Tagesgeldkonto (regelmäßig) wechseln

  • Hallo zusammen

    Ich habe, nachdem ich einen Vergleich angestellt habe, neulich einen Betrag als Tagesgeld angelegt (DHB Netbanking) - nun hat sich ja die Zinslandschaft geändert (siehe z.B. der neue FInanztip-Newsletter mit dem Vergleich bis 4%) und bei einem Betrag von ca. 50.000-70.000 EUR macht das schon was aus. Ich würde gerne daher wechseln, aktuell auf das Tagesgeldkonto der C24 Bank. Dumme Frage:


    - Wenn ich mein Tagesgeldkonto nach X Monaten kündige, bekomme ich dann den X/12-Anteil der Zinsen?

    - Wenn ja, spricht doch eigentlich bei relevanten Geldbeträgen nichts gegen ein "Banken-Hopping" beim Tagesgeld, oder?

  • Ich habe, nachdem ich einen Vergleich angestellt habe, neulich einen Betrag als Tagesgeld angelegt (DHB Netbanking)

    Tagesgeld legt man nicht an, sonst wäre es ja kein Tagesgeld. :)

    Nun hat sich ja die Zinslandschaft geändert ...

    Sie ändert sich praktisch jede Woche.

    ... und bei einem Betrag von ca. 50.000 - 70.000 EUR macht das schon was aus.

    Klar. Rechenexempel.


    Und doch stelle ich mir die Frage, warum man einen solchen, vergleichsweise hohen Betrag als Tagesgeld herumliegen läßt, statt ihn anzulegen.

    Ich würde gerne daher wechseln, aktuell auf das Tagesgeldkonto der C24 Bank.

    - Wenn ich mein Tagesgeldkonto nach X Monaten kündige, bekomme ich dann den X/12-Anteil der Zinsen?

    - Wenn ja, spricht doch eigentlich bei relevanten Geldbeträgen nichts gegen ein "Banken-Hopping" beim Tagesgeld, oder?

    Der Spitzenreiter beim Tagesgeldzins ändert sich aktuell praktisch jede Woche. Es handelt sich dabei praktisch immer um irgendwelche Werbeangebote, die an Bedingungen geknüpft sind (etwa Neukunde, nur 3,6,12 Monate gültig etc.). Man tut gut daran, sich die Zinsen auszurechnen (die übrigens taggenau berechnet und dann - je nach Bank - monatlich, quartalsmäßig oder zum Jahresende gutgeschrieben werden) und sich auszurechnen, ob man wirklich jede Woche ein neues Tagesgeldkonto eröffnet. Vergiß nicht: Wenn Du das Geld herumschiebst, entstehen dadurch einige zinsfreie Tage, was Du durch den höheren Zins erstmal wieder hereinholen mußt.


    Wenn Du das Geld abziehst, kannst Du das Konto kündigen, mußt das aber nicht tun. Wenn das Konto bestehen bleibt, kann das in der Zukunft Vor- und Nachteile haben. Gibt es in der Zukunft eine Aktion, die auch für Bestandskunden greift, kannst Du gleich handeln, wenn das Konto noch steht. Verspricht die Bank den Sonderzins nur für Neukunden, bist Du keiner, wenn das Konto noch steht.


    Ich erinnere mich noch an die letzte Zeit, in der das Tagesgeldhopping groß in Mode war. Ja, kann man machen. Man könnte das Geld auch "richtig" anlegen. Mein Depot steht seit Jahresanfang etwa 10% im Plus, das ist deutlich mehr, als jedes Tagesgeldkonto abgeworfen hätte (zugegeben: Es handelt sich auch um eine andere Anlageklasse). Bei festverszinslichen Anlagen ist bei der aktuellen Inflation der Realverlust sicher, bei Aktien kann es sein, daß man mit ihnen der Inflation davonläuft.

