Ungefährer Stromverbauch bei Mietwohnung?

  • Hallo,

    habe in Aussicht eine 55qm Wohnung, neu renoviert, in einem nicht so jungem Haus in der unter uns noch eine Wohnung ist. Sie hat eine elektirsche Fußbodenheizung und durchlauferhitzer. Wir sind 2 nicht allzu sparsame Menschen und darüberhinaus habe ich noch einen gaming rechner. Was meint ihr verbauchen wir ca jährlich so an KWH?

    LG

  • Sehr schwer zu sagen. Es hängt bei der Heizung stark von der Wärmedämmung und der gewünschten Raumtemperatur ab, beim Durchlauferhitzer wie lange ihr duscht und beim Gaming-Rechner, ob er jeden Tag und die ganze Zeit läuft. Gibt es Vormieter? Wie viel verbraucht ihr im Moment?

  • Ich hatte vor Jahren mal mit Durchlauferhitzer, aber ohne elektrische Heizung ca. 4000 kWh. Ohne Durchlauferhitzer sind es 1200 kWh.

    1200 kWh ist der Jahresverbrauch eines sparsamen Einzelwohners. Der Stromverbrauch eines Durchlauferhitzers ist sehr nutzungsabhängig; meistens rechnet man damit, daß ein elektischer Durchlauferhitzer den Stromverbrauch eines Haushalts um ein Drittel bis die Hälfte erhöht. Da warst Du also deutlich drüber.


    Auch Heizung ist sehr nutzungsabhängig, die Heizungsverbräuche aufeinander folgender Mietparteien können um den Faktor 2 auseinanderliegen.


    Immerhin: Der Gaming-Bolide trägt zur Heizung der Wohnung bei, nützlich im Winter, ärgerlich im Sommer.


    Eine elektrische Direktheizung ist bei unseren Strompreisen so ziemlich die teuerste Art zu heizen. Ich würde mal schätzen, der Threadstarter braucht in dieser Wohnung zwischen 5 und 10 MWh Strom (einschließlich Gaming-PC), die Stromrechnung dürfte in seinem Fall eine echte zweite Miete sein.


    Ich würde mir die Stromrechnung des Vormieters zeigen lassen.

  • 1200 kWh ist der Jahresverbrauch eines sparsamen Einzelwohners. Der Stromverbrauch eines Durchlauferhitzers ist sehr nutzungsabhängig; meistens rechnet man damit, daß ein elektischer Durchlauferhitzer den Stromverbrauch eines Haushalts um ein Drittel bis die Hälfte erhöht. Da warst Du also deutlich drüber.

    Alleine 1200, zu zweit 1400, auch im Lockdown, als 2 Laptops den ganzen Tag liefen. Sparsam höchstens dahingehend, dass die Elektrogeräte (außer Waschmaschine) relativ neu sind und die Beleuchtung fast ausschließlich LEDs sind.

  • Vom Vermieter oder Verkäufer bekommt ihr einen Energieausweis. Der dürfte euch einen Anhaltspunkt für den Heizstrom geben. Elektrische Fußbodenheizung wird aber tendenziell einen hohen Strombedarf haben, da aus einer kWh Strom nur eine kWh Wärme erzeugt werden kann. Darauf addiert ihr noch eine Pauschale fürs Warmwasser und euren bisherigen Verbrauch.


    1200 kWh ist der Jahresverbrauch eines sparsamen Einzelwohners.

    Ne. Wir waren jahrelang zu zweit immer im Bereich von 700-800 kWh in der Wohnung. LEDs verbrauchen kaum Strom, moderne Küchengeräte und Waschmaschine ebenfalls. Technischer Strom (z.B. Umwälzpumpe der Heizung) wird in Wohnungen meist über den Wärmepreis abgerechnet. 800W Gamingrechner oder Heimkino mit Monsterbildschirm hatten wir allerdings nicht

  • Alleine 1200, zu zweit 1400, auch im Lockdown, als 2 Laptops den ganzen Tag liefen. Sparsam höchstens dahingehend, dass die Elektrogeräte (außer Waschmaschine) relativ neu sind und die Beleuchtung fast ausschließlich LEDs sind.

    Allgemein taxiert man einen 1-Personen-Haushalt ohne elektrischen Durchlauferhitzer mit 1500 kWh/a; einen 2-Personen-Haushalt mit 2500 kWh/a.


