Sind Aktien bei der neuen Reichensteuer vorteilhaft?

  • Was gegen (noch) "mehr Steuern" spricht (in der Summe über alle Steuerzahlenden), ist z.B. dass der Staat über die massiv gestiegenen Energiepreise und über die in der Folge gestiegenen Kosten für praktisch alle Waren und Dienstleistungen schon jetzt profitiert, weil die Einnahmen durch die MwSt. entsprechend steigen.

    Hast Du Zahlen oder empfindest Du das nur so?

  • Was gegen (noch) "mehr Steuern" spricht (in der Summe über alle Steuerzahlenden), ist z.B. dass der Staat über die massiv gestiegenen Energiepreise und über die in der Folge gestiegenen Kosten für praktisch alle Waren und Dienstleistungen schon jetzt profitiert, weil die Einnahmen durch die MwSt. entsprechend steigen.

    Und wie macht der Staat das, das für seine Ausgaben die Inflation keine Rolle spielt?

    Also wie kann der Staat zwar von den größeren Zahlen bei den Einnahmen profitieren aber nicht davon betroffen sein, dass die zu zahlenden Ausgaben auch größere Zahlen haben?

  • Ich selbst zahle gerne meine EINKOMMEN-Steuer, sogar auch etwas mehr, wenn es sein muss.

    Das Thema VERMÖGENS-Steuer oder ERBSCHAFTS-Steuer oder SCHENKUNGS-Steuer ist jedoch so kompliziert ,dass ich den Politikern empfehlen würde, die Finger davon zu lassen und es nur mit neuen Tarifen bei der Einkommensteuer zu versuchen.

    Zu spät. Jetzt kümmert sich Sarah W. darum. Hat wohl hier mitgelesen. ;) Von wegen nur SPD ...

    https://www.n-tv.de/politik/Wa…utel-article24527014.html

  • Zu spät. Jetzt kümmert sich Sarah W. darum. Hat wohl hier mitgelesen. ;) Von wegen nur SPD ...

    https://www.n-tv.de/politik/Wa…utel-article24527014.html

    Hatte zu ihrem (vermutlichen) "Programm" mal ganz kurz recherchiert.


    Die Dame firmierte - jedenfalls aus meiner Sicht - ja lange als Deutschlands bekannteste (Salon)Kommunistin - sie selbst allerdings war dem guten Leben samt Luxus nie abgeneigt (war die Nomenklatura im Kommunismus und Sozialismus ja auch eher nie ...). Nunmehr scheint für sie nicht mehr Marxismus-Leninismus im Vordergrund zu stehen sondern eher das Argentinien der 40er/50er Jahre (Richtung Juan Peron - war das damals, glaube ich). Populismus, Nationalismus und eine sehr starke Prise Sozialismus (bei dem letzten Punkt bleibt natürlich immer das gleiche und uralte Problem - irgendwann geht einem dann das Geld anderer Leute aus). Immerhin hat sie wohl erkannt, daß einer der üppigsten (und damit teuersten) Sozialstaaten und in praxi gleichzeitig nahezu offene Grenzen - auf Dauer jedenfalls - nur schwer bis kaum vereinbar sind.


    Spannend (aus eher theoretischer Sicht und als noch immer interessierter politischer Beobachter) finde ich das - unsere "politische Landschaft betreffend - auf jeden Fall. Wie ich an anderer Stelle hier schon kurz geschrieben hatte: Sollte sich diese (wohl erst noch zu gründende) Partei wirklich relevant etablieren oder gar reüssieren, wird dies die weitere Fragmentierung und Zerfaserung der politischen Landschaft hierzulande vorantreiben. Das kann sehr unangenehme Folgen haben (weiß ich aus meiner Zeit in Italien) und das Regieren signifikant erschweren. Oder wie ein geschätzter Kollege formulierte: Für die jetzt beteiligten Politiker geht es mittlerweile darum, ob sie es selbst noch in der Hand haben, wichtige Dinge zu ändern. Große Worte (wie historisch) können zum Bumerang werden, wenn keine großen Taten folgen. Sie haben so lange gewartet, bis in Deutschland etwas ins Rutschen geraten ist. Der Kontrollverlust hat längst die Parteienlandschaft ergriffen.


    Es bleibt sicherlich sehr interessant - und könnte vielleicht noch "spannender" werden.

  • Von McProfit an Sovereign

    Hallo lieber Forumsreund,

    wir müssen aufpassen dass dieses Thema nicht zu einer politischen Diskussion ausartet.

    Schließlich ging es (mir) ursprünglich nur darum darauf hinzuweisen, dass Kapitalerträge aus Dividenedn und Aktienverkäufen gar nicht in der Einkommensteuererklärung erscheinen.

    Wenn ein Politiker- so wie gestern meine schwäbische Landsmännin Esken - darauf hinweist, dass man EINKOMMEN von mehr als 270.000 Euro künftig mit einer Zusatzsteuer, Zusatzabgabe oder ähnliches besteuern will, dann können WIR Aktionäre uns zunächst gemütlich zurücklehnen.

    Unser steuerpflichtiges Einkommen erhöht sich durch Dividenden oder Kursgewinne zunächst mal nicht weil das mit der Abgeltungssteuer abgegolten ist und die wird von der Bank bezahlt und erscheint nicht mehr in der Steuererklärung.

