25 Jahresplan Dist vs Acc

  • Liebe Finanztip Community,

    ich nutze den Vatertag gerade meine langfristige Geldanlageplanung durchzurechnen und würde mich über ein paar Meinungen dazu freuen :).


    Ausgangslage: 25 Jahre Zeit einen Betrag anzusparen. Anschließend Wechsel in ausschüttende Kapitalanlage zur Rentenaufbesserung.


    In Betracht gezogene Optionen: Thesaurierender ETF (IE00B6R52259) vs. Ausschüttender (IE00B8GKDB10) + REIT (US7561091049).


    Varianten: 200€ / Monat, 400€ / Monat, mit / ohne initiale Einmalzahlung, mit / ohne Wiederanlage von Ausschüttungen.


    Einschränkungen: TER nicht berücksichtigt (bei allen Anlagen), Annahme der Seitwärtsentwicklung des Kurses für die beiden ausschüttenden Kapitalanlagen.


    Hier ist das Kunstwerk:

    https://docs.google.com/spread…RseWa8Gw/edit?usp=sharing


    Auf den Unterseiten kann man jeweils sehen wie ich mir die Beträge für die Ausschütter berechnet habe. Die für den Thesaurierenden stammen auf einem Onlinerechner.


    Überlegungen: Die Ausschütter machen in meinen Berechnungen deutlich das Rennen. Insbesondere bei Reinvestition der Dividenden. Das widerspricht was ich allgemein im Internet gelesen habe ;). Macht ich irgendwo Berechnungsfehler?


    Freue mich über jegliches Feedback!


    Schönen Herrentag 8)

  • Hallo.


    Wichtiger als die Frage "thesaurierend oder ausschüttend" ist meiner Meinung nach die Frage, ob man den Sparplan durchhält und idealerweise kontinuierlich erhöht.


    Saidi hat zu dem Thema mindestens ein Video am Start.

  • Das ist mir bewusst und bei uns auch gegeben. Ziel ist hier einen weiteren fixen Ausgabenposten zu schaffen und das Thema die nächsten 25 Jahre nicht anzufassen, bzw. bei den Ausschüttenden ein Mal jährlich zu reinvestieren.


    Was micht wirklich überrascht, ist dass die Ausschütter in der reinvestierenden Variante deutlich besser abschneiden. Das scheint mit nach dem was ich bisher gelesen habe unplausibel. Insbesondere da bei den Ausschüttern ja eigentlich noch eine, wenn auch niedrigere, Kursentwicklung zu berücksichtigen wäre.


    P.S.: Ein Fehler bzgl. der Steuerberechnung ist mir zwischenzeitlich aufgefallen. Seine Korrektur hat aber nichts grundlegend verändert.

  • Am Smartphone kann ich die Excel nicht so genau betrachten, weiß also nicht, was Du da genau gerechnet hast, aber beim Ausschütter nutzt Du den Sparerpauschbetrag jedes Jahr, beim Thesaurierer nur (einmal) bei Verkauf.

  • Schaue dir einfach mal das passende Video von Saidi an, bei einer Anlage von 25+ Jahren ist der Unterschied nicht sehr groß, wenn jetzt für den Sicherheitsbaustein (TG) auch wieder Zinsen fließen, wird dieser noch geringer. Ich bin immer mit einem ETF auf den MSCI World thesaurierend ausgekommen, hatte allerdings auch noch TG und FG für die unerwarteten Dinge des Lebens bzw. für die mittelfristigen Ausgaben.

  • Was micht wirklich überrascht, ist dass die Ausschütter in der reinvestierenden Variante deutlich besser abschneiden. Das scheint mit nach dem was ich bisher gelesen habe unplausibel. Insbesondere da bei den Ausschüttern ja eigentlich noch eine, wenn auch niedrigere, Kursentwicklung zu berücksichtigen wäre.

    So ganz kann ich deine Berechnungen nicht nachvollziehen. Vermute aber einen Fehler in deinen Berechnungen. Deine Dividenden stimmen glaube ich z.b. nicht: die REITs werfen monatlich 1% plus 1/12 deiner Jahresdividende ab. Bei den ETFs im Quartal 1% +1/4 der Jahresdividende. Weiß nicht ob das so beabsichtigt ist aber knapp 17%p.a. für REITs halte ich für nicht realistisch.

  • aber beim Ausschütter nutzt Du den Sparerpauschbetrag jedes Jahr, beim Thesaurierer nur (einmal) bei Verkauf.

    Die Aussage ist in dieser pauschalen Form falsch. Beim Thesaurierer kannst du den Sparerpauschbetrag über die Vorabpauschale nutzen. Die war zwar in den letzten Jahren 0€ aufgrund der Nullzinsen, aber ab nächstem Jahr wird sie wieder greifen.

  • Vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen!


    johu

    Zitat

    Deine Dividenden stimmen glaube ich z.b. nicht: die REITs werfen monatlich 1% plus 1/12 deiner Jahresdividende ab. Bei den ETFs im Quartal 1% +1/4 der Jahresdividende. Weiß nicht ob das so beabsichtigt ist aber knapp 17%p.a. für REITs halte ich für nicht realistisch.

    Ich denke auch dass meine Dividendenberechnung falsch ist. MMn. sollte sie die von Dir erwarteten Werte liefern. Meine Formeln:


    Monatsdividende REIT: (Vormonatsdepotwert / 100) * (1 + (0,048 / 12)

    Quartalsdividende ETF: ((Quartalsanfangsdepotwert / 100) * (1 + (0,0367 / 12)) * 3

  • Ok ... scheint als hätte Google Sheets als Prozent formatierte Zeilen anders berücksichtigt als ich das erwartet hatte. Abgesehen davon hat mein quartalsweise ausschüttender ETF in den Tabellen nur 3x im Jahr ausgeschüttet ^^.


    Jetzt entsprechen die Zahlen mehr meinen Erwartungen. Schade eigentlich.

  • Überlegungen: Die Ausschütter machen in meinen Berechnungen deutlich das Rennen. Insbesondere bei Reinvestition der Dividenden. Das widerspricht was ich allgemein im Internet gelesen habe ;) . Macht ich irgendwo Berechnungsfehler?

    (Ohne mir jetzt die Excel anzuschauen)

    Nein, das hängt im Wesentlichen davon ab, wie viel du pro Monat sparst. Bei 200€/Monat=2400€/Jahr brauchst du recht lange um den Freibetrag auszuschöpfen. Solange du im Freibetrag bist, hat der Ausschütter einen Vorteil. Mehr noch, der Steuerstundungsvorteil des Thesaurierers wird durch eine Umschichtung nach 25 Jahren zunichtegemacht, da du dann sämtliche Gewinne realisierst und versteuern musst.

    Wenn Thesaurierer in der Ansparphase, dann auch in der Entnahmephase. Dann bist du auch deutlich im Vorteil

  • Ich denke du willst

    Vormonatsdepotwert*0.048/12

    und

    Quartalsanfangsdepotwert*0.0367/12*3

    rechnen

  • Ok ... scheint als hätte Google Sheets als Prozent formatierte Zeilen anders berücksichtigt, als ich das erwartet hatte.


    Jetzt entsprechen die Zahlen mehr meinen Erwartungen. Schade eigentlich.

    Ich ahne nicht, was Du da zusammenrechnest. An sich bin ich im spreadsheeten geübt, aber offensichtlich funktionieren Google Spreadsheets irgendwie anders. Für mich fallen etwa die Werte für das Endkapital vom Himmel; die zugehörige Rechnung finde ich nicht.


    Ein klarer Fehler ist die Tatsache, daß Du für die Abgeltungssteuer den Soli unterschlägst.

    Man darf sich ja quasi sicher sein, daß es den in 25 Jahren immer noch gibt, zur Finanzierung der Lasten der deutschen Einheit.


    Weiterhin erkenne ich nicht, wo Du den Anrechnungsfaktor von 70% für Aktienfonds berücksichtigst.


    Für die Vorabpauschale triffst Du keinerlei Annahme.


    Ein "Zinssatz" (gemeint ist vermutlich "Rendite") von 11% erscheint mir als recht sportlich.


    Nimm mir das nicht für übel: Ich kann aus dieser Tabelle eigentlich überhaupt nichts an Erkenntnissen entnehmen.

  • Zitat von Achim Weiss

    Nimm mir das nicht für übel: Ich kann aus dieser Tabelle eigentlich überhaupt nichts an Erkenntnissen entnehmen.

    Überhaupt nicht. Dafür bin ich ja hier. Ich werde sehen dass ich Deine Anregungen einarbeite und gebe Bescheid wenn das Update fertig ist.

  • Ok ... scheint als hätte Google Sheets als Prozent formatierte Zeilen anders berücksichtigt als ich das erwartet hatte. Abgesehen davon hat mein quartalsweise ausschüttender ETF in den Tabellen nur 3x im Jahr ausgeschüttet ^^.


    Jetzt entsprechen die Zahlen mehr meinen Erwartungen. Schade eigentlich.

    Ich glaube ehrlich gesagt dass da noch mehr Fehler sind. Wie schon gesagt entspricht Wert/100*(1+x) genau (1+x)% Rendite und nicht x% Rendite...

