Kündigungsandrohung ING Girokonto

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe ihr könnt mir helfen. Ich habe den Brief anbei heute von der ING bzgl. meinem Girokonto bekommen. Darin teilen Sie mir mit, dass ich keine Umsatzsteuer mehr über mein Konto abrechnen lassen darf, weil es ein Privatkonto ist. Dieser Hinweis gilt für alle künftigen Buchungen mit geschäftlichem Bezug.


    Ich habe eine PV mit 5kWp auf dem Dach und mache jährlich meine Umsatzsteuererklärung. Die Umsatzsteuer bucht das Finanzamt dann im April von meinem ING Girokonto ab. Das ist seit 10 Jahren so. Außerdem bekomme ich monatlich einen Abschlag von meinem Netzbetreiber (= geschäftlicher Bezug..?). Ich bin aber Privatfrau und falle unter die Kleinunternehmerregelung.


    Darf die ING mir deswegen kündigen? Da werde ich doch bestimmt nicht die einzige sein...


    Danke für eure Hilfe.

  • Das N26 Geschäftkonto ist z.B. kostenlos und für so etwas recht geeignet.

    Danke dir. Ich werde mich heute mal informieren... Was mir bei N26 nicht so gefällt, dass alles nur über die App läuft. Auf der anderen Seite macht es echt keinen Sinn für dem "Umsatz" den ich mache auch noch monatlich eine Gebühr für ein Konto zu bezahlen... :rolleyes: Wenn du sonst noch ein Konto empfehlen kannst, bitte immer gerne! Danke :)

  • Andere Banken stören sich nicht dran.
    Hast Du der ING den hierzu zurückgeschrieben und die Kleinheit Deines Gewerbes dargestellt?

    Ja, meine Eltern sind bei der Postbank, da ist das (bisher) kein Thema. War es bei der ING ja die letzten 10 Jahre auch nicht... Wundere mich auch, warum sie jetzt plötzlich damit kommen. Habe ihnen auf jeden Fall gerade sehr freundlich geschrieben. Bin gespannt auf die Rückmeldung und werde euch berichten.

  • Grenke bietet auch ein Geschäftsgirokonto an, das in der Basisversion kostenlos ist. Da sind 50 beleglose Buchungen im Monat frei, was für den Zweck wohl reichen sollte. Es ist ja sowieso nicht verkehrt, die Einnahmen und Ausgaben für die Anlage getrennt abzuwickeln. Softwaretechnisch sind die an das System der Genossenschaftsbanken angeschlossen.

  • Wo ich noch nicht ganz schlau daraus werde ist ob das Konto nur für dir PV-Anlage genutzt wird oder ob es das "Alltägliche Girokonto" ist wo auch einkünfte aus nicht selbständigen Tätigkeiten eingehen.


    Wir haben in der Familie 3 PV-Anlagen, alle haben ING-Girokonten, aber da gat such seit Jahren niemand dran gestört weil dort auch Alltägliche Buchungen drüber laufen.


    Edit: Oder ist die Anlage als Gewerbe gemeldet?

  • Ich habe den Brief anbei heute von der ING bzgl. meinem Girokonto bekommen. Darin teilen Sie mir mit, dass ich keine Umsatzsteuer mehr über mein Konto abrechnen lassen darf, weil es ein Privatkonto ist. Dieser Hinweis gilt für alle künftigen Buchungen mit geschäftlichem Bezug.

    Da läuft wohl offensichtlich der ING-Computer frei. Dem fehlt offensichtlich ein Mensch, der ihn an der Leine hält.

    Ich habe eine PV mit 5kWp auf dem Dach und mache jährlich meine Umsatzsteuererklärung. Die Umsatzsteuer bucht das Finanzamt dann im April von meinem ING Girokonto ab. Das ist seit 10 Jahren so. Außerdem bekomme ich monatlich einen Abschlag von meinem Netzbetreiber (= geschäftlicher Bezug..?). Ich bin aber Privatfrau und falle unter die Kleinunternehmerregelung.

    Es dürften etliche Leute 5 kWP PV auf dem Dach haben, die sich ansonsten als Privatleute verstehen. In dieser Hinsicht bist Du allerdings ohne Frage Unternehmerin.


    Äh: Kleinunternehmerin und Mehrwertsteuer passen nicht so recht zusammen.

    Darf die ING mir deswegen kündigen? Da werde ich doch bestimmt nicht die einzige sein ...

    Prinzipiell darf sie das. Die üblichen Girokonten sind alle nur für den privaten Zahlungsverkehr gedacht. Ob man als Bank natürlich wegen vielleicht 20 Buchungen im Jahr einen Hermann machen sollte? Ich habe lange Jahre meinen kleinen Handel mit Computerteilen über ein ganz normales "privates" Girokonto laufen lassen. Die Bank hat dagegen nichts gesagt.

    Ich würde abwarten, was die ING Dir schreibt. Wenn in der Antwort nur der leiseste Anflug von "geschäftlichem Zahlungsverkehr" zu finden ist, wollte ich mein Konto schützen, dessen Nummer ich überall verteilt habe (Wer weiß denn schon, wo überall?).


