Anstehendes Elterngespräch bei TECIS

  • Hallo liebe Gemeinde,


    unsere Tochter hat durch ihren Freund Bekanntschaft mit Tecis gemacht und war bereits auf der einen und anderen "Chaka-Veranstaltungen" Nun ist sie infiziert!

    "Die Leute sind alle cool und haben voll die Ahnung und ihr seid konservative Spiessereltern" So in etwa der Konsens.


    Da wir "Spiessereltern" für unsere Tochter einen ETF-Sparplan für den MSCI World (WKN: A0RPWH) gemacht haben und ihr versuchen mitzuteilen, dass egal was sie abschließt es teurer sein wird als eben dieser Sparplan bei Onvista, hat sie nun Rat bei den neuen Tecis Freunden geholt.


    Ich meine es wäre auch schon mal der Begriff Rentenversicherung im Zusammenhang ihrer Tecis-Erzählungen gefallen, aber ich weiß es nicht mehr genau ..


    Wie dem auch sei: Nun sollen wir einmal nach Tecis zu einem sog. Elterngespräch und dann würden wir schon überzeugt werden.

    Denn das wurden ja schließlich alle ahnungslosen Eltern wioe sie sagt.


    Eigentlich wollten wir ihr entrüstet sagen: "Dann mache das was die Tecis Leute sagen, denn wir sind ja ohnehin doof und kündige den ETF Sparplan und gehe zu denen. Wir unterhalten uns in 30 Jahren"

    Ok ok, das bringen wir nicht übers Herz ;)


    Also wollen wir uns nun diesem Gespräch stellen. Nur sind wir weder gute Redner noch haben wir großartig Kenntnisse der Materie.

    Eben darum war ich in der Vergangenheit immer froh, wenn Saidi mal wieder erklärt hat, dass der ETF Sparplan im Grunde reicht. Punkt. Alle anderen Berater kann ich fortan an mir abprallen lassen ... dachte ich zumindest ...


    Also: Sollten wir da nun wirklich hingehen, wie können wir uns "bewaffnen"?

    Mit welchen Argumenten können wir die Überzungsversuche der Tecis Leute als Ahnungslose entkräften?


    Liegen wir denn überhaupt richtig in der Annahme, dass der bereits abgeschlossene ETF Sparplan für unsere Tochter das für sie Beste und vor allem effektivste und günstigste im Vergleich zu einem Tecis Produkt ist?


    Wie sollen wir gegen (wahrscheinlich mehrere) Tecis Mitarbeiter ankommen, wenn sie uns erst einmal "bearbeiten"?


    Vielen Dank im Voraus euch!

  • Wie sollen wir gegen (wahrscheinlich mehrere) Tecis Mitarbeiter ankommen, wenn sie uns erst einmal "bearbeiten"?

    Gar nicht, so eine Diskussion kann man nicht gewinnen. Schließlich hängt deren komplette berufliche Zukunft daran zu glauben, dass die dort verkauften Produkte besser sind. Auf Argumente einzugehen hieße letzlich beruflicher Selbstmord, das wird also nicht passieren und daher kann man sich das Diskutieren schenken.


    Mein Vorschlag wäre, z.B. 10 Threads aus diesem oder anderen Foren zusammenzustellen, in denen Tecis-Geschädigte einige Jahr nach Vertragsabschluss berichten, wie teuer und nutzlos die jeweiligen Produkte waren. Vielleicht kann man die Tocher ja bitten, unvoreingenommen über diese Threads zu diskutieren.


    Wenn es bei ihr allerdings nicht nur um Geldanlage sondern auch um eine neue Freundsgruppe geht (und danach klingt es), wird es schwierig. Naja, Ausprobieren gehört dazu zum Leben. Hoffentlich ist sie noch jung, so dass die Phase dann auch schnell wieder herum ist...

  • Es fehlt die entscheidende Angabe, nämlich wie alt das Töchterchen ist.


    Wenn sie nicht volljährig ist, bestimmt ihr, was geht und was nicht. Da gibt es nichts mit irgendwelchen Dritten zu diskutieren.


    Wenn sie volljährig ist, kann sie mit eigenem Geld machen, was sie will. Dann gibt es eigentlich auch nichts zu diskutieren.


