Geldanlage nach Lotteriegewinn

  • Hallo,


    bis vor kurzem musste ich mir um meine Geldanlage keine Sorgen machen. Es war für mich als Geringverdiener am Monatsende kein Geld zum Anlegen über.


    Dies änderte sich schlagartig am 27. Mai, als ich bei riner Lotterie einen mittleren zweistelligen Millionenhetrag gewann. Für mich eine schier unvorstellbare Summe.


    In der letzten Woche wurde mir nun das Geld überwiesen. Einen Tag später rief mich dann auch schon der Anlagechef meiner Bank, der mir sonst nie auf das Fell schauen konnte, an um mit mir eine Beratung durchzuführen. Ich fühlte mich überumpelt und lehnte erstmal ab.


    Mit dem Thema Geldanlage kenne ich mich nicht aus und brauche Unterstützung. Wie finde ich eine seriöse, kompetente Beratung, die mich nicht abzocken will. Haben Sie da Tipps?


    Ich will finanziell in einem Jahr nicht so darstehen, wie ich noch vor wenigen Wochen stand.

  • bis vor kurzem musste ich mir um meine Geldanlage keine Sorgen machen. Es war für mich als Geringverdiener am Monatsende kein Geld zum Anlegen über.


    Dies änderte sich schlagartig am 27. Mai, als ich bei einer Lotterie einen mittleren zweistelligen Millionenhetrag gewann. Für mich eine schier unvorstellbare Summe.

    Das wäre für die meisten von uns auch eine unvorstellbare Summe.

    In der letzten Woche wurde mir nun das Geld überwiesen. Einen Tag später rief mich dann auch schon der Anlagechef meiner Bank, der mir sonst nie auf das Fell schauen konnte, an um mit mir eine Beratung durchzuführen. Ich fühlte mich überumpelt und lehnte erstmal ab.

    Gute Idee!


    Niemand aus Deinem Umfeld was sagen! Je kleiner Du den Kreis der Mitwisser hältst, desto besser. Weiter zur Arbeit gehen, als wäre nichts gewesen. Dein Lotteriegewinn soll Dir zum Glück geraten und nicht zum Unglück wie bei Lotto-Lothar.


    Hier fragt öfter mal einer an, daß er nun endlich mit dem Geldanlegen anfangen will.

    Ich sage immer das gleiche: Laß Dir Zeit, lies Dich schlau, schau Dich schlau. Das gilt auch für Dich. Damit machst Du in jedem Fall nichts kaputt.


    Wenn der Betrag wirklich stimmt, übersteigt das die Möglichkeiten eines Forums, und auch das, was Finanztip empfiehlt oder auch Finanzfluss, ist eine Nummer zu klein.


    Kleine Privatleute wie wir (und wie Du vermutlich auch) überblicken vielleicht noch eine Million (schon das ist eine Menge Geld), aber nichts Achtstelliges.

    Mit dem Thema Geldanlage kenne ich mich nicht aus und brauche Unterstützung. Wie finde ich eine seriöse, kompetente Beratung, die mich nicht abzocken will. Haben Sie da Tipps?


    Ich will finanziell in einem Jahr nicht so darstehen, wie ich noch vor wenigen Wochen stand.

    Keine Sorge, das kriegst Du hin!

  • Einfach die FT-Seiten lesen und die passenden Videos von Saidi dazu anschauen. Wenn dann noch Fragen sind, hier fragen und dem Schwarmwissen das für dich Beste auswählen. Ein Plan wäre auch sinnvoll, soll eine Immobilie angeschafft werden oder erst einmal nur eine sinnvolle Anlage gemacht werden.

  • Stefan1973


    Mein herzlichen und aufrichtigen Glückwunsch ! (wenn die Story denn so stimmt, denn die Wahrscheinlichkeiten beim Lotto bzw. bei Lotterien für derartige Gewinnsummen sind halt, wie sie eben sind).


    Was mich leicht verwundert: Viele (eher wohl die meisten) Lotteriegesellschaften haben sog. "Lotto-Gewinner-Berater" (manche sollen gar nicht mal so schlecht sein), die, jedenfalls ab einer gewissen Gewinnsumme (Deinen "mittleren zweistelligen Millionenbetrag" - das waren ja immerhin roundabout 50 Mios. !? - würde ich auf jeden Fall darunter subsumieren), dem Gewinner schon vor spätestens aber mit der Gewinnauszahlung beratend zur Seiten stehen: Angefangen von einem vernünftigen sozialen Verhalten und psychologischen Umgang mit dem Gewinn bis hin zu Möglichkeiten einer sinnvollen Anlagestrategie unter Berücksichtigung der eigenen individuellen Situation.