    Es ist mir klar, dass dann andere Regelungen eingeführt werden müssten.

    Es zeigt sich aber immer wieder, dass irgendwelche Schnellschüsse in Interviews nicht durchdacht sind und in der Praxis viel komplzierter sind als sich das so ein Politker vorstellt.

    Siehe Beispiel Heizungsgesetz.

    Wenn Du uns schon die Vorstellungten von Sarah Wagenknecht als Anhang schickst, will ich auch dazu "meinen Senf " geben.

    So sehr ich die Dame wegen ihrer excellenten Rhetorik schätze, umso mehr bin ich erstaunt dass auch sie vieles durcheinanderbringt (vielleicht mit Absicht!)

    Betrifft:

    Ungleiche Besteuerung von Kapitalerträgen

    Wagenknecht fordert gleich hobe Besteuerung von Kapitalerträgen wie beim Lohn oder Gehalt.

    Sie hat ebenfalls nicht verstanden - oder ignoriert es - dass es da kaum einen Unterschied gibt.

    Mieteinnahmen bei vermieteten Immobilien werden von jeher voll besteuert.

    Dividenden werden beim genauen Hinsehen doppelt besteuert - durch Körperschaftssteuer und dann durch die Abgeltungssteuer. Zählt man das zusammen denn ist fast kein Unterschied.

    Betrifft:

    Wagenknecht fordert Vermögenssteuer für Multimillionäre und Milliardäre.

    Hört sich interessant an.

    Schaut man hinter die Kulissen dann stellt man fest dass Menschen mit derart hohem Vermögen dieses nicht im Keller haben wie Dagobert Duck sondern es sind meist Firmen bei denen der Vermögenswert nur von irgendwelchen Analysten geschätzt wird.

    Will man aber nicht nur Mulit-Millionäre besteuern sondern auch "normale Millionäre" dann sind wir bei den altbekannten Problemen.

    Schließlich ist jeder Eigentümer eines 1-Fam.Hauses im Umfeld der Großstädte bereits heute schon Vermögensmillionär ohne etwas davon zu merken, zumindest solange er in seinem Haus lebt. Jegliches sonstiges Vermögen wie Aktien, Anlageimmobilien oder auch Pensionsanspruche würden dann trotz Freibetrag sofort Vermögenssteuerpflichtig.

    Die neue GRUNDSTEUER hat ja schon gezeigt wie schwierig es in der Praxis ist, den wirklichen Wert eines jeden Hauses oder einer Firmenbeteiligung oder von Kunst, Oltimern von Pensionsansprüchen oder Renten zu bewerten.

    Auch der Vorschlag höhere ERBSCHAFTS-STEUER ist nicht so einfach.

    Es ist keine große Kunst - wenn man will - schon zu Lebzeiten das spätere Erbe legal zu verkleinern.

    Stichwort: Schenkungen oder Verkäufe mit Nießbrauch, Familienstiftung, gemeinnützige Stiftung usw.

    Selbst eine kluge Sahra Wagenknecht wirft bei ihren Steuerplänen alles in einem Topf.

    Hauptsache die Schlagzeile passt.

    Jetzt hoffe ich aber, dass wir hier wieder zu unsere Aktien oder Anlagethemen zurückkehren.

    Viele Grüße aus Stuttgart McProfit

  • Wie schon einige Male betont: Das Steuerrecht gehört nicht zu den Feldern bei denen ich über gute Kenntnisse oder wenigstens rudimentäres Wissen verfüge (außer der Tatsache, daß ich mich seit vielen Jahrzehnten stets mit der - jeweils aktuell gültigen - höchsten Steuerprogression konfrontiert sehe ...; noch dazu in Steuerklasse 1). Überlasse diesbezügliche wesentliche strategische aber auch taktische Überlegungen daher meinem Steuerbüro. Deshalb nur einige allgemeine Anmerkungen.

    Von McProfit an Sovereign

    Hallo lieber Forumsreund,

    wir müssen aufpassen dass dieses Thema nicht zu einer politischen Diskussion ausartet.

    Das ist meines Erachtens - in vielen Fällen jedenfalls - unvermeidlich da denknotwendig. Auch und gerade beim Thema private "Finanzen", schlicht und einfach, weil die Politik darauf indirekt oder sogar direkt starken bis sehr starken Einfluß hat (Wirtschafts-Politik, Finanz-Politik, Fiskal-Politik usw. aber auch Sozial-Politik (Beispiele GRV, GKV usw.) und damit eben auch die Steuer-Politik. Den (wie und warum auch immer motivierten) Versuch dies (gänzlich) apodiktisch zu trennen, halte ich für daher für nicht zielführend - man könnte auch sagen für unsinnig.

    Es zeigt sich aber immer wieder, dass irgendwelche Schnellschüsse in Interviews nicht durchdacht sind und in der Praxis viel komplzierter sind als sich das so ein Politker vorstellt.

    Siehe Beispiel Heizungsgesetz.

    Wenn mir beispielsweise ein renommierter Professor für Steuerrecht (!) sagt, daß er sich seine eigene Steuererklärung selbst nicht zutraut (er hat einige Nebeneinnahmen sowie einige Investments) und lieber einen Steuerberater in Anspruch nimmt und auch bezahlt (der gute Mann ist ansonsten sehr kostenbewußt und preissensibel), dann sagt dies einiges bzw. viel über das deutsche Steuerrecht aus ...