    Davon abgesehen, würde ich den Kontakt zu solchen Strukturvertrieblern grundsätzlich meiden.

  • Hallo godewind,


    schwierige Kiste, da wir hier eher bei der Erziehungs- statt bei der Finanzberatung sind. Wir sind uns sicherlich einig, dass so ein Strukturvertrieb keine gute Idee für die eigene Geldanlage ist. Da wollen und müssen einfach zu viele mitverdienen. Ihre bisherige Linie mit dem ETF finde ich richtig. Sich aber absolut gegen das Kind zu stellen, ist für die Beziehung nicht gut. Manchmal muss man in Leben schon den bitteren Weg zur Erkenntnis gehen, durch eigene negative Erfahrungen.


    Als mein Kind in dem Alter war, war gerade das risiko- und anstrengungslose Einkommen mit Telekom- Aktien angesagt. Ich habe es begleitet und eine kleine Summe zu seinem Eigenbeitrag aus Ferienjobs etc. beigesteuert. Glücklicherweise kam relativ schnell der Absturz mit überschaubarem Geldverlust aber hohem Erkenntnisgewinn. Heute tauschen wir uns auf Augenhöhe über sinnvolle Geldanlagen aus. Inzwischen ist seine Geldanlage fast konservativer als meine.


    Auf Ihre Situation umgemünzt: Vielleicht machen Sie den Vorschlag, dass ein Teil des bisher in den ETF geflossenen Geldes nach den Vorstellungen der Tochter angelegt werden kann. Und in 2-3 Jahren vergleichen Sie.


    Das „Elterngespräch“ ist wirklich Zeitverschwendung.


    Gruß Pumphut

  • Nun sollen wir einmal nach Tecis zu einem sog. Elterngespräch und dann würden wir schon überzeugt werden.

    So ein Elterngespräch kenne ich nur von den Kindergärten und Grunzschulen...


    Mit 'doofen' - im Sinne von Finanzbildung auf Kindergartenniveau behafteten) - Vertriebsfuzzis würde ich mich an Eurer Stelle so was von überhaupt nicht an den Tisch setzen; da wäre mir die Zeit dafür viel zu schade. Diese Jungs und Mädels werden mit Floskeln und stümperhaften Produktinformationen geimpft und klappern damit ihr privates Umfeld ab...

  • Kauft ihr das Buch "Beraten statt Verraten" von Hartmut Walz. Das sollte sie schnellstens durchlesen. Davon ab ist sie alt genug und kann machen was sie will... Man kann nicht alle Menschen retten


    Horst Talski

    Zwei Dumme, ein Gedanke....

  • Auf Ihre Situation umgemünzt: Vielleicht machen Sie den Vorschlag, dass ein Teil des bisher in den ETF geflossenen Geldes nach den Vorstellungen der Tochter angelegt werden kann. Und in 2-3 Jahren vergleichen Sie.

    Das hätte ich jetzt auch vorgeschlagen. Wenn alle anderen Bemühungen nicht fruchten, dann den Deal anbieten, dass wir einen gewissen Zeitraum 50% der Einzahlung in das andere Finanzvehikel gehen und man dann einfach ab und zu schaut, wie die sich die beiden nach Abzug aller Kosten so schlagen.

  • Wenn alle anderen Bemühungen nicht fruchten, dann den Deal anbieten, dass wir einen gewissen Zeitraum 50% der Einzahlung in das andere Finanzvehikel gehen und man dann einfach ab und zu schaut, wie die sich die beiden nach Abzug aller Kosten so schlagen.

    Das würde ich nienicht tun. Die Ergebnisse sind heute schon bekannt. Wozu also einen 'Deal' zur wundersamen Geldverbrennung eingehen?

  • Saidi hat mal ein Video gemacht, 110.000€ sparen, vielleicht regt das zum Nachdenken an. Ob es die Tochter umstimmen wird sei dahingestellt, aber ihr könnt euch nicht vorwerfen untätig gewesen zu sein.

