Auszahlplan

  • Hallo, ich hätte mal eine Frage. Gesetzt der Fall ich würde 90 T in einen Auszahlplan stecken zu 3,50% Zinsen. Laut Bankrechner kämen 889,97 für 10 Jahre dabei raus. Wie errechne ich mir die Abgeltungssteuer?


    Meine Rechnung lautet: 90.000x 35,50% = 3.150 Euro Zinsen im Jahr. Davon sind 1.000T Freibetrag. Die restlichen 2.150 T muss ich mit 26,375% versteuern. Das bedeutet 567,00 Euro gehen jährlich für die Steuer ab. Das bedeutet von den 3.150,00 Euro kann ich insgesamt 2.583,00 Euro Zinsen behalten. Ich hätte also nicht 889,00 sondern etwa 839,00 Euro Reinauszahlungsbetrag monatlich.

    Summa summarum , da auch noch eine kleine Rente von weit unter 400 Euro dazu kommt, dürfte ich also nicht mehr arbeiten, um nicht steuerlich (Einkommenssteuer als Rentner) zu sehr zu verlieren.


    Ist das korrekt gerechnet? Oder habe ich da einen Denkfehler gemacht? (Mathematik ist nie meine Stärke gewesen! X/ !!)

  • Gesetzt der Fall, ich würde 90 T in einen Auszahlplan stecken zu 3,50% Zinsen.

    Laut Bankrechner kämen 889,97 für 10 Jahre dabei raus. Wie errechne ich mir die Abgeltungssteuer?

    Wenn Du es genau wissen willst, mach Dir am einfachsten ein Excel-Blatt dazu.


    Ganz genau kannst Du es aber immer noch nicht ausrechnen, weil Du nicht weißt, ob die aktuelle steuerliche Situation in den nächsten Jahren unverändert bleiben wird. Und dann spielen noch kleine Details eine Rolle, etwa ob Du kirchensteuerpflichtig bist und ob Du Deine Rate am Monatsanfang oder am Monatsende abheben willst.

    Meine Rechnung lautet: 90.000 € x 3,50% = 3.150 € Zinsen im Jahr. Davon sind [momentan] 1.000 € Freibetrag. Die restlichen 2.150 € muss ich mit 26,375% versteuern. Damit [gehen jährlich] 567 € Steuer ab. Von den 3.150 € [Zinsen im ersten Jahr] kann ich 2.583 € behalten.


    Ist das korrekt gerechnet?

    Oder habe ich da einen Denkfehler gemacht?

    Nein, das ist nicht korrekt gerechnet.

    Ja, da hast Du verschiedene Denkfehler gemacht.


    90000 € hast Du ganz am Anfang. Am Ende des Monats hast Du bereits eine Auszahlung weniger, somit bekommst Du ab dem 2. Monat schon weniger Zinsen. Fürs erste Jahr bekommst Du bei nachschüssiger Zahlung, also Auszahlung am Monatsende (90 T€ - 6*Auszahlung) * Zinssatz Zinsen. Ich habe eine Auszahlung von 871 € pro Monat ausgerechnet, damit bekommst Du im ersten Jahr 2.967,09 € Zinsen, davon geht die Steuer weg, bleiben 2.448,27 €.


    Ins 2. Jahr gehst Du bereits mit weniger Kapital (nach meiner Rechnung mit knapp 82 T€), also bekommst Du dann auch weniger Zinsen (etwa 200 € netto weniger).


    Das geht die folgenden Jahre so weiter: Es ist immer weniger Geld übrig, also bekommst Du immer weniger Zinsen.


    Man kann das auch direkt ausrechnen, leichter geht es mit einer Kettenrechnung auf einem Excel-Blatt.


    Oder Du dividierst einfach Dein Kapital durch die 120 Monate (macht 750 €) und freust Dich, daß Du letztlich über die Zinsen mehr herausbekommst :)

    Summa summarum , da auch noch eine kleine Rente von weit unter 400 Euro dazu kommt, dürfte ich also nicht mehr arbeiten, um nicht steuerlich (Einkommenssteuer als Rentner) zu sehr zu verlieren.

    Ach je! Die verbreitete Furcht vor der Steuer! Sie kostet Dich nur einen Teil Deines Einkommens. Wer arbeitet, hat normalerweise mehr als einer, der nicht arbeitet, auch wenn die Steuer einen Teil des Bruttoeinkommens wegnimmt.