  • Ok ... Soli wird nun mit berücksichtigt. Die Teilversteuerung bei ETFs (70%) ... auch. Bei der Berücksichtigung des Steuerfreibetrages von 2000€ geht mir selbst inzwischen die Übersicht in den Formeln verloren ?(. Ich denke, ich führe das in Excel fort und baue mir 1, 2 Makros.


    Festhalten kann man dass die beiden Ansätze am Ende nahe beieinander liegen werden und letzten Endes:

    Zitat von Referat Janders

    Wichtiger als die Frage "thesaurierend oder ausschüttend" ist meiner Meinung nach die Frage, ob man den Sparplan durchhält und idealerweise kontinuierlich erhöht.

    Genau das :).


    Danke euch allen für eure Zeit!

  • Welche Teilversteuerung hast du eigentlich bei dem REIT angenommen?


    Das ist nämlich nicht so ganz eindeutig im Investmentsteuergesetz geregelt. Und aus diesem Grund darf man als deutscher Privatanleger keine Aktien französischer Immobiliengesellschaften an der Börse kaufen, weil sich Bafin und Emittent nicht einig sind, ob die nun als AG oder als REIT gelten. Mit US-Gesellschaften habe ich selber keine Erfahrungen.

  • Welche Teilversteuerung hast du eigentlich bei dem REIT angenommen?

    Da es sich um eine einzelne Aktie handelte, wäre ich vermutlich überhaupt nicht in den Genuss einer Teilversteuerung gekommen (gerne korrigieren wenn ich da falsch liege). Ich werde mich bezüglich entsprechender Immobilien-ETFs nochmal schlau machen.

  • Liebe Finanztip Community,

    ich nutze den Vatertag gerade meine langfristige Geldanlageplanung durchzurechnen und würde mich über ein paar Meinungen dazu freuen :).


    Ausgangslage: 25 Jahre Zeit einen Betrag anzusparen. Anschließend Wechsel in ausschüttende Kapitalanlage zur Rentenaufbesserung.

    TsTsTs,

    ich habe den Herrentag standesgemäß genutzt um 'Rendite' einzufahren. Gab reichlich Prozente (in den Hals). :D

    Ich würde mir an Deiner stelle den folgenden Satz einprägen: "Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen." - Blaise Pascal


    Deine grundsätzliche Idee ist völlig richtig: Vermögen aufbauen.

    Das war es dann aber auch.

    Schau Dir mal dieses Video an und versuche es zu verstehen:

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    Fazit: Excel ist schön und gut, aber als Sparplansparer reichen schon kleine Verschiebungen in der Renditereihenfolge und das Ergebnis sieht völlig anders aus.;)

    Damit müssen wir leben. Ein Lösung könnte z.B. sein einfach länger investiert zu bleiben. Musst Du wirklich nach 25 Jahren das ganze Kapital umschichten oder kannst Du nicht einfach in der Entnahmephase weiter investiert bleiben?

    Was Du über 25 Jahre lang gemacht hast, kann doch eigentlich nicht so falsch gewesen sein.


    Zum Thema Vermögensentnahme im Alter empfehle ich Dir einen intensiven Blick auf den Blog von Georg: https://www.finanzen-erklaert.…egory/entnahmestrategien/

    Dort findest Du viele möglichen Strategien um im Alter sicher Geld aus Deinem Vermögen zu entnehmen.


    Das Thema Thesaurierer vs. Ausschütter kommt immer wieder mal auf. Letztlich wird es nicht entscheidend für Deinen Anlageerfolg sein (siehe obiges Video zu Renditereihenfolge).;)

    Ich bin auch der Ansicht, man sollte möglichst jedes Jahr seinen Freibetrag ausschöpfen. Das kann man auch mit Thesaurieren machen.

    Und nun gibt es sogar wieder Zinsen, so dass ein Teil des Freibetrags dadurch ausgeschöpft wird.

    Zum Thema ab wann für Dich ein Ausschütter/Thesaurierer besser ist gibt es hier eine ausführliche Rechnung: https://www.etf4good.de/thesaurierend-vs-ausschuettend/

    Beschäftige Dich nicht zuviel mit solchen Nebenkriegsschauplätzen. Kümmere Dich Darum, dass Du Deinen Sparplan aufsetzt und siehe zu, dass Du Ihn möglichst jährlich erhöhst. Und in 20 Jahren kannst Du Dir dann langsam Gedanken darüber machen, welche Entnahmestrategie für Dich am Besten geeignet ist.

    Wer weiß. Evtl. willst Du ja später dann eine Leibrente abschließen und nimmst einen Teil des Vermögens dafür her.

    Erlege erstmal den Bären, bevor Du Dir darüber Gedanken machst, wie Du das Fell verteilst.;)