Versicherungen für Soldat*innen (SaZ)

  • Ich werde mit 34 SaZ (Soldat auf Zeit) zunächst für 2 Jahre und habe mich mal ein bisschen schlau gemacht. Es wird wohl einiges zu versichern sein. Ich hatte bisher nur Privathaftpflicht und Hausratversicherung (beide HUK24) und zwischenzeitlich eine Rechtschutzversicherung (ARAG), die noch läuft aber gekündigt ist aufgrund der doch beachtlichen Kosten von 480€ im Jahr. Ich überlege sie zu reaktivieren.


    Folgendes wird online empfohlen:


    • Berufsunfähigkeitstversicherung
      • mit echter Dienstunfähigkeitsklausel (ohne Bedingungen oder Hinweise auf Vertragswerk oder allg. Versicherungsbedingungen)
      • 80% Nettogehalt
      • bis bzw. nahe an 67 Jahre
      • Verzicht auf abstrakte Verweisung
    • Privathaftpflichtversicherung
    • Private Pflegepflichtversicherung (BW übernimmt Krankenversicherung, nicht die gesetzl. vorgeschriebene Pflegeversicherung)
    • Unfallversicherung
    • Rechtsschutzversicherung mit Bereichen Privat, Beruf & Verkehr


    BU hatte ich bisher nicht, da bei der letzten Beratung über Check24 ca. 150€ monatlich raus kam und ich da frisch im gut bezahlten Lehr-Job lieber in die private Altersvorsorge mittels ETF-Sparplan einzahlen wollte. Das sieht nun anders aus. Also bzgl. der Tätigkeit. Ich bin nun auch bereit für eine entsprechend gute BU auch das Geld in die Hand zu nehmen. Die private Altersvorsorge mit zwischen 20-25% Nettogehalt wird weiter laufen. Ich habe jetzt Kontakt zu einem von Finanztip empfohlenen Makler hergestellt, da bei der BU das meiste zu beachten ist.


    Bei der Privathaftpflichtversicherung stellt sich für mich noch die Frage ob sie um eine Diensthaftpflichtversicherung ergänzt werden sollte. Das empfiehlt die BW selbst. Meine Quelle hat das nicht explizit erwähnt.


    Die private Pflegepflichtversicherung ist denke ich nicht weiter kompliziert.


    Bei der Unfallversicherung wird es wieder kompliziert. Finanztip meint ja, dass mit einer guten BU alles abgedeckt sei. Die BW empfiehlt eine Unfallversicherung für freiwillig Wehrdienst Leistende, Reservisten und Berufssoldaten. Nicht explizit für SaZ. Vllt ein Thema, das ich mit dem Makler besprechen sollte.


    So wie ich es verstanden habe deckt meine gekündigte Rechtsschutzversicherung die genannten Bereiche ab. Müsste nur die Kündigung widerrufen.


    Habt ihr Anmerkungen oder Hinweise?

  • Die UV fände ich wahrscheinlich auch verzichtbar, wenn die BUV am Start ist.


    Solange nur eine Person ohne große Kreditrate an der Backe abgesichert werden muss, sollte eigentlich alles abgedeckt sein.

    Wenn Familie und Immobilienfinanzierung bisher unerwähnt geblieben sind, dann ändert sich natürlich die gesamte Bewertung.

  • Hallo H3R3T1K (ich hätte fast R2-D2 oder C-3PO geschrieben :) ),


    Sie sind mit Ihren Überlegungen schon ganz gut unterwegs. Jetzt gilt es noch mit fachkundiger Unterstützung die "richtigen" Anbieter auszuwählen und insbesondere bei der BU-Antragstellung mit Gesundheitsfragen etc. keine Fehler zu machen. Dafür haben Sie ja schon einen Berater. Eine Rechtsschutzversicherung ist etwas Geschmackssache.


    Ein wichtiger Baustein fehlt noch, falls die Möglichkeit besteht, dass Sie sich im Anschluss an Ihre Zeit bei der Bundeswehr privat krankenversichern können und wollen: Eine PKV-Anwartschaft! Kostet nicht viel und "friert" Ihren aktuellen Gesundheitszustand ein.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Ich werde mit 34 SaZ (Soldat auf Zeit) zunächst für 2 Jahre und habe mich mal ein bisschen schlau gemacht.

    Hui! Da bist Du relativ spät dran mit der Bundeswehr. Ich nehme an, die 2 Jahre sind erstmal eine Art Probezeit mit optionaler Verlängerung.

    Ich hatte bisher nur Privathaftpflicht und Hausratversicherung (beide HUK24) und zwischenzeitlich eine Rechtschutzversicherung (ARAG), die noch läuft aber gekündigt ist aufgrund der doch beachtlichen Kosten von 480€ im Jahr. Ich überlege sie zu reaktivieren.

    Versichern sollte man alles, was einen ruinieren würde, wenn der Versicherungsfall eintritt.