  • Hoppala, Korrektur:


    Fürs erste Jahr bekommst Du bei nachschüssiger Zahlung, also Auszahlung am Monatsende (90 T€ - 6 5,5 * Auszahlung) * Zinssatz Zinsen. Ich habe eine Auszahlung von 871 872 € pro Monat ausgerechnet, damit bekommst Du im ersten Jahr 2.967,09 2.982,14 € Zinsen, davon geht die Steuer weg, bleiben 2.448,27 2.459,35 €.


    Die Cents rechne ich jetzt nicht aus.

  • Die Beschäftigung auf (pauschalversteuerten) Minijob umzustellen würde das Steuerthema wohl etwas entspannen.


    Geht nicht, Referat Janders, sind Kurse, die ganz abgerechnet werden.


    Dass die Anfangssumme immer weniger wird, Achim, daran hatte ich wirklich nicht gedacht. Bei der Bank selber, gab es lediglich einen einzigen Wert ohne Tabelle, die jedes der 10 Jahre einzeln ausrechnen würde.

    Bin nicht kirchensteuerpflichtig. Im Übrigen frage ich mich, ob der Zinssatz von der Bank doch nachträglich geändert werden könnte, falls der Leitzins sinken würde und ob das Gesamteinkommen bei der Einkommenssteuererklärung - trotz Abgeltungsstuer - nochmal versteuert wird.

  • (90 T€ - 6*Auszahlung) * Zinssatz Zinsen. Ich habe eine Auszahlung von 871 € pro Monat ausgerechnet, damit bekommst Du im ersten Jahr 2.967,09 € Zinsen, davon geht die Steuer weg, bleiben 2.448,27 €.



    Achim, diese Rechnung verstehe ich leider überhaupt nicht. Was bedeutet der Stern? Mal und warum 6??? Ich sagte schon, Mathe Katastrophe....


    ...es wäre der Auszahlplan der IKB

  • Wenn man öfter solche Rechnungen anstellt, macht man sich am einfachsten eine Excel-Tabelle. Die Rechnungen sind jedes Jahr gleich (mit allerdings jeweils anderen Ausgangswerten), also schreibt man die Formeln nur einmal und kopiert die Zeilen dann.


    In den meisten Fällen werden Zinsen jährlich bezahlt.


    Man fängt im Januar an und entnimmt am Monatsende einen gewissen Betrag. Also wird im Januar noch alles verzinst. Am Ende des Februars holt man sich wieder Geld, im Laufe des Februars ist das Kapital aber bereits um 1 Monatsrate geringer. Im März ist das Kapital um 2 Monatsraten geringer. So die anderen Monate auch, man bekommt dann Zinsen für 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 Monatsraten weniger. Der Mittelwert dieser Zahlen ist 5,5. Das Kapital ist im Jahresverlauf im Durchschnitt 5,5 Monatsentnahmen geringer als am Jahresanfang, entsprechend bekommt man weniger Zinsen.


    Man kann das noch genauer rechnen: Die Bank rechnet letztlich taggenau, und der Februar hat nun einmal nur 28 Tage und der März 31. Das habe ich hier aber weggelassen. Willst Du das auch noch berücksichtigen, brauchst Du das genaue Anfangsdatum des Auszahlplans. Die Rechnung verschiebt sich auch etwas, wenn man unterjährig mit der Auszahlung anfängt. Die Unterschiede sind aber gering.


    Laß Dir doch von der verlinkten Seite einen Auszahlplan ausrechnen, die Seite berücksichtigt auch unterschiedliche Steuersätze (mit Kirchensteuer oder ohne, je nach Bundesland) und die Höhe des Sparerfreibetrags.


    Wenn sich die Verhältnisse in den nächsten 10 Jahren irgendwann mal ändern sollten, muß man allerdings neu rechnen.


    Ob die Bank den Zins nachträglich ändern darf, schreibt sie in den Bedingungen für den Auszahlplan. Vermutlich darf sie es nicht, 3,5% sind aktuell ein plausibler Zinssatz für ein 10jähriges Festgeld.


    Die Bedingungen im einzelnen kann aber kein Forist wissen, die mußt Du vor Ort klären.

