Wie viel Prozent des Jahresumsatzes kostet der Steuerberater?

  • Hallo,


    ich bin Kleinunternehmer. Betreibe eine sehr kleine Schule. Jahresumsatz z.B. 30.000. Wie viel Prozent davon ca. sollten die Kosten für die Steuerberatung bzw. für das Erledigen der Steuer durch den Steuerberater, nicht überschreiten (Einkommensteuer, Einnahmeüberschussermittlung und die ganzen einzelnen Posten wie Erstellung von Formularen, Übermittlung an Finanzamt etc. Also das ganze Programm)?


    Ich freue mich über eine ungefähre Angabe

    ParzivalHH

  • Wieviel der Steuerberater kostet, hängt davon ab, was der Steuerberater alles machen soll. Und was das "ganze Programm" umfasst, hängt davon ab, worum es hier überhaupt geht. Eigentlich kann ein privater Kleinunternehmer in Deutschland keine Schule betreiben und mit dem genannten Umsatz lassen sich nicht mal ein Teilzeitlehrer und eine Reinigungskraft auf Minijob-Basis finanzieren. Insofern kann ich mir unter den gemachten Angaben auch nichts vorstellen.

  • Ich hatte mir einfach gedacht, es gibt so einen groben Richtwert. Also beispielsweise, dass man als Kleinunternehmer nicht mehr als 5% seines Umsatzes für Steuerberatungskosten aufwendet.

  • Nein, gibt es nicht. Je nach dem, was gemacht werden soll, wird es mehr oder weniger. Buchführung? Umsatzsteuervoranmeldungen? Umsatzsteuererklärung? Gewerbesteuer? Einkommensteuer? Lohnsteuervoranmeldungen? Lohnsteuererklärung? Statistische Meldungen? Was davon anfällt oder nicht, hängt davon ab, worum es konkret geht.

  • Ich war 20 Jahre Soloselbständiger, habe immer alles selber gemacht. Steuerberater hätte mich umgerechnet "mit allem drum und dran" (BWA, Bilanz, Steuererklärungen) rd. 5.000 € jährlich gekostet, das habe ich mir gespart (rd. 100.000 € im Zeitraum der Selbständigkeit, allerdings war ich Freiberufler gemäss § 4 Abs. 3 ESTG)

  • Ich habe mich erkundigen wollen wegen den Kosten bei einem Steuerberater.

    Der Stundensatz für Beratung beträgt € 220,00 inkl. 19% USt.

    Die Gebühr für die Steuererklärung Jahr XXX beträgt: € 480.

    Was denkt ihr dazu?

    Das ist fast das ganze was ich zurückbekommen hätte.



  • Ich habe mich erkundigen wollen wegen den Kosten bei einem Steuerberater.

    Der Stundensatz für Beratung beträgt € 220,00 inkl. 19% USt.

    Die Gebühr für die Steuererklärung Jahr XXX beträgt: € 480.

    Was denkt ihr dazu?

    Welcher Art ist Deine Steuererklärung?


    Wenn Du Angestellter sein solltest und sonst nichts - warum machst Du die Steuererklärung nicht selbst?


    Ist das Deine erste Steuererklärung?

    Wenn nein, wie hast Du das die vergangenen Jahre gemacht?

  • Ich bin Angestellte und habe die letzten jahren selbst gemacht. Jetzt kommen zusätzliche Einkommen und ich bin mir da unsicher deswegen brauche ich Hilfe zumindest einmal. Meine Frage ist: ist es zu steuer oder angemessen?

  • Ich bin Angestellte und habe die [Steuererklärung in den] letzten Jahren selbst gemacht. Jetzt kommen zusätzliche Einkommen und ich bin mir da unsicher, deswegen brauche ich Hilfe, zumindest einmal. Meine Frage ist: Ist es zu teuer oder angemessen?

    Dazu läßt sich so nichts sagen. Der Steuerberater rechnet nach Gebührenordnung und/oder nach Aufwand ab. Wenn es ein Profi machen soll, dürfte für Angestellte ein Lohnsteuerhilfeverein billiger sein.


    Die Steuererklärung eines Angestellten ist kein Hexenwerk. Erzähl doch mal, was bei Dir ist, vielleicht kann man Dir einen Rat geben, wie Du das Zusatzeinkommen verbuchst.