    Die von Dir genannten 1200 kWh/a allein, vor allem aber die 1400 kWh/a zu zweit sind ein exzellentes Ergebnis. Das gleiche gilt für die von LebenimSueden genannten Zahlen. Was Strom kostet, ist die Erzeugung von Wärme. Ob man viel kocht und backt, macht beispielsweise einen erheblichen Unterschied.


    https://www.co2online.de/energ…romverbrauch-vergleichen/


    https://www.co2online.de/filea…el-tabelle-2023-print.jpg


    Unser Threadstarter kann solche Werte mit einer ohmischen Heizung und einem Durchlaufererhitzer aber niemals erreichen.

  • Allgemein taxiert man einen 1-Personen-Haushalt ohne elektrischen Durchlauferhitzer mit 1500 kWh/a; einen 2-Personen-Haushalt mit 2500 kWh/a.
    (...)

    Unser Threadstarter kann solche Werte mit einer ohmischen Heizung und einem Durchlaufererhitzer aber niemals erreichen.

    Ja, ich schrieb, dass die 1200 ohne Durchlauferhitzer und ohne strombetriebene Heizung sind.
    Die von dir angegebenen Werte sind etwa das, was auf den Stromrechnungen und in den Vergleichsportalen als Referenz angegeben ist.

    Egal in welchen Konstellationen ich gelebt habe, ich war immer deutlich unter diesen Werten. Kann mir auch nicht vorstellen, wie man diese Werte erreicht. Vielleicht mit alten Geräten, Halogenspots und einem riesigen Fernseher, der den ganzen Tag läuft...

  • Kann es sein, dass diese Daumenregeln einfach alt sind? Früher hatte man Glühbirnen, die brauchen etwa das Zehnfache von LEDs. Macht dann halt schnell mal 250W aufwärts für die Wohnzimmerbeleuchtung. So ein alter Herd mit fetten Stahlplatten braucht nicht nur ewig, bis er warm ist. Er heizt auch noch eine halbe Stunde nach und verschwendet entsprechend Energie. Das Essen an sich braucht die gleiche Energiemenge, aber der Induktionsherd verschwendet einfach viel weniger. Ähnliches für Kühlschrank, Waschmaschine, etc. Anno 1990 halte ich die Werte für ganz normale Leute durchaus für plausibel. Heute braucht es dazu schon Stromfresser wie Gaming-Rechner

  • Ich komme auch gerade so auf den "Referenzverbrauch", trotz Gaming-PC UND Durchlauferhitzer. Ich vermute aber auch, wir hier, die sich mit Finanzen beschäftigen, halten auch sonst ihre Ausgaben im Griff und sind daher ein Stück effizienter/sparsamer als der Durchschnitt.


    Fußbodenheizung mit Strom ist aber natürlich eine Hausnummer. Das kann ich schwer einschätzen. Auf jeden Fall ein Vorteil, dass unter Dir noch eine Wohnung ist.

    Ich kenne Wohnungen, da muss man praktisch gar nicht heizen, da die Bewohner unter und neben einem, gerne alles auf 25 Grad haben.

    Da jofa00 schon andeutet, dass er nicht sonderlich sparsam ist, wird er aber wohl eher in der Fraktion 25 Grad sein. Dann kann es sehr teuer werden!*



    *Und jetzt der 100%-Klischee Boomer-Kommentar, bitte nicht so ernst nehmen:

    Ich vermute die 00 im Nick ist das Geburtsjahr und dann gehört er (oder natürlich sie...) zu einer Generation die das Konzept von persönlichem Verzicht eh nicht begreift.

    Andererseits hat "JOhann FAbian" bei dem Namen ausreichend wohlhabende Eltern, die ihn da schon durchpampern werden... 8o :huh:

  • Kann es sein, dass diese Daumenregeln einfach alt sind?

    Würde ich so sehen, ja. Wie du schreibst, hat sich bei der Beleuchtung viel getan, bei Wäschetrocknern, (Induktions)Herd.

    Pantoffelheld - ich habe einen großen Kühlschrank und die Küche ist im Sommer relativ heiß. Geht trotzdem.

    Und vieles hängt vermutlich auch an der Frage, was man als "normal" ansieht. Ich halte es z.B. für normal, in einem Raum, in dem ich mich nicht aufhalte, das Licht auszuschalten oder die Heizung runterzudrehen (bzw. nutze elektronische Helferlein).