  • Vielen Dank! Habe genau diesen Zinsrechner allerdings schon mal für mein abgelaufenes Tagesgeldkonto bei VW genutzt, um abzugleichen: Kontoauszug und ZInsrechner:. Es ergab sich danach eine Differenz zu meinen Ungunsten von etwa 38,00 Euro . Ich bin dann frech gewesen, habe VW angeschrieben und wollte es einfach wissen mit diesem Link und den Daten. Keine Antwort.

    Es ging mir ums Prinzip, da ich meist immer manuell nach dem von mir oben dargestellten System nachrechne. Natürlich würde ich mit meinen Rechenkünsten ?( (*hüstel) niemals wagen mich rechnerisch mit einer Bank anzulegen. Ich hatte auch die genaue Tagesanzahl eingetragen, nichts, kein anderes Ergebnis. :(

    Letztlich muss ich mich sowiesomit dem zufrieden geben, was ich verstehe. Wenn die Banken bei ihrer Startpage einen bestimmten Auszahlungsbetrag angeben, so sollte man meinen, dass dieser über die Jahre gleich bleibt und sich nur die Zinsen - wie Achim in seiner Berechnung verständlich dargestellt hat - verringern.

    Ja, du hast Recht Referat Janders, es handelt sich um eine Institution, deren Scheinselbstständigkeitsvorwurf vor Jahren tatsächlich auf dem Prüfstein stand. Sie drohte damals , bei eventuellen Nachzahlungen von Sozialbeiträgen die Tore ganz zu schließen und es wurde eingeknickt....

  • Ja, du hast Recht Referat Janders, es handelt sich um eine Institution, deren Scheinselbstständigkeitsvorwurf vor Jahren tatsächlich auf dem Prüfstein stand. Sie drohte damals , bei eventuellen Nachzahlungen von Sozialbeiträgen die Tore ganz zu schließen und es wurde eingeknickt....

    Dass dieser &#*! nicht aussterben will! :cursing:

  • https://www.ikb.de/privatkunden/sparen/auszahlplan


    Wahrscheinlich würde sich eine einmalige jährliche Auszahlungsrate lohnen. Die könnte man dann selber monatlich aufteilen. Es sei denn die Abgeltungssteuer von 26,375 % macht einem da einen Strich durch die Rechnung ... und man zahlt drauf. Die Abgeltungssteuer von 10T und noch was traue ich mich gar nicht auszurechnen!

    :(

    Ein Auszahlplan ist eine rein mathematische Angelegenheit. Dabei gibt es allenfalls minimalen Interpretationsspielraum, ich habe oben davon geschrieben.


    Selbstverständlich bekommst Du mehr Geld heraus, wenn Du Dir einmal jährlich nachschüssig Geld auszahlen läßt - aber dann hast Du halt auch jeweils ein ganzes Jahr kein Geld aus dem Auszahlplan.


    Wenn Du Dir hingegen das Geld vorschüssig auszahlen läßt, trägt dieses Geld im Lauf des Jahres keine Zinsen, was letztlich zu einer geringeren Auszahlung führt.


    Hattest gerade Du nicht schon genug Geld in der Schublade liegen?


    Wenn Du Dir jährlich einmal 10.000 € auszahlen läßt statt monatlich etwa 800 €, kostet das natürlich cum grano salis nicht mehr Steuer als eine monatliche Auszahlung, denn die graduelle Rückzahlung Deines Guthabens ist natürlich steuerfrei, versteuern mußt Du nur die Zinsen, die in beiden Fällen ähnlich hoch sind.

  • Achim, Ich benötige das Geld - noch -nicht, da ich ja arbeite.


    Aber vielleicht in 3 Jahren. So könnte ich eine Wartezeit von z.B. 3 Jahren nutzen, um die Zinsen dann etwas Zinsen zu erhöhen? Das wäre ja praktisch dann sowas wie ein Festgeld?

  • Aber vielleicht in 3 Jahren. So könnte ich eine Wartezeit von z.B. 3 Jahren nutzen, um die Zinsen dann etwas Zinsen zu erhöhen? Das wäre ja praktisch dann sowas wie ein Festgeld?

    Wie wäre es dann mit dem GEFA Zinswachstum: https://www.gefa-bank.de/produkt/zinswachstum/

    Hier kommst Du im Gegensatz zu einer Festgeldanlage mit einer Kündigungsfrist von 3 Monaten an Dein Geld.


    PS: Das hat aber dann nichts mehr mit einem Auszahlplan zu tun! :/