Aktiv gemanagte Fonds auflösen | Neues Depot mit ETF's?

  • Hi Zusammen,

    kurze Frage. Ich habe ein Depot bei der FFB. Das Depot bei der FFB hat mir ein Berater während der Schulzeit erstellt. Das Gebührenmodell ist sehr intransparent gestaltet.


    Bei der FFB habe ich 4 aktiv gemanagte Fonds.


    AI LEADERS

    A2PF0M


    DWS ESG INVESTA

    847400


    DWS VERMÖGENSBILDUNGSFOND I LD

    847652


    FIDELITY FUNDS | GLOBAL TECHNOLOGY

    921800


    Nun habe ich festgestellt, dass ich pro Jahr am Ende Kosten von über 2% (auf Jahresdurchschnitssbestand) habe, die meine Rendite erheblich schmälern. Dies setzt sich zusammen aus Kosten für Kauf / Kosten für Halten / Kosten für Verkauf / Depotgebühr, ...


    Gerne würde ich nun mein Depot bei der FFB auflösen und die Beträge in ETF’s stecken z.B. bei Scaleable Capital oder der ING Diba.


    Wenn ich jetzt alles auf einmal verkaufe, werden eine Menge Steuern fällig. Auf der anderen Seite möchte ich keinen Monat länger diese hohen Gebühren zahlen.


    Daher meine Fragen:

    Was haltet ihr von diesen Fonds?

    Welches Vorgehen würdet ihr mir in der Situation empfehlen?


    Danke!

  • https://de.wikipedia.org/wiki/FBB :/


    Wenn Du da weg willst, geh weg.


    1000 Eur Freibetrag sind ja auch nicht mehr so viel wenn es 3,5% auf Tagesgeld gibt sind. Die sind allein damit schon bei "nur" 30.000 aufgebraucht.

    Wenn Du aber sonst keine Kapitalerträge hast und Dein Depot nicht sooo groß ist (alles Dinge, die wir nicht wissen), kannst Du natürlich auch die Hälfte dieses Jahr abstoßen und den Rest im Januar.

    Wenn Du da weg willst, würde ich das Ganze aber nicht wegen ein paar hundert Euro Steuerersparnis auf mehrere Jahre ziehen. zumal dann sicher auch die Gebühren die Steuerersparnis wegfressen.

  • Ich vermute, dass die Kosten zu einem Großteil durch die aktiven Fonds entstehen (und nicht nur durch die FBB (was immer das ist)). Wenn deren Kosten auch sehr hoch sind, wäre das natürlich der schnelle Weg.

  • Um etwas Transparenz reinzubringen. 18k Gewinn über das gesamte Depot und gesamte Laufzeit.

    ca. 1300€ Gebühr / Jahr. Diese Gebühr finde ich schon extrem hoch....

  • Woher weißt Du das? Von den jährlichen Kostenausweisen, die Dir ins Haus flattern?

    Das Wichtigste zuerst: Mach nicht zuviel auf einmal.


    Dich stören die Gebühren. Dich stören die Steuern. Du hast keine Meinung zu Deinen Fonds.


    Ein Rundumschlag in solcher Situation ist meist nicht günstig.


    Spesen sind auf immer weg, es ist daher eine gute Idee, Spesen möglichst zu vermeiden.


    Depots bei den gängigen Discountbrokern sind im allgemeinen für den Kunden kostenfrei. Noch besser: Verschiedene Anbieter zahlen sogar Neukundenprämien (etwa die Consorsbank und Maxblue, Liste vermutlich nicht vollständig). Das heißt: Du könntest bei einem der üblichen Verdächtigen ein Depot eröffnen (oder auch bei zwei Verdächtigen zwei) und Deinen Bestand dorthin übertragen lassen. Die Übertragung darf nichts kosten, kann aber dauern. Sie soll zwar dem Gesetz zufolge in 3 Wochen durch sein. Meine letzte Depotübertragung hat 8 Wochen gedauert.


    Es gibt die Klasse der Discount-Broker (z.B. comdirect, consorsbank, DKB, ING ...). Häufig hast Du bei diesen Banken auch die Option auf ein Girokonto (das dann auch nichts kostet, aber ggf. Neukundenprämie bringt). Diese Banken verlangen aus unserer Sicht mittlere Transaktionskosten, günstiger als herkömmliche Banken, höher als Neo-Broker.