    Nach meiner Erfahrung wissen viele (die meisten) Politiker - von ganz wenigen Ausnahmen (steuerliche Fachpolitiker) abgesehen - darüber auch wenig bis nix (teilweise sogar noch weniger als ich; dazu siehe ganz oben 1. Abs.). Was so manchen dennoch nicht von strammen und "sportiven" Aussagen abhält ... Noch schwerwiegender: Die Folgen gewisser Vorstellungen (wie etwa dann logische Verhaltensänderungen Betroffener samt Auswirkungen auf das Gesamtsystem) werden selten mitgedacht oder gar komplett ignoriert.


    Ein recht guter Freund (früher im politischen Umfeld tätig als u. a. zuletzt parlamentarischer Staatssekretär) wußte nicht mal, daß er ob seine Ruhestandbezüge (Barwert) als Multi-Millionär einzustufen ist ... Man mag es kaum glauben.

    So sehr ich die Dame wegen ihrer excellenten Rhetorik schätze, umso mehr bin ich erstaunt dass auch sie vieles durcheinanderbringt (vielleicht mit Absicht!)

    Fundiertes Wissen - auch über die Zusammenhänge und Wirkmechanismen - würde ich (auch bei Sarah Wagenknecht) diesbezüglich nicht automatisch voraussetzen (siehe oben). Selbst einfachste und simpelste Fakten sowie Zusammenhänge sind da nicht selten unbekannt (Stichwort: Die sozusagen doppelte Besteuerung von Dividenden schon im Unternehmen (Körperschaftssteuer ?) als dann auch noch beim Aktionär (Abgeltungssteuer ?) - um nur ein Beispiel zu nennen). Oder werden - der eigenen Agenda folgend - geflissentlich übersehen bzw. in der Kommunikation weggelassen.

    Wagenknecht fordert Vermögenssteuer für Multimillionäre und Milliardäre.

    Wen kann das wirklich überraschen ?! Eine Dauerforderung im linken politischen Lager, die in schöner Regelmäßigkeit immer wieder mal hochpoppt.

    Schaut man hinter die Kulissen dann stellt man fest dass Menschen mit derart hohem Vermögen dieses nicht im Keller haben wie Dagobert Duck sondern es sind meist Firmen

    Dazu hatte ich erst jüngst hier was geschrieben (Stichworte: Investitionen, Arbeitsplätze etc.).

    Will man aber nicht nur Mulit-Millionäre besteuern sondern auch "normale Millionäre" dann sind wir bei den altbekannten Problemen.

    Schließlich ist jeder Eigentümer eines 1-Fam.Hauses im Umfeld der Großstädte bereits heute schon Vermögensmillionär ohne etwas davon zu merken, zumindest solange er in seinem Haus lebt.

    Anekdotisch aber bezeichnend: Hatte schon vor Jahren mal den Versuch gestartet von einer (relativ bekannten) Politikerin der Grünen konkret zu erfahren, wer denn die von ihr sog. "Reichen" sind (sie hatte massiv öffentlich für die Wiedereinführung der Vermögenssteuer natürlich nur für "Reiche" plädiert). Die damalige Antwort war: "Die Milliardäre halt, ist doch logisch". Auf die extrem geringe Zahl dieser Spezies in Deutschland angesprochen (den Aspekt, daß diese Vermögen in aller Regel in Unternehmen stecken und auch gebunden sind habe ich gar nicht erst erwähnt): "Alle ganz, ganz Reichen natürlich". Mein finaler Versuch eine konkrete Zahl zu erlangen, ab welchem Vermögen dies gelten solle wurde mit die "wirklich und richtig Reichen" beantwortet ...


    Von dem negativen Standort-Signal an privates Kapital und auch (internationale) Investoren sowie der äußerst komplexen und aufwändigen Umsetzung ganz abgesehen (Stichwort: Jährliche (Neu)Bewertung aller Vermögenswerte wie Immobilien, Kunst, Schmuck, Uhren, Oldtimer usw. - um nur ein Beispiel zu nennen): Soll dabei (Vermögenssteuer) etwas halbwegs Nennenswertes - in Summe gerechnet - rauskommen, geht dies nur über die Masse und damit eher sehr geringe Schwellenwerte (siehe Dein Beispiel: EFH am "falschen" Standort; hier vor Ort könnte schon eine Eigentumswohnung in guter Lage reichen ...) und dann wäre auch schnell der "kleine und mittlere" Mittelstand (eine der tragenden Säulen der deutschen Wirtschaft) betroffen - mit den entsprechenden Folgen.


    Eine der Gründe, warum (international gesehen) immer weniger Länder eine solche Vermögenssteuer (man könnte auch sagen Substanzbesteuerung) erheben und/oder mit vielen Ausnahmen arbeiten und/oder sehr hohen Freibeträgen implementiert haben.


    Nur am Rande aber in dem Kontext: Die (vorerst gescheiterte) Initiative der EU iZm einem sog. "Europäischen Vermögensregister" - welches alle Vermögenswerte jedes Menschen in der EU erfassen sollte (von dem Konto und Depot und der (eventuell) eigenen Immobilie bis hin zu jedem sonstigen Wertgegenstand) - scheint ein starker Wunsch (man könnte vielleicht und pointiert fast sagen ein "feuchter Traum") mancher politischer (auch EU-)Kreise zu sein. Dahinter dürfte - neben dem Wunsch nach dem finanziell vollständig "gläsernen Bürger" - auch der Gedanke stehen, dies dann für "politische Maßnahmen" zu nutzen (Stichwort: Besteuerung).

