Ölheizung und "Leitplanken " ?

  • Wolfgang01

    Hat den Titel des Themas von „Ölheizung und "Leitplanlen " ?“ zu „Ölheizung und "Leitplanken " ?“ geändert.
  • Ölheizung = Auslaufmodell gilt doch noch immer.


    Aber hinsichtlich der Zeitschiene würde ich tatsächlich noch die paar Wochen abwarten bis das Gesetz durch ist und ggf. schon Erläuterungen vorliegen.

  • Noch mehr, fossil = Auslaufmodell gilt immer noch. Auf dem Land wird es in der Regel auf Wärmepumpe oder Holz hinauslaufen. Wobei unser Hauptort (ca 1000 Einwohner) seit ein paar Jahren auch ein kleines Wärmenetz hat

    Kann der Windpark am Ort keine E-Fuels herstellen, die man dann in der Ölheizung verfeuert? 8o

  • Den Vorschlag kannst du mal deinem lokalen FDP-Abgeordneten weiterleiten. Ich bin mir sicher, der wurde von der großen Politik noch nicht ausreichend gewürdigt


    Und die Windparks lassen wir doch besser in Norddeutschland ;)

  • Soweit ich das bei meiner Viessmann-Ölheizung sehe, kann man den Niedertemperaturkessel wahlweise mit Ölbrenner oder Gasbrenner betreiben. Sofern denn ein Gasnetz in Reichweite verlegt ist.

    Ausserdem kann man den fossilen Brenner als 33%-Spitzenlastabdeckung zu einer Wärmepumpe weiterverwenden.

  • Den Vorschlag kannst du mal deinem lokalen FDP-Abgeordneten weiterleiten. Ich bin mir sicher, der wurde von der großen Politik noch nicht ausreichend gewürdigt


    Und die Windparks lassen wir doch besser in Norddeutschland ;)

    Der soll mir erst die 101 Fragen von FfF an die FDP beantworten. (Da sind ein paar interessante Punkte dabei.)


    Wind gibt's nur nördlich des Mittellandkanals? Wenn "Lothar" 1999 am Boden auch im Schwarzwald alles abräumen konnte, dann sollte in 200m Höhe doch auch eine steife Brise wehen, oder nicht?

  • Hallo Wolfgang01,


    ich kann mich nur wiederholen, derzeit sind alle Medienberichte ungelegte Eier. Lassen Sie sich vom Gackern nicht nervös machen.

    Und wenn ich diese Berichte einmal glauben will, dann dürfte es die freie Entscheidung der kleinen Kommune sein, ob sie einen kommunalen Wärmeplan aufstellt oder nicht. Die Entscheidung trifft der Gemeinderat. Also bearbeiten Sie diesen in Ihre Richtung.


    Gruß Pumphut

  • dann dürfte es die freie Entscheidung der kleinen Kommune sein, ob sie einen kommunalen Wärmeplan aufstellt oder nicht.

    Ich hoffe nicht. Die sollten sich schon Gedanken machen, wie auch dort energetische Synergien ermöglicht werden. Wird und muss ja nicht der Fernwärmeausbau sein.

  • Bei bisher Ölheizung in kleiner Landgemeinde würden (in Unkenntnis der genauen Umstände) meine vorläufigen Überlegungen in Richtung Holz gehen.

  • Mit Holz wäre ich persönlich vorsichtig. Nicht nur, weil Holz politisch auf der Liste der eher unliebsamen Technik steht, sondern auch weil die Preise für Holz sicherlich deutlich steigen werden. Holz ist fast zu gut für die Umstellung einer Hochtemperaturheizung ohne weitere Maßnahmen geeignet. Dazu werden aktuell diverse Kohlekraftwerke auf Holz umgestellt, so viel Abfallholz kann es gar nicht geben.

    Rein auf die Heizung betrachtet, würde ich bei der Umstellung auf Holz auch überlegen, wie das Warmwasser erzeugt wird. Es macht wenig Sinn, im Sommer einen großen Pelletkessel anzufeuern, um 200l Wasser zu erwärmen.


    Bei der Betrachtung würde ich auch nicht vergessen, dass es eine reine Heizungsumstellung ohne Maßnahmen an der Gebäudehülle eher nicht geben wird. Die Sanierungspflicht für Bestandshäuser wird früher oder später kommen

  • Habe auch nicht behauptet, dass sich der Plan in "streiche Öl, setze Holz" erschöpfen würde.


    Es wird auf eine Kombination von verschiedenen Maßnahmen hinauslaufen.

    Wir kombinieren ja auch Tagesgeld und ETF. ;)

  • Mit Holz wäre ich persönlich vorsichtig. Nicht nur, weil Holz politisch auf der Liste der eher unliebsamen Technik steht, sondern auch weil die Preise für Holz sicherlich deutlich steigen werden. Holz ist fast zu gut für die Umstellung einer Hochtemperaturheizung ohne weitere Maßnahmen geeignet. Dazu werden aktuell diverse Kohlekraftwerke auf Holz umgestellt, so viel Abfallholz kann es gar nicht geben.