  • Und doch stelle ich mir die Frage, warum man einen solchen, vergleichsweise hohen Betrag als Tagesgeld herumliegen läßt, statt ihn anzulegen.


    Berechtigte Frage! Gerne kurz zu meiner globalen Anlagestrategie: Ich hatte zuvor ein Festgeldkonto (Renault-Bank), musste das wegen anderer Dinge zwischenzeitlich auflösen und aktuell kommt Festgeld nicht in Frage, da kaum höherer Zinsertrag als bei Tagesgeld bei mittelfristiger Unflexibilität. Ich habe einen ETF (iShares Core MSCI World) mit knapp 35.000 EUR, den ich seit einigen Jahren monatlich und manchmal auch mit einer Extra-Summe bespare. Jetzt ist natürlich Asset Allocation total individuell, aber aktuell stelle ich mir die Frage:


    35k ETF + 40k Tagesgeld mittelfristig sinnvoll? Ich wäre durchaus bereit, einen Teil der 40k noch besser (von mir aus auch ein Stück risikobereiter) anzulegen, aber ich kenne mich mit Aktien null aus (bin ein etwas gebranntes Kind, seit ich in meinen ersten Anlageversuchen mit WireCard und TUI auf die Nase geflogen bin). Wobei ich monatlich 500 EUR in den ETF investiere, insofern wird der ganz organisch bald das Tagesgeld überholen.

  • Welche Aufteilung zwischen risikoarm und risikoreich für dich gut ist, kannst nur du alleine entscheiden. Dazu musst du dir überlegen wie viel Verlust du maximal verkraften kannst und diesen Wert in Relation zur Dauer deiner Anlage und deinen persönlichen Verhältnissen setzen. Dazu kann dir hier keiner eine pauschale Antwort geben.


    Hier etwas zum einlesen: https://www.finanztip.de/geldanlage/risikoprofil/

    https://www.justetf.com/de/aca…r-risikotyp-sind-sie.html

  • Und doch stelle ich mir die Frage, warum man einen solchen, vergleichsweise hohen Betrag [nämlich 50-70 T€] als Tagesgeld herumliegen läßt, statt ihn anzulegen

    Ich hatte zuvor ein Festgeldkonto (Renault-Bank), musste das wegen anderer Dinge zwischenzeitlich auflösen und aktuell kommt Festgeld nicht in Frage, da kaum höherer Zinsertrag als bei Tagesgeld bei mittelfristiger Unflexibilität.

    Das ist nachvollziehbar.


    Übrigens: Festgelder gibts, ein Festgeldkonto gibt es nicht. Just das ist ja der Knackpunkt.

    Ich habe einen ETF (iShares Core MSCI World) mit knapp 35.000 EUR, den ich seit einigen Jahren monatlich und manchmal auch mit einer Extra-Summe bespare. Jetzt ist natürlich Asset Allocation total individuell, aber aktuell stelle ich mir die Frage:


    35k ETF + 40k Tagesgeld mittelfristig sinnvoll?

    Das kann man machen, Frage der individuellen Risikotoleranz.


    Wenn das Deine Wunschaufteilung ist, kannst Du die 40 k "Sicherheitsbaustein" auch alle 6 Monate von Tagesgeldkonto zu Tagesgeldkonto wandern lassen und damit dann dem aktuell höchsten Zins hinterherlaufen.


    Vielleicht wäre ja ein Laufzeit-ETF wie z.B. das

    iShares iBonds Dec 2026 Term € Corp UCITS ETF

    etwas für Dich.

    Ich kenne mich mit Aktien null aus (bin ein etwas gebranntes Kind, seit ich in meinen ersten Anlageversuchen mit WireCard und TUI auf die Nase geflogen bin). Wobei ich monatlich 500 EUR in den ETF investiere, insofern wird der ganz organisch bald das Tagesgeld überholen.

    Ein Aktien-ETF besteht auch aus Aktien, Du hast damit halt eine größere Streuung als mit Einzelwerten und damit eine geringere Volatilität.