    Eine Privathaftpflicht (bei Dir ggf. auch eine Diensthaftpflicht) ist so ein Fall: Geringe Prämie, sicher auch geringe Eintrittswahrscheinlichkeit, aber potentiell katastrophale Folgen. No brainer. Machen.


    Eine Hausratversicherung habe ich auch mal gehabt, eines PCs und eines teuren Fahrrads wegen. Das letztere hat extra Beitrag gekostet, den ich jahrelang ohne Nachdenken bezahlt habe. Letztlich habe ich die Versicherung quasi vergessen, einfach nur einmal im Jahr die Prämie bezahlt. Ich würde sie heute nicht mehr abschließen. Freilich sammelt sich über die Jahre eine Menge Hausrat an. Doch - würde ich bei einem katastrophalen Schaden (etwa: Schwelbrand, der alles mit Dioxin verseucht) das ehemals Vorhandene wirklich 1:1 ersetzen? Nein, sicher nicht, ich wäre vermutlich sogar froh, daß ich mit weniger Sachen neu anfangen dürfte.


    Eine Rechtsschutzversicherung halte ich für verzichtbar; man könnte allenfalls daran denken, wenn man einen besonders klagefreudigen Arbeitgeber hat, weil man nämlich in der ersten Instanz vor dem Arbeitsgericht seine Kosten auch dann trägt, wenn man gewinnt (Das ist eine Strategie mancher Arbeitgeber, z.B. Betriebsräte weichzukochen: Ständig sinnlos verklagen, der Arbeitgeber verliert jedes Mal, aber der Angestellte hat die Kosten). Bei mäßigen Streitwerten kann man einen Prozeß selber finanzieren - gerade, wenn Ersparnisse da sind. Ich habe mal vor einigen Jahren eine Privat- und Arbeitsrechtschutzversicherung gehabt, hat etwa ein Drittel dessen gekostet, was Du zahlst. Also: Wenn Du unbedingt eine Rechtsschutzversicherung haben willst, such Dir einen günstigeren Anbieter.


    Folgendes wird online empfohlen:

    • Berufsunfähigkeitsversicherung
      • mit echter Dienstunfähigkeitsklausel (ohne Bedingungen oder Hinweise auf Vertragswerk oder allg. Versicherungsbedingungen)
      • 80% Nettogehalt
      • bis bzw. nahe an 67 Jahre
      • Verzicht auf abstrakte Verweisung

    Sollte man machen, wobei ein Sparer überlegen könnte, ob er die letzten, teuren Jahre auf Lücke setzt und ggf. aus eigenen Ersparnissen abdeckt. Makler fragen, kalkulieren.

    • Privathaftpflichtversicherung
    • Private Pflegepflichtversicherung (BW übernimmt Krankenversicherung, nicht die gesetzl. vorgeschriebene Pflegeversicherung)
    • Unfallversicherung
    • Rechtsschutzversicherung mit Bereichen Privat, Beruf & Verkehr

    Habt ihr Anmerkungen oder Hinweise?

    Siehe oben :)

  • Referat Janders Ich habe keine Kinder, Schulden oder Kredite und meine Geldanlage (Bitcoin und ETF-Depot) ist nicht weit von 6 Ziffern entfernt. Ansonsten gibt es noch ein TG mit zugegebenermaßen schmalem Polster.


    Dr. Schlemann Von der privaten KV nehme ich großen Abstand. Ich habe eine private Krankenzusatzversicherung, die ich vergessen habe zu erwähnen.


    Achim Weiss

    • Bzgl. Probezeit: Kann man so sehen/nennen.
    • Bzgl. Dienstunfähigkeit: Die müsste zusätzlich abgeschlossen werden?
    • Bzgl. Hausrat: Finde deinen Kommentar hierzu absolut zutreffend. Deshalb habe ich sie nun auch gekündigt.
    • Bzgl. Rechtschutzversicherung: Ich bin da auch unsicher. Sehe es nicht als Notwendigkeit. Es wurde mit Hinblick auf eine möglicherweise zahlungsunwillige BU empfohlen. Aber ja, 480€ im Jahr ist mir einfach zu viel.
    • Bzgl. BU letzte Jahre auf Lücke bietet sich an, da ich für mein Alter umfangreiche Rücklagen habe (s.o.).
    • Bzgl. Probezeit: Kann man so sehen/nennen.
    • Bzgl. Dienstunfähigkeit: Die müsste zusätzlich abgeschlossen werden?
    • Bzgl. Hausrat: Finde deinen Kommentar hierzu absolut zutreffend. Deshalb habe ich sie nun auch gekündigt.
    • Bzgl. Rechtschutzversicherung: Ich bin da auch unsicher. Sehe es nicht als Notwendigkeit. Es wurde mit Hinblick auf eine möglicherweise zahlungsunwillige BU empfohlen. Aber ja, 480€ im Jahr ist mir einfach zu viel.
    • Bzgl. BU letzte Jahre auf Lücke bietet sich an, da ich für mein Alter umfangreiche Rücklagen habe (s.o.).