    Nicht selten stellen die dann auch erste Kontakte zu seriösen und renommierten Adressen her (Banken, unabhängige Vermögensverwalter, Honorarberater usw.).


    Hat sich diesbezüglich bei Dir seitens der Lotteriegesellschaft niemand gemeldet ? Oder hast Du eine solche Beratung abgelehnt ?


    Sollte die Zahl in Deinem Namen (1973) mit Deinem Alter korrespondieren, dann wärst Du immerhin schon 50 Jahre "alt". Aber noch "jung" genug, um sich in aller Ruhe in das Thema einzuarbeiten. Oder das an (ausgewählte) andere zu delegieren.


    Reden würde ich darüber ansonsten eher (zunächst) mit niemand (kenne das von Leuten mit plötzlichen und unerwarteten hohen Erbschaften - und deren negativen Erfahrungen) und auch später nur mit wenigen Auserwählten. Und auch erstmal an meinem Leben, der Arbeit (als Geringverdiener) usw. nix ändern. Der (richtige) Weg sollte - in jeder Hinsicht - gut überlegt sein.


    Gutes Gelingen wünsche ich.

  • War der Lotto-Typ noch nicht da, der dich in solchen Fällen erstmal aufklärt?

    Hab nicht beim klassischen Lotto gewonnen sondern nei einer anderen Lotterie. Es lief alles per E-Mail und telefonisch ab. Das es solche Berater bei den Lotteeiegesellschaften gibt höre ich zum ersten Mal.

  • Ich merke, dass der Weg über das Forum wahrscheinlich nicht der richtige ist. Ich muss mir erstmal klar werden, was will ich überhaupt. Dann mir eigenes Wissen aneignen. Und dann nen seriösen unabhängigen Expertrn finden.


    Danke Ihnen

  • Muss man denn jeden Troll füttern?

    Nee.


    Siehe daher auch

    (wenn die Story denn so stimmt, denn die Wahrscheinlichkeiten beim Lotto bzw. bei Lotterien für derartige Gewinnsummen sind halt, wie sie eben sind).

    Aber: Für meinen Teil nehme ich erstmal jeden Menschen und seine Aussagen ernst und stelle da keinen unter Generalverdacht.


    Das klärt sich ohnehin meist dann recht schnell.

  • [Der sehr hohe Lotteriegewinn]

    Auf jeden Fall genung Cash für die fällige Steuerzahlung zurückhalten. Ansonsten kann man Millionen genausogut anlegen wie Tausender. Hierzuforum wird ein weltweiter ETF empfohlen, und kein Finanzverbrater.

    Lotteriegewinne sind in Deutschland steuerfrei (in USA beispielsweise nicht). Aber die Erträge sind zu versteuern.


    Die Steuerpflicht der Erträge dürfte aber nicht das primäre Problem des Threaderstellers sein.


    Warren Buffet hat sein Vermögen hauptsächlich in Berkshire Hathaway stecken, das ist streng genommen ein Aktienfonds. Man kann Beträge dieser Höhe sicher in einen ETF stecken. Selbst wenn der im schlimmsten Fall auf die Hälfte oder gar ein Zehntel seines Wertes abschmieren sollte, ist noch genug Geld übrig.


    Man muß halt die Nerven behalten, und das mag in der Situation nicht ganz einfach sein.

    Lotto-Lothar hat sein Lottogewinn letztlich sein Leben gekostet.

  • Hallo zusammen,

    ob viel oder wenig.

    Geld können Sie selbst.

    Die Videos von Saidi verschaffen Ihnen eine Basis.

    Darauf können Sie gut stehen.

    Wenn Sie wenig Übung haben können Sie alles wesentliche dort lernen.

    Der größere Teil gehört in einen AC Welt ETF

    wenn Sie mindestens 15 Jahre Zeit haben.

    Die Herausforderung ist dann passiv zu bleiben.

    Diese Selbstdisziplin ist wichtig zu lernen.

    Regelmäßig Finanztip lesen hilft.

    Weitere Übungen sind ggf. nötig.

    LG

  • Hab nicht beim klassischen Lotto gewonnen sondern nei einer anderen Lotterie. Es lief alles per E-Mail und telefonisch ab. Das es solche Berater bei den Lotteeiegesellschaften gibt höre ich zum ersten Mal.


    Hmm, ist ein wenig komisch, dass du dann so alleine gelassen wirst.