    Billiger als Discount-Broker sind Neo-Broker wie etwa Scalable Capital oder Trade Republic. Die sind nochmal billiger von den Transaktionskosten, sie bieten aber teilweise weniger Leistungumfang als die Discount-Broker.


    Bevor Du Dich grämst: Du brauchst Deine Bank nicht zu heiraten. Man kann eine Bank wechseln, und man kann auch Konten bei mehreren Banken haben.


    Hast Du denn schon ein Tagesgeldkonto? Wenn nein, leg Dir mal eins zu! Wenn Du noch nicht viel Erfahrung in Gelddingen hast, dürfte es einfacher sein, das erste eigene Depot und das erste Tagesgeldkonto bei der gleichen Bank zu haben.


    Mach Dir erstmal keinen Kopf über die Steuern! Steuern werden fällig, wenn Du was verkaufst (und mit der Anlage Gewinn gemacht hast). Wenn Du ansonsten nicht viel verdienst, ist der Steuersatz niedrig ("Günstigerprüfung"), auch mußt Du keineswegs Deine Wertpapiere verkaufen, wenn Du zu einer anderen Bank gehen willst. In dem Fall überträgst Du Deine Papiere.


    Ich würde meine Papiere erstmal nicht anfassen (außer sie zu einer anderen Bank zu übertragen). Lies Dich ein, bilde Dir selbst eine Meinung, brich nichts übers Knie.


    ETFs sind preisgünstig und einfach, aber ein Allheilmittel sind sie nicht. Es mag durchaus sinnvoll sein, Deine Papiere erstmal zu behalten. Oder vielleicht das eine zu behalten und das andere zu verkaufen. Generell kann man sagen, daß man vom Hin- und Herhandeln nicht reich wird. Liegenlassen ist die erfolgversprechendere Strategie.


    Viel Erfolg!

  • Um etwas Transparenz reinzubringen. 18k Gewinn über das gesamte Depot und gesamte Laufzeit.

    ca. 1300€ Gebühr / Jahr. Diese Gebühr finde ich schon extrem hoch....

    Naja, bei einer Laufzeit von einem halben Jahr ist Gewinn/Kosten sehr Gut. Bei 20 Jahren katastrophal.


    Wenn Du da 2 Millionen liegen hast, finde ich 1300 Eur nicht wild, dann würde mir eher die Perormance Sorgen machen, wenn da 10.000 liegen sind die Kosten der Hammer.


    Du siehst: Zu mehr als stammtischlichen "Boah ist das teuer" kommen wir so nicht. ;)


    PS: Will mich wirklich niemand erleuchten was FBB ist?

    Frankfurter Filial Bank?

    Französische Finanzbörse?

    Fisch-Fridas Bude?

  • Die Kosten sind wie folgt aufgeteilt:


    Kosten für den Kauf von Investmentfondsanteilen (einmalig): 220€

    Kosten für das Halten von Investmentfondsanteilen (laufende): 1107,20€

    Kosten für den Verkauf von Investmentfondsanteilen (einmalig): 8,00€


    --> also die Hauptkosten fallen an durch das Halten der Fonds.


    FFB = FIL Fondsbank GmbH


  • Gemanagte Fonds haben Kostenquoten um die 1,5%. Wenn Du ein Vermögen von 58 T€ hast, sind 1000 € ja einigermaßen diese Größenordnung. Wenn der jeweilige Fondsmanager so toll ist, wie er es für sich in Anspruch nimmt, dann holt er diese Kosten durch eine Überrendite für Dich heraus. :)


    Heißt: Häng Dich nicht an diesen Prozentsatz, sondern vergleiche die Wertentwicklung des betreffenden Fonds mit der Wertentwicklung vergleichbarer Fonds. Wenn Dein Fonds den anderen davonzieht wie eine Rakete, kannst Du viel (implizite) Gebühren zahlen und machst immer noch ein gutes Geschäft.


    Depotkosten sind ein anderer Schnack. Die kann man einfach vermeiden (und sollte es in meinen Augen auch).


    Tendenziell sind aktive Fonds teuer und auch nicht besser als ETFs. Insoweit würde ich mich von der Tendenz her von aktiven Fonds trennen wollen, um diese Kosten zu sparen. Aber halt nicht ruckartig. Und ich werde einer Anfängerin, die Du zu sein scheinst, auch kein forciertes Umstrukturieren ihres Depots anraten.

  • Danke.