  • Vielleicht interessieren die junge Dame ja ein paar Hinweise zur Entstehungsgeschichte der Firma Tecis. Die wurde ursprünglich als AWD Allgemeiner Wirtschaftsdienst von einem Herrn Maschmeyer gegründet. Maschmeyer ist heute besser bekannt durch seine Auftritte im Unterschichtenfernsehen, wo er eine Art Dieter Bohlen für Existenzgründer gibt. AWD hatte einen üblen Ruf, galt als schlimmster und schlechtester unter den Strukturvertrieben. Verkauft wurde jedem alles, was Provision brachte, ganz egal, ob das für den Kunden sinnvoll oder geeignet war. Zu den perfiden AWD-Methoden gehörte, dass die Verkäufer insbesondere ihren Verwandten- und Bekanntenkreis abgrasen sollten. Maschmeyer hat den in Verruf geratenen Laden dann an einen Versicherungskonzern verkauft und da die Marke AWD inzwischen geschäftsschädigend war, haben die die Firma in Tecis umbenannt. Das Vertriebsmodell ist aber nach allem, was zu hören ist, immer noch das alte aus AWD-Zeiten.

  • Sie ist komplett infiziert. Wir haben keine Chance. Sie besteht auf das Elternegespräch.

    Also werden wir teilnehmen um ihr diesen für sie so wichtigen Gefallen zu tun.

    Auch wenn ich weiß, dass uns dort die Argumente ausgehen werden und es wahrscheinlich somit erst recht der sichere Weg ZU Tecis HIN sein wird.


    Irgendwelche Tips für das Gespräch?

  • Nicht hingehen und keinen von denen ins Haus lassen. Wie schon von anderen empfohlen, soll sie halt ihre eigenen Erfahrungen machen.

  • Irgendwelche Tips für das Gespräch?

    Gelangweilt zuhören! Nix sagen = eine Aussage treffen.. Keine Entscheidung treffen. Ab und an mal darume bitten, ob das Gegenüer den dritten oder vierten vorherigen Satz noch einmal wiederholen kann. Das Gegenüber nach dessen Nettovermögen fragen....

  • Die Tatsache, dass es bei denen ein "Elterngespräch" als Teil der Verkaufsmasche und konsequent als offensichtliche Trainingseinheit in ihren Drückerseminaren gibt, deutet darauf hin, dass Ihr beiden godewinde dort nicht die Spur einer Chance haben werdet, aus dem Gespräch als "Gewinner" herauszukommen.


    Es wäre aber schon mindestens ein Teilerfolg für Euch, wenn die es nicht schaffen, Euch beide auseinanderzudividieren, denn das dürfte ein wesentliches Element ihrer Strategie sein.


    Also - wenn Ihr schon hingeht (was ich aber ausdrücklich nicht für gut halte):

    1) Dort nichts unterschreiben, auch keine "Gesprächszusammenfassung" oder ähnliches.

    2) Wenn einer von Euch beiden den Eindruck hat, dass der andere umfällt: Abbruch erklären.


    Es wird im Anschluss Eure Familie eine Zeitlang belasten, zumindest die 2:1 Beziehung "Eltern/Tochter".


    Sollte es hart auf hart kommen, wäre die von Referat Janders angedeutete "Berliner Mauer gegen drückerkolonneninfizierte Abkömmlinge" durchaus eine Art temporäre Nothilfemaßnahme. Die natürlich zu Lebzeiten sofort wieder geschleift werden sollte, nachdem das "Gleichnis der verlorenen Tochter" sich letztendlich und hoffentlich erfüllt haben wird.


    Vielleicht doch noch ein Gedanke zum Elterngespräch: Wäre es erlaubt, einen 'Paten' hinzuzunehmen? Etwa einen, der sich gerne zu Beginn des Gesprächs als "Honorarberater nach § 34c Abs. 2 Gewerbeordnung" outet und der es dann auch versteht, die richtigen Fragen zu stellen?


    Spätestens wenn die AWDler - sorry, Tecisten - dessen Beteiligung am Gespräch schon vorher ablehnen oder es daraufhin selbst abbrechen, sollte sogar dem Fräulein Töchterchen der Groschen fallen. Wenn nicht, dann nicht.:rolleyes:


    Sollte sie in dieser Hinsicht sogar so :love: durch die Gegend laufen, keine Chance. Dann liegt eine sogenannte "Influenca bidimensionalis" vor, gegen die erfahrungsgemäß so schnell kein Kraut gewachsen ist.


    Gruß

    Alexis

    Arbeit macht Spaß. Aber wer kann schon Spaß vertragen?