Wie verdient finanzen.net zero Geld?

  • Liebe Community,


    finanzen.net zero versucht einem zu erklären, wie sie Geld verdienen, wenn man ein Depot bei ihnen eröffnet. Und ich verstehe es trotzdem nicht. Mag mir jemand das nochmal in einfachen Worten erklären?

    Angeblich zahlen Banken, "Market Maker" und "Produkthersteller" Geld an finanzen.net zero, wenn sie im Auftrag von finanzen.net zero Aufträge ausführen. Wieso sollten sie dafür Geld zahlen?

    Ich muss zustimmen, dass dieses Geld bei finanzen.net zero bleibt und ich es nicht zurückverlangen kann. In welchem Szenario könnte ich das denn?

  • Liebe Community,


    finanzen.net zero versucht einem zu erklären, wie sie Geld verdienen, wenn man ein Depot bei ihnen eröffnet. Und ich verstehe es trotzdem nicht. Mag mir jemand das nochmal in einfachen Worten erklären?

    Angeblich zahlen Banken, "Market Maker" und "Produkthersteller" Geld an finanzen.net zero, wenn sie im Auftrag von finanzen.net zero Aufträge ausführen. Wieso sollten sie dafür Geld zahlen?

    Ich muss zustimmen, dass dieses Geld bei finanzen.net zero bleibt und ich es nicht zurückverlangen kann. In welchem Szenario könnte ich das denn?

    Du fragst gerade sinngemäß warum es Verkaufsprovisionen gibt. Einfache Anwort: weil sonst der Kauf nicht stattgefunden hätte.


    GETEX zahlt Finanzen Zero eine Provision, weil der Kunde ausschließlich dort über GETEX handeln kann. Würde er bei bspw. Flatex handeln, könnte er auch XETRA, Tradegade oder etwas andere nehmen. Ergo hat GETEX ein Interesse daran, Finanzen Zero eine Provision zu zahlen.


    Die Frage, die du dir also stellen musst, ist nicht, wie Finanzen Zero sein Geld verdient, sondern GETEX. Denn das System wird am Ende durch dich finanziert.

  • finanzen.net zero versucht einem zu erklären, wie sie Geld verdienen, wenn man ein Depot bei ihnen eröffnet. Und ich verstehe es trotzdem nicht. Mag mir jemand das nochmal in einfachen Worten erklären?

    Angeblich zahlen Banken, "Market Maker" und "Produkthersteller" Geld an finanzen.net zero, wenn sie im Auftrag von finanzen.net zero Aufträge ausführen. Wieso sollten sie dafür Geld zahlen?

    Lesetip:

    https://www.dasinvestment.com/…verbot-in-der-eu-ab-2026/


    Eigentlich auf jedem Handelsplatz gibt es einen sog. "Spread", also einen Unterschied zwischen einem Geldkurs (also dem Kurs, zu dem Papiere einem Kunden verkauft werden, der Geld hat) und einem Briefkurs (also dem Kurs, zu dem Papiere von einem Kunden angekauft werden). Den Unterschied zwischen beiden nennt man "Spread", er ist, wenn Du so willst, der Lohn des Händlers.


    Wenn der Händler will, daß man speziell bei ihm kauft, könnte er der Bank, die ihn beauftragt, die also zwischen dem Händler und dem eigentlichen Kunden steht, etwas von seiner Marge abgeben. Das geschieht tatsächlich, man nennt solche Zahlungen beispielsweise "Kickback" oder halt "Payment for Order Flow". Dem Kunden gegenüber wird simuliert, daß ihn die Order nichts kostet, in Wirklichkeit wird ihm der Preis für die Order letztlich im Kurs seines Kaufes untergeschoben.


    Die EU will diese Praxis unterbinden; den deuschen Neo-Brokern bleibt eine Galgenfrist bis 2026.

    Ich muss zustimmen, dass dieses Geld bei finanzen.net zero bleibt und ich es nicht zurückverlangen kann. In welchem Szenario könnte ich das denn?

    Der Preis für die Order ist momentan nicht sauber deklariert. Man simuliert Dir als Kunden gegenüber, daß die Order kostenfrei wäre, dabei steckt die Einnahme der Bank im Kurs. Da könnte schon ein Kunde daherkommen und sagen: "Das geht so nicht! Man hat mir zugesagt, daß die Order nichts kostet, also steht die Rückvergütung dem Kunden zu, also mir."


    Halbseidene Sache. Ich finde es gut, daß diese Praxis verboten wird.

  • Interessant zum Thema "Payment for Order Flow" sind die Ergebnisse dieser BaFin-Studie:

    Zitat

    In ihrer Studie kommt die BaFin zu einem differenzierten Ergebnis:

    • Für Kundenaufträge mit kleineren Volumina ist die Ausführung über PFOF-gewährende Handelsplätze überwiegend vorteilhaft. Denn sofern Transaktionskosten berücksichtigt wurden, waren die Ergebnisse für Kunden mehrheitlich besser als an den Referenzmärkten.
    • Bei höheren Transaktionsvolumen und niedrigerer Liquidität an den Referenzmärkten zum Zeitpunkt der Auftragsausführung gingen diese Vorteile jedoch verloren.

    Soll heißen: Im Direkthandel über gettex, Lang & Schwarz, Tradegate etc. hast du vermutlich einem minimal größeren Spread, der dir deine "kostenfreien" Orders ermöglicht. Bei kleineren Handelsvolumen hast du davon jedoch einen Vorteil, da du keine direkten Ordergebühren zahlst. Bei größeren Volumen kann dich der größere Spread aber teurer kommen, weshalb du dann besser mit direkten Gebühren über eine richtige Börse wie Xetra handeln solltest.


    Letztendlich wird durch das PFOF-Verbot mehr Transparenz geschaffen, was grundsätzlich gut ist. Allerdingts wird es bei kleinen Handelsvolumen zukünftig wohl etwas teurer werden. Aber das hält sich sicherlich in Grenzen. SC ermöglicht beispielsweise bereits den Handel über Xetra für 3,99 Euro pro Trade plus 0,01 % Handelsplatzgebühr. Das ist immer noch weitaus günstiger als bei einer Direkt- oder Filialbank.

  • Danke für eure Antworten! Wenn ich das richtig verstanden habe, dann finanziere ich finanzen.net zero im Endeffekt darüber, dass ich darüber zu schlechteren Kursen ein- oder verkaufe, als vielleicht möglich gewesen wäre, wenn ich direkt an Börsen gehandelt (und vorher Börsen miteinander verglichen) hätte. Mir war zuvor nicht klar, dass es an der Stelle überhaupt einen Spread gibt, sondern erwartete, dass sich die Börsen und Händler immer über Gebühren finanzieren - deshalb auch die Frage, warum sie einem vorgeschalteten Händler etwas dafür zahlen sollten.

    Heißt das dann, wenn ich ein Wertpapier kaufe, geht dessen Wert in meinem Depot notwendigerweise instantan runter, weil ich es ja nur zu einem schlechteren Kurs verkaufen darf (wegen Spread)?