    Aber gut, dann ist es das Beste erst einmal nichts zu tun, es niemandem sagen und nebenbei erstmal einlesen. Alleine die Möglichkeiten auszuloten, die man hat, dauert Jahre, wenn man wirklich bei Null anfängt und man sieht dann auch nicht den Wald vor lauter Bäumen.


    Ja nachdem wie das Verhältnis zu deinem Bankberater ist kann es sinnvoll sein, sich mit diesem einmal zu treffen und zu hören, was er zu sagen hat. Dann hast du zumindest eine Person, mit der du darüber reden kannst. Auch wenn er dich dann weiterreichen wird (du bist ein wenig aufgestiegen in der Bank ;) ) hast du erst einmal jemanden mit dem du darüber reden kannst. Und das ist das Wichtigste in der der aktuellen Situation.

  • Hallo zusammen,

    ob viel oder wenig.

    Geld können Sie selbst.

    Die Videos von Saidi verschaffen Ihnen eine Basis ...

    ... Der größere Teil gehört in einen AC Welt ETF ...

    Dieses gebetsmühlenartige Mantra habe ich von Dir schon einige Male gelesen.


    Vorab: Mein Vermögen ist kein ganz kleines - an einem Video von Saidi habe ich mich noch niemals orientiert. In meinem Umfeld gibt es einigen Leute mit relevanten Vermögen - die kennen den Namen Saidi nicht mal - geschweige denn würden sie sich an Videos des Herren Saidi in Sachen ihrer Vermögensanlagen orientieren.


    Letzens habe ich mit einem Experten (tätig für den Bereich Research in einem renommierten Family Office) diskutiert.


    Um das mal stichwortartig zusammenzufassen:


    - An den Märkten kann man fast alles begründen, wenn man nur den passenden Zeitraum wählt

    - Die Erzählung (neudeutsch das Narrativ) "Aktienmärkte steigen mittel und langfristig immer" wird inzwischen als Glaubenssatz gehandelt

    - Manchmal wird auch darauf hingewiesen, daß Aktienbesitzer nur gute Nerven haben müßten

    - Je länger man sich mit den Finanzmärkten befaßt, desto mehr muß man da Zweifel anmelden

    - Schaut man z. B. mal auf die US-Renditen und den Dow von 1960 bis in die 80er Jahre da gingen die Renditen hoch und mit den Aktien (Dow) war kein Blumentopf zu gewinnen

    - Man könnte meinen, daß der Dow nur seitwärts lief und man das gut aushalten konnte,

    der Dow schwankte aber in dieser langen Zeit zwischen rund 550 und 1050 Punkten mehrfach hin und her

    - Verluste von wiederholt dennoch annähernd 50% binnen zweiter Jahrzehnte waren damals nicht Ausnahme sondern die Regel

    - Die Aktienrenditen standen jedenfalls über sehr lange Zeit (> zwei Jahrzehnte) in keinem Verhältnis zum Risiko

    - Eine Wende kam dann erst mit einer langen Zeit (40 Jahre) fallender Renditen (teilweise in den letzten 15 Jahren auch orchestriert von den Notenbanken mit signifikanten bis massivsten Eingriffe in die Märkte)

    - Das Big-Picture könnte sich wieder ändern (Stichworte: Inflation, Demographie, DE-Globalisierung, Dekarbonisierung, Defence sprich Ausgaben für Verteidigung - um nur einige Stichworte zu nennen)


    Derart standardisierte, holzschnittartige und noch dazu apodiktisch vorgetragene Empfehlungen (wie die Deine s. o. beispielsweise "der größere Teil gehört in einen AC Welt ETF") - wenn denn die Story mit dem Lotteriegewinn überhaupt stimmt - noch dazu an einen Unbedarften (bislang Geringverdiener), bei einer doch relevanten Summe und auch schon im leicht fortgeschrittenen Alter (was das Anleger-Leben betrifft sprich vermutlich schon 50 Jahre alt), scheinen mir etwas arg leichtfertig (fast könnte man geneigt sein von fahrlässig zu sprechen).


    Zudem bleibt dabei jeder weitere Aspekt komplett außen vor. Bei der Summe ("mittlerer zweistelliger Millionenbetrag) könnte man auch ganz aufhören das "Spiel zu spielen", weil man es schlicht "schon gewonnen" hat - um nur ein Beispiel zu nennen.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Und dann nen seriösen unabhängigen Expertrn finden.

    Und das dürfte der schwierigste Teil des Unterfangens werden ;)

    Deinem Bänker läuft vermutlich schon der Sabber aus den Mundwinkeln, und bei anderen, seriösen Experten, dürfte es ähnlich laufen.

