Aktienbeteiligungsprogramm teilnehmen?

  • Hallo,

    Meine Frau arbeitet seit letztem Jahr bei einer großen internationalen Unternehmen, was jährlich Aktien zum Vorzugspreis (-20%) anbietet. Die Anteile dürfen bis zum nächsten Jahresende nicht verkauft werden (in diesem Fall also 31.12.2024).

    Habe mir kurz im Internet nachgeschaut und der Titel hat:

    • Performance: -38% 5J, -11% 3J -5,5% 1J
    • Dividendenrendite 4,8% aktuell
    • Dividende erwartung: 2,x% jährlich
    • Volatilität zwischen 20% und 25%

    Trotz der schlechten Performance, hört sich der Kauf mit einem Abschlagvon 20% immer noch in Ordnung, oder? Welche andere Faktoren sollte man berücksichtigen? Danke!

  • Die Steuern natürlich. ;)

    Stichwort dürfte 'geldwerter Vorteil sein.

    Ohne ich jetzt damit auszukennen hier mal ein Link:

    https://www.vlh.de/kaufen-inve…onen-vom-arbeitgeber.html

    Interessantes Thema, Danke!


    Das würde heißen, falls dieser als 'geldwerter Vorteil' gilt, wäre der Abschlag nicht mehr 20%, sondern eigentlich 20% - Steuersatz (z.B. 40%) = 12%.

    Wir müssen uns also bei der Firma informieren, ob es so ist und dann ggf. uns entscheiden, ob es sich so noch lohnt.

  • Zu beachten ist auch der Freibetrag:


    Seit dem Veranlagungszeitraum 2021 ist die verbilligte oder unentgeltliche Überlassung von Mitarbeiterbeteiligungen an Arbeitnehmer bis zu 1.440 EUR jährlich steuerfrei möglich. Bisher galt ein Freibetrag von nur 360 EUR.


    https://www.kroeger-petersen.d…eiligung-von-mitarbeitern


    Dieser Freibetrag macht die Aktienbeteiligung deutlich attraktiver.


    BTW: Wenn ich die von Gtz genannten Daten (Performance, DIV.-Rendite) sehe, gehe ich davon aus, dass ich bei der selben Firma beschäftigt bin.

  • Meine Frau arbeitet seit letztem Jahr bei einer großen internationalen Unternehmen, was jährlich Aktien zum Vorzugspreis (-20%) anbietet. Die Anteile dürfen bis zum nächsten Jahresende nicht verkauft werden (in diesem Fall also 31.12.2024).

    Habe mir kurz im Internet nachgeschaut und der Titel hat:

    • Performance: -38% 5J, -11% 3J -5,5% 1J

    Trotz der schlechten Performance hört sich der Kauf mit einem Abschlagvon 20% immer noch in Ordnung, oder?

    Rechenexempel.

    Welche andere Faktoren sollte man berücksichtigen?

    Die Steuer und das Klumpenrisiko. Wenn man bei der gleichen Firma arbeitet und von ihr auch Aktien hat, erhöht man die Exposition. Geht es der Firma schlecht, wackelt der Arbeitsplatz und der Aktienkurs ist meist am Boden. Hängt natürlich von den Größenordnungen ab. Verliert man seinen Arbeitsplatz, an dem man z.B. 70 T€/a verdient hat und man hat Mitarbeiteraktien über 10 T€, so reißen die es auch nicht mehr heraus. Fatal ist diesbezüglich erst ein Fall wie Enron, der die Betriebsrentenkasse mit eigenen Aktien vollgestopft hatte.

  • Rechenexempel.

    Vielen Dank für deinen Beitrag.


    Die Vergangenheit ist keine Prognose für die Zukunft, aber wenn man nur damit rechnen kann, dann würde man behaupten, in den erstan 3 Jahren verliert man sowieso nichts.


    z.B. man kauft mit 2.500€ Aktien im Wert von 3.125€ (20% Abschlag)

    Dividende pro Jahr = 3.125€ * 2% = 62,50€

    nach 3 Jahren mit -11% (kumuliert) macht es 2.781€ + Dividende (Sagen wir z.B. linerareweise 62,50€, 59,06€, 55,62€) = 2.958€

    Würde man kein Freibetrag ausnutzen können, würde man dann auf dem ganzen Gewinn (inkl. Dividenden) von 458€ 25% Steuer zahlen, also bleiben 343,50€ übrig, ungefähr 4,3% jährliche Rendite netto.


    Oder habe ich etwas falsches gerechnet?

    Die Steuer und das Klumpenrisiko. Wenn man bei der gleichen Firma arbeitet und von ihr auch Aktien hat, erhöht man die Exposition. Geht es der Firma schlecht, wackelt der Arbeitsplatz und der Aktienkurs ist meist am Boden. Hängt natürlich von den Größenordnungen ab. Verliert man seinen Arbeitsplatz, an dem man z.B. 70 T€/a verdient hat und man hat Mitarbeiteraktien über 10 T€, so reißen die es auch nicht mehr heraus. Fatal ist diesbezüglich erst ein Fall wie Enron, der die Betriebsrentenkasse mit eigenen Aktien vollgestopft hatte.

    Steuer haben wir oben mitkalkuliert, wenn ich keine Fehler gemacht habe.

    Bezüglich Klumpenrisiko, ich verstehe deinen Punkt und ja, im schlimmsten Fall kann alles passieren. Mit dieser Wahrscheinlichkeit muss man sich selbst auseinandersetzen.