    Jetzt hoffe ich aber, dass wir hier wieder zu unsere Aktien oder Anlagethemen zurückkehren.

    Das sehe ich offen gesagt anders (siehe schon oben Abs.2). Diese Themen kann ich nicht denken (und gestalten) ohne (neben anderen Themen; Beispiel: Inflation) auch politische und insbesondere auch steuerpolitische bzw. steuerrechtliche Aspekte gebührend zu berücksichtigen (wenn mir dabei auch mein Steuerbüro entscheidend helfen muß - aber wenn selbst ein Professor für Steuerrecht (s. o. Abs. 3) es sich selbst nicht zutraut seine Ekst-Erklärung zu erstellen ... dann muß ich mich dafür wohl nicht schämen).


    Viele Grüße auch an Dich aus dem schönen Taunus

  • Ein recht guter Freund (früher im politischen Umfeld tätig als u. a. zuletzt parlamentarischer Staatssekretär) wußte nicht mal, daß er ob seine Ruhestandbezüge (Barwert) als Multi-Millionär einzustufen ist ... Man mag es kaum glauben.

    Das glaube ich jederzeit.


    Der Durchschnittsdeutsche (auch der Durchschnitts-Rentenversicherungszahler) führt sich nicht vor Augen, welchen Wert seine Rentenanwartschaft darstellt. Die Durchschnittsrente läuft etwa 20 Jahre, also 240 Monate. Eine Rente von "nur" 1000 € stellt also überschlägig einen Wert von 240.000 € dar, dazu kommt streng genommen noch der Krankenkassenzuschuß von etwa 8%.


    Der Staatssekretär (B11) geht mit einem Vielfachen davon in den Ruhestand (können 10 T€ brutto sein), sein Ruhestand ist vermutlich länger (höhere Lebenserwartung von Akademikern im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung), auch ist die Beihilfe mehr wert als der Krankenkassenzuschuß.

  • Achim Weiss


    In dem Kontext:


    Diverse Systeme (wie GRV, GKV usw.) dürften u. a. auch deshalb sein, wie sie eben sind, weil a) die darüber Entscheidenden (Politiker) selbst davon (meist) nicht betroffen sind und zudem b) für sich selbst - schon vor langer Zeit - andere sprich eigene Systeme etabliert haben.


    Das gilt in Teilen vermutlich auch für das (hoch komplexe) deutsche Steuerrecht - wenn ich etwa an die sog. Kostenpauschale von Bundestagsabgeordnete denke (könnte auch im EU-Parlament so sein; da gab/gibt es nach meiner Erinnerung auch noch zusätzliche üppige Tagespauschalen bei reiner Anwesenheit noch am frühen Morgen des betreffenden Tages; ohne jeden weiteren Nachweis) - während Otto Normalverbraucher ja jede Tankquittung, jede Rechnung usw. sammeln und für seine Steuererklärung archivieren muß, ist diese einfache Kostenpauschale der Abgeordneten (m. W. jedenfalls) zudem als sog. Aufwandsentschädigung auch komplett steuerfrei gestellt.


    Natürlich sollten Politiker adäquat bezahlt werden (um wenigstens eine halbwegs Durchmischung des Parlaments zu gewährleisten und Politik finanziell auch für Top-Kräfte halbwegs attraktiv zu gestalten). Ob das bei der aktuellen Vergütung der Politik(er) aber sichergestellt ist, darüber könnte man sicherlich trefflich streiten - schließlich verdienen vermutlich schon nicht wenige Direktoren einer öffentlich-rechtlichen Sparkasse und einige Vorstände mancher genossenschaftlichen Volksbanken so viel wie (oder mehr als) ein deutscher Bundeskanzler ... Auch manche Intendanten öffentlich-rechtlicher Sende dürften in die Nähe der Bezüge eines Bundeskanzlers kommen ...


    Für mich hierzulande ohnehin ein Phänomen bzw. Faszinosum: Unsummen vereinnahmenden Sportlern, die noch dazu längst im steuerfreundlicheren Ausland (Beispiel: Schweiz) residieren, jubeln die deutschen Massen begeistert zu (denke da an einen früheren Formel 1 Rennfahrer - um nur ein Beispiel zu nennen) - einem gut verdienenden CEO eines großen Unternehmens (im Vergleich zu dem besagten Spitzensportler ein Geringverdiener; das Vermögen betreffend ein armer Schlucker), der die Verantwortung für den Erfolg des Unternehmens trägt und damit für Tausende oder Zehntausende Arbeitsplätze sprich Mitarbeiter wird dagegen in Deutschland nicht selten mit Neid und Mißgunst ob seiner Vergütung begegnet ...


    Vielleicht einer der Gründe (oder sogar der entscheidende), warum man es im Politikbereich eher "verschwurbelt" sprich "von hinten durch die Brust ins Auge angeht" - die direkte (offizielle) Vergütung ist nur das eine; die "Nebengeräusche" sind das andere angefangen von A wie der (eher sehr üppigen) Altersvorsorge der Politiker (die Liste ließe sich leicht fortsetzen; Ortzuschläge, Dienstwagen, kostenfreies Reisen mit der Bahn usw. - um nur einige Stichworte zu nennen).


