Aufteilung Geldanlage. Wozu rechne ich LV

  • Hallo zusammen,

    Ich beschäftige mich jetzt endlich mal intensiver mit meiner Vermögens/Geldanlage.

    Ich habe derzeit einen Teil im mscsi World und Tagesgeld liegen.

    Weiters eine LV und eine Art betriebliche Altersvorsorge (hier in Österreich Abfertigungskasse genannt).

    Ich weiss von LV wird abgeraten, aber ich habe sie nunmal weil sie mein Vater seinerzeit für mich abgeschlossen hat und kündigen wird ja abgeraten.

    Jetzt wo die Zinsen endlich mal etwas höher sind könnte ich auch mal einen Teil festlegen....

    Ich würde nun gerne mal die Aufteilung meiner Geldanlage überarbeiten und ggf umschichten wenn nötig.

    Finanztip schlägt ja verschiedene Möglichkeiten von sicherheits- bis renditeoeientiert vor.

    Nur wo rechne ich die LV und die Abfertigungskasse rein?


    Danke schon im Voraus für eure Kommentare.

    Lg

  • Wenn die LV und die Kasse eine lebenslängliche Rente zahlen, ist es sicherheitsorientiert. Denn börsenorienterte Renditeanlagen können zum falschen Zeitpunkt abschmieren. Die Rente kommt trotzdem, wenn auch eventuell geringer als ursprünglich mal versprochen.


    Es schadet nichts, beides zu haben.

  • Sichere und chancenorientierte Anlagen können nach Belieben kombiniert werden. Solange es im Ergebnis stimmt, gibt es kein richtig oder falsch in der Aufteilung. Ich würde versuchen, vom Ergebnis her zu rechnen.

  • Hat jemand Erfahrungen mit der Analyse der Verbraucherzentrale Hamburg . Lohnt sich das?

    Also... die LVen (KLV, Leibrenten... bis hin zut bAV) zählen die meisten Leute zum sog. 'sicheren Teil'. Sicher ist dabei i.d.R. die negative Realrendite, wobei einige wenige bAV durchaus bei 'ner schwarzen Null landen, vorausgesetzt der AG zahlt ordentlich dazu.

    Für deinen Kram brauchst du mMn keine Verbraucherzentrale.

    Die Attraktivität dieser Verträge kannst du leicht selbst ermitteln...

  • Deine Lebensversicherung kannst du mal hier berechnen:


    https://www.zinsen-berechnen.d…tallebensversicherung.php

    Danke für den Tipp.

    Die LV ist dynamisiert.

    Der Wortlaut ist: der Beitrag wird jährlich im gleichen Verhältnis erhöht, wie sich der Höchstbetrag in der gesetzlichen Rentenversicherung der Angestellten erhöht, mindestens um 5% und wenigstens um 30 Euro.

    Soll ich dann mit den 5 % rechnen?

    Und in die Ablaufleistung rechne ich die garantierte Überschussbeteiligung ein nehme ich an?

  • Mit 5% Rechnen kannst du machen oder du schaust in deinen Unterlagen was du wirklich bezahlt hast. Somit hast du zumindest schon mal eine Größenordnung.

    Die Dynamik ist sehr teuer für dich da bei jeder Erhöhung zusätzliche Kosten anfallen.


    Wenn deine Rendite in dem Vertrag sehr niedrig ausfällt solltest du überlegen ob dieses Finanzprodukt überhaupt lohnend für dich ist.


    Und die garantierten Überschüsse sind leider nicht in Fels gemeißelt.


    https://hartmutwalz.de/der-legale-betrug-bei-der-lv/

  • Ich beschäftige mich jetzt endlich mal intensiver mit meiner Vermögens/Geldanlage.

    Ich habe derzeit einen Teil im MSCI World und Tagesgeld liegen.

    Die Größenverhältnisse sind diesbezüglich natürlich relevant.

    Tagesgeld gilt als "Sicherheitsbaustein". Der ETF als "Renditebaustein".

    Dazu kommt noch der Anspruch an die gesetzliche Rente (die in Österreich ja anders geregelt ist als in Deutschland, die man aber dennoch als Betrag ausrechnen kann).

    Und dann sind Alter und Familienstand ein Thema.

    Weiters eine LV und eine Art betriebliche Altersvorsorge (hier in Österreich Abfertigungskasse genannt).

    Ich weiss von LV wird abgeraten, aber ich habe sie nunmal weil sie mein Vater seinerzeit für mich abgeschlossen hat und kündigen wird ja abgeraten.

    Die "Abfertigungskasse" dürfte Sicherheitsbaustein sein, die Lebensversicherung auch, wobei es bei dieser "darauf ankommt", wie es juristisch immer heißt. Auch diesbezüglich dürfte in Östereich die Gesetzeslage anders sein als in Deutschland.