  • Vielleicht wäre ja ein Laufzeit-ETF wie z.B. das

    iShares iBonds Dec 2026 Term € Corp UCITS ETF

    etwas für Dich.

    Bei so einem Produkt sollte schon ein gewisses Grundverständnis für die Funktionsweise von Anleihen vorhanden sein. Ich denke das man das in einem Faden über TG nicht voraussetzen kann.


    Sam.utrecht: bevor du dich nun mit Anleihen und den iBonds beschäftigst, schärfe erstmal dein Verständnis für Aktien/-ETFs (darin bist ja schon investiert) und stelle vor allem deine Asset-Allocation auf.

  • Vielleicht wäre ja ein Laufzeit-ETF ... etwas für Dich.

    Bei so einem Produkt sollte schon ein gewisses Grundverständnis für die Funktionsweise von Anleihen vorhanden sein. Ich denke, dass man das in einem Faden über TG nicht voraussetzen kann.

    Der Threadstarter berichtet von einem Festgeld und der Tatsache, daß ihm das zu unflexibel ist. Ein Laufzeit-ETF hat diesen Nachteil nicht. Man kann ihn liegenlassen bis zur Fälligkeit - und weiß dann, was man herausbekommt, kann aber bei Bedarf mittendrin aussteigen und hat dann ein nur überschaubares Kursrisiko. Ich halte das für eine geeignete Alternative für Anleger, die ansonsten ein Festgeld kaufen würden.


    Daß es ganz allgemein sinnvoll ist, sich zu informieren über das, was man an Geldanlage kauft - geschenkt. Just dafür ist dieses Forum ja da.

  • ..kann aber bei Bedarf mittendrin aussteigen und hat dann ein nur überschaubares Kursrisiko...

    Bei einem gleichbleibenden Zinsniveau mag das stimmen. Sollte es aber erneut zu starken Zinserhöhungen kommen ist auch bei einem vorzeitigen Verkauf der iBonds mit höheren Kursverlusten zu rechnen.


    Ansonsten sehe ich die iBonds auch als gute und sichere Alternative zu Festgeld.

  • Bei einem gleichbleibenden Zinsniveau mag das stimmen [nämlich daß das Kursrisiko im Verlauf gering ist]. Sollte es aber erneut zu starken Zinserhöhungen kommen, ist auch bei einem vorzeitigen Verkauf der iBonds mit höheren Kursverlusten zu rechnen.

    Man kann das alles abschätzen und ausrechnen. Bei lediglich 3 Jahren Laufzeit sollte das überschaubar sein. Der Laufzeit-ETF kommt zum Ende der Laufzeit auch dann zu 100% zurück, wenn zwischendrin der Zins Kapriolen geschlagen hat. Beim Anleihen-ETF ist das nicht der Fall - ein fundamentaler Unterschied zwischen beiden Wertpapieren. Der Anleger hat mit dem Laufzeit-ETF somit einem Festgeld gegenüber bei ähnlichem Renditeniveau eine zusätzliche Option, nämlich den Notausstieg. Eben drum ist er für einen Festgeldanleger eine Überlegung wert.

  • Vielen Dank für die rege Diskussion!

    Welche Aufteilung zwischen risikoarm und risikoreich für dich gut ist, kannst nur du alleine entscheiden. Dazu musst du dir überlegen wie viel Verlust du maximal verkraften kannst und diesen Wert in Relation zur Dauer deiner Anlage und deinen persönlichen Verhältnissen setzen. Dazu kann dir hier keiner eine pauschale Antwort geben.

    wie gesagt, sehe ich genauso! Tatsächlich habe ich zu Beginn meiner Investments die genannten Seiten verschlungen und mein Profil mehrere Male umgestellt.


