten Beamten sind momentan privat versichert (mit Beihilfeanspruch).


    Soviel hier. Selbstverständlich ist die Geschichte in Wirklichkeit noch sehr viel vielgestaltiger. Ich habe hier also jede Menge Details weggelassen, mit denen man locker ein ganzes Buch füllen könnte. Wir sind hier schließlich in Deutschland!