    Wahlweise hilft ein Steuerprogramm online oder installiert. Die Interviews sind mittlerweile ganz schön detailliert, so daß auch eine Menge Nicht-Standard-Situationen angesprochen werden.


    PS: Wenn es sich um die Steuererklärung 2022 handelt, bist Du etwas spät dran. Mittlerweile ist der Verspätungszuschlag obligatorisch. Ein Lohnsteuerhilfeverein oder ein Steuerberater hat etwas länger Zeit, könnte sein, daß der gesparte Verspätungszuschlag einen Gutteil des Vereinsbeitrags des Lohnsteuerhilfevereins abdeckt.

  • Wie schon gesagt: Diese Deine Frage läßt sich nicht seriös beantworten.


    Ach ja: Für die Steuererklärung 2023 hast Du noch mehr als ein halbes Jahr Zeit. Zeit genug, sich gut einzulesen.

  • Ich möchte nur wissen ob der Preis zu hoch ist oder nicht?

    Das kann man nicht konkret sagen. Es hängt von der Komplexität, der Anzahl der Anlagen und vom Gegenstandswert ab.
    Wenn du dann von zusätzlichen Einnahmen schreibst, finde ich den Preis nicht utopisch.

    Es gibt auch kein Naturgesetz, dass der Steuerberater mehr "rausholt", als sein Einsatz kostet.

  • Es geht nicht um die Steuerersparnis durch den StB, sondern um die vermiedenen Kopfschmerzen bzw. die eingesparten Arbeitsstunden, die die Steuererklärung erfordert hätte.


    Daher sind auch gefühlt hohe Honorare am Ende eher gerechtfertigt.

  • Da die meisten Steuerberater genügend Mandate haben ist ihr Interesse an neuer Kundschaft sehr gering. Dies wird dann oft durch ein abschreckend hohes Honorar zum Ausdruck gebracht.


    Du musst ja nicht zum Steuerberater gehen…..

  • Bei knappem Personal muss halt priorisiert werden, geht ja gar nicht anders. Und da nimmt man die Mandate raus, die nicht oder kaum kostendeckend sind.


    480 Euro Brutto für Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, EÜR, Bescheidprüfung, Schriftverkehr ist nichts. Da darf sich ein Fachangestellter + Bürokraft höchstens 5 Stunden mit beschäftigen. Jede Frage, Berichtigung, Verzögerung etc. lässt den Fall dann schon unrentabel werden.

  • Hier noch ein Tool, mit dem sich anhand der Gegenstandswerte die Gebührenrechnung kalkulieren lässt:


    Steuerberater Kosten + Rechner + Tabelle
    Berechnen Sie die Steuerberaterkosten nach Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV).
    www.steuerschroeder.de


    Nimm mal eine EÜR mit 25.000 Umsatz und kleinem Gewinn. Der Gegenstandswert läge dann bei 25.000 Euro, der Mittelwert nach Tabelle B wird mit 17/10 kalkuliert, damit liegen wir alleine bei der EÜR bei Kosten in Höhe von 323,00 Euro netto.


    Dazu kommen dann noch die Kosten für die Steuererklärungen. Also 480 Euro brutto ist da nix.

  • Und noch eine Anmerkung:


    Ein normaler Fachangestellter sollte im Schnitt das 3 1/2 fache seines Gehalts an Umsatz generieren.


    Bei 3.500 Euro Gehalt wäre das ein Nettoumsatz von mindestens 12.250 Euro im Monat. 12.250 Euro / 173 Stunden Arbeitszeit = 70,80 Euro Umsatz netto die Stunde Minimum.


    Da man aber auch Eigenverwaltung (Aktenführung, Seminare, Besprechungen, Krankheit, Urlaub etc. hat) und diese zwischen 15% und 20% der Arbeitszeit ausmacht, müsste der Mindestumsatz pro Stunde eher so aussehen:


    12.250 Euro / (173 Stunden x 80%) = 88,76 Euro netto


    Du siehst, deine 400 Euro netto sind hier zeitmäßig ganz schnell aufgebraucht. Und dann legt der Berater Geld bei.