    Lebensversicherungen legen ihr Geld in Renten an, waren also gerade in den letzten Jahren sehr renditeschwach. Das mag sich demnächst mit steigenden Zinsen wieder ändern, dafür läuft aber halt auch die Inflation.


    Eine Lebensversicherung kündigen ist oftmals suboptimal, gerade wenn sie schon lang läuft. Beitragsfreistellung ist möglicherweise eine Option.

    Jetzt wo die Zinsen endlich mal etwas höher sind, könnte ich auch mal einen Teil festlegen.

    So richtig groß ist der Vorteil einer Rentenanlage gegenüber Tagesgeld nicht. Rendite könnte die Börse bringen, aber dafür muß man auch der entsprechende Anlegertyp sein.


    Und dann wieder: Frage der Vermögensverteilung.

  • Hallo Leute,


    habe jetzt endlich malwieder den Nerv mich mit dem Thema LV zu befassen.

    Mein Vater hat damals offensichtlich 2 Verträge abgeschlossen.

    Eine ohne Dynamik und einer mit.


    Beim Vertrag ohne Dynamik errechnet sich unter

    https://www.zinsen-berechnen.d…tallebensversicherung.php

    Eine Rendite von ca. 2,3 % egal ob weiter eingezahlt wird oder beitragsfrei gestellt wird.


    Bei der dynamisierten hab ich mal mit 10% gerechnet und es ergibt sich eine Rendite von -8,3% wenn ich weiter einzahle?????

    Kann das sein oder mach ich da was falsch bei der Berechnung?

    Bei Beitragsfreistellung bleiben immerhin noch ca. 2,3 über.


    Bin noch immer unschlüssig was ich tun soll. Hatte jetzt gedacht beide beitragsfrei stellen und die Prämie in meinen ETF zu zahlen.......

  • Karl Mayer :

    Ohne Zahlen kann man eigentlich nichts zu Deinen Anlagen sagen.



    Ich möche jetzt hier keine Bewertung ob die bisherige Anlagestrategie so sinnvoll war oder nicht. Die LV hab ich ja nicht selbst abgeschlossen und die o.g. Sparraten sind auch nicht leicht erhöhbar.


    Meine Frage ist eben wie verfahre ich mit den LV weiter:

    Kündigen und die gesparten Prämien in den ETF?

    Beitragsfrei stellen und die gesparten Prämien in den ETF?

    Alles so lassen wie es ist?


    Ich möchte einfach bis zu erreichen der Rente möglichst viel aus meinem derz. Sparbaren herausholen. Eine Berechnung wie groß die Rentenlücke ist macht meiner Ansicht nach keinen Sinn , da diese ohnehin nicht sicher ist und ich auch derz. nicht mehr Sparen kann.



    Also hier mal eine Aufstelung meiner Finanzen :

    Ich bin 47 verheiratet.

    Meine Frau 56.

    Familieneinkommen ca 4000,-

    Ich hoffe das ganze ist übersichtlich genug.


    Unser Kapital setzt sich derzeit wie folgt zusammnen:


    1.) 20.000 Tagesgeld derzeit mit 2,6% verzinst. Wird mit 100,- pro Monat bespart.

    2.) 26.500 ETF MSCi World wird mit 200,- Pro Monat bespart

    3.) 4.500 Versch.Aktien (Varta, Astrazeneca, Amazon, Carnival)

    4.) 1.000 Bitcoin


    5.) 4.560 Abfertigungskasse (derzeitiger Stand)

    in diese wird, gesetzlich vorgegeben, ein bestimmter %Satz des Bruttogehaltes

    vom Arbeitgeber eingezahlt und angelegt. Bei Eintrit in die Pension mit 65 wird

    dies dann ausbezahlt. Eine garanierte Rendite gibt es nicht, lediglich die

    eingezahlten Beiträge sind garantiert.


    6. ) 9.476 LV 1 (derzeitger Rückkaufswert) monatl. Prämie 50,90 + 4% Vers.Steuer

    Nicht dynamisiert

    Leistungsübersicht 1/23:

    Versicherungsschutz für Hinterbliebene

    Versicherungssumme: 16.736,00

    Sockelbeteiligung an Bewertungsreserven: 17,00


    Leistungen bei Erleben der Ablaufphase 12/2039: 25358,00

    Garant. Kap.Leistung aus Überschussbeteiligung: 214,00

    Mögl. künft. Leistung aus:

    Überschussanteilen 184,40

    Schlussüberschussanteile 46,43

    Sockelbeteiligung an Bewertungsreserven 62,00


    Unverb. Gesamtleistung 25.865,43


    Vertragswerte zum 1.1.23

    Leistung bei Rückkauf 9.245,00

    Überschussbeteiligung 214,60

    Sockelbeteiligung an Bew. Reserven 17,00

    Gesamt 9476,00


    Beitragsfreie Vers.Summe 13.235,00

    Bisher erreichte garant.Überschussbeteiligung 214,60



    6. ) 4.365 LV 2 (derzeitger Rückkaufswert), monatl. Prämie 67,63 + 4% Vers.Steuer