  • Ich schrieb, dass die 1200 ohne Durchlauferhitzer und ohne strombetriebene Heizung sind.
    Die von dir angegebenen Werte sind etwa das, was auf den Stromrechnungen und in den Vergleichsportalen als Referenz angegeben ist.

    Ich glaube den Vergleichsportalen die dort angegebenen Werte, so wie ich auch Dir den angegebenen Wert glaube.


    1500 kWh/a sind durchaus ein plausibler Wert für den Stromverbrauch einer Einzelperson, die Stromversorger kennen ja ihre Kunden. Wer es allerdings darauf anlegt, drunter zu kommen, auch deutlich drunter zu kommen, schafft das, ohne dafür auf den Kühlschrank verzichten zu müssen.


    Den Stromverbrauch eines Haushalts zu drücken, ist eigentlich nicht besonders schwer - so wie Geldanlegen nicht besonders schwer ist. Man muß noch nicht einmal täglich dahinter her sein, aber man muß sich sehr wohl der Sache bewußt werden und sich die Prinzipien verinnerlichen und danach leben. Man muß wissen, daß bestimmte Dinge verhältnismäßig viel Strom brauchen und die dann halt dosiert nutzen (in meinem Fall ist das ein konventioneller Wäschetrockner).


    Wer denkt (und handelt): "Macht nix, bei mir kommt der Strom aus der Steckdose!", der schafft das nicht. Ich könnte mir durchaus eine deutlich höhere Stromrechnung leisten, ich gehe primär aus weltanschaulichen Gründen sparsam mit allen Ressourcen um. Andererseits hat mir das - über viele Jahre praktiziert - beim Aufbauen von finanziellen Reserven geholfen. Wenn die Stromrechnung durch Sinn und Verstand beim Einsatz von Strom von 80 auf 40 Euro im Monat sinkt, bleiben Monat für Monat zusätzlich 40 Euro übrig, die man zur Seite legen kann. Im Jahr sind das dann schon 500 Euro.


    Auch beim Heizen kann man sich zurückhalten, dort aber weniger leicht als beim Haushaltsstromverbrauch.


    Ich habe bei der Renovierung eines bisher unbeheizten Gästeklos eine elektrische Heizmatte unter die Fliesen gelegt. 80 Watt pro qm, also 160 Watt insgesamt. Die macht morgens sehr wohl eine angenehme Wärme, aber sie braucht (wenn sie jede Nacht eingeschaltet werden würde) 1 kWh zusätzlich pro Tag zu den etwa 3 kWh, die aktuell durchlaufen. Das war mir zu viel, also bleibt die Heizmatte regelmäßig aus und wird nur im Sonderfall eingeschaltet.


    Ich würde eine Wohnung mit einer solchen Heizung vermutlich nicht anmieten.

  • 1500 kWh/a sind durchaus ein plausibler Wert für den Stromverbrauch einer Einzelperson, die Stromversorger kennen ja ihre Kunden. Wer es allerdings darauf anlegt, drunter zu kommen, auch deutlich drunter zu kommen, schafft das, ohne dafür auf den Kühlschrank verzichten zu müssen.

    Die mitteln das über alle Kunden, also auch über die mit Durchlauferhitzer und Stromheizung.

    Ich finde das dahingehend unglücklich (aus meiner persönlichen Perspektive), dass ich in diesen Vergleichen immer unter dem Durchschnitt bin und ich daraus keine Motivation ziehen kann, noch weniger zu verbrauchen.

    Auf der anderen Seite sind dann Dinge wie die Preisbremse, die sich auf 80 % des Verbrauchs bezieht für Leute, die ohnehin schon sparsam mit Energie umgehen, schwierig. Auf einen Verbrauch, der sich ohnehin schon am unteren Ende der Statistik befindet nochmal 20 % zu sparen, ist nach meinem Eindruck sehr, sehr mühsam. Ja, ich vermische Strom und Gas. Bewusst.


    Ich habe eine Weile probiert, unter diese 1200 zu kommen. Das würde vermutlich dann funktionieren, wenn ich täglich ins Büro fahre und dort warm esse und die Kaffeemaschine zu Hause nicht ständig läuft. Andererseits verbraucht mein Auto dann mehr Diesel und ich würde wohl häufiger Wäsche waschen müssen.

  • Du könntest mit dem Fahrrad ins Büro fahren und das Auto abschaffen. Beim Arbeitgeber die Zertifizierung auf fahrradfreundlichen Betrieb vorantreiben. Die für Goldstandard notwendige Dusche dann konsequent nur noch dort nutzen.

