Hi,
Ich bin seit knapp 10 Jahren an der Börse aktiv und mein Depot besteht aktuell zu ca. 65% aus ETFs uns 35% Aktien. Der ETF Anteil steigt aber stetig weiter.
In 2024 werden ja seit einer Weile mal wieder eine Vorabpauschale für ETFs fällig. Die meisten meiner ETF sind ausschüttend, weshalb das bei mir selbst nicht so sehr ins Gewicht fällt. Meist werden jedoch immer thesaurierende ETFs empfohlen und da komme ich zu meiner Frage.
Jemand der eine ganze Weile in ETFs investiert und eine entsprechend hohe Sparrate hat dürfte dann irgendwann über mehrere hunderttausend Euro Depotsumme verfügen.
Wenn ich mal Beispielhaft von 300.000€ ausgehe, dann sind das basierend auf dem Basiszins von 2,55% für 2023 mal eben eine Vorabpauschale von 5355€. Steuerpflichtig bei einem breiten ETF sind davon dann 3748,50€. Würde man den ganzen FSA von 1000€ noch übrig haben bleiben 2748,50€ übrig, welche versteuert werden müssen. Bei 26,375% Kapitalertragssteuer und Soli (wenn man nicht in der Kirche ist) macht das dann 988,67€. Man zahlt also knapp 1000€ an Steuern für einen ETF, welchen man erst in x Jahren verkaufen will. Natürlich wird die Vorabpauschale beim Verkauf gegen gerechnet, aber das kann ja Jahrzehnte später passieren. Die zu zahlenden Steuern sind aber sofort weg.
Macht bei solch einem Basiszins es überhaupt wirklich Sinn noch auf thesaurierende ETFs zu setzen? Bei einem Ausschütter wäre die Vorabpauschale viel niedriger oder sogar 0€.
Das sich beides in der Summe nicht viel nehmen ist klar, aber bei der thes. Variante muss man das Geld für die Vorabpauschale ja erst vorstrecken.
Wenn ich bedenke das es mein Plan ist bis zur Rente ein Depot von 1,5mio zu haben, dann frage ich mich wer die Vorabpauschale für thes. ETFs zahlen soll. Da wird man ja quasi schon gezwungen Anteile zu verkaufen. Wobei natürlich niemand sagen kann wie sich der Basiszins in den nächsten Jahren entwickelt.
Wie sieht ihr das?