    Laut Preisverzeichnis der Bank kostet das Depot maximal 50 Eur/Jahr. Ich nehme also an, dass die laufenden Kosten sich auf die interne Fondsverwaltung beziehen (die liegen bei ca 1,5% jährlich)

    Du sparst also nicht viel, wenn Du die bestehenden Fonds zu einem Neobroker umziehst. Deine Hauptüberlegung sollte also sein: Glaubst Du das ETFs ähnlich gut oder besser performen bei einem Bruchteil der Kosten?


    Ein weiterer bedenlenswerter Punkt könnte sein:

    Möchtest Du Dich von dem "Berater" (und Deinem jüngeren selbst) emanzipieren, indem Du alte Zöpfe abschneidest und Dich selbst kümmerst?


    Nebenfrage: Da Du 200 Eur Gebühren für den Kauf weiterer Anteile bezahlt hast, würde ich zuerst anfangen zu überlegen, ob Du da wirklich weiter Geld einzahlen möchtest.

  • Heißt: Häng Dich nicht an diesen Prozentsatz, sondern vergleiche die Wertentwicklung des betreffenden Fonds mit der Wertentwicklung vergleichbarer Fonds. Wenn Dein Fonds den anderen davonzieht wie eine Rakete, kannst Du viel (implizite) Gebühren zahlen und machst immer noch ein gutes Geschäft.

    Den Tipp muss man aber mit dem Sternchen versehen, dass die Überperformance der letzten Jahre nicht viel zur Überperformance der Zukunft aussagt. Insbesondere, wenn wir davon reden, dass der Fondsmanager jedes Jahr deutlich über einen Prozentpunkt gegenüber dem ETF rausholen muss.

  • Heißt: Häng Dich nicht an diesen Prozentsatz, sondern vergleiche die Wertentwicklung des betreffenden Fonds mit der Wertentwicklung vergleichbarer Fonds. Wenn Dein Fonds den anderen davonzieht wie eine Rakete, kannst Du viel (implizite) Gebühren zahlen und machst immer noch ein gutes Geschäft.

    Den Tipp muss man aber mit dem Sternchen versehen, dass die Überperformance der letzten Jahre nicht viel zur Überperformance der Zukunft aussagt. Insbesondere, wenn wir davon reden, dass der Fondsmanager jedes Jahr deutlich über einen Prozentpunkt gegenüber dem ETF rausholen muss.

    Allemal. Natürlich.


    Unsere Threadstarterin will als Anlegerin gerade Laufen lernen. Das ist gut so, und wir sollten ihr dabei helfen. Das tun wir ja auch.


    Sie hat nun vermutlich auf den Kostenausweisen, den ihr ihre Bank zuschickt, hohe Gebühren entdeckt, die sie sich sparen möchte. Das ist nachvollziehbar, ich will auch Gebühren sparen.


    Der Kostensatz aktiver Fonds liegt nun einmal bei etwa 1,5% und damit ziemlich hoch. Speziell ärgerlich daran finde ich übrigens nicht die Vergütung für den Fondsmanager - denn der tut ja etwa für mich - sondern das "Pflegegeld" von etwa 0,5% für den Fondsverkäufer, der somit Jahr für Jahr (solange ich den Fonds halte) ein halbes Prozent Rendite abgreift.


    Von der Tendenz her wäre ich geneigt, mich von solchen Fonds zu trennen. Bevor ich das täte, würde ich mir die Geschichte aber genauer anschauen. Vor allem werde ich keinen Anfänger darin bestärken, ohne großes Hinsehen sein Depot umzubauen. Wenn er sich eingelesen hat und daraus dann zur Erkenntnis gelangt ist, daß er den Fonds verkaufen sollte und einen anderen kaufen, dann soll er das tun. Aber bitte erst dann.


    Ich glaube, wir beide liegen diesbezüglich auf der gleichen Linie.

  • Danke für die ganzen Antworten.

    Zusammengefasst habe ich ein Depot mit einem hohen fünfstelligen Betrag. Und zahle dafür über 1300€ / Jahr was ich sehr hoch finde. Daher die Überlegung mich von den aktiv gemanagten Fonds zu trennen und in kostengünstigere ETF's zu investieren.


    Die Depotgebühr liegt lediglich bei etwa 50€, die Kosten kommen die aktiven Fonds zustande.


    Ich habe das Gefühl die Fonds sind okay, sind aber auch keine Raketen.