  • Du könntest mit dem Fahrrad ins Büro fahren und das Auto abschaffen. Beim Arbeitgeber die Zertifizierung auf fahrradfreundlichen Betrieb vorantreiben. Die für Goldstandard notwendige Dusche dann konsequent nur noch dort nutzen.



    Täglich 50 km. Da bräuchte ich schnell neue Hosen, wegen zunehmend muskelbepackter Oberschenkel.

    Wie man es macht, kostenlos ist es nicht.

  • 1500 kWh/a sind durchaus ein plausibler Wert für den Stromverbrauch einer Einzelperson. Wer es allerdings darauf anlegt, drunter zu kommen, auch deutlich drunter zu kommen, schafft das, ohne dafür auf den Kühlschrank verzichten zu müssen.

    Die mitteln das über alle Kunden, also auch über die mit Durchlauferhitzer und Stromheizung.

    Zumindest in der Tabelle, die ich verlinkt habe, ist das nicht so.

    Ich finde das aus meiner persönlichen Perspektive unglücklich, dass ich in diesen Vergleichen immer unter dem Durchschnitt bin und ich daraus keine Motivation ziehen kann, noch weniger zu verbrauchen.

    Armer schwarzer Kater!

    Sollen wir hier einen Wettbewerb anfangen?

    Auf der anderen Seite sind dann Dinge wie die Preisbremse, die sich auf 80 % des Verbrauchs bezieht für Leute, die ohnehin schon sparsam mit Energie umgehen, schwierig. Auf einen Verbrauch, der sich ohnehin schon am unteren Ende der Statistik befindet nochmal 20 % zu sparen, ist nach meinem Eindruck sehr, sehr mühsam.

    Das ist beim Sport eigentlich immer so: Als Sofakartoffel wird man schon mit wenig Training rasch besser, wenn man dann aber richtig gut ist, wird jede weitere Verbesserung richtig schwierig.

    Ich habe eine Weile probiert, unter diese 1200 zu kommen. Das würde vermutlich dann funktionieren, wenn ich täglich ins Büro fahre und dort warm esse und die Kaffeemaschine zu Hause nicht ständig läuft. Andererseits verbraucht mein Auto dann mehr Diesel und ich würde wohl häufiger Wäsche waschen müssen.

    Ich habe im letzten Jahr signifikant weniger Strom verbraucht als im vorletzten, weiß allerdings auch, woran das liegt. Im laufenden Jahr wird der Stromverbrauch nicht weiter heruntergehen, Sparpotential kann man jeweils nur einmal heben. Muß auch nicht, ist so schon ziemlich wenig.


    Wer lebt (und zwar so, wie man bei uns lebt), (ver-)braucht halt Strom. Die Leute auf dem Friedhof verbrauchen keinen. :)

  • Zumindest in der Tabelle, die ich verlinkt habe, ist das nicht so.

    Nach Wassererzeugung wird unterschieden, die Heizung ist nicht aufgeführt. Häufig wird das über einen eigenen Stromzähler laufen, dann ist der Heizstrom hoffentlich nicht in der Tabelle enthalten. In den letzten Jahren dürfte es aber auch mehr Fälle geben, in denen eine Wärmepumpe hinter dem Haushaltsstromzähler hängt. Die Preisunterschiede zwischen Wärme- und Haushaltsstrom sind mittlerweile recht gering und der zweite Zähler und Vertrag kosten auch Grundgebühren. Wir haben deshalb nur noch einen Zähler, das ist aller Wahrscheinlichkeit nach der günstigere Fall.


    die Stromversorger kennen ja ihre Kunden

    Weiß der Versorger die Haushaltsgröße?

    Und der Stromverbrauch, den der Versorger abrechnet, ist beim Eigenheim häufig nicht mehr das Gleiche wie der tatsächliche Verbrauch. Stichwort Photovoltaik

    Und kommt diese Tabelle wirklich mit Daten vom Versorger?

  • Weiß der Versorger die Haushaltsgröße?

    Und der Stromverbrauch, den der Versorger abrechnet, ist beim Eigenheim häufig nicht mehr das Gleiche wie der tatsächliche Verbrauch. Stichwort Photovoltaik.

    Und kommt diese Tabelle wirklich mit Daten vom Versorger?

    Streit um des Kaisers Bart.

    Man findet die genannten Werte an vielen Stellen im Netz, und ich halte sie auch für plausibel.

    Wir sind hier in einem Forum und nicht vor Gericht.