    Als finanzieller Anreiz für viele wirkliche Top-Leute dürfte selbst das Gesamtpakt dennoch kaum ausreichen bzw. besonders anziehend wirken - für Leute ohne jede Berufserfahrung und ohne jede abgeschlossene Ausbildung bleibt der politische Betrieb natürlich hoch attraktiv ... Und vermutlich auch die einzige derart gute Chance auf eine finanziell abgesicherte Zukunft. Ob damit die richtigen Anreize gesetzt werden, mag und muß jeder für sich selbst beurteilen.

  • Als finanzieller Anreiz für viele wirkliche Top-Leute dürfte selbst das Gesamtpakt dennoch kaum ausreichen bzw. besonders anziehend wirken - für Leute ohne jede Berufserfahrung und ohne jede abgeschlossene Ausbildung bleibt der politische Betrieb natürlich hoch attraktiv ...

    Selbst für Milliardäre ist der Politikbetrieb hoch attraktiv. Berlusconi und Trump sind sicher nicht aus finanzieller Erwägung in die Politik gegangen. Und eine Ebene tiefer ist Merz sicher auch nicht aus finanzieller Erwägung zurück in die Politik.

  • Selbst für Milliardäre ist der Politikbetrieb hoch attraktiv.

    Das wage ich, jedenfalls im Regelfall, ernsthaft zu bezweifeln - jedenfalls, wenn man unter "Politikbetrieb" das prioritäre Anliegen subsumiert für das Land, die Allgemeinheit bzw. den Normalbürger Verbesserungen zu erreichen.

    Berlusconi und Trump sind sicher nicht aus finanzieller Erwägung in die Politik gegangen.

    Quod erat demonstrandum - die beiden von Dir explizit genannten Protagonisten sind hier die besten Beispiele. In deren Motivbündel dürfte der unter Abs. 1 genannte Aspekt eher untergeordneter Natur (wenn nicht unerheblich bzw. sogar unbedeutend) gewesen sein. Im Motivbündel dürften da ganz andere Aspekte eine wichtige bis überragende Rolle gespielt haben (Image, Profilierungs- bzw. Geltungssucht, das Verfolgen und Umsetzen handfester eigener (auch wirtschaftlicher) Vorteile mittels politscher Einflußnahme usw. usw. - die wirtschaftliche Lage des Landes hat bei den beiden von Dir genannten (und ihren Entscheidungen) oftmals kaum oder keine Rolle gespielt. Der gute Silvio hat beispielsweise diverse Mal ganz heftig in die italienische Gesetzgebung eingegriffen, nur um der eigenen Strafverfolgung zu entgehen ...


    Diese beiden taugen daher nicht als Beispiele sondern als perfekte Gegenbeispiele. Jedenfalls, wenn man meiner Definition zum "Politikbetrieb" folgt.

    Und eine Ebene tiefer ist Merz

    Das nehme ich mal als humoristische Einlage.


    So wie Trump iVz anderen derartigen politischen Protagonisten (Stichwort: Putin - um ein Beispiel zu nennen) wahrhaft (finanziell gesehen) ein arme Schlucker war und ist (der Silvio ebenso) spielt Herr Merz - auf diesem finanziellen Spielfeld - bei derartigen Vergleichen nicht "eine Ebene tiefer" sondern (um mal in der Sportterminologie zu bleiben) sozusagen in der Kreis- vielleicht noch maximal in der Bezirksklasse. Bei den anderen (Trump, Berlusconi) muß man eher von Bundeliga bzw. dann bei Herrn Putin von der Champions League reden.


    Merz spielt also nicht eine sondern eher 8-10 Ebenen darunter (was das Finanzielle betrifft; und darum geht es ja hier bei dem Thema).


    Über die Motivation von Herrn Merz traue ich mir übrigens keine Aussage zu, richtig viel Geld hat er jedenfalls nicht ansatzweise (was ich aber zuverlässig weiß - ich habe noch einige Zähne im Mund und einige Freunde in der Stadt und an relevanten Stellen sitzend - die langjährige Politik der ehemaligen Kanzlerin Merkel hält er in weiten Teilen für Murks; teilweise auch für Fehlentscheidungen von historischem Ausmaß. Aus meiner Sicht eher verständlich, daß er dies - jedenfalls so klar und in dieser Deutlichkeit - nicht öffentlich kommuniziert). Es fällt mir übrigens mehr als schwer Herrn Merz in dieser seiner Bewertung nicht zu folgen. Das in dem Kontext aber nur am Rande.

  • Diverse Systeme (wie GRV, GKV usw.) dürften u. a. auch deshalb sein, wie sie eben sind, weil a) die darüber Entscheidenden (Politiker) selbst davon (meist) nicht betroffen sind und zudem b) für sich selbst - schon vor langer Zeit - andere sprich eigene Systeme etabliert haben.

    Tja,

    evtl. muss man auch akzeptieren, dass nicht ALLE die identische Gesundheitsversorgung bekommen können. Das hat schon im real existierenden Sozialismus oder Kommunismus nicht funktioniert, wo die Gleicheren unter allen Gleichen auch mit westlicher Medizin versorgt wurden und/oder sich in Spezialkliniken im westlichen Ausland behandeln lassen konnten.