    Bisher waren fossile Brennstoffe billig - sie sind es übrigens noch heute. Insoweit hat es sich nicht gelohnt, viel Grips und Mühe etc. in einen sparsamen Umgang damit zu stecken. Die Preise haben sich vor gut einem Jahr sprunghaft verdoppelt - übrigens nicht das erste Mal! Aber sie sind noch bei weitem nicht hoch genug, daß sich ein echtes Umsteuern lohnen würde.


    Holz ist sicher keine allgemeine Lösung, auf dem Land allerdings mag das individuell anders aussehen. Dort wird Brennholz auch in Zukunft gut und billig verfügbar sein - und so ein Kaminofen hat ja nicht nur eine Heizwirkung, sondern er ist ja auch ein sehr angenehmes Heimkino, vor dem man gern mit einem Glas Rotwein sitzen mag.


    Auf jeden Fall ist er eine Rückfallebene, wenn die Wärmepumpe am Limit ist oder mangels Strom nicht tut.

    Rein auf die Heizung betrachtet, würde ich bei der Umstellung auf Holz auch überlegen, wie das Warmwasser erzeugt wird. Es macht wenig Sinn, im Sommer einen großen Pelletkessel anzufeuern, um 200l Wasser zu erwärmen.

    Im Sommer läßt sich das Brauchwasser am günstigsten durch eine Photovoltaik erwärmen, und dorthin geht ja auch der Trend.

    Bei der Betrachtung würde ich auch nicht vergessen, dass es eine reine Heizungsumstellung ohne Maßnahmen an der Gebäudehülle eher nicht geben wird. Die Sanierungspflicht für Bestandshäuser wird früher oder später kommen

    Schon jetzt fehlt es der öffentlichen Bauverwaltung an allen Ecken und Enden an Fachleuten. Ich sehe die Valenzen für eine Baupolizei schon jetzt nicht, umso weniger in der Zukunft.


    Es gibt bereits die Pflicht, die oberste Geschoßdecke zu dämmen (auch nachträglich). In der Realität kräht kein Hahn danach. Wären alle Häuser, bei denen diese vorgeschriebene Maßnahme noch nicht erfolgt ist, eines Nachts hell erleuchtet, wäre es hell im nächtlichen Deutschland.


    Als ich (aus anderen Gründen als der Energieersparnis) das Dach isolieren wollte, habe ich mir das Material dazu im Baumarkt gekauft. Da nimmt sich doch der Baumarktverkäufer die Unverschämtheit heraus, mich mit deutlichen Worten darauf hinzuweisen, daß das von mir gekaufte Material "nicht zulässig" sei. Die Dämmstoffdicke müsse nämlich mindestens 240 mm betragen und nicht nur 160 mm. Das geht den guten Menschen einen feuchten Kehricht an (mal ganz davon abgesehen, daß er die gewählte Konstruktion nicht kannte). Ich bin überzeugt davon, daß niemand je die Dämmstoffdicke im verbauten Zustand messen wird, ich bin auch überzeugt davon, daß es besser ist, 20 mm weniger Dämmstoff zu verbauen als "vorgeschrieben" und somit überhaupt mal zu isolieren, als den Bestandsschutz zu nutzen, nach dem 0 mm Dämmstoff weiterhin "zulässig" gewesen wären.


    Die "Heizwende" wird nicht ganz so einfach werden, wie sich das manche grüne Gemüter vorstellen mögen. Die "Verkehrswende", von der ja auch schon mindestens 20 Jahre schwadroniert wird, ist bisher ja auch noch nicht gekommen.

  • Hallo,

    Bei bisher Ölheizung in kleiner Landgemeinde würden (in Unkenntnis der genauen Umstände) meine vorläufigen Überlegungen in Richtung Holz gehen.

    Meine auch, besonders wenn es langfristig günstige Holzquellen gibt, bis hin zum eigenen Wald. Selbstverständlich sollte ein vernünftiges Maß an Dämmung und die PV- Anlage auch für die Warmwasserversorgung im Sommerhalbjahr dazugehören.


    Gruß Pumphut

  • Holz ist sicher keine allgemeine Lösung, auf dem Land allerdings mag das individuell anders aussehen. Dort wird Brennholz auch in Zukunft gut und billig verfügbar sein - und so ein Kaminofen hat ja nicht nur eine Heizwirkung, sondern er ist ja auch ein sehr angenehmes Heimkino, vor dem man gern mit einem Glas Rotwein sitzen mag.

    Man sollte beim "billigen Holz auf dem Land" aber nicht vergessen, dass Stückholz dreimal warm gibt. Einmal im Wald, einmal im Garten und einmal beim Verfeuern. Wenn man sich fertiges Kaminholz kauft, ist nichts mehr mit billig.

    Im Sommer läßt sich das Brauchwasser am günstigsten durch eine Photovoltaik erwärmen, und dorthin geht ja auch der Trend.

    Photovoltaik produziert Strom. Du meinst vermutlich Solarthermie, die ist schon wieder auf dem absteigenden Ast. Die Kombination PV und (Brauchwasser)wärmepumpe hat weniger Probleme mit ungenutzten Überschüssen.