    Ich würde für die paar geschäftlichen Buchungen dann irgendwo anders ein zweites Girokonto eröffnen, wobei ich darauf achten würde, daß es nichts kostet. Vielleicht gibt es sogar noch einen Bonus obendrauf. Mir hat gerade Consors 50 € geschenkt. :) Eine Pendelbuchung wäre für mich kein Hindernis, einen Gehaltseingang zu simulieren, kriegt man hin, ist aber ein unnötiger Aufwand. Deine "geschäftlichen Buchungen" überblickst Du, für diese die Kontoverbindung umzustellen, ist kein großer Aufwand.


    Die privaten Buchungen umzustellen (also mit dem privaten Girokonto umzuziehen) wäre vermutlich schwieriger. Irgendeinen seltenen Geschäftspartner vergißt man doch zu informieren. :(


    Die Welt geiert nach Äpps. Ich mag das zwar auch nicht, man kommt um die Dinger aber halt nicht herum. Für maximal 15 Buchungen im Jahr würde ich in diesen sauren Apfel beißen, wenn es sich nicht vermeiden läßt.


    Du erzählst uns sicher, wie es ausgegangen ist. Ich bin jedenfalls gespannt.

  • Wo ich noch nicht ganz schlau daraus werde ist ob das Konto nur für dir PV-Anlage genutzt wird oder ob es das "Alltägliche Girokonto" ist wo auch einkünfte aus nicht selbständigen Tätigkeiten eingehen.


    Wir haben in der Familie 3 PV-Anlagen, alle haben ING-Girokonten, aber da gat such seit Jahren niemand dran gestört weil dort auch Alltägliche Buchungen drüber laufen.


    Edit: Oder ist die Anlage als Gewerbe gemeldet?

    Hallo, nein, die Anlage ist nicht als Gewerbe gemeldet. Und ja, über mein Girokonto läuft alles (alle alltäglichen Buchungen) und eben auch die PV... Interessant, dass ihr (noch?) keine Mitteilung dazu bekommen habt. Das würde ja darauf hindeuten, dass sich die ING mein Konto explizit angeschaut hat... und es kein Computer war... :/

  • Okay, dann ist es in der Tat merkwürdig warum du angeschrieben wirst und wir (noch) nicht.

  • Ich bin aber Privatfrau und falle unter die Kleinunternehmerregelung.

    Äh: Kleinunternehmerin und Mehrwertsteuer passen nicht so recht zusammen.

    ich versteh nicht, was du damit meinst?

    Unternehmen rechnen normalerweise netto. Sie kaufen was und bezahlen darauf auch Mehrwertsteuer. Sie buchen das aber doppelt, in einer Liste den Warenwert, in einer zweiten Liste die darauf bezahlte MwSt. Wenn sie diese Ware verkaufen, verlangen sie vom Kunden den Verkaufspreis plus die darauf entfallende MwSt, aber sie buchen das wieder getrennt.


    Beispiel:

    Ein Händler kauft eine Ware für 100 € ein, bezahlt dem Lieferanten dafür aber 119 €, nämlich 100 € Warenwert und 19 € MwSt.


    Nun verkauft er die Ware einem Endkunden für 238 € (dem Endkunden muß man immer den Preis inklusive MwSt nennen!). In seiner Buchhaltung sind das 200 € Warenpreis plus 38 € MwSt.


    Dem Finanzamt zahlt er aber nicht diese 38 €, sondern nur 19 €, denn er hat ja selbst dem Vorlieferanten 19 € MwSt gegeben (Die nennt man Vorsteuer).


    Außerdem bezahlt er Steuer auf die 100 € Differenz zwischen Ein- und Verkaufspreis.


    Das ist nicht wirklich kompliziert, aber halt doch komplizierter, als wenn man mit Bruttopreisen rechnet. Kleinunternehmer rechnen normalerweise brutto ab, weil das weniger Buchungsaufwand ist. Das ist üblicherweise mit dem jeweiligen Finanzamt so vereinbart. Diesen Umstand bezeichnet man üblicherweise als "Kleinunternehmerregelung".


    Laß es uns an dieser Stelle nicht weiter vertiefen. Du fragst hier wegen Deines Kontos, nicht wegen Deines Finanzamts.

  • Sie wird auf die Kleinunternehmerregelung verzichtet haben und führt deshalb Umsatzsteuer ab ....

    Und sooo kompliziert wie dargestellt ist es nicht wirklich.

  • Ich weiß nicht, warum man sich unter den vielen Banken ausgerechnet so einen Skandalladen aussuchen sollte.

  • Ich weiß nicht, warum man sich unter den vielen Banken ausgerechnet so einen Skandalladen aussuchen sollte.

    Da kann ich jetzt nicht mitreden, kenne mich zu wenig aus. Bin halt schon ewig ("immer") bei der ING und Girokonto wechseln ist ein Aufwand.. Hatte damals, als sie das mit dem Geldeingang von 700 Euro im Monat eingeführt haben, kurz überlegt zu wechseln, aber dann haben ja alle anderen Banken nachgezogen. Bisher war ich eigentlich ganz zufrieden mit der ING..

  • ... Bisher war ich eigentlich ganz zufrieden mit der ING..

    Um Missverständnisse zu vermeiden, mit "Skandalladen" habe ich N26 gemeint, nicht die ING.