Ich bin Anfang 30, inzwischen verbeamteter Lehrer und konnte dadurch nach meinen Studium etwas Geld auf die Seite räumen.
... das Du bisher wie genau anlegst? Ich frage deswegen, weil ich herausbekommen will, was Du für ein Anlegertyp bist.
Angesichts der momentanen Situation (Immobilienpreise, Zinsentwicklung, Inflation) stellt sich mir jedoch wie vielen anderen auch die Frage, wie ich dieses Geld unter diesen Rahmenbedingungen am sinnvollsten anlege. Mein Herzenswunsch wäre nämlich eigentlich eine selbstgenutzte Immobilie; allerdings wohne und arbeite ich in einer Uni-Stadt [mit hohen Immobilienpreisen]
Für eine halbwegs intakte 2-bis-3-Zimmer-Wohnung [muß man] momentan mindestens 400.000 bis 500.000 € hinblättern, [somit] erschien es mir bislang kaum realistisch, als Alleinstehender eine solche Immobilie im Laufe eines normalen Lehrer-Berufslebens abzubezahlen.
Man sagt gemeinhin: Eine Eigentumswohnung verbindet die Nachteile des Mietens mit den Nachteilen des Wohneigentums. Für mich fängt Wohneigentum bei einem Reihenhaus an und geht dann zu einem Einfamilienhaus.
Es ist Deine Sache, aber ich würde mich mit 30 Jahren bei ungeklärter Familiensituation nicht derart festlegen wollen. Du mußt mir diese Frage nicht beantworten, solltest sie aber Dir beantworten: Willst Du denn ewig Single bleiben? Was wenn Du Partner oder Partnerin findest und mit dieser Person zusammenziehen willst? Wäre Euch beiden die geplante Wohnung dann noch groß genug. Im Falle einer Partnerin könnten Kinder kommen. Wäre die Wohnung dann auch noch groß genug? Ein Mietobjekt zu wechseln ist selbst in dieser Zeit noch einfacher als ein Wohneigentum zu wechseln.
Liebe Finanztip-Community,
Nun beobachte ich sehr aufmerksam die allgemeine Zinsentwicklung. ... Lohnt es sich, in der momentanen Situation noch einen Bausparer abzuschließen, um sich jetzt noch halbwegs niedrige Darlehenszinsen zu sichern
Klare Antwort: Nein. Der Bausparvertrag nutzt allenfalls der Bausparkasse.
Oder meint ihr, es ist sinnvoller, das Ersparte lieber zu höheren Anteilen in ETFs zu stecken, um damit mehr Rendite zu machen und das Vermögen im Laufe der Jahre zu erhöhen?
Das kommt auf den Anleger an. Das kann richtig sein oder falsch. Du würdest uns die Einschätzung erleichtern, wenn Du erzählen würdest, wie Du Dein Geld bisher anlegst.
Mein Dilemma ist einfach folgendes:
- Lege ich mein Geld in ETFs an ...
- Bespare ich einen Bausparer ...
Eine Alternative wäre natürlich, beides zu machen: Einen Teil meines Geldes stecke ich in einen Bausparer, einen anderen Teil in ETFs. Die Frage ist: Macht das Sinn?
Natürlich nicht, aber das willst Du vermutlich nicht hören. Ein Bausparvertrag ist im heutigen Umfeld keine besonders gute und sinnvolle Anlage. Das gilt auch für den, den Du vermutlich schon hast
Ich war kürzlich bei einer Bank; dort riet man mir angesichts der hohen Immobilienpreise dazu, wenn ich einen Bausparer machen sollte, dann mindestens eine Bausparsumme von 100.000 Euro zu wählen; darunter mache es keinen Sinn.
Das klingt vernünftig, auch wenn die Bank das sagt (die am Abschluß profitiert). Es ist Augenwischerei, einen Bausparvertrag über 10.000 € abzuschließen und dann zu glauben, das Ding erleichtere einem die Finanzierung einer Immobilie, die 500 T€ kostet.
(P.S.: Den Tipp, ich solle doch endlich heiraten, habe ich schon öfters gehört. Auch von der Bank. Bringt mich aber leider nix, wenn ich keinen Partner habe. Und meine Vermögensplanung von einem hypothetischen Partner abhängig machen will ich auch nicht...). Ich eiere in meinen Überlegungen hin und her und komme bei dieser Frage einfach nicht weiter...
Die Finanzierung einer Immobilie ist üblicherweise eine gehebelte Geldausgabe. Zu einem gewissen Betrag Eigenkapital nimmt man meist ein Mehrfaches dessen an Fremdgeld auf. Das heißt: Man fährt finanztechnisch einen heißen Reifen. In Deutschland sind die Spesen eines Immobilienkaufs im internationalen Vergleich sehr hoch. Das Hochhangeln über mehrere Immobilien, wie das in angelsächsischen Ländern üblich ist, ist in Deutschland ziemlich teuer. Entsprechend unflexibel ist der deutsche Immobilienmarkt.
Deine Familienverhältnisse scheinen mir unsicher zu sein. Die meisten Leute binden sich in der einen oder anderen Weise an einen Partner (mit Trauschein oder ohne). Im mittleren Alter (zu dem Du zählst), sind nicht sehr viele Leute bewußt Single. Wenn Du das von Dir sagen kannst, wäre das ok. Dann magst Du für Deine Bedürfnisse eine 2- bis 3-Zimmer-ETW anpeilen. Wenn der Wunsch oder Plan nach einer Partnerschaft besteht, würde ich dieses große Rad nicht drehen.
Das mußt Du aber wissen. Jeder verwaltet sein Geld selbst.