ETF-Ausschüttungen und der Steuerfreibetrag

  • Hallo,


    ich hoffe, jemand kann mir helfen, den Abschnitt 4 - ETF-Ausschüttungen und der Steuerfreibetrag - aus diesem Artikel zu verstehen: https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/thesaurierende-fonds/#:~:text=ETF%2DAussch%C3%BCttungen%20und%20der%20Steuerfreibetrag,-Ein%20aussch%C3%BCttender%20ETF&text=F%C3%BCr%20Aktien%2DETFs%20gilt%20aufgrund,Deines%20Depots%20wie%20folgt%20vorgehen.


    Ich verstehe die in diesem Abschnitt beschriebenen Schritte. Was ich nicht verstehe, ist, warum diese Schritte einen besonderen Vorteil im Vergleich zu einer einfachen Investition in einen thesaurierenden ETF zu Beginn mit sich bringen.


    Ich würde gerne die steuerlichen Vorteile der im Artikel beschriebenen Strategie mit denen einer einfachen Investition in einen thesaurierenden ETF vergleichen.


    Ich würde mich über jede Hilfe freuen!

  • Der Vorteil ist einfach nur, dass du so deinen jährlichen Sparerpauschalbetrag ausnutzt. Du hast jedes Jahr die Möglichkeit steuerfreie Kapitalerträge in Höhe von 1000 Euro zu haben. Wenn du diesen Betrag nicht nutzt, weil du z.B. in einen thesaurierenden ETF investiert bist, verfällt er am Ende des Jahres. Daher ist es aus steuerlicher Sicht am optimalsten, wenn du jedes Jahr Gewinne (hier "Ausschüttungen") in Höhe des Sparerpauschalbetrages generierst und darauf keine Steuern zahlen musst. Die damit abgegoltenen Beträge legst du dann wieder an, sodass deine Steuerlast bei einem späteren Verkauf niedriger ausfällt.


    Du kannst den Sparerpauschalbetrag auch für andere Kapitalerträge nutzen, z.B. für Zinserträge.


    Der beschriebene Vorteil durch einem ETF-Wechsel von Ausschütter zu Thesaurierer ist aber sehr gering. Schau dir mal dieses Video dazu an: https://www.youtube.com/watch?v=eAY6iZ6mlyw

  • Man kann auch mit einem thesaurierenden ETF den Freibetrag nutzen.

    Voraussetzung dafür ist, dass entsprechende Kursgewinne auf dem thesaurierenden ETF-Anteilen aufgelaufen sind und das die Handelskosten überschaubar sind!

    Dann verkauft man einige ETF Anteile, realisiert den Gewinn in Höhe des nutzbaren Freibetrags und kauft anschließend wieder die gleiche Anzahl ETF Anteile. Das Ganze nennt sich 'Rollen' von Anteilen (Teilfreistellung beachten!).

    Ich habe keine ausschüttenden ETF und mache das 2021 so. Man sollte aber Bedenken, dass sich der Effekt in Grenzen hält. Sind halt maximal etwa 250€, die man so jedes Jahr steuerfrei gewinnen kann (bei 1000€ Freibetrag).

    M.E. bringt es mehr sich darum zu kümmern, dass man die Sparquote konstant hoch hält!

  • Vor dem Rollen sollte man aber prüfen, ob nicht durch die Vorabpauschale zum Jahresanfang eh schon der Freibetrag (auf-)gebraucht wird.

    Das ist richtig. Aber dafür braucht es dann erstmal einen entsprechenden Depotwert. Für 2023 wären dafür > 250.000€ erforderlich. Da dürfte bei vielen FT-Usern noch Luft sein. ;)

    Ich mache mir bei meinem 6-stelligem Depot darum jedenfalls keine Sorgen.