    Die Frage ist halt, ab wann die Unterschiede untragbar werden und wie man Mitglied in diesem Club werden kann.


    Ach ja, welche Systeme haben Politiker eigens für sich geschaffen? Gibt es eine gesonderte Politiker-Krankenkasse? Oder spezielle Kliniken nur für Politiker? Erzähl mehr davon! :/

    Und ich simpel dachte bisher, es käme einzig auf Geld an um sich eine bessere Versorgung zu sichern (z.B. PKV oder Privatkliniken) und Mitglied im Club zu werden. ;)

    Das ist zumindest in sofern demokratisch, weil es zumindest für jeden erreichbar ist.

    Man sollte aber auch anerkennen, dass es genügend 'Spitzenmanager' gibt, die es geschafft haben das Ihnen anvertraute Unternehme gegen die Wand zu fahren. Die Zeche zahlen dann i.d.R. aber Andere. Im Verhältnis zum angerichteten Schaden scheinen mir diese Manager auch verdammt weich zu fallen. Auch in Sachen Erinnerungslücken scheinen sich Top-Manager und Politiker kaum zu unterscheiden. :/

    Ach ja, in der Wirtschaft bekommen Spitzenmanager i.d.R. Ruhestandszahlungen und auch Vergünstigungen von denen ein 08/15 Ex-Politiker auch nur träumen kann.

    Ist ja nicht so, dass jedem MdB ein Dienstwagen zusteht. Hingegen kenne ich kaum einen Abteilungsleiter bei einem beliebigen Mittelständler, der ohne obligatorischen Dienstwagen arbeitet. Also eher Kreistag als Bundestag.

    Die Frage welche Qualifikation ein Politiker haben muss, kann man gern stellen. Ich höre ja immer wieder, dass es bestimmte Politiker in der freien Wirtschaft nicht mal zum Pförtner oder Taxifahrer bringen würden.

    Da sei die Frage erlaubt, ob man einem Pförtner oder Taxifahrer umgekehrt automatisch die Qualifikation eines Abgeordneten zuspricht!?:/

    Zunächst mal muss man gewählt werden um ein politisches Amt ausüben zu können.

    Sind dann nicht in Wahrheit die Wähler die eigentlich 'Dummen', die solch unqualifizierte Politiker überhaupt wählen? Das Parlament soll ja den Querschnitt der Bevölkerung abbilden? :/


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • monstermania

    Offen gesagt bis Du mir mit Deiner Einlassung (bzw. dem folgenden von Dir konstruierten Zusammenhang) im Kontext mit Erbschaften sowie der Erbschaftssteuer aus Beitrag Nr. 77

    Welchen konkreten Beitrag haben die Geschwister denn zum Vermögenserwerb des verstorbenen Vermögenden Geschwisters geleistet!?

    etwas "unheimlich" geworden ... Zudem blieb mein diesbezüglich an Dich gerichteter Beitrag (s. Nr. 79) ohne Antwort. Ich hoffe immer noch, ich habe da was falsch verstanden ?

    Wie auch immer ...

    Tja,

    evtl. muss man auch akzeptieren, dass nicht ALLE die identische Gesundheitsversorgung bekommen können.

    Ist das so ? Wäre komisch, wo doch ansonsten hier (jedenfalls von so einigen) der Gedanke des Kollektivismus und an kollektiv organisierte Systeme ständig so hoch gehalten wird.

    Das hat schon im real existierenden Sozialismus oder Kommunismus nicht funktioniert, wo die Gleicheren unter allen Gleichen auch mit westlicher Medizin versorgt wurden und/oder sich in Spezialkliniken im westlichen Ausland behandeln lassen konnten.

    Da muß ich Dir - eher wohl ausnahmsweise - zustimmen. Zur Nomenklatura in derartigen Systemen hatte ich hier übrigens schon mehrfach etwas geschrieben.

    Ach ja, welche Systeme haben Politiker eigens für sich geschaffen?

    Über die (sehr speziell ausgestaltete) Altersversorgung der Politiker (auch der EU-Politiker) kannst Du ja mal anfangen Dich zu informieren und zu recherchieren - solltest Du wirklich diesbezüglich so ahnungslos sein, wie Du hier vorgibst .... (was ich mir übrigens kaum vorstellen kann). Gleiches gilt übrigens für diverse andere Privilegien in der Politik.

    Gibt es eine gesonderte Politiker-Krankenkasse? Oder spezielle Kliniken nur für Politiker? Erzähl mehr davon!

    Einer so freundlichen und seriös vorgetragenen Aufforderung folge ich selbstverständlich gerne.


    Ich könnte Dir beispielsweise erzählen (ein Beispiel aus Dutzenden dieser Art), wie ein (recht bekannter wenn auch nur) Landespolitiker in eine Klinik für einen überschaubaren operativen Eingriff eingerückt ist. Die Klinik stand fast still und die gesamte Abteilung hatte zuvor von der Klinikleitung ein ausführliches "Briefing" erhalten. Der gute Mann (ausnahmsweise als Politiker tatsächlich mal ein GK-Versicherter) schwärmte danach (auch medial) von der ausgezeichneten Behandlung und aufmerksamen Pflege im Krankenhaus in Deutschland gerade auch als Kassenpatient ... :D

    Man sollte aber auch anerkennen, dass es genügend 'Spitzenmanager' gibt, die es geschafft haben das Ihnen anvertraute Unternehme gegen die Wand zu fahren. Die Zeche zahlen dann i.d.R. aber Andere.