    Wenn das Deine Wunschaufteilung ist, kannst Du die 40 k "Sicherheitsbaustein" auch alle 6 Monate von Tagesgeldkonto zu Tagesgeldkonto wandern lassen und damit dann dem aktuell höchsten Zins hinterherlaufen.

    Wir sind ja (und das finde ich durchaus interessant) von einer technischen Frage i.Z. mit Tagesgeld zu Anlagestrategien allgemein gekommen, aber ob es sinnvoll ist oder nicht, das Tagesgeldkonto alle paar Monate zu optimieren, ist von der Frage doch grundsätzlich nur teilweise abhängig. Denn: Tagesgeld ist ein wichtiger Anlagebaustein. Wie hoch der Anteil an Tagesgeld ist, ist von der individuellen Risikobereitschaft abhängig. Aber selbst wenn ich mich entscheide, den Großteil in Aktien usw. zu investieren, würde es sich doch eigentlich auch bei sagen wir 20k EUR schon lohnen, dem höchsten Zins hinterherzulaufen, oder nicht? Wenn man hinterherlaufen definiert als etwa alle 6 Monate eine Überprüfung, ob man optimieren kann oder nicht.

    Vielleicht wäre ja ein Laufzeit-ETF wie z.B. das

    iShares iBonds Dec 2026 Term € Corp UCITS ETF

    etwas für Dich.

    Ein Aktien-ETF besteht auch aus Aktien, Du hast damit halt eine größere Streuung als mit Einzelwerten und damit eine geringere Volatilität.

    Das hatte ich mir tatsächlich in der Vergangenheit überlegt - damals hatte ich mich dagegen entschieden (auch nach Lesen der Finanztip-Seite, die dort an der Stelle zu Festgeld rät).


    Also da ich jetzt erfreulicherweise einige Antworten bekommen habe und es schnell ums Anlegen als Solches ging, würde ich gerne meine Situation kurz nochmal zusammenfassend schildern mit der Frage nach Einschätzungen zu Optimierung:

    Frage vorweg: das ist ja formell der falsche Bereich, soll ich einen neuen Thread aufmachen?


    Situation

    - 32 Jahre, verheiratet, 1 Kind, angestellt mit aber variablem Einkommen zw. 3000 und 3700 netto

    - ETF: ca. 35k (wird monatlich mit 500 EUR bespart, es wäre auch deutlich mehr möglich), Tagesgeld: 40k, Girokonto: 7k, Bausparvertrag ca 40k (den gibt es nur noch, weil der Plan war (s.u.) ein Haus zu bauen, um sich längerfristig ein günstiges Darlehen zu sichern)

    - gemeinsames Girokonto mit Ehefrau: 40k

    --> viel zu viel auf dem Girokonto, aber es steht ein großer Umzug mit komplett neuer Einrichtung an, anschließend soll davon ein Teil angelegt werden

    - aus Erbe ist vorhanden ein Bauplatz, Wert ca. 90k. Hier war eigentlich der Plan, ein EFH, ZFH oder DH zur Vermietung (eigene Nutzung geographisch nicht möglich) zu bauen, was aber angesichts der Zinsentwicklung aktuell auf Eis liegt.

    - zu berücksichtigen: Ehefrau ist aktuell in Elternzeit und erhält Elterngeld. Es wird eine Zeit ohne Elterngeldbezug und ohne Einkommen der Frau geben (evtl. 6-9 Monate), für diese Zeit sollte ein "Notgroschen" von schnell verfügbarem Geld vorhanden sein

    - längerfristig: wahrscheinlich langsamer aber stetiger Anstieg an Gehalt von beiden


    Ursprünglichger Plan als noch mit Festgeld investiert: 30% TG, 40% FG, 30% ETF


    Aktuelle Rationale:

    - eine ausgewogene Geldanlage mit Tagesgeld im Bereich 30-40% keine feste Anlage über mehr als wenige Jahre wegen