    Für einen 34jährigen sind 2 Jahre ja keine Lebensperspektive. Dahinter muß ja auch noch etwas kommen. Zumindest eine Aussicht auf eine Daueranstellung sollte da schon bestehen (Bundeswehr macht das meines Wissens in Schritten, erst 8 Jahre oder so, dann Berufssoldat).


    Mein Credo (und das Credo vieler Leute hier) lautet: Sparen, das schafft finanzielle Unabhängigkeit. Muß nicht gleich sein, daß einer mit 40 Jahren auf eine Berufstätigkeit nicht mehr angewiesen ist. Aber wenn man z.B. 100.000 € auf der Seite hat, auf die man im Notfall zugreifen könnte, kann man sich zur Not einen Prozeß für 20.000 € leisten. Wenn man verliert - shit happens -, aber man muß nicht von vornherein sagen: "Ich muß mir das bieten lassen, ich habe keine Rechtsschutzversicherung!"


    Ich stehe hier immer fürs Rechnen: Was kostet die BU, die bis zum 67. Lebensjahr zahlt, was kostet die, die bis zum 65. zahlt, was kostet die, die bis zum 63. zahlt?


    In den Statistiken werden ziemlich viele Leute berufsunfähig. Ich bin dem mal nachgegangen, mich hätte mal interessiert, aus welchen Gründen die Leute wann berufsunfähig werden. Auf den Grund bin ich dieser Frage nicht gekommen, habe nur so viel herausbekommen, daß damals die Mehrzahl der Berufsunfähigkeiten psychische Ursachen hatte. Was ist das? Eine psychische Ursache ist etwas medizinisch Weiches, ein Beinbruch etwas Hartes, was entweder ist oder nicht ist. In der Vergangenheit hat man ältere Mitarbeiter gern mal unter Druck gesetzt, damit sie ihren Arbeitsplatz aufgeben und Platz machen für Jüngere. Dieses Moment dürfte in Zeiten des Arbeitskräftemangels schwächer werden (somit auch der Druck auf ältere Mitarbeiter, doch endlich mal die Rente zu beantragen).

  • Ich stehe hier immer fürs Rechnen: Was kostet die BU, die bis zum 67. Lebensjahr zahlt, was kostet die, die bis zum 65. zahlt, was kostet die, die bis zum 63. zahlt?

    • Bzgl. BU letzte Jahre auf Lücke bietet sich an, da ich für mein Alter umfangreiche Rücklagen habe (s.o.).

    Hinter diesen Überlegungen steckt ein Rechenfehler. Wer findet ihn? :)

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Ich hatte heute früh ein Gespräch mit einem Berater von einer Firma, die von FT empfohlen wird. Das Gespräch war auch direkt vorbei denn: Ich hatte in den letzten Monaten einige Gesprächstermine mit Psychotherapeutinnen. Bin allerdings in keiner formellen Therapie und strebe die auch nicht an. Aufgrund dessen sagte mir der Berater nun: 1 Jahr lang nichts zu machen bei BU, Unfall- und privater Pflegepflichtversicherung.


    Mein Assessment bei der Bundeswehr lief sehr gut und ich werde direkt nach der Grundausbildung den Feldwebellehrgang absolvieren. Verpflichtung ist 15 Jahre. Beginn 1. Januar nächstes Jahr. Jetzt bin ich halt echt bisschen nervös "nackt" zur BW zu gehen. Gesundheitlich geht es mir gut, weitere Termine bei einer Therapeutin sind nicht geplant. Und körperlich ist natürlich alles tutti. Momentan habe ich nur ne private Haftpflicht und ne private Krankenzusatzversicherung für Zähne, Sehhilfen und Ausland.


    Was tun?

  • Hallo zusammen,

    es gibt auch Therapie/Beratung außerhalb des Krankenversicherungssystems die heissen ggf. anders jedoch sind es auch Therapeuten.

    Beratungsstellen der Diakone, Caritas Paritätischer…SKM usw.

    Der Vorteil es gibt keine Aufzeichnungen im Krankenkassensystem.

    LG

  • Hallo zusammen,

    es gibt auch Therapie/Beratung außerhalb des Krankenversicherungssystems die heissen ggf. anders jedoch sind es auch Therapeuten.

    Beratungsstellen der Diakone, Caritas Paritätischer…SKM usw.

    Der Vorteil es gibt keine Aufzeichnungen im Krankenkassensystem.

    LG

    Vorsicht: Auch Gespräche ohne Bezug zum Krankenkassensystem können Spuren hinterlassen, z.B. wenn man bei einem späteren Arztbesuch davon berichtet. Solche hochgradig "BU-kritischen" Themen zu "vergessen" birgt ein hohes Risiko, dass die BU später nicht leistet und man die Beiträge umsonst gezahlt hat.

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