Hallo, ich habe die Möglichkeit, dass ich mich für 12 Mindestvertragslaufzeit bei einem Arbeitspreis von etwa 27,86 Cent/kWh binden kann. Ich stelle mir die Frage, ob dies ratsam ist? Der Grundpreis läge lediglich bei 60 Euro pro Jahr.
Stromvertrag 1 Monat oder 12 Monate Vertragslaufzeit?
- Emil97
- Erledigt
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Hallo, ich habe die Möglichkeit, dass ich mich für 12 Mindestvertragslaufzeit bei einem Arbeitspreis von etwa 27,86 Cent/kWh binden kann.
Der Grundpreis läge lediglich bei 60 Euro pro Jahr.
Ich stelle mir die Frage, ob dies ratsam ist?
Klassische Spekulation.
Wenn Du damit rechnest, daß der Strompreis von der Tendenz her steigt, ist es für Dich vorteilhaft, einen Jahresvertrag mit Preisgarantie abzuschließen. Rechnest Du aber damit, daß der Strompreis weiter fällt, kommt es darauf an.
Mir schien der Preis schon im April gegenüber meinem Grundversorger so stark gefallen (mehr als 20%), daß ich einen Jahresvertrag abgeschlossen habe. Aus heutiger Sicht war das verfrüht, seitdem sind die Preise um weitere 10% zurückgegangen. Hätte ich einen Monatsvertrag abgeschlossen, hätte ich nun bereits schon wieder die Gelegenheit, zum billigeren Anbieter zu wechseln. Ob der Strompreis weiter fällt? Wer kann das schon wissen?
Die Leute schauen auf den Arbeitspreis wie das Kaninchen auf die Schlange. Dabei schlägt gerade bei geringem Verbrauch (Einzelperson?) der Grundpreis erheblich zu Buche, denn die Jahresrechnung ergibt sich ja zu Verbrauch * Arbeitspreis + 12 * Grundpreis (abzüglich ggf. Bonus). Ich verfolge die Tarife und schreibe sie mir in eine Tabelle. Neulich mal habe ich eine Extra-Spalte eingeführt: anteiliger Grundpreis pro kWh Verbrauch. Das sind bei mir zwischen 4 und 9 ct/kWh. Wow! Ich hatte mir so nicht vor Augen geführt, daß der Grundpreis anteilig so viel ausmacht. Seitdem mir das klargeworden ist, schaue ich die Tarife mit anderen Augen an und höre nicht mehr beim Arbeitspreis auf zu schauen.
Monats- oder Jahresvertrag?
Das kommt drauf an. Mit einem Monatspreis bist Du flexibler, kannst schneller auf Preissenkungen reagieren, aber auch Preissteigerungen kommen halt schneller bei Dir an. Mit einem Jahrespreis hast Du (theoretisch) ein Jahr Ruhe.
Vorteil seit kurzer Zeit: Auch ein Jahresvertrag verlängert sich nach dem ersten Jahr nur noch monatsweise statt wie früher gleich um ein weiteres Jahr.
Der Zeitpunkt im Jahr, zu dem Du einen Jahresvertrag abschließt, ist beim Strom einigermaßen egal, denn der Stromverbrauch bleibt übers Jahr einigermaßen konstant (anders als der Gasverbrauch, der saisonal stark wechselt).
Was Du nun machen sollst?
Keine Ahnung.
Prognosen sind immer schwierig, vor allem dann, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen.
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Achim Weiss Hab vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
Ich habe die Einschätzungen einiger Ökonomen im Hinterkopf, dass der Strompreis nicht mehr so günstig wird, wie wir diesen vor der Krise kannten. Ich hatte beispielsweise 07.2021 - 06. 2022 einen Arbeitspreis von circa 23 Cent/kWh. Nun würde ich einen Arbeitspreis von 27,86 Cent/kWh als durchaus akzeptabel ansehen, denn mit der Eskalation der Energiemärkte war ich kurzzeitig bei über 53 Cent/kWh. Der örtliche Grundversorger hat großzügig angekündigt, dass die Preise auf 31,90 Cent pro kWh sinken werden. Wenn ich den Grundversorger als Bezugspunkt für meinen Vertragsabschluss betrachte, dann sind die 27,86 Cent pro kWh ein sehr faires Angebot.