    1) sollte sich die Immobilienzinsentwicklung ändern (unwahrscheinlich) oder aber durch Gehaltsentwicklungen in der Zukunft das Projekt Hausbau zur Vermietung wieder attraktiv werden

    2) beruflich ist es möglich, in 3-6 Jahren ggf. in eine Selbstständigkeit mit hohem Startkapital zu gehen, diese Option möchte ich mir offenhalten


    - da ich mich nicht tagesaktuell über Börsenentwicklungen informiere, und ein großer MSCI-World so breit gestreut ist, dass ein totaler Zusammenbruch schon sehr unwahrscheinlich ist (dann müsste ja irgendetwas der ganzen Weltwirtschaft passieren, oder?) + die Verfügbarkeit einer großen Investitionssumme wie oben beschrieben, eher in einen Bereich fallen darf und nicht zu einem Tag X vorhanden sein muss, was spricht dagegen, neben einem Bestandteil mit Tagesgeld sämtliche Investitionen in einen ETF (s.o., iShares Core MSCI World) zu tätigen? Ich bin damit seit Start mit 8.7% im Plus, damit bin ich sehr zufrieden.

  • Wir sind ja (und das finde ich durchaus interessant) von einer technischen Frage [im Zusammenhang] mit Tagesgeld zu Anlagestrategien allgemein gekommen, aber ob es sinnvoll ist oder nicht, das Tagesgeldkonto alle paar Monate zu optimieren, ist von der Frage doch grundsätzlich nur teilweise abhängig.


    Denn: Tagesgeld ist ein wichtiger Anlagebaustein.

    Jeder legt sein Geld selber an, und Praxis schlägt Theorie.

    Der Auslauf eines Festgeldes steht über Jahre fest. Es ist nicht verboten, sich bereits 4 Wochen vor Auslauf Gedanken darüber zu machen, was mit diesem Geld weiter geschehen soll, wenn es denn wieder frei ist. Man könnte in dieser Frist beispielsweise ein Tagesgeldkonto eröffnen (das braucht ja bisweilen einige Zeit), so daß es parat ist, wenn das Festgeld kommt.

    Auch ein Umzug hat üblicherweise einen Vorlauf von einigen Monaten. Für ihn sind sicher diverse größere Ausgaben zu tätigen, aber keine einzige davon ist so zeitkritisch, daß man die zwei Tage nicht abwarten könnte, in denen das Geld vom Tagesgeldkonto auf dem Girokonto ist. Im Idealfall hat man ein Tagesgeldkonto bei der gleichen Bank, dann ist die Umbuchung eine Sache von Sekunden.


    Vergleicht man den Zinsunterschied zwischen einem Girokonto und einem Irgend-Tagesgeldkonto zu 3%, so ist der erheblich größer als der Zinsunterschied zwischen dem Irgend-Tagesgeldkonto zu 3% und einem Spitzen-Tagesgeldkonto zu 3,6%.


    Das entscheidet aber jeder für sein Geld selber. Wenn Du Dich wohler fühlst mit einigen zehntausend Euro auf diversen Girokonten, ist das völlig in Ordnung.

  • Moin Sam.utrecht ,


    Du kannst alles haben, aber nicht zur gleichen Zeit.


    Bausparen, Immobilie zu Vermietung errichten, Frau macht Kinderpause, ETF-Sparplan,Tagesgeld,Selbstständig evtl. In einigen Jahren….das alles in eine Finanzielle Sicherheit mit Gleichzeitiger Flexibilität zu packen ist schwer möglich.


    Du musst Entscheidungen treffen und diese dann finanziell ausstatten.


    Wenn du probierst dir alle Optionen offen zu halten wird schwierig mit der langfristigen Geldanlage.

    Mache eine Prioritätenliste und entscheide danach wie du deine Finanzen regelst.


    Viel Erfolg bei der Umsetzung.