    Das ist bei Fehlentscheidungen von Politikern anders ? Wäre mir neu ... Da zahlt unter Umständen nämlich ein ganzen Land, ein ganzes Volk die Zeche.

    Ach ja, in der Wirtschaft bekommen Spitzenmanager i.d.R. Ruhestandszahlungen und auch Vergünstigungen von denen ein 08/15 Ex-Politiker auch nur träumen kann.

    Ausgerechnet "Ex-Spitzenmanager" mit ausgerechnet "08/15 Ex-Politikern" zu vergleichen scheint mir unangemessen um nicht zu sagen abwegig.

    Ist ja nicht so, dass jedem MdB ein Dienstwagen zusteht. Hingegen kenne ich kaum einen Abteilungsleiter bei einem beliebigen Mittelständler, der ohne obligatorischen Dienstwagen arbeitet. Also eher Kreistag als Bundestag.

    Ein sehr weites Feld (Vergütungen samt weiteren Vergünstigungen "Politiker versus freie Wirtschaft"). Könnte hier en detail etwas den Rahmen sprengen.


    Daher nur anekdotisch: Eine Politikerin (Hessischer Landtag; vormals als Lehrerin (verbeamtet) tätig) hatte sich mal zu einer Bemerkung über meine Tagessätze verstiegen (hatte für ihren Partner bzw. dessen Unternehmen damals ein (übrigens hoch erfolgreiches) PR-Projekt geleitet). Hatte ihr dann versucht zu erklären, daß sich meine Tagessätze samt Gewinnbeteiligung frei am Markt aus Angebot und Nachfrage bilden - und mich natürlich kein Mensch buchen muß. Zudem könne sie das ebenso machen und sogar die doppelten oder dreifachen Tagessätze verlangen. Einfach Büro anmieten und Schild an der Hauswand bzw. Eingangstür anbringen. Los gehts. Hat die Dame aber m. W. bis heute nie gemacht ...

    Sind dann nicht in Wahrheit die Wähler die eigentlich 'Dummen', die solch unqualifizierte Politiker überhaupt wählen?

    Jedes Volk (jedenfalls in Demokratien - für Diktaturen gelten natürlich andere Regeln) hat die Regierung, die es verdient.


    Ist mir übrigens manchmal ein Trost und auch eine Genugtuung.


    Die hierzulande (in breiten Bevölkerungskreisen jedenfalls) eher gering ausgeprägte Wirtschaftskompetenz mit einem ebenso ziemlich weit verbreiteten Finanzanalphabetismus noch dazu iVm einem hohen Staatsvertrauen (teilweise bis hin zur Staatsgläubigkeit) - der ausgeprägte staatliche Paternalismus fällt einem dann nicht störend auf sondern ist fast logische und akzeptierte Folge dieser (häufigen) Grundhaltung - könnte hier eine bzw. die Melange bilden, die u. a. auch das Wahlverhalten erklärt.


    Das ist dann nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Zudem blieb mein diesbezüglich an Dich gerichteter Beitrag (s. Nr. 79) ohne Antwort. Ich hoffe immer noch, ich habe da was falsch verstanden ?

    Nein, Du hast es richtig verstanden.

    Ich bin für eine Besteuerung von Erbschaften und finde es auch völlig richtig, dass die Geschwister in deinem Beispiel Erbschaftssteuer zahlen mußten!

  • Ich bin für eine Besteuerung von Erbschaften und finde es auch völlig richtig, dass die Geschwister in deinem Beispiel Erbschaftssteuer zahlen mußten!

    Seltsame Antwort bzw. Richtigstellung - zudem auf eine überhaupt nicht gestellte Frage ... ?


    Selbstverständlich war, bin und werde auch ich stets für eine Besteuerung von Erbschaften sein (wo und wie könnte man aus meinem Beitrag Nr. 74 samt dem dort genannten Beispielsfall ansatzweise etwas anderes entnehmen präziser da hinein interpretieren ?!).


    Es ging mir bei dem geschilderten konkreten Fall lediglich um die Tatsache, daß (auch im Erbrecht) der "Teufel im Detail" steckt sprich um eine u. a. auch angemessene Besteuerung. Also insbesondere darum, ob derart geringe (man könnte auch sagen minimale bzw. lächerliche) Freibeträge noch dazu innerhalb einer Familie (Geschwister sind m. W. wohl Verwandte) angemessen sind - und ob eine in kurzen Abständen immer wieder anfallende Besteuerung des gleichen Erbes (wegen Todesfällen älterer Menschen/Geschwister innerhalb einer Familie) wirklich dazu führen sollte, daß annähernd das gesamte Erbe binnen weniger Jahre an den Fiskus fällt. Nicht mehr und nicht weniger.


    An meiner Einschätzung zu Deiner - aus meiner Sicht - mehr als merkwürdigen Einlassung

    Welchen konkreten Beitrag haben die Geschwister denn zum Vermögenserwerb des verstorbenen Vermögenden Geschwisters geleistet!?

    kann diese "Antwort" daher nichts ändern. Dieser von Dir konstruierte bzw. hergestellte Zusammenhang kann und scheint das Rechtsinstitut der Erbschaft nämlich generell in Frage zu stellen (wie von mir schon in Beitrag Nr. 79 auch an Beispielen dargestellt).