Du hast Recht, es bleibt alles sehr spekulativ. Selbstverständlich habe ich auch den Grundpreis im Blick, der bei meinem örtlichen Grundversorger bei 120 Euro pro Jahr liegt. Mein neuer Anbieter hat aufgrund eines Bonus im ersten Jahr lediglich ein Grundpreis von 62 Euro pro Jahr, damit lässt es sich leben.
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Ich habe die Einschätzungen einiger Ökonomen im Hinterkopf, dass der Strompreis nicht mehr so günstig wird, wie wir diesen vor der Krise kannten.
Prognosen sind immer schwierig, vor allem dann, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen.
Dieser Grundsatz gilt auch für Ökonomen und sonstige Experten.
Ich hatte beispielsweise 07.2021 - 06. 2022 einen Arbeitspreis von circa 23 Cent/kWh. Nun würde ich einen Arbeitspreis von 27,86 Cent/kWh als durchaus akzeptabel ansehen, denn mit der Eskalation der Energiemärkte war ich kurzzeitig bei über 53 Cent/kWh.
Das ist eine Betrachtung der Vergangenheit. Was sagt sie Dir für die Zukunft?
Der örtliche Grundversorger hat großzügig angekündigt, dass die Preise auf 31,90 Cent pro kWh sinken werden.
Ich vermag es nicht einzuschätzen, ob das großzügig ist.
Wenn ich den Grundversorger als Bezugspunkt für meinen Vertragsabschluss betrachte, dann sind die 27,86 Cent pro kWh ein sehr faires Angebot.
Ich weiß auch nicht, ob dieses Angebot "fair" ist. Generell verbiete ich mir den Begriff "fair" in Verbindung mit einem Angebot. Was soll das auch sein? Wer beurteilt, ob ein Angebot "fair" ist?
27,86 ct/kWh ist weniger als 31,90 ct/kWh, soviel ist klar. Wieviel das in Euro ausmacht, hängt vom Verbrauch ab.
Du hast Recht, es bleibt alles sehr spekulativ.
Du versuchst, einen Preis mit Logik zu erklären. Dieser Ansatz geht aber schon vom Prinzip daneben.
War das jetzt eine gute Entscheidung von mir, angesichts eines Angebots 20% unter Grundversorger einen Jahresvertrag abzuschließen, oder war es eine schlechte Entscheidung, weil der Preis danach um weitere 10% gefallen ist?
In der Rücksicht kann man das wunderbar ausrechnen, aber es gibt einem keine Richtschnur, wie man für die Zukunft agieren sollte.
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Hallo,
wenn ich die Preise lese, kann ich neidisch werden. Mein Grundversorger ruft noch ca. 55 ct/kWh auf und das günstigste Marktangebot liegt bei ca. 35 ct/kWh. Ursache, bei mir in der Gegend stehen die ganzen WKA und die Netzentgelte für deren Ausbau steigern meinen Strompreis. Also, falls sich die MPs der Windländer durchsetzen, sollten meine Vorschreiber ihre Schnäppchentarife sehr lange sichern.
Gruß Pumphut
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Wenn ich die Preise lese, kann ich neidisch werden. Mein Grundversorger ruft noch ca. 55 ct/kWh auf und das günstigste Marktangebot liegt bei ca. 35 ct/kWh.
20 ct/kWh Differenz. Ich würde das machen.
Bei mir in der Gegend stehen die ganzen [Windkraftanlage], und die Netzentgelte für deren Ausbau steigern meinen Strompreis. Also, falls sich die [Ministerpräsidenten] der Windländer durchsetzen, sollten meine Vorschreiber ihre Schnäppchentarife sehr lange sichern.
Warum tust Du es nicht?
Sind 35 ct/kWh bereits ein "Schnäppchen"?
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Kommt drauf an
Das ist wie mit der Laufzeit einer Baufinanzierung und am Ende Spekulation. Sonst würden es ja alle gleich machen
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Hallo,
war wohl missverständlich formuliert. Ich bin nicht beim Grundversorger; war nur als Vergleich.
Gruß Pumphut