    Meiner Ansicht nach, und dabei rede ich nicht wie der Papst vom Eheleben, ist zunächst und in keinster Weise Eile geboten.


    Beim Thema Geld geht es meiner Ansich nach darum, die Fragen vom "Wovon lebe ich heute, wovon lebe ich morgen und wovon lebe ich übermorgen?" hinreichend zu beantworten. Dazu und insbesondere im Zusammenhang mit einem doch recht ordentlichen Vermögen gehört auch die Antwort auf die Frage "Wie will ich leben?" (im Sinne von life style) erarbeitet.


    Wenn Antworten wenigstens rudimentät vorliegen, kann man dann auch in aller Ruhe mit dem Geld beginnen zu 'arbeiten'. Reiche investieren bekanntlich einen Großteil ihres Vermögens in Sachwerten an. Das können Immobilien sein. Hier gilt es aber zu bedenken, dass die Renditen (Mietrenditen) derzeit kaum die Teuerungsraten kompensieren. Ferner fallen Zeit und Kosten an, um die Immobilien zu verwalten oder sie verwalten zu lassen.

    Auch unterliegen Mieteinkünfte der Versteuerung mit dem persönlichen Steuersatz, oder denen einer Kapitalgesellschaft... Aktiengewinne, so man sie denn erzielt (realisiert), werden 'pauschal' besteuert. Aber egal, Aktien (auch Aktien-Fonds oder Aktien-ETFs) sind mMn etwas pflegeleichter und vermutlich nicht deshalb auch von den etwas reicheren Invstoren bevorzugt. Auch egal, jedenfalls zurzeit.

    Wie du letztlich dann dein gewonnenes Vermögen auf Cash und Sachwerte aufteilen wirst, und bei welchen Instituten du Kunde werden wirst, spielt jetzt keine Geige.


    Wenn du weitere Fragen hast, frage einfach. Hier im Forum lesen und schreiben neben Otto-Normalos (was ich in keinster Weise despektierlich meine) auch 'eine handvoll Leute', die selbst über ordentliche Netto-Vermögen verfügen und dir den einen oder anderen Tip geben können... im Zweifel außerhalb der Öffentlichkeit, also per PN, wenn dir dies lieber sein sollte.


    Gruß

    John

  • Bei der Summe ("mittlerer zweistelliger Millionenbetrag) könnte man auch ganz aufhören das "Spiel zu spielen", weil man es schlicht "schon gewonnen" hat - um nur ein Beispiel zu nennen.

    Wenn man mehr Geld hat, als man im Rest des Lebens ausgeben kann, sollte man das ganze ziemlich entspannt angehen können. Auch nach einem Börsencrash bleibt von dem Lottogewinn noch mehr als genug zum Leben. Somit tuts auch ein simpler Entnahmeplan auf das Depot, wenn man nicht mehr arbeiten möchte. Oder als Perspektive die Rente mit 60.


    Bei jeder Art von Vermögensberatung sollte man immer kritisch hinterfragen, wieviel der Berater im Jahr für sich abzweigt. Bei einem zweistelligen Millionenbetrag kommt da selbst bei einer Beteiligung im Prozentbereich nämlich reichlich viel zusammen.


    Wie man es nicht machen sollte, kann Boris Becker vielleicht verraten.

  • Der größere Teil gehört in einen AC Welt ETF

    wenn Sie mindestens 15 Jahre Zeit haben.

    Diese Aussage ist ohne Begründung einfach nicht richtig.

    Der Grund für Saidi und Co diese Gebetsmühle zu rollen ist die Zielgruppe junger Kleinanleger mit wenig Kapital. Wer jung ist, wenig Kapital hat und im Ruhestand trotzdem finanziell gut dastehen möchte, hat wenig andere Optionen als sein Geld risikoreich in den Aktienmarkt zu stecken und auf lange Sicht auf das Beste zu hoffen.

    Wenn man aber gar nicht auf hohe Renditen angewiesen ist und das Kapital so hoch ist, dass einem auch die Inflation keine Sorgen bereiten muss, braucht es gute Gründe, warum man sein Kapital den Risiken des Aktienmarktes aussetzen sollte.

  • Hab nicht beim klassischen Lotto gewonnen sondern nei einer anderen Lotterie. Es lief alles per E-Mail und telefonisch ab.

    Ich merke, dass der Weg über das Forum wahrscheinlich nicht der richtige ist.

    Ja wenn denn auch gar keiner fragt, bei was für einer tollen Lotterie der Stefan da gewonnen hat ist es auch wirklich kein Wunder, wenn der bei uns nach so kurzer Zeit nicht mehr mitspielen will.