    Nur am Rande aber in dem Kontext: Das Grundgesetz (müßte in Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG normiert sein) gewährleistet (u. a.) das Erbrecht zum einen als Rechtsinstitut und zum anderen auch als Individualrecht. Die Ausgestaltung obliegt zwar dem Gesetzgeber, dieser darf aber nicht den Wesensgehalt des Grundrechts antasten. Diese Instituts- und Einrichtungsgarantie hindert den Gesetzgeber, das Erbrecht als solches abzuschaffen. Erbte nur noch oder hauptsächlich der Staat (etwa bei einer sehr bis extrem hohen Besteuerung von Erbschaften, wie von manchen politischen Protagonisten vorgeschlagen), so würde nämlich das Privaterbrecht überflüssig.

  • Erlahmt da nicht der Leistungswille, wenn das hart Ererbte mit Steuern belegt wird? :/

    Derart differenzierte und weitreichende Gedanken zu den Folgen und Auswirkungen steuerlicher Regelungen sind doch unter Anhängern gewisser Systeme (wie Kollektivismus, Sozialismus, Kommunismus usw.) ansonsten eher unüblich ?! :/

  • An meiner Einschätzung zu Deiner - aus meiner Sicht - mehr als merkwürdigen Einlassung

    kann diese "Antwort" daher nichts ändern. Dieser von Dir konstruierte bzw. hergestellte Zusammenhang kann und scheint das Rechtsinstitut der Erbschaft nämlich generell in Frage zu stellen (wie von mir schon in Beitrag Nr. 79 auch an Beispielen dargestellt).


    Nur am Rande aber in dem Kontext: Das Grundgesetz (müßte in Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG normiert sein) gewährleistet (u. a.) das Erbrecht zum einen als Rechtsinstitut und zum anderen auch als Individualrecht. Die Ausgestaltung obliegt zwar dem Gesetzgeber, dieser darf aber nicht den Wesensgehalt des Grundrechts antasten. Diese Instituts- und Einrichtungsgarantie hindert den Gesetzgeber, das Erbrecht als solches abzuschaffen. Erbte nur noch oder hauptsächlich der Staat (etwa bei einer sehr bis extrem hohen Besteuerung von Erbschaften, wie von manchen politischen Protagonisten vorgeschlagen), so würde nämlich das Privaterbrecht überflüssig.

    Ich spreche niemanden das Erbrecht ab! Der springende Punkt ist die Besteuerung auf das Ererbte.

    Aus Deinen Einlassungen entnehme ich, dass Du der Ansicht bist, dass Geschwister benachteiligt sind, weil Sie quasi wie eine fremde Person behandelt werden (erbrechtlich). Ich finde daran halt nichts schlimm oder gar übergriffig. Sind halt unterschiedliche Meinungen.

    Nichts mehr sollte mein zugegeben 'flapsiger' Satz bezüglich der persönlichen Leistung am Ererbten aussagen.

  • Aus Deinen Einlassungen entnehme ich, dass Du der Ansicht bist, dass Geschwister benachteiligt sind, weil Sie quasi wie eine fremde Person behandelt werden (erbrechtlich).

    Das ist allerdings zutreffend. Und das sehen die meisten mir bekannten Menschen ebenso. Zudem wurden sie erbrechtlich - obwohl Verwandte - nicht "quasi" wie eine "fremde Person" (fremde Dritte) behandelt sondern de jure und de facto (siehe den minimalen Freibetrag).


    Das halte ich schon generell für merk- bzw. fragwürdig - im vorliegenden Fall wurde es dadurch noch etwas seltsamer (von der Sache her und in der Wahrnehmung der Betroffenen), weil sich diese Geschwister - wie sicherlich in vielen Familien üblich - über sehr viele Jahre hinweg gegenseitig geholfen und unterstützt hatten (s. schon Nr. 79 Abs. 1). Das aber nur am Rande.

    Ich finde daran halt nichts schlimm oder gar übergriffig.

    Für meinen Teil ist es jedenfalls mehr als gewöhnungsbedürftig Verwandte wie fremde Dritte oder einen Passanten (erbrechtlich) zu behandeln. Aus meiner Erfahrungen heraus weiß ich (s.o.), daß dies die meisten Menschen ganz ähnlich sehen bzw. nicht nachvollziehen können.

    Sind halt unterschiedliche Meinungen.

    Das muß man so sehen. Meine Meinung ist (Gott sei Dank) eine andere. Und die von vielen anderen Menschen (Gott sei Dank) auch.


    Für nicht wenige Menschen gehört nämlich der eher altruistische Wunsch ihnen nahestehenden Menschen etwas zu hinterlassen auch zu ihren (ganz) wesentlichen Antrieben und Motivationen für wirtschaftliche Aktivitäten und Anstrengungen.


    Vermutlich haben (nicht zuletzt wegen dem deutschen Steuerrecht) Steuerberater hierzulande immer reichlich zu tun. Meiner beispielsweise nimmt schon seit Jahren kein neue Mandantschaft mehr an.

    Ich spreche niemanden das Erbrecht ab!

    Das ist wirklich sehr nett und großzügig von Dir. Da kann man ja beruhigt sein ...


    Denn: Eine andere Haltung stünde auch im Widerspruch zu unserem Grundgesetz (s. Nr. 96, letzter Abs.).