  • Um hier nochmal etwas mehr Transparenz reinzubekommen....


    Neben den vier aktiv gemanageten Fonds habe ich auch noch ein paar ETF's. Anbei das ganze Portfolio mit entsprechender Aufteilung.


    Dabei sehe ich aktuell folgende Herausforderungen:

    - die aktiv gemangeten sind sehr teuer

    - die ETF's sind zwar alle positiv (bis auf den Blockchain) aber eher Mode ETF's von denen ich mich auch trennen würde

    - sehr starker Fokus auf Tech und USA


    Gerne würde ich das etwas umstrukturieren, sodass es breiter, günstiger und von der Anzahl weniger wird.


    Das Depot bei der FFB könnte ich vorerst behalten und durch Tausch in günstigere Fonds Geld und vor allem Steuern sparen.


    Was habt ihr für Empfehlungen?

  • Im Prinzip sehe ich das so wie Du.

    Ich würde allerdings bei mittelfristiger Entschlackungsabsicht und Ausrichtung auf Buy&Hold nebenbei auch das Depot in Angriff nehmen.

    Konkret: Ich würde ein zusätzliches kostenloses Depot eröffnen und dort die neuen ETFs kaufen und nicht im FFB-Depot.

  • Um hier nochmal etwas mehr Transparenz reinzubekommen ...


    Neben den vier aktiv gemanageten Fonds habe ich auch noch ein paar ETF's. Anbei das ganze Portfolio mit entsprechender Aufteilung.

    Ziemliches Sammelsurium. Das könnte darauf hindeuten, daß Du keine klare Vorstellung davon hast, in was Du eigentlich investieren willst.

    Dabei sehe ich aktuell folgende Herausforderungen:

    - die aktiv gemanagten sind sehr teuer

    - die ETF's sind zwar alle positiv (bis auf den Blockchain) aber eher Mode ETF's von denen ich mich auch trennen würde

    - sehr starker Fokus auf Tech und USA

    Du zahlst die Gebühren schon seit Deiner Schulzeit (wann immer das bei Dir war), also mutmaßlich schon eine lange Zeit.


    Du hast keinen einzigen Standard-EFT, sondern ausschließlich Sektorwetten. Die sind aus Diversifikationssicht nicht viel besser als Einzelaktien.


    In Amerika läuft Tech seit einiger Zeit sehr stark. Angesichts des Gewichts der "glorreichen 7" könnte man einen ETF auf den MSCI World auch als US-Tech-ETF ansehen.


    Das hat in den letzten Jahren Geld gebracht. Apple und Microsoft dürfen halt nicht abstürzen.

    Gerne würde ich das etwas umstrukturieren, sodass es breiter, günstiger und von der Anzahl weniger wird.


    Das Depot bei der FFB könnte ich vorerst behalten und durch Tausch in günstigere Fonds Geld und vor allem Steuern sparen.

    Wenn Du umstrukturieren willst: Mach das doch einfach.


    Wie oben schon erwähnt, würde ich das Depot bei der Fondsgesellschaft nicht behalten (sofern man die Fonds überhaupt anders als über Fondsgesellschaft handeln kann), sondern Standard-ETFs in einem Standard-Depot bei irgendeinem der bekannten Discount-Broker halten.


    Wenn eine Strategie zum Schluß noch einen Steuerbonus mitbringt, nimmt man den gern mit. Eine Strategie aber primär mit Blick aufs Finanzamt anzulegen, führt oft ins Abseits.


    Wenn man mir die Wahl ließe zwischen viele Steuern zahlen auf meine Kapitaleinkünfte (somit auch entsprechend viele Kapitaleinkünfte zu haben) und keine Steuern auf Kapitaleinkünfte (weil ich nämlich nur Verluste eingefahren hätte), dann wüßte ich, was ich wählen würde.

  • Im Prinzip sehe ich das so wie Du.

    Ich würde allerdings bei mittelfristiger Entschlackungsabsicht und Ausrichtung auf Buy&Hold nebenbei auch das Depot in Angriff nehmen.

    Konkret: Ich würde ein zusätzliches kostenloses Depot eröffnen und dort die neuen ETFs kaufen und nicht im FFB-Depot.

    Danke dir. Und warum würdet ihr wechseln? Wegen der 50€ Gebühr / Jahr? Hatte mir Scaleable Capital oder ING überlegt.