  • Moin,


    In der Zusammenschau erkenne ich tatsächlich, dass ich klare Prioritäten setzen muss und darauf hinarbeiten. Das ist der nächste Schritt.

    Allerdings ist das Leben vielschichtig und dazu gehört auch eine gewisse Ungewissheit bzgl. zukünftiger Situationen :)


    Mein Hauptproblem ist tatsächlich die Ungewissheit, ob sich in den nächsten Jahren Chancen auf a) einen Hausbau und b) eine Selbstständigkeit auftun.


    a): Hier hadere ich damit, 1. einen Bauplatz zu besitzen und 2. einen zuteilungsreifen Bausparvertrag zu haben - irgendwie ja günstige Bedingungen für einen Bau. Dilemma: entweder bauen, dann wäre das der Hauptinvest und ein neues großes Kapitalinvestment der Selbstständigkeit vom Tisch. Oder nicht bauen, Bauplatz wirft keine Rendite ab, Bausparvertrag wirft keine Rendite ab. Schon klar, dass ich das selbst entscheiden muss, ich wollte nur das Dilemma schildern zum Verständnis.


    b) Formell, aufgrund der Branche und meiner Situation, ist eine Selbstständigkeit ab in ca. 3 Jahren möglich. Da hängen aber noch viele unbekannte Variablen dran, da sich dort aktuell viel verändert.


    Wenn a) und b) nicht wären, wäre es einfach: Allokation gemäß persönlicher Risikoaufspaltung in einen oder maximal 2 ETFs und Tagesgeld - und eben in der Zeit als alleiniger Verdiener eine vorübergehend reduzierte Sparrate in den ETF.


    Um nicht Möglichkeiten zu schließen, wäre nun die Konsequenz, die Allokation zu größeren Teilen zugunsten eines Tagesgeldkontos zu gestalten, um dann in den nächsten Jahren auf einen Kapitalbedarf gut reagieren zu können.

    Im Grunde also momentan einfach eine Allokationsentscheidung. Umso wichtiger, dass es dann auch ein vergleichsweise renditefreudiges Tagesgeld ist, um wieder zum Ursprung zu kommen :)

  • Hallo zusammen,

    da haben Sie recht.

    Da sind Sie schon mitten in der Unternehmerischen Entscheidung.

    Die Überlegungen, die Sie anstellen sind, zielführend, insbesondere auch deshalb, da niemand eine Glaskugel hat.

    Das eine wie das andere kostet Renditen. Nachher ist man immer schlauer. Die unternehmerische Rendite besteht insbesondere darin, Risiken einzugehen. Allerdings sind wenige Jahre bei einem jüngeren Menschen auch nicht so entscheidend. Die Option, die sie haben sind vielversprechend.

    Respekt, wie sie sich diesen Herausforderung sachkundig stellen.

    LG

  • Guten Abend

    Im neuen Video spricht Saidi von Geldmarkt-ETFs und ihrem (erneuten) Erwachen angesichts der Zinswende - als Sicherheitsbaustein neben TG und Aktien-ETFs sowie um das notwendige Tagesgeld-Hopping auf der Suche nach den besten Zinsen zu vermeiden.

    Mir kam beim Anschauen noch ein weiterer Gedanke: Wäre nicht auch ein Argument für ein Geldmarkt-ETF, dass er steuerlich erst zu Buche schlägt, wenn man Anteile verkauft? Denn beim Tagesgeld habe ich unvermeidbar die Kapitalertragsteuer.


    Theoretisch wäre es doch dann gar nicht so dumm, Geld im Tagesgeld anzulegen in einer Höhe, in der man in etwa den Freibetrag einsetzen kann, und den Rest (des Kapitals, der in diesem Risiko-Bereich angelegt werden soll), dann in ein Geldmarkt-ETF investiert - ODER eben in ein anderes Invest, das nicht ausschüttet und dann auch noch zu versteuern wäre - oder habe ich einen Denkfehler begangen?