                         dynamisiert


    Leistungsübersicht 1/23:

    Versicherungsschutz für Hinterbliebene


    Versicherungssumme: 20.898,00

    Sockelbeteiligung an Bewertungsreserven: 5,00


    Leistungen bei Erleben der Ablaufphase 12/2039: 20.898,00

    Garant. Kap.Leistung aus Überschussbeteiligung: 56,15


    Mögl. künft. Leistung aus:

    Überschussanteilen 49,85

    Schlussüberschussanteile 37,15

    Sockelbeteiligung an Bewertungsreserven 47,00


    Unverb. Gesamtleistung 21.088,15


    Vertragswerte zum 1.1.23

    Leistung bei Rückkauf 4.365,00

    Überschussbeteiligung 56,15

    Sockelbeteiligung an Bew. Reserven 5,00

    Gesamt 4.426,15


    Beitragsfreie Vers.Summe 6.249,00

    Bisher erreichte garant.Überschussbeteiligung 56,15

  • Von 4.000 Euro werden grob 420 Euro gespart? Prozentual ausgedrückt ist das recht wenig. (Auf deutsche Verhältnisse übertragen.)


    Würde da absehbar mehr gehen, wenn schon momentan nicht?


    Auch wenn man die Rentenlücke nicht ausrechnet wird sie deswegen nicht kleiner oder gar verschwinden. :(

  • Ohne Zahlen kann man eigentlich nichts zu Deinen Anlagen sagen.

    Ich möche jetzt hier keine Bewertung, ob die bisherige Anlagestrategie so sinnvoll war oder nicht. Die LV hab ich ja nicht selbst abgeschlossen und die o.g. Sparraten sind auch nicht leicht erhöhbar.

    Du hast geschrieben, daß Du unschlüssig seiest, was Du mit Deinen beiden Lebensversicherungen tun sollst. Wer sich zu dieser Frage auch nur einigermaßen seriös stellen will, muß die Zahlen kennen.


    Was hier vermutlich keiner einschätzen kann, ist die steuerliche Situation in Österreich, die vermutlich für Dich gilt.

    Das sind letzlich zwei kleine Lebensversicherungen, gemessen an Deinem sonstigen Ersparten.


    Eigentlich ist ja eine Lebensversicherung eine Versicherung, die zahlt, wenn man stirbt. Die Leistung der Versicherung dient dann dazu, die Hinterbliebenen über die Runden zu bringen. Dafür sind die beiden Versicherungen zu klein.


    In Deutschland gab es lange Zeit Steuervorteile dafür, daß man einen Sparplan in einen Versicherungsmantel eingekleidet hat. Der Steuervorteil beim Kapitalertrag war größer als die Kosten des Versicherungsmantels, also haben die Leute das gemacht, weil es sich für sie gelohnt hat. In der heutigen Zinssituation ist das Anlagevermögen, das in einer Kapitallebensversicherung steckt, notorisch renditeschwach.


    Ich weiß nicht, welche Bedeutung für Dich der Todesfallschutz hat (angesichts des überschaubaren Betrags). Was ich auf jeden Fall wegnehmen würde, wäre die Dynamik bei der zweiten Versicherung; sie bringt dem Finanzverkäufer Jahr für Jahr eine neue Provision.


    Ein Aktien-ETF zählt zu einer anderen Anlageklasse als eine Lebensversicherung, in der vermutlich meistenteils Renten stecken. Natürlich kann man die Lebensversicherungen beitragsfrei stellen (was vielleicht günstiger sein mag, als sie gleich zu kündigen) und das Geld dann in einen Sparplan mit Aktien-ETFs stecken. Eine Beitragsfreistellung ist für den Kunden meist günstiger als eine Kündigung, allerdings wartest Du dann halt noch 13 Jahre auf Dein Geld, wohingegen Du bei einer Kündigung umgehend darüber verfügen kannst.


    Du zahlst in beide LV einigermaßen das gleiche Geld ein, dennoch ist in LV1 sehr viel mehr drin als in LV2. Vermutlich läuft LV1 schon deutlich länger.


    Was Du letztlich machst, ist Deine Entscheidung. Wenn es meine wären, würde ich mir die Standmitteilungen der beiden letzten Jahre nochmal genauer anschauen, um herauszubekommen, wieviel des eingezahlten Geldes tatsächlich auf meinem eingebauten Sparkonto ankommen und je nachdem entscheiden.


    Andere Hinweise: Ich würde vermutlich die Einzelaktien zugunsten eines Aktiens-ETFs verkaufen. Zu erwägen wäre auch, ob Du vom Tagesgeld einen Teil nimmst und ein Festgeld davon machst, vielleicht 5 T€ auf 1 Jahr und 5 